Monsieur mon treshonorè Oncle. La veille d'aujourdhuy, m'a fait souuenir de la debte, dont ie vous suis obligé, Vous ayant perdu dernierement un Nöel au jeu de Cartes J'auois toujours esperè, que quelques marchants françois, suiuant leur coustume, passeroient par icy un des ces jours, Et que par ce moien je pourrois trouuer quelque chose de plus grand prix, pour, en l'enuoiant á V. E., m'acquitter tant mieux de mon deuoir en cet endroit. Mais ayant esté frustré de celle attente, Je me suis Veu contraint de prendre, ce, que j'ai peu trouuer, assauoir la presente espee, que VE. daignera receuoir de moi en paiement dudit Nöel, qu'elle m'a gaignè: la suppliant bien humblement, ne regarder tant au prix d'icelle qui se coignoist aisement estre assez petit, qu'á l'affection, que je vous ai vouee, Et a l'assurance, que j'ai en vostre bontè laquelle me fait esperer en outre que ne refuserez point les neuf Muses, enchantees et changees en autant de Verrez par l'artifice du sage Attalante, lesquelles vont chercher, pres du verdoyant Parnasse, leur maistre et Gouuerneur Appollon, qu'elles ont entendu estre deguisè par le mesme Attalante, en une tasse, sous le nom du fameux Öelberger, En intention, apres l'auoir trouué, et receu l'honneur de ses ordonnances et commendemens, de se presenter au lieu des Estrenez que j'ai perdues contre VE. aussi. En suite de ceci, puis que le bon heur a esté pareillement du coste de VE. touchant les trois rois, Voici trois verres, Venüs du coste du Leuant [4v] sous les noms et deuises des trois Rois, á la façon desquelles on cognoist aisement, que les peuples Orientaux doiuent estre plus Spirituels et plus laborieux tout ensemble que ceux du Septentrion: Suppliant treshumblement V. E. les vouloir pareillement prendre en bonne part, en se souuenant que: Dat pyra dat poma qui non habet alia dona: Remettant au surplus á sa volontè et bon plaisir de les faire par fois faire le tour de sa table, en y faisant adjouster la sauce assaisonnee du: Le Roi boit: á condition pou[r]tant, qu'il ne m'en prenne, comme au forgeur du taureau d'airain, Beryllus pour en faire le preuue le premier: A tant pour n'abuser par trop de la patience de VE. apres auoir baisé treshumblement les mains á VE. et auec sa permission á Madame ma Tante, et m'estre recommandé tresaffectueusement á mon Cousin et Cousine vos enfans Je serai fin, priant Dieu vous tenir en sa sainte garde et demeurant. Monsieur mon treshonoré Oncle Vostre plushumble et plus assuré Nepueu á vous seruir.Jean Casimir, Prince á Anhalt mapp. Dessa ce 24 Dec. 1617. Monsieur mon tresaymè nepueu, ie uous remercie tresaffectueusement de m'auoir si bien payé, pour les choses perdues en iouant, selon la coustume, de ces festes moitye maintenant passèes, et ce auec une belle espèe, et une douzaine de uers Cristallins de toutes sortes; J'ay bien raison de m'excuser enuers uous de ce que le S. Nicola perdu, apparut si pauure, de mon costè le temps et la haste le presta, qu'il ne sçauoit faire aultrement. L'Oelberguer d'icy le repute a un tresgrand honneur, d'estre fourny d'une si belle et jolye compagnie, de trois Rois, et des noeuf Muses, pour les auoir soubs son commandement, et par ce moyen pense de prolonger sa uie pour beaucoup de temps tant en sa generation, que pour son particulier a fin qu'il puiße par fois estre espargnè, de ne se faire uoyr si souuent, si ce n'est en temps obscur a la chandelle, pour y rendre la clartè du nom d'Appollon. Moy mesme i'espere en brief d'auoir l'honneur, que uous mesmes, mon cousin, puißiez auoir part de ce qui se ueyera en ces uers d'eslite, toutesfois au seul plaisir et uolontè, sans nulle force. Cependant ils seront tenus et gardèz en leur rang, en attendant la compagnie de ceux, qui en auront besoing, Sur cela en uous remerciant derechef d'un si beau don, ie uous souhaitte de l'Eternel un tresheureux nouuel an, et la poursuyte d'une infinitè d'autres, de les pouuoir suruiure en toute uertu et prosperitè, et ie suis Monsieur mon tresaymè nepueu Uostre tresaffectionnè oncle Louys pr. d'Anhalt. De Cöten ce 25 de Decembre de l'an 1617. Hochgebohrner Fürst freundlicher vielgeliebter her vetter, demnach bey jüngster Eld. ahnwesenheit dieselbe mihr freundlichen angedeutet woferne Jch einen Teutzschen abtrug des Tauleri Predigten wüste Selbigen Eld sich darinnen zuersehen freundlichen zuzusenden, Jndeme Jch nuhn bericht erlanget daß zu Jhena Jn dero gemeinen Bibliothec NBb Buchgewarsam selbiger zu finden als hab Jch solchen abfordern vndt Jhn Eld. zusenden wollen, mus zwart bekennen daß mihr obgelegen Jüngst vertrosteter maßen Eld. etwas von den Jn vnsere Mutter Sprach vmbgesetzten Welschen briflein ehe zu vbersenden Weill mich aber hierbeygefügte grüllen zimlicher maßen abgehalten als hab Jch doch gleichwohl vor diesmahl derselben zwey Eld. zuzusenden mich schuldig erachtet, Will nicht zweifeln es werde Eld. der her Ratichius zu dem vndt furnehmlich durch vnsren orden Jn etwas endworffenen, vorhaben, neben andern nützlichen vorschlegen gueten ahnlas geben, Jnmaßen Jch dan gewislichen dafür halte daß Eld. bey seinem werck wohl etwas Stadliches thuen können, vndt mich gewislichen getröste es werde dies werck doch noch einst mahls zu dem zwegk gelangen worfur es von vielen wohlmeinenden ahngesehen worden, Jch meines wenigen ohrts wil selbiges meinen gringen verstandt vndt vermugen nach zu befordern keines weges nicht vnterlaßen wan Jch nuhr weis wie selbigem mit nutzen konne gedienet werden, Von den Jn welschlandt bestelten Fruchten hab Jch noch zur zeit keine fernere nachrichtung besorge Sehr Sie werden vnbeschadet Schwerlich an kommen, die 380 f. seindt sonsten wie beygefugter schein ausweiset zu Leibzig dem zobeln erstattet, Wan Eld. Jch noch mahls bemühen durfte Sie dinstlichen zu ersuchen mihr eine Person zum hausvogt vorzuschlagen wolte Jch solches hiermit bester maßen gethan haben den Jch Jn wahrheit nicht anders befinden kan als daß dero vorschlege gleich wie sie wohlgemeint also auch nicht ohne nutz deres Jch mich nochmahls höchlichen troste vndt von Eld. wüntzsche mich iederzeit Jn der that danckbar Thu Erweisen Allermaßen Jch dan verbleibe Eld. Taul gril brif Schein An F Ludwig Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, es ist Abraham de la Faye bey mir gewesen, vndt hatt das jehnige so graff Johan von Naßaw seiner Kriegsschule halber vnterzeichnet, als woll er getrucktt bey sich gehabtt, doch ohne credentz schreiben mir vorgezeigett, vndt vorzeigen laßen; Gegen E l. thue ich mich der ertheilten nachrichtt wegen, freundtlich bedancken, vndt ihr das ihrige beygefügtt wieder vbersenden. Wiewoll ich ihn wieder anhero kommen lassen, aus vrsachen das Ratichius nach leipzig vorreisett war, vndt derselbe nun wieder angelanget, so hatt doch Ratichius keine lust mitt ihm zu reden gehabtt, weill er gantz keinen schriftlichen befhelch darauff, ihn auch, als mich, nicht weinig wundertt, das gantz keine antwortt, auff Ratichij schreiben, so ehr baldt im anfang von hinnen an graff Johan gethan, bis dato kommen, als woll das er seiner Sachen halber dergestalt sich auch, ohne schreiben an mir von vorgemelten graffen erkundigen sollen. Sonsten habe ich ihme ins gemein berichtett, worauff an ietzo E l. vndt ich zu fortsetzung der neuen lherkunst geschlossen, seiner Frantzösischen Grammaticken bedürffen wir nichtt, wollen doch, geliebts Gott, in dieser sprache, ohne ihn woll fortkom- men. Es verlangen mich von E l. antwortt auff vnterschiedene schreiben zu haben, vndt das sie mitt dero gebrüdere, gebettener massen mögen herüber kommen, vndt vor willen nehmen, E l. hiermitt in den schütz göttlicher Almachtt, mitt wüntschung eines friedt vndt freundenreichen neuen Jhares befhelende. Geben Cöthen den 2. des Jenners im Jhar 1618. E l. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzu Anhalt Copia am 8. Maij an h W R h u h W inSonderß lieber h W R. Dieweill ich vnlangsten, auß; Ditull meineß hl. brudern fludtwig schreiben vernommen, daß der h bey Jl zu Cötten ist, alß habe ich nicht vnder lassen wollen dieseß brieflein an den h. zuschreiben, mitt bitt Er wolle mich doch berichten, wo Sein intention itzundt hingerichtet, vnd wo mitler zeitt, Sein Christlich furhaben vnd gutheß werck geruhet, vnd waß für guthliebente hertzen, Er zu Solchem angetroffen habe, Jch bin recht sehre Sorgfeltig für den h. gewesen, weill ich so lange nichtz von Jhme gehörett, wie ich auch am nehern meim bruder fürst ludwig geschrieben, daß mir gar vngleicher bericht einkomen ist, vnd gantz gerne verstanden habe, daß der h. noch in Deutschlant ist, vnd zu meinem bruder ankommen, will nicht hoffen, daß der h vmb etlicher vndanckbaren leithe (die eß mehr auß vnuerstant verwerffen) willen, Drumb gantz Sich von vnß teitschen wenden werde, vnd nicht die Jenigen auch ein wenig drunder betrachten, die sich vmb daß werck angenommen haben, vnd noch gerne, nach aller miglichkeitt, in Jhrem lande befördert wüesten, eß hatt sich Ja mein liebe Selige Schwester die hertzogin zu Weimar (wie dem h zum theill selbsten bewust) solcheß sehr hoch angelegen sein lassen, wie hl Selige, auch noch auf dem thott bette verortnung gethan haben, vnd ein Sonderlich legatum, den Jenigen verortnet, so sich zu vnderweisung der Jugent, auf Solche artt bequemen, würden; So hatt fernerß JLdn Elste Sohn hertzog Johann Ernst forth gefahren, die ortnung in die gantze Schull zu weimar eingeführett. Ein eignen trücker zur handt bekommen, vnd So viel man nützlicheß herbey bringen, alß Sonderlich eine Teitsche gramaticam drucken lassen, darinnen deß h person woll, in der vorreden gedacht würdt, vndt man nur winschte, die volkommenheit zu haben, weill man an dem wenigen so furhanden ist, so viell nützlicheß befinden thut, alß sehe ich meineß theilß sehr gernen, wolltte auch dem h. auß wolmeinung, vnd Sonderbarer affection, die ich zu dem Cunstlichen werck thrage, drumb gebetten haben, ob Er sich so viell (dem werck zum besten) vberwinden könte, vnd entweder durch schreiben, oder in der person mein vetter h Johann Ernst zu Weimar Anleitung thun, wie hl ferner in dem werck könten forth kommen, vnd wie Sie etwan in den modo docendo, auch in der teitschen Gramatica verstossen hetten, folgentz zu recht weisen, der h. soll nicht zweifeln, daß solcheß zu gar grossem danck würde angenommen werden, vnd waß man dem h nur selbesten, vnd dem furnemen werck zum besten nach migligkeit würde erweisen können, gar guthwillig geleistet werden, den So gleich der h wieder an frembde örtter verrücken würde, da man noch gar nichtz darfon weiß, waß eß fruchten kan, vnd Erst wiederum die Proba anstellen, so vergehett die guthe zeitt, der h. kömt nimer zurruck vnd daß werck möchte mer gehindertt alß gefördertt werden, der h rede mit meinn bruder fürst ludtwig auch darfon, Sl wiessen wie weitt eß zu Weimar gebracht worden ist, vnnd daß [22r] man eß gar nicht dem h zum schimpf, oder verkleinerung deß werkeß gemeint habe, soll aber dem h. furneme vnd besser gelegenheit an die handt stossen, woltte ich Jhn durch dieseß auch nicht gerne hinderlich sein, Sondern habe eß nur für mich auß guthem wolmeim erinern wollen, den ich durch daß mittell verhoffett wir woltten eß mit der zeit durch Götliche verleihung, auch noch der lieben Jugent zu guth in vnsre grafschaft Schwartzburg bekomen, aber eß müsste erst an höhen örtten confirmiret werden, wiell den h lenger, nicht aufhaltten Er wirdt eß zum besten vermerken A S gzu Sh. Hochgeborner fürst freundlicher Lieber vetter ich erinnere mich vnser genomnen abred wegen des Carpentarß, hab sie beineben vetterlich ersuchen wollen, wofern sie kein bedencken, Sie mir durch zeigern auf ein baar Tage, des brudern Sehl: gedechtnus 10 Tomum Theophrastj, da ehr de Astronomia Magna schreibt vnd 24 Magische Figuras zugleich an K: Ferdinandum einfuhrett, zuschicken woltten, es soll EL darum kein schaden beschehen, sondern selbes mitt fürstlichem danck wieder gesandt werden, mein dienstliche gebuhr deren herzliebsten Fraw Mutter hirmitt zuentbiettendt, vnd sie göttlichem schutz zu aller wolffartt befehlendt Cöthen 14. Julij 1618. E. L. Treuer vetter Augustus FzAnhalt. Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, aus E. L. schreiben, so mir vorgestrieges tages eingehendigett, habe ich mitt erfreuung dero glückliche wiederkunfft, vnd guttes auffwesen vernommen, wie auch das E. L. gesinnett, auff fernere nachrichtt, der Schwester von Schwartzburg vnd gräffin von Gleichen halben, gerne zu mir zukommen. So viell nun EL. ankunfft betreffen thutt, wollen sie dieselbe nurtt anstellen, so baldt es ihro geliebett, vnd mir die zeitt E. L. anlangens zuwissen thuen, sie kommen mir allezeitt woll vnd zu rechtte, so soll auch in abwesenheitt furgedachter furst- vnd gräfflichen personen, als woll doctor Webers für diesmall ettwas guttes können vorrichtett werden. Weill ich dan gleich einen kutschen hiermitt naher doctor Brendeln abgefertigett, als stelle ich zu EIL freundtlichen gefallen, ob sie die verordnung thuen wollen, das die beyden professores, Gualterus vnd Wolfius, zugleich mitt demselben möchten herüberkommen, welche auffs weinigste den ersten theill des Thalmuts, vnd dan das pack bücher Ratichio zustendig, mitt zur stette bringen köntten, vnd dan auch was mitt arbeiten helffen. Mitt den andern büchern, so hinderstellig bleiben, zweiffele ich nichtt, EL. ihrem erbieten nach, die verschaffung woll thuen werden. Die Trücker mögen nun binnen viertzehen tagen von dato an, sich gewiss alhier einstellen, ehe hatt man mitt dem pappier, vnd anderer bereitschafft nichtt können ferttig werden. Wegen der Marggräffin von Anspach erklerett sich Ratichius dahin, das ehr geneiget, Jhrer Liebden gerne hierinnen zu dienen, wan sie einen feinen gesellen, welcher der Frantzösischen vnd deutschen sprachen woll kundig, hieher schicken, vnd nurtt denselben auff ihre kosten etzliche Monatt haltten wollen, welcher dan, der vorschwiegenheitt halben, dergleichen als andere gethan, EL. vnd der schwester von Schwartzburg wissendt, würde verheissen müssen, hierentgegen vorsiehett sich aber Ratichius das Jhre Liebden vnd dero herr, auff gutt befinden, sich dieses wergks dan auch gerne mitt werden annehmen. Der schwester von Schwartzburg Liebden wollen EL. meine dienste hinwieder vormelden, dero schreiben an EL. will ich so lange [35v] bey mir behaltten, vnd mögen sonsten Jhre liebden zu mir kommen, wan es ihr am gelegensten; Ratichius bedanckett sich zum höchsten mitt erfreuung, das Jhre Liebden dem wergk zum besten so viell guttes hin vnd wieder darzu geredett vnd gethan, vnd vermeinett, wan ehr doctor Webern hernach haben möge, es noch woll zu passe kommen werde. EL. aber kommen nurtt in gottes nahmen, es soll doch die zeitt nichtt vbell angelegett werden; Für die vberschickten gemelde, thue ich mich zum freundtlichsten bedancken, will sie, weill ich gleich nürtt ietzo aus der Weinlese wieder kommen, vnd sie fur mir funden, durchsehen, vnd EL. ferner meine gedancken eröffnen. Befehle El. hiermitt nebest freundtlicher begrüssung an dero geliebten gebrüdere, in den schutz göttlicher Almachtt. Geben zu Cöthen den 23. des Weinmonats im Jhar 1618. EL. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzu Anhalt Ratichius sehe auch gerne, wan El. M. Neuhusen mitt gebrachtt hetten, wegen dero gebrudere habe El. ich nichts furzuschreiben, wollen sie aber einen oder den andern mittbringen, geschiehett es mir zu freundtschaft, nurtt das El. sich mitt der schlechtten gelegenheitt gedulden. Hochgeborner furst, freundtlicher hertzlieber herr Vetter, bey dieser gelegenheitt habe EL. ich freundtvetterlichen zu besuchen, nichtt vnterlassen mögen, wan E.L. vnd dero vorreisende gebrüdere, als die andern, ihre Sachen alle woll vorrichtett, vnd noch woll auff sein, vornehme ich es von hertzen gerne. Donnerstags zu nachtt vmb zwölff vhr bin ich frisch vnd gesundt hier zu den meinigen angelangett, habe dieselben, Gott lob woll auffgefunden. Stalman habe ich vmb gewißheitt des Muntzwesens vnd der Jnstrumenten darzu zu haben, vorgestern Sonnabendts noch verschickett, hoffe ehr soll mittwochs oder donnerstages wieder hier sein, die bewusten leutte hatten sich damitt entschuldigett, das sie theils schwach, theils das grosse schneewetter sie zurücke gehalten. Der andere Bogen im Terentio, als aus der beylage zusehen, ist nun getrucktt, weill wegen des vortrucks man mitt den ersten innegehalten, wan El. dieses also gefiele, vornehme ich es gerne, also do sie etwas mehr von den ersten patenten, zu vorzeigungen der schriften haben woltten, soll deren unterschiedene exemplar baldt, weill es noch beysammen, auffgelegett werden. Ratichius ist nach Wittenberg noch ettwas zur Drückerey, mitt dem setzer heruberzubringen; Wan El. nun gelegenheitt hetten mitt dem Mahler die laden, vnd noch hinterbliebene, doch von El. auffgezeichnete bücher, darunter die deutsche concordantzen zu Nuremberg gedrucktt, sein sollen, als des Wulffij seine tabeln, heruber zuschicken, geschehe mir es zu sondern gefallen: Wollen sie auch was ich ettwa Ratichio seiner vnd seiner bücher halben anzeigen soll mitt dem Cammerraht Kospott reden, vnd mir dan eines vnd das ander zu wissen thuen, richte ich es mitt allem fleiss gerne aus, bis daher habe ich derentwegen noch nichts gedencken wollen. Weill auch die teuffte zu Plötzkaw den 16. dieses sein wirdt, als wollen E. L. der Vettern, h. Albrechts, vnd h. Hans Friederichen reise anhero darnach anstellen, ich werde mich dar nichtt lange auffhalten, sondern den 18. oder 19. gewiss wieder hier sein, auff die zeitt ich dan der Vettern auch gerne, do es sein kan Jll. seits, erwarten will. El. entbiete ich mich nochmals zu allen bereittwilligen diensten, vnd thue sie hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu aller gedeylichen wollfartt befhelen. Geben Cöthen den 7. des Christmonats im Jhar 1618. El. dienstwilliger Vetter Ludwig fzuAnhalt. Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, gegen E. L. vnd dero geliebten gebrüdere, bedancke ich mich der angethanen ehre in ihrer vergleichung, als woll das E. L. vier gevettern vnd E. L. brüder hertzog Albrechten, vnd hertzog Johans Friederichen, anhero zu mir kommen lassen wollen. Wie ich nun in dem ersten mich freundtwilligen bequemett, vnd die machtt genommen, von dem vorgleich gantz vertraute abschrift für mich zubehalten; Also bitte El. ich freundt vetterlichen, so sie, inmassen ihr der Cammerrahtt Kospott mitt mehrern berichten wirdt, auch beliebung tragen wollen, das vorgemelte EL. gebrudere, baldt nach dem neuen Jhar wieder anhero gelangen, vnd in der Frantzösischen sprache, durch gutte anleittung, mitt gottes hulffe, einen gutten anfang machen mögen: An meinem fleiß vnd mühe soll weitter nichts erwinden. Nechst deme bitte El ich ingleichen, sie ihr die gemeine Evangelische sache des vatterlandts, als mir ohne dessen bekandt, auch noch hinfortt im besten angelegen sein lassen wollen, worvon der von Kospott El. meine gedancken eröffnen wirdt, wie auch berichtt thuen von Ratichij seinem wergk, vnd wie weitt man in dem Müntzvorschlag bis dato kommen mögen, dessen zweg vnd ende für dismall noch were morgen zusehen gewesen, wan der feyertage halben E.L. gebrudere mitt deren zügeordenten so sehr nichtt zueilen gehabtt. Jch hoffe aber ehr solle noch endtlich folgen. Jm vbrigen allen beruffe ich mich auch auff den berichtt vorgemelttes El. Cammerrahts, vnd bin dero zu freundtvetterlichen treuen diensten iederzeidt bereittwillig, sie hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu aller gedeihlichen wollfartt befhelende. Geben Cöthen den 22. des Christmonats im Jhar 1618. E. L. treuer dienstwilliger Vetter Allezeitt Ludwig fzuAnhalt Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, zufolge meinem gestrigen schreiben, wirdt sich der Müntzmeister mitt meinem Secretario vnd den Jnstrumenten einstellen, do nun El. mitt Rahtt des wergs vorstendigen können schliessen lassen, zu welchem ende ich Zachariae Strauben auch ein klein Memoriall mittgeben, vnd wan nun hierin gewisheitt getroffen, woltte ich diesen Vorschlag gethan haben, das El. zu Weymar die muntz Rechnung halten liessen, als ich hier in des Ratichij wergk thue, vnd dieselben iedes monats einander vberschickett wurden, inmassen ich nehermals dem Cammerrahtt Kospott alhier angezeigett, auch dessen ihn abermals durch den hoffmeister Schilling erinnern lassen. Die anherokunfft El. gebrudere hertzog Albrechten, vnd hertzog Johans Friederichen erwartte ich mitt verlangen, vnd do es El. thuen köntten, woltte ich gantz freundtvetterlichen drumb gebetten haben, das EL. sie selber wieder anhero brechten, vnd den Cammerrahtt Kospott auch mitt, hoffte ich es soltte zu vielen dienen, insonderheitt das der anfang rechtt gemachtt, vnd durch El. gegenwartt mitt bestetigett würde, Magister Neuhusses wollen wir auch zugleich erwarten, vnd duncket mich, wan Elll. den andern des Jenners könten auff sein, es eben rechtt fallen wurde, dan nach diesen sonsten vorhinderungen, als El. vortraulich von dem von Kospott werden vorstanden haben, anhandt kommen möchten: Jhre ordinarj teutsche Bibeln können die Vettern mittbringen, als woll was sie von Frantzösichen Bibeln bekommen mögen, wie man sich dan vnterdessen in leiptzig auch darnach vmb thuen soll. El. wollen mir vnbeschwertt bey der botten einen, die zeit dero gewüntschte anherkunfft wieder berichten, do des Silberkauffs halben geschlossen wirdt, erklere ich mich nochmals dahin, das an zhalung zu diesem theill wie auch an der helffte der andern ausgaben, nichts erwinden soll, El. alleine darnebenst ersuchende, do man ins kunfftige dergleichen Jnstrumenta, als die gegenwertige beyde seindt, auch dieses orts bedörffen würde, ob man sie ettwa nach diesen vmb bezhalung köntte machen, vnd anhero bringen lassen, welches ich vnter anderm zu dem ende erinnere, das man sie in händen behalte, den Muntzmeister alleine nichtt lasse, vnd sonsten nichtt iederman sehen lasse. EL. werden es in allem besten vormercken, die ich neben dero geliebten gebrudere in den schutz göttlicher Almacht zu einem gluckreichen frölichen neuen Jhar treulich befhelen thue. Geben Cöthen 25. des Christmonats im Jhar 1618. El. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzuAnhalt. Die kasten vnd bucher können nun vollendt mitt der gelegenheitt zurück kommen. Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. freundtlicher begrüssung bedancke ich mich für mich vnd die meinigen zum freundtlichsten, zugleich vns dero gesunden zustandts von hertzen erfreuende. Die vberschickten groschen habe ich entpfangen, haltte dafur diese können zwart dem ietzigen lauff nach woll bestehen, doch wan ettwa eine form auff etwas geringer an stucken gemachtt wurde, köntte man nichts destominder auch dieser zur genüge gebrauchen, dieses bin ich aber nunmehr berichtett, das man im landt zu Braunschwig zwo hundertt groschen auff die Marck Cölnisch müntzen soll. Jemandts zu El. deswegen zuschicken, haltte ich nichtt für nöttig, zweiffele doch nichtt El. den sachen woll ihr rechtt werden thuen lassen, wie dan zuhoffen wan das Nürnbergische Jnstrumentt ankommen, es auch besser von statten gehen werde, soltte es aber sich lenger vorziehen, woltte vonnötten sein, das Pompwerck oder die Pompe, wie es genennett wirdt, zu bestellen, darzu sich der Jude David Jsraell für diesem, dieselbe zu Gosslar zuwege zubringen, anerbotten. Von bruder Christians Ldn. werden El . beygefugtt beantwortett, do ferne nichts weitters eiliges einfellett, vormeinen sie gegen den dritten oder viertten Martij bey dero zu sein; Wan El . geliebte gebrudere ankommen, soll jn der frantzösischen sprach mitt fleis fortgefharen werden, vnter dessen ist die general Grammatica auch in Frantzösisch vbergesetzt worden, vnd beruhett auff vbersehung. Magister Gualters erwartett Ratichius mit El. gebrudern, vnd Lucius wirdt nun, als ehr noch einsten zugeschrieben, von der franckfurter Mess noch für Ostern, geliebts Gott, hier sein; Gott helffe ferner, in dessen schutz ich El. hiermitt treulich befhelen thue, vnd wollen nechst stettigen eingedencken an deroselben, dero gesundtheitt nichtt vorgessen. Geben zu Cöthen den 20. Febr. 1619. E. L. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzuAnhalt. Die zwovndneuntzig stuck groschen sollen hier behalten, vnd bey dieser Monats Rechnung Ratichij ins künftige darauff gezehlett werden. Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, das E. L. mir so ein stattliches wollgewachsenes pferdt, zum Schellhengst, aus eigener beweg- nus vorehren wollen, dessen thue gegen E L. ich mich zum dienstlichsten bedancken, mitt dem freundtlichen erbieten, solches in dergleichen vnd einem mehrern bey furfallender gelegenheitt gerne wieder zuverschulden. Die brieffe von der Schwester von Schwartzburg Ldn. haben E. L. hierbey wieder zuentpfahen, ich erfreue mich, das J. L. wieder frisch vnd gesundt, will hoffen sie doch zwischen Ostern vnd Pfingsten woll wirdt können hier sein. Jch verhoffe es sollen E. L., als ich dero durch den CammerRahtt Kospoten andeuten lassen, noch diese woche wieder anhero zu mir kommen, so können sie dan selber sehen, was auffgesetzett, vnd dan noch vnterschiedene abdreden gehalten werden, dahin ich dan das vbrige auch spare: Diese woche wirdt der Terentius gantz ausgetrucktt sein, der kommett vber zwantzig bogen, wegen vnterschiedener register, so hinden an getrucktt worden; Nun wirdt man stracks zu den general Sprachlehren schreiten. Magister Gvalter ist nach Wittenberg, vnd wirdt, geliebts Gott, morgen oder vbermorgen wieder hier sein, Lucius wirdt in der woche fur Ostern erwartett, vnd ist Frisij wegen nun auch in den Hagen geschicktt. So ich El. für dismall nichtt verhalten sollen, dieselbe nechst freundtlicher begrüssung von allen theilen, hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu aller gedeylichen wollfartt befhelendt. Köntten El. den Cammerrahtt auch wieder mittbringen, were es mir so viell desto lieber. Geben Cöthen 8. Martij 1619. El. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzu Anhalt. Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. schreiben vom 16. dieses, wirdt mir gleich ietzo vberantwortet, wiewoll ich nun gantz geneigtt gewesen, zu El. gegen diesen palmsontag zukommen, die 2000 Reichsthaler alle pahr mitt den zinsen von 5000 Rthl vorhanden, so fellett mir doch wegen eingefallener anderer sachen es an ietzo vnmüglich, ich bin aber des freundtlichen erbietens baldt nach den Osterlichen feyertagen, vnd ettwa von dem Querfurtischen marckt nahe Weymar mich zu begeben, woltten El. auch so lange mitt dem gelde lassen es bewenden, brechtte ich es alsdan mitt, sonsten soll es noch in der marterwoche hienüber geschafft werden. Wir haben gleich diese woche in der Frantzösischen sprache, die schüler lassen auffsagen, die sich dan woll gehalten, vnd weill man gleich vber die Frantzösische vorenderung der zeittwörter zudrucken ist, als woll die allgemeine sprachlehr in derselben sprache zu durchsehen Vorhabens, wie auch das Ratichius die deutschen regeln der allgemeinen sprachlehr selbsten kunftige woche vberlesen will, als kan ich fur dismall nichtt abkommen. Die buchtrucker haben gestern einen briff eingeben, darin sie gantz abzuziehen begheren, den ich dem Cammerrahtt zuschicken lassen, ich aber dafür haltte, ihnen solches zuthuen nichtt zugestanden, das man auff einen stutz, ihnen zugefallen die drückerey nun soltte liegen lassen, habe ihnen demnach anzeigen laßen, es köntte ohne El. vorbewust nichtt geschehen, so musten sie auch aushalten, bis man mitt andern wieder vorsehen, vnd hetten es eher anzeigen sollen: Nun woltten sie es gerne wieder zu rechte bringen, vorgebende, als begherten sie nurt diese feyertage nach haus, woltten dan wiederkommen, weill man aber gleich auch in den Grammatichen ist, vnd dieselben künftige woche aufflegen wirdt, können sie fur dismall nichtt abkommen, ersuche demnach El freundtvetterlichen, dieselbe wollen sie ihres theils auch dahin weisen lassen, das sie sich gedulden, vnd dismals aushalten. Köntten El auch es schaffen, vnd noch fur den feyertagen bey vns sein, wurde sie vns gewiss allesampt mercklich erfreuen, will demnach in einen vnd den anderen El. freundtlicher erklerung bey zeigern gewertig sein, dieselbe hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu aller wollfart befhelendt. Geben Cöthen den 18. Martij anno 1619. E.L. treuer dienstwilliger Vetter Ludwig fzu Anhalt. Durchleuchtiger, vndt Hochgeborner Furst, Gnediger Herr, Jn entbietung meiner vnterth. gehorsamen dienst Laße EFg ich hiermit unverhalten sein, das do es EFg also in gnaden gefellig, ich mich darnach achten wolte, deroselben künfftig dinstagk in der Osterwoche die bewusten 3000 th. zu Cöten ausheben zulaßen, So thue deroselben ich auch etzliche bücher von denen, welche Sie begeret hiermitt vnterth. zusenden, Die andere ermangelnde, hoffe ich sollen baltt folgen, wie EFg auß den beylagen gnedig zuersehen Habe auch diese Tage von meinen Bruder Adolph schreiben überkommen, welcher ebendieselbe durch die Franckforter Meß herauserfertigen wirt, Die Kuchen Rechnung, darmit EFg mier gn. gewilfahret, darfür ich auch noch vnterth. danckbar, Habe ich, wie ich letzst zu Cöten gewesen, in EFg. Cammer wieder einliefern laßen, Vor diesmahl nicht mehr, Als das EFg. sambt dero gantzen Furstl. Familie ich dem Lieben Gott zu väterlichem Obhaltt entpfele, Verbleibende EFG Vnterth. vnd gehorsamer diener Heinrich von Borstell Von Bernb. 22. Martij 1619 Verzeichnüs aus Ernst von Börstels schreiben, Die Bücher vor Jhr F. Gn: Furst Ludwigen, habe Jch mit allem fleiß bestellett vndt vor wenig tagen diese hierbeygefügte empfangen seindt, von Cöln kommen, aldar deß Antesignani Opus nicht zufinden gewesen, Auß beygefügten des keyßerlichen Postmeisters Johan von der Burghden Schreiben zu sehen, Eß ist aber auch nach Pariß geschrieben, Was von dannen kömptt, soll ehistes auch hienaus geschicktt werden, Gestaltt Jch dan auch der begerten Symbolorum halben nach Genff geschrieben, vndt deßwegen andtwortt gewertig bin, Bitte freunndtlichen, Nebenst vberschickung gemelter beigefügter Bucher, Mich Jhr F. Gn. vnterthenig zu recommendiren, vndt die moram zuendtschuldigen, Datum ut in literis. Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, als Magister Walther gegen die feyertage wieder nach hausse begehrett, habe ich ihn hiermitt dahin wollen bringen lassen, wie dan auch den buchtrückern noch vrlaub wiederfaren, die aber zum lengsten sontags nach Ostern sich wieder einzustellen, vnd dan ferner bis auff Michaelis zu bleiben angelobett. Abgewichenen montags hette Ratichius die deutsche Grammaticam, wie auch ich die Frantzösische conjugationes zu lesen wollen anfangen, es ist aber eine, mir vnbewuste, eillfertigkeitt eingefallen, das es für dismall auffgeschoben worden, inmassen E. L. mündtlich von mir sollen berichtett werden. M. Walter hatt gutte arbeitt hier gethan, ist muhesam vnd willig, vnd möchtte ich gerne, wie auch Ratichius, das er baldt nach den feyertagen wieder möchtte her kommen, sonderlich mitt Lucio, so woll in Theologicis als Philosophicis zureden vnd zuschliessen. Jch vormeine, geliebts Gott, den mittwoch in Ostern bey EL. zu Weymar zu sein, wan sie mir bis nach Nebra selben tages woltten pferde ettwa Ein achtte entgegen schicken, vnd were mir auch lieb das M. Walter samptt Wolffio auff die zeitt zugleich könten hin bescheiden werden. Kommett M. Walter ehe zu El. dan ich, wirdt er deroselben von vnterschiedenen sachen, welche so woll zu Wittenberg als hier furgelauffen, gutten berichtt thuen, das meinige spare ich auch bis zur zusammenkunfft, El. hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu einem frölichen Osterfest befhelende. Geben Cöthen den 24. Martij 1619. E.L. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzu Anhalt. Quid agitis ô mei? Brendeli, Martini, Wolfi salvete! Et tu quoque Archilupe. Ego quid agam vix scio. Aiilocutii Musas nostras didacticas interturbant. Molior patrocinium; ut emoljar, faxit unicus Ӕquitatis arbiter! Quid sedetis Wolfii, dicamne prioristice; an posterioristice? Fors Romanus ille vobis in aurem: Fabii etiam sedendô vicerunt. Vix adducor ut credam. Currite! non; dicetis. Curru aio, non pedibus. Sed quorsum? Retulit mihi non ita pridem nescio quis, Archilupum tendere in Virginiam. Periculosa navigatio! Quô comite? arduum moliuntur opus mercatores isti, quibus proba merx asportanda est. Tu posterioristi[19v]ce sis nauclerus; tu verò posterioristice navi te crede: Egob spirantibus Elysiis portum ex operto tum auguror. Non tantum Rebarbarâ navim onerabitis, verum etiam aliis aromatibus procul dubio fragrantioribus. Sed quôrsum abripior? Singulari animj gestientiâ percepib Jll.um Fructiferum unà cum aliis nostris Dominis carissim isb quartam declinationum studiob suô dignari. Nunquam ullumb Expectata seges vanis eludetb aristis. Jam non plura: plura vellemb si prop e inopinata poßem, Virb enim curru descendens, tabellionemb heri advenientem invenio, curruibme ac tutum commissurus. Valete ỏμoθυματòν! Jene 24 Apr. 1619. T. B G A D. D. Theodorico salutere & vero unâ cum gratiis & Jnstit. emaculatis. Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. sage ich freundtvetterlichen grossen danck für die gutte ausrichtung so sie mir in dero hofflager nebst denn meinigen wiederfaren lassen, vnd darüber mir dero hauss alhier, so woll bequemett, eingereumett, verschulde es gerne hinwieder zu aller begebenheitt: Als ich auch gleich gestern ein schreiben von meinen brüdern, samptt einer volmachtt auff El. vnd die Schwester von Schwartzburg gerichtett, des Holsteinischen Schmucks zu Darmstadt hinterlegte Acta betreffende, entpfangen, habe El. ich solches sampt einem schreiben an hochgemeltte meine Schwester hiermitt zuschicken sollen, mitt freundtlicher bitt, sie ihnen ingesamptt diese aufftragung nichtt zuwieder sein lassen wollen, inmassen mir dan die brüder berichtett, Ell: ihr beyderseits solches belieben lassen, vnd diese vorichtung auff sich zunehmen erklerett. Wan El., geliebts Gott, auff der nehe, oder gar her kommen wollen, bitte ich mir solches zuberichten, vnter dessen verhoffe ich mich gar baldt eingerichtt zu haben, vnd denn mitt dem Bötticher daran zu sein: Wir grüssen El. von hinnen aller seits, mitt nochmaliger dancksagung, das El. vns so woll bequemen wollen. Von hinnen auff Rudelstadt soll eine grosse tagereise, vnd der weg auff Arnstedt zu sein, ich werde nichtt vnterlassen die schwester, wills Gott, zubesuchen, so ihr El. vermelden können, ob es aber in diesem Monatt geschehen wirdt, zweiffele ich, thue El. hiermitt nebst dero gebrüdere in den schutz göttlicher Almachtt zu aller wollfartt befhelen. Geben zu Reinhardtsbrun den 7. Julij 1619. E.l. treuer dienstwilliger Vetter Ludwig fzu Anhalt. DurchLeuchtiger vndt Hochgeborner Furst, EFg. seindt meine vntherthenige gehorsame dienst in allen trewen bevorn, E. F.n G. alß EFg. vnter andern büchern von mier in gnaden Le Mystere d'iniquetè, c'est à dire, l'histoire de la papaute durch Philippes de Mornay beschrieben begert, Habe ich deroselben solch buch durch meinen bruder Ernst v. Borstell (Welcher Sich zu EFg gnaden vndt Favor unterth. recommendiert) bestaltt, Vnd thue es deroselben hiermit gehorsambst zusenden EFg. in mehren vnterth. trewe dienst zu leisten erkenne ich mich schuldig, dieselbe sambt dero Furstl. Familie dem Lieben Gott zu väterlichem Obhaltt entpfelende Dat. Bernb 24 Nov. 1619 EFG Vnthertheniger vndt gehorsamer Diener Heinrich von Borstell DurchLeüchtiger, vndt Hochgeborner Fürst, EFg seindt meine vnterthenige gehorsame Dienst in allen trewen bevorn, Gnediger Fürst Herr, Auf EFg gnediges ahn mich gethanenes schreiben vom 28huius perge deroselben ich zu vnterth. andtwordt nicht, das ich das mier uberschickte Packetschreiben meinem bruder Ernst v Borstell vorderlichst zuverfertigen will, Bedancke mich darneben vnterthenig der mier gn. überschickten bucher, So ich mit sonderer begierdt durchlesen will, Von M. G. F. v H. F Cristian zu Ahnhaltt habe seidt JFg. abreisen von Pragk ich keine zeitung gehabt, Weill ich aber fur 6 tagen vngefehr mit EFg vndt dero H. Bruder vndt Vettern gesambten schreiben einen boten ahn JFg. abgefertiget, Hoffe ich aufs Lengst durch denselben von JFg gute nachrichtliche zeitung zu erlangen, So EFg. auch vnverhalten bleiben sollen Jnmittelst thue EFg sambt dero gantzen Furstl. Familie ich in Gottl. gnaden schutz, Mich aber dero zu beharlich gnaden entpfelen Dat Bernb. 29 Nov. 1619 EFG Vntertheniger vndt gehorsamer diener Heinrich von Borstell Monsieur Monsieur Ayant receu le Vostre tant agreable date de Coten le ixme de Nouembre auec les Alphabets Hebraiques comme aussi une lettre de Change de deux cents ryxdalers que J'ay fort bien receu quand au compromis Je l'ay signe de ma main et aussi tost deliure au mesme porte[u]r pour le rendre au lieu ou elle deuroit se que J'espere sera ainsi offerte Touchand Les pistoles mentionnees en le Vostre Je vous enuoie une paire de meilleures qu'il m'a este possible de trouver je les ay fait faire tout expres de par le meilleur Meistre qu'ores est en la Haye Je l'ay Marchandé le plus estroit qu'il m'a este possible de sorte qu'il [!] coustent auec Leurs estuics douze Rÿxdalers en Espece comme Il apert par les quitances cy Ioinjante Ilz me sont faict en amy cest pourquoy que Vostre Excellence se peut bien asseurer en yeeux. quand a l'argent cela viendra assez a tant auec l'argent que me viendra des caractheres Hebraice [!] que J'espere estre acheveez a la fin du mois de Mars a fin que le change face une mesme passade Pour Le regard de vos courtoises offres Ie les accepte auec un extreme desir de les regaler quelque sorte par un treshumble Zele que l'apportera [ !] tousjours a Vos supresme Vertus et si Vostre Excellence daigne m'emploier en choses de Mon pouuoir Vous me trouuera [!] aussi promp a l'effect que voulontaire à mes dits. tendant vos sages patents le priera [!] le tout puissant de maintenir Vostre Excellence en sa saincte et diuine garde Ce me permettand de demeurer Monsr Vostre tres humble et tres affectionne seruiteur S. Frisius Plaise de faire mes treshumbles recommandations A Monseigr le Prince et a touts ceux de sa Illustre Maison Le liure du Bartas Comme aussi de lautre bartas coustent — un ryxdaler Plaise de represter la casse auec les deux Callots et la priere de peinturer et la faire tenir a Monseigr le Prince Frederiec et V. E. m'obligera de beaucoup De la Haye le xxixme Jour de decembre 1619. Meine freindtwilliege dienste, sambt wünschung eines glücksehligen frewdenreichen Newen Jahres beuor. Ehrenuester vnndt Hochgelärther, insonders geehrter freundt, demnach wegen allerhandt eingefallenen Verhinderungen, von einer Zeitt zu der andern ahn denselben zueschreiben, biß dato differirt vnndt vorschoben worden, alß hatt der Durchlauchtige Hochgeborne Fürst vnndt herr herr Ludwig Fürst zue Anhaltt, Graffe zue Ascanien, herr zue Zerbst vnndt Bernburg etc. mein gnediger fürst vnndt herr etc an denselben, neben vormeldung S. F. G. gnedigen grußes, zueschreiben, in gnaden mir anbefohlen, das sich hochgedachte J. F. G. wegen vntehrthenigher dedication vnndt vberschickung des von dem herrn in Druck gegebenen Buchs, in gnaden bedancken thun; vnndt daz ihme auf gnedige anordnung vnndt befelch der Durchlauchtigen Hochgebornen Fürsten vnndt herrenn, herrn Johann Ernsten, des Jüngern hertzogen zue Sachsen, Gülich, Cleue vnndt Berghe etc. vndt herrn Ludwiegen Fürsten zue Anhalt, Graffen zue Ascanien etc. meiner beyderseits gnedigen Fürsten vnndt herrn etc. die verordnete Sechtzig floren, auf itzo Leipzieger New Jahrs marckt, gegen außstellung eines recepisse sollen zugefertiget werden: Vnndt weil hiesiger Schrifftgißer vor wenig wochen diese weit gesegnet, wegen vorfertigung aber der hebraischen vnndt anderer Schrifften man dieses orts eines andern an seine stelle vonnötten, hatt, alhier aber bericht einkommen, wie ein gar gutter [1v] Meister, Othmarus Bergk, genant, neülicher zeitt sich von Augspurg nach Basell solle begeben haben, alß seint vorhochgedachte JJ. FF. GG. in gnaden begehrent, das der herr vnbeschwert von demselben aldar vernemmen wolle, ob er wohl dieser orthen sich nieder zulaßen gesonnen, vnndt da er deßen im willens, khan ihme angedeütet werden, das er sich, so baldt es sein mag, alhero verfügen solle, darmit wo möglichen mitt demselben alhier möge geschloßen werden. Anlangende Ratichium so hatt es derselbe also gemacht, das man ihn ein wenig auff die seitte hatt führen mußen, zuuersuchen ob er in sich gehen, seine grobe excessen erkennen, dieselben berewen vnndt gnad begehren wolte: Derentwegen so wirdt auch in gnaden von dem herrn begehrett, das er eine abschrifft der Baselerischen, vnndt wo möglichen, auch der Badenischen acten so in Sachen Ratichij dero örther vorgelauffen aufs fürderlichste vmb die gebühr, alhero schicken wolle. Sonsten wirdt in einem vnndt dem andern noch immerfort laboriret, auch in der Statt Schulen alhier nach der Newen Lehrartt in docendo continuiret: Vnndt da ihener örther, diß werck betreffende, was begehret werden würdt, ist man alhier, doch auff vorhergehendes gebührliches suchen, eines vnndt das ander zu communiciren erbötig, vnndt hatt der herr hierbeyliegent etzliche exemplaria der in neüligkheit alhier getruckten Teutsch vnndt Lateinischen Encyclopædia, neben einem [2r] exemplar Wilhelms von Saluste etc. reimen gedieht, die Altt-Vätter genanndt, Frantzösisch vnndt Teütsch zuempfahen. Welches ich ihme hirmit nicht verhalten sollen, vnndt vorbleibe im vbrigen deßelben, neben empfelung Göttlicher protection, Dienstwilliger gutter freündt, Friedrich von Schilling mpp Geben den 31 Xbris. 1619, Cothenis Anhaltinor. etc. Vnserm guten Freunde und vertrawten Gesellen/ dem Leimenden. VNsern wolmeinenden Gruß/ und alles Liebes und Gutes zuvor. Hochgeehrter guter Freundt/ und vertrawter Gesell/ Als abgewichener Zeit bey unserer Gesellschafft gut gefunden worden/ ein Büchlein/ darinnen einer ewers Nahmens mit seiner Seelen Sprach haltende/ eingeführet/ aus der Jtaliänischen in unsere Teutsche Muttersprache übersetzen zu lassen/ und an Tag zu geben: hat uns nicht uneben gedäucht/ euch dasselbe beygefügt guter Wolmeinung zu übersenden/ fürnemblich aus folgenden Vrsachen: Damit jhr erstlich ingemein alles Leibliche von den Geistlichen/ also auch ewren wollebenden Leib von der geschwächten Seele erkennen lernetet: hernach bey euch zuversuchen/ ob ewer Verstandt/ der von Natur hurtig gnug/ durch ordentliche und bessere Vnterweisung zu höhern Dingen/ die jhm eigentlich zustehen/ zubringen: darentgegen aber deß Leibes gemach und allzu zarte Pflegung/ es sey im Essen/ Trincken/ Jagen/ Vogelfangen/ Bäitzen/ bey dem Frawenzimmer/ und sonsten/ abgethan/ und endlichen jhr die rechte Wirckligkeit ewers selbst erwehlten Nahmens deß Leimenden erlangen müget/ in dem jhr dem Guten alleine ankleben und anhangen/ von dem Bösen aber als mit unstetigem Wasser bestrichen/ euch bald loß streichen sollet. Dieser Lehren guten theils hoffen wir/ jhr in diesem Büchlein finden werdet/ und ob euch schon solche anfänglich etwas seltzam und lächerlich dürfften vorkommen: zweif-[Aij v]felen wir doch nicht/ das ewer darin viel widerholeter Name euch sonderbare Anmutigkeit dabey gebehren solle/ stehen auch fast in denen Gedancken/ als solte es wol eine sondere Weissagung und Andeutung auff ewere Person von langen Jahren hero für ewer Ankunfft gewesen seyn/ und also zu dieser Zeit nicht ohne merckliche Vrsach ans TageLiecht kommen. Worzu wir dann/ als ewere gute Gesellen/ und Mitglieder der von vns allerseits bewilligten und euch angenommenen Gesellschafft/ mit höchster erfrewung gebürlichen glück wünschen/ und uns zu aller guten Zuneigung erbieten thun/ Sind danebenst ewerer zuversichtlichen willfährigen Erklärung hierauff zu vnserer Nachricht gewärtig. Gegeben in unserer Versamblung/ den 25. Tag des Jenners war der Tag Pauli Bekehrung Jm Jahr 1620. Die Anwesende von der Fruchtbringenden Gesellschafft/ Ewere gute wolgewogene Freunde vnd Gesellen: Der Mehlreiche/ Nehrende/ Käumling/ Safftige/ Wolbekommende/ Reinliche/ Durchdringende/ Süsse/ Gemeste/ Außtheilende/ Langsame/ Anmutige/ und Nutzbare. Ein halb verdorrter Apfelbaum/ dessen äste theils mit Moos bewachsen/ und von Krammetvoglen beschmeist/ den Mißpel oder Kenster/ halb auflegend und halb herab hangend/ tragen. Der Leim vom Mispelholtz und beer wird zubereitet/ Der soll vom Vogelschmeiß dahin so seyn geleitet/ Weil er sich dran gehenckt erzeugt in jhm die krafft/ Drumb Leimend ich mir hab genommen diesen safft. Wiewol es nun fast scheint/ als wann darmit ich leime/ Vnd daß sich diß Gemähld hieher nicht schick noch reime/ So wist doch das mit nutz ich tapffer Leimen wil/ Zum guten nur allein/ vorbringen früchte viel. Madame & Treshonorée Mere. Auiourd'huy m'est venu une lettre bien vieille de ma sœur Eleonore du 28. Fevrier & c'est la faute ie pense d'Erlach porteur qui la doit avoir gardee si long temps. S.A. se porte bien Dieu: mercy. Je croy que nous irons a Prague, & verrons pour le moins uniour V. Exce. L'ennemy est assèz paisible, ne faisant, que quelquesfois de petites courses, mais rarement. On dit, qu'il se retirera, au de là du Danube. Estant oysif un de ces jours, i'ay fait des Anagrammes, & entre autres un que Monseigr.3 m'a comandè, de faire voir a V. A. sur le nom de Mon dit Seigr. C.ristian prince de Anhallt Seigneur de Beerenbourg. L'Ange de Grace, binhereus, benira du Ciel ton Entreprise. Ainsy nous passons le temps, quelquesfois, a ceste heure, que le beau printemps, ne nous permet de garder le logis, ains l'on va pourmener dehors. Certes c'est un beau pays, & dommage, d'estre tellement gastè, Le secours d'Hongriè arrivera si l'Empr. ne fait trefue. Les nouvelles d'Jtalie sont fort bonnes, & qui me font esperer, que ie verray un jour La ville de Rome, avec une armee. Dieu vueille continuer ses graces & bonheur, a nostre party, & conserver particulierement V. Exce. Je suis D'Jcelle Treshumble & Obeisssant Fils, Christian prince d'Anhallt. d'Egenburg ce 28. de Mars, st. n. 1620 Jl y a auiourdhuy six semaines, que sommes venus icy. Meine freindtwilliege dienst vnndt gruß, sambt kegen wünschung von Gott dem Allmechtigen, aller glücksehligen vnndt ersprüßlichen wohlfardt, iederzeit beuorn. Ehrenuester, Hochgelerther insonders geehrter Freundt, deßelben sub dato Basell 24 Junij ahn mich gethanes schreiben, ist mir diß orts den 15 Julij, wohl eingehendieget worden, darauß deßelben gutten Zuestantt mitt frewden verstanden, vnndt sein demütigen gruß vndt bereidt vntherthänige dienste, bey JJ. FF. GG. beyderseits, gebührender maßen, angemeldet: Belangendt nun Othmar Bergk, so ist man dieses orts mitt einem schrifftgießer albereidt vorsehen, vndt wirdt alhier nach der Lehrartt R. in docendo stets fort gefahren, welcher auf ein starcken von sich außgestalten revers, nunmehr dimittiret vndt weg geschafft worden; die acten so sich zue Basell mitt ihm verlauffen, vnndt von meinem gnedigen Fürsten vndt herrn, vor diesem begehret worden, wolle der herr, dafern die abschrifft derer verfertieget, vnbeschwert auf itzo Franckfurter herbstmeß, wie auch gleicher gestalt da ettwas in VerTeutschung des Organi Aristot. elaboriret, zuevberschicken, vnuergeßen sein. Newes dieser orthen wenig, dan das Bethlehem Gabor nunmehr baldt zum Vngrischen König wirdt gekrönedt werden. Spinola ist mitt seinem grosen exercitu nicht weidt von Franckfurdt am Meyn, vndt wie vorgeben wirdt, begehrt er nach Böhmen seinen weg zunehmen. Des Churfürsten zue Sachsen geworbenes liegt ahn itzo zwischen Dreßden vndt Birn nicht weidt von der Böhmischen grentze, deren beyder lager verholen hordt man gar in kurtzen zu vernehmen; Gott der Allmechtige stehe seinem kleinen Christenheufflein bey, in deßelben allergnedigste obacht thue ich den herrn hirmit treulich empfelen, vndt vorbleib deßelben allezeit, dienstwilliger gutter Freundt Friedrich von Schillingk mpp Geben Cöthen in eill den 26 Augustij 1620. Meine willige dienst vnndt gruß, neben wünschung alles glückhafften vnndt erfreulichen wohlstants iederzeit beuorn. Ehrnuester GroßAchtbar vnndt hochgelarther besonders geehrter vielwerther freundt, deßelben mir sehr lieb vnndt angenehme gegen andtwortt vnterm dato Basell 10 Martij, auf mein ahn ihn den 26 Augustij præteriti anni gethanes schreiben, hab ich gar wohl den 21 Aprilis, empfangen, darauß sein wohl ergehen mitt allen freuden vernommen. Vnndt demnach meinem gnedigen Fürsten vnndt herrn, Fürst Ludwiegen zue Anhalt etc F. G. das specimen des verteutschten Organi Aristotelici, sehr wohl beliebet, alß haben hochgedachte J. F. G. neben vermeldung deroselben gnedigen grußes, dem herrn hiewiederumb zuverstehen zugeben, in gnaden mir anbefohlen, daß weil der anfang nunmehr darinnen gemacht, sehgen J. F. G. gerne darmit in demselben weiter fortgefahren, vnndt wan solches verfertiget, anhero möchte vberschicket, dieses aber solle vnterdeßen J. F. G. hertzog Johann Ernsten, dem Jüngern, zue Sachsen etc. communiciret werden, welches vorhochgedachte J. F. G. gegen den herrn in allen [1v] gnaden wiederumb zuerkennen, vnuergeßen sein wollen. Alhier wirdt noch stets in linguis, et scientijs juxta didacticam laboriret vndt fortgefahren, sed quocum fructu non video, nec etiam scire expeto, cum meæ professionis ista non sint. Johanni Clerico, so ahn itzo zue Leipzig auf den Marckt, ist anbefohlen worden, von ieder materi so biß dato alhier getruckt, dem hern, 2 exemplaria zuvberschicken, des gleichen auch von deutschenb Jnstit. Juris so baldt dieselben fertig sein werden. Was sonsten die Sachen im Reich anlanget so vernimbt man so viel daß den 12 Aprilis zue Meintz zwischen dem Marchese Spinola, alß Kays. Mayst. general vndt den Unirten Ständen ein frieden geschloßen, daß nehmlich die Unirten des Spinola Volck vnbelediget laßen, sich des PfaltzGraffen Friedrichs mit volck vndt gelt hilff nicht annehmen, sondern dero habendes volck auß der Pfaltz abführen wollen, entgegen aber solle der Spinola die Unirten noch dero angehörigen auch nicht beleidigen, vndt mitt der execution gegen der Pfaltz, auf requisition des Königs in Engellandt biß auff 14 May innehalten, [2r] vndt daß vnterdeßen beyderseits keine feindtseligkeitt verübt noch ein theil vom andern vberfallen werden solle: hierinnen aber ist der Pfaltzgraff noch die Gülichische lande nicht begriffen; Jn summa es gehet dem geistlosen hauffen wie er selber will, vndt heist ahn itzo bey demselben sic volo, sic iubeo etc. Vergangen wochen hab ich schreiben von meinem Brudern auß Persia empfangen, welcher meldet daß der Tartar Cham von Chatai in Chinam gefallen, dreyer Provintzen sich daselbst bemächtiget, vndt 300 m seelen zue Sclaven mitt hinweg geführet. Der Könige [!] in Persien aber habe eine statt mitt namen Candahar, welche an der grentze in Jndien gegen Persien gelegen, mitt verlust 2000 Man der Seinigen eingenommen. Vndt daß man zue Constantinopell grose bereidtschafft macht zum krieg wieder die Polen, auch wieder[umb] der Turckische Kayser in Person mitt 300000 man heraußer kommen, vndt sein der LauffPlatz zue Adrianopell bestimt. Ferner schreibt er auch daß esb ein schlecht ansehen habe alß wan der Fried zwischen dem Türckhen vndt Persianer wolte lange bestandt haben, sintemahlen was ein theil begehrt [2v] der ander nicht geben wihl. Gott der Allmechtige schicke alles seiner lieben außerwehlten Christenheitt zum besten, in deßelben allergnedigste obacht thue ich den herrn hirmit treulichen empfelen vndt verbleib deßelben ieder zeit, dienstwilliger gueter freundt Friedrich von Schilling mpp Geben Cöthen den 22 Aprilis 1621. Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter Vetter, das krautt nechst ihrer blutt des Allermanharnisches ist mir bey zeigern woll zugebrachtt worden, sage EL. dafur großen freundlichen Danck, vnd habe es alsbaldt im gartten wieder eingesatzt, hoffe es solle woll bekommen, vnd darzu verhanden sein, damitt es der Mahler besser ins künftige treffen, vnd nichtt etwa ein Knoblauchs blüett oder saamen mehr daraus machen möge, Do ich El. wieder in etwas willfharen kan, haben sie mich zu ihren diensten hinwieder bereittwillig, El. hiermitt in den schütz göttlicher Almachtt befhelendt. Geben Cöthen den 26. Junij 1621 El. getreuer Vetter Ludwig fzu Anhalt Monseigneur et tres-honnoré Pere, la lettre de V. E. du vingt et deuxiesme de Juillet m'a esté fort bien délivrée, le vingt et septiesme du dit mois, par laquelle i'ay entendu avec grande ioye et allegresse le bon estat d'icelle, et prie Dieu d'y maintenir longtemps V. E. Je remercie aussi bienhumblement á V. E. quelle m'a permis d'aller veoir l'Hospital de Hayna, et ne manqueray point de baiser les mains avec occasion de la part de V. E. á Madame la Duchesse de Meclenbourg, la douairiere d'Eshwe baise reciproquement á V. E. les mains, Madame la Landgrävin de Cassel partist d'icy le vingt et sixiesme de ce mois. De nouvelles nous en avons rien ou fort peu icy, on dit que l'Archevesque de Maience est mort. Le dix huictiesme i'ay esté convié à disné de Madame la landgrävin de Cassel, comme aussi le vingt septiesme de Madame la douairiere d'Eshwe, laquelle desire fort d'avoir de livres imprimés á Cöthen, horsmis la Vocation et le Tonnelier, lesquels elle a desia. Madame et bien-honnorée Tante d'Amberg m'a fait prier par Doctor Jostus en retournant á Cöthen de prendre le chemin vers Hertzogherode. Au reste je prie Dieu le tout puissant qu'il maintiene tousiours V. E. avec Madame et treshonnorée Mere Mesdamoiselles [] et bien-aimées Cousines, et ma treschere sœur, en bonne santé et prosperité, et demeure toute ma vie de V. E. tres-humble et tres-obeissant fils Louys le Jeune Prince d'Anhalt. Willungen ce 29. de Juillet, l'an. 1621. Meine willige dienst vnndt freindtlich gruß, nebenst wünschung alles glückhafften vndt erfreulichen zuestandes hinwiederumb gantz treülichen iederzeit bevorn. Ehrnuester GroßAchtbarer vnndt hochgelarther insonders vielwerther freundt, deßelben vom 3 Septembris ahn mich gethanes schreiben, ist mir den 3 octobris gar wohl zukommen, daraus des herrn glückliches wohl ergehen mitt allen frewden vernommen; Vndt weil, wie vor diesem gemeldet, mein gnediger Furst vndt herr Furst Ludwig zue Anhalt etc. S. F. G. ihr das specimen des teutschen Organi Aristotelici sehr wohl belieben laßen, alß begehren hochgedachte S. F. G. neben gnediges grußes, darmit doch der herr nach seiner gelegenheit in verteutschung deßelben vnbeschwert fortfahren wolle, vndt thun hierbey demselben das Sÿrische Newe Testament, sambt dem Bottajo, Circe etc. Jtalianisch vndt Teutsch vberschicken, darneben auch dem herrn zuvormelden mir anbefohlen, wie nicht allein Ratichij vorgeben sey, das die præcepta artium et scientiarum auf solche weise vndt per interpretationem ex unâ linguâ in aliam sich solthen practiciren laßen, sondern wern solches schon für etzlich viel Jahren in acht genommen worden, wie auß dem fünfften gesprech des Buchs, Capricci del Bottajo genandt, zuersehen. Alhier hatt man das Jhre Dhlt. in Bayern mitt herrn [1v] Graffen von Manßfelt in Böhmen tractiret, gibt ihme zu ersetzung seines beklagten Schadens eine summa geldes, vndt hatt seinen Soldaten, sonderlich welche Bayern oder Kays. Maÿtt. dienen wollen, 3 monat soldt zugesagt, vndt will den Graffen sambt alln den Jenigen hoch vndt niederstants Personen so bey ihme, außer Pfaltzgraffen vndt Fürst Christian zue Anhalt etc. bey Kays. Maytt. außöhnen, vndt zue einem Reichsgraffen machen; entgegen soll er der Graff von Manßfelt alle schantzen reumen, sein volck abführen, vndt wieder Kays. Maÿtt. das hauß Österreich vndt Spanien, auch wieder Bayern vndt alle geistliche vndt weltliche Pundtgenoßen sein lebetag nicht dienen. Jn Vngern soll gleicher Gestalt Bethlehem Gabor mitt dem Kayser in friedens tractation stehen. Gott der Allmachtige schicke alles seiner lieben Christenheitt zum besten, in deßelben allergnedigste obacht thue ich den herrn hirmit gantz treulichen empfelen, vndt verbleib deßelben Stets williger, Friedrich von Schilling mpp. Geben Cöthen den 6 Octobris, 1621. [2r] P. S. Der von Freyberg thut sich des zuentbotenen grußes gantz dienstlichen bedancken, vndt salutiret denselben hinwidervmb wie auch Doctor Johannes Justus et alij. etc. Durchlauchtiger vnd Hochgeborner Fürst Gnediger Fürst vnd Herr, E. F. G. Sindt Meine Vnterthenige Treue, gehorsame Dienste, nechst herzlicher treuer Wünschungk, alles glücklichen bestendigen, Fürstlichen Wolstandes, bevor. Vnd habe hiebevorn, was in Mr. Bartas Sachen, Sie in die deuzsche Sprache verseczen, vnd in den druck bringen laßen, mitt schuldiger Demuth, vnd tieffster ehrerbiettungk, gar wol empfangen. Nicht allein deßen, daczumahl durch den von Börstell entbotenen gnedigen grußes, vnd überschickten gnedigen Presents iecztgedachter schöner bücher, Sondern auch, das Sie meine wenige Person, für ein gliedt der hochlöblichen vnd Fruchtbringenden gesellschafft, zu haben vnd zu erkennen, in Gnaden sich gefallen laßen, mich in aller tieffsten Demuth, zum höchsten bedanckendt. Jnmaßen denn nun solches, für eine Sonderbare gnade vnd Ehre, mir ich billichen zu achten, Also hab ich auch nicht vnterlaßen, vff etwa eines, zu dieser hochlöblichen gesellschafft bequämes gemälde, zu denken, nach welchem ich auch meinen Nahmen, Zweck vnd meinungk richten möchte. Worauff denn mir eben das Kreutlein Wolgemuth eingefallen, so von einem Leuen, der halb sich sehen lessett, gehallten, vnd den Nahmen des Zertreybenden genohmen, Weill es vim attenuendi et resolvendi hatt, Wie die Naturkündiger darvon schreiben. Vnd So viel damehr auch, was ich etwa hierdurch verstehe, zuerkennen zugeben, Deuzsche Reyme, in form vnd artt eines Sonetti darbey setzen wollen. Gancz Vnterthenigk bittendt [3v] E. F. G. Solches alles, Ob es zwar schlecht vnd gering [in] Gnaden doch auffzunehmen, vnd Sich gefallen zu laßen geruhen. Demnach ich aber auch beynebenst vernohmen, das der Jhenige, so etwa in solche gesellschafft auff vnd angenohmen, zu mehrer erbauungk der Löblichen Deuzschen Sprachen etwas in dieselbe, aus anderen zuverseczen schuldigk, Als wirdt billichen zu E. F. G. gnedigem gefallen vnterthenigk vnd demütigst, gestellet, Was Sie etwa in diesem fall, mir anzubefehlen, vnd auffczulegen, gemeinett, So soll daßelbe mitt höchstem vleiß, vnd aller mögligkeit nach, von mir in das werck gestellett werden. Dieselbe hiemitt, Sambt deren Herczlieben Gemahlin, Fürstlichen Jungen Herren vnd Freulein, dem schucz des Allerhöchsten, Treulich vnd von herczen, befehlendt. Datur Franckfurt an der Oder den . Augusti / 3. Septembris 1622. E. F. G. Vntertheniger, Treuer vnd gehorsamer Diener Peter v. Sebottendorff MP Monsieur mon treshonnore frere Se prèsentant vne commodite vers Hamburg J'ay bien voulu contjnuer mes tresaffectueuses remerciement[s], pour tant d'Obligatjons que Je n'oublieray point toutte ma vie: m'Jmaginant que trouuerez des depeches vous ay voulu envoyer a la haste vn Extraict des quelques mots coment aussy d'Alphabet que vous serujra pour Clef: Scrutjnium Jngenjorum m'a fait passer hier La melancholie, L'Autheur promet fol: 557 six chapitres quj peult estre ne seront pas acheuez aultrement Je les aymerois aussy fort J'escris a mon fils s'il est ancores chez nous ce n'est que pour vn Libure ou deux s'il est partj il ne Luj fault Envoyer la lettre apres: Auec cela apres auojr dignement baise les majns a Madame Vostre Compagne Je feray mes veoux a Dieu pour prosperer vostre voyage Et vous amener en toutte felicite Sante Et Satisfactjon Vostre bien humble et tresfidel frere Christjan p: d'Anh: ce 19me 7temb 1622. Konig in Böheimb,1683. 1684. 1685. König in Engelland -1686. Großhofmeister, 1302. 1344. Franckreich1059. Manßfeld911. Sedan-2671. Marquis Spinola1936. F. Christian1116. F. Christian der Jünger1121. AB.C.D.E.F. 67812.13.14 9.1011181920 15.16.17.21.2223. GHI.K.L.M. 24.25.26.30.31.32 27.28.29.33.34.35. 36.37.38.39.40.41 NOPQ.R.S. 42.4344.484950. 45.46.47.54.5556 51.52.53.57.5859 TVWXYZ. 6061.62.66.67.68. 636465727374 69707175.76.77 Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. freundtVetterliches handtschreiben nechst seinen beylagen, ist mir heuttiges tages gegen zwölff vhren, woll vberreichett worden, daraus ich mitt mehrem vernommen, was El. beydes mitt dero Vettern hertzog Frietzen fur vertrauligkeitt gepflogen, vnd dan von bekanter person bey etzlichen Fränckischen von Adeln vorgangen. Anreichende nun das erste, wiewoll ich wuntschen möchtte, die sachen also derseits gentzlich beschaffen were, das nichtt ettwa vnter dessen die resolution von Brüssell einkehme, vnd aus diesem vorschlag dan nichts würde, so ist doch das beste darbey zu hoffen, E. L. seits aber es also verantwortlich anzustellen, das sie erstlichen S L. officirer zu ihrem dienst gnugsam versiehett vnd dan der Statt so woll hertzog Fritzens selbsten, als des kriegsvolcks also dem schlus nach, gerichtett sey, damitt vberall gleichheitt gehalten, es dem wergke zuträglich sey, vnd allezeitt gutter Rahtt gefolgett werde: zu welchem ende ich ferners die notturft erachte, das entweder E. L. auff den 24. dieses die resolution von hertzog Fritzen auffnehmen, vnd auff schleunige communication mitt dieses wercks verwanten stelleten, oder aber wen man nun seiner gnugsam versichertt, vnd zu tractaten schreitten soltte, ettwa nach Liebstedt den Ob. Frencken, vnd wenn sie mehr darbey zu sein nützlich erachten, kommen ließen, vnd sie ihres rahts sich zu gebrauchen an der handt hetten, woltte ich verhoffen, EL. wurden in allem desto sicherer verfharen, vnter dessen soll ich den sachen auch ferner nachdencken, vnd haben El. den begherten Revers hier inliegendt wieder zuentpfahen, den sie gleichwoll woll verwarlich bey sich behalten vnd auffheben wollen, Anreigende die angedeutete summa geldes, will ich mich zwartt alles fleißes auch gegen die zeitt dahin bemuhen, furchte aber es werde in dieser enge gar schwerlich darzu zugelangen sein, im ubrigen bleibett es bey genommenem schlusse des Neuen Jharmarks, darbey es doch auch noch gnug wirdt zuthun haben, an fleiß vnd vorsichtigkeitt soll es meines theils nichtt ermangeln. Den andern paß belangende, will ich El. zuschreiben nach, die brieffe bey mir behalten, do EL. die Roth: zu Coburg antreffen, können sie ihre erklerung, wie auch was bewuste person von den Städt. wiederbrachtt, vernehmen, den vereydeten schreiber nichtt vnbillich zulaßen, des Ob. Fuchsens halber aber es bey ihnen dahin richten, das weill er selbsten verdachts wegen fur viele communication gebetten, bey El., er auch von ihnen damitt, mehrers bedenckens zu geschweigen, möge verschonett bleiben. Wuntsche sonsten EL. vberall gutte verrichtung, vnd eine gluckliche wiederkunfftt, den herrn Vetter zu Coburg wollen EL. meinettwegen dienstsöhnlichen grußen. Graff Ernst Casimir zu Nassaw schreibtt ietzo an Ob. Frencken, das die sachen, so drunten fortgehen, diesen wagen desto beßer sollen helffen forttreiben, Das schreiben ist vom 7. Novemb. neues Calenders, zwartt ettwas altt, doch hoffe ich, Scharle, wan er nur kan fortkommen, zu rechter zeitt angelangen werde. Von andern örtern haben wir ferner keine nachrichtt, was aber gleich etzliche zeittungen auch geben, finden EL. hierbey. Das Chur Sachsen fraw Mutter gestorben, werden El. vernommen haben, sonst haben beyde Churfursten im Obersächsischen Kreise sich noch starck zu der Regenspurgischen reisse gerustett gehabtt darzu dan Chur Brandenburg viell von Adell verschrieben. Die Zeittung mitt Wirtenberg hatt ettwas auff sich, El. haben ein auge darauff, ingleichen das der Aptt von Fulda solle gestorben sein, Wurtzburg Abtt werden, vnd das Tilli das Stifftt Hirschfeldt von dannen wuschen dürffte. El. hiermitt zu allem festlichen wollergehn, in den schutz göttlicher Almachtt befhelende. Cöthen den 14. Decemb. 1622. El. dienstwilliger treuer Vetter Der Nährende Risposta di Mirtillo, Brief Christians II an Burggrafen Christoph d. d. Ratisbonae d. 23. Decemb. 1622 im Stile der 1624 gegründeten academie des vrais amants, aber wohl mit politischem Hintergrunde. NB. Die Fürstliche Fraw Witbe zu Sanderßleben hat auß nothwendigen vrsachen Jhren nahmen müssen wenden lassen in der tugendlichen geselschafft, vnd ist genennet worden Die gastfreye, vnd daß wordt Jdem nach Standes gebüer, nuhn ist an dieselbige die frage, waß Sie vor ein gemählde, darzu haben wolle, obzwardt meinß bedünckenß nicht vnbequem were, (daß gleichnüß von dem könige, der ein groß Abendmahl anrichtete, vnd alß die geladnen nicht komen wollten, hiesse lamen krippel vnd blinden darzu bringen, welcheß gar hübsch kan gemahlet werden.) so wird doch die Fürstin frindlich gebettn Jhre meinung aufs eheste schrieftlichen zueröffnen, waß Sie vor ein gemählde haben wollen. Deroselbigen dinstwillige Schwester Die Getrewe. 1623. 16 Martij. 24. Fraw Dorothea, geborne Pfaltzgrävin bey Rein &c. Fürstin zu Anhalt Die Gastfreye - gegen frembde hat zum gemählte den alten Abraham, wie er im Mittage der H. dreyfaltigkeit auß seiner hütten entgegen läufft, und sich bücket. Gen. 18. v. 2. Zum beyspiele die Sunemitin. 2. Reg. 4. v. 8. XXIV. Von der Gastfreyen 1. Die Sale O wenn das blinde volk, (das sunst zum bösen färtig, Zum guten schläfrig ist,) doch were gegenwärtig, Dem leib, und geiste nach; zusehn in dieses feld; Jn dem Er Gastfrey uns vor äugen wiedrüm stellt Den 1 alten 2 Abraham, wie er auß seiner 3 hütten So bald er nur erblickt 6 drey Männer 4 kümmt geschritten Jn eil, und 5 bücket sich! So würd es laßen auch Den zwar landüblichen, doch schändlichen gebrauch Der Gastverweigerung: und bald nach Ewrer Lehre Wilfärig 6 gegen Fremd' erzeigen müglich's ehre, Mit dem, was dann vermag sein nie-versagtes 3 Haus. So wird ein' kluger mensch, und freyer 2 Gastwirt drauß. Und warüm soll man nicht den fremden guts erzeigen, Ja, wenn es künnte seyn, den Himmel selbst zueneigen? Sind wir doch allzumal nur pilger hier auf erden; Drüm solln wir stets in zucht und lieb erfunden werden. 2. Die Gastfreye Hat Abraham dem Herrn die Gastfreyheit, Die gegen fremd er übt, ümsunst erzeiget? Nein. Ey so wird der Herr mir auch geneiget Wenn gastfrey seyn mir gleich so wol gedeyt. Jo: manncher haust bey gästen Gottes segen, Der wandrern folgt, und sämt sich aller wegen. 3. Die Gastfreyheit Was ist ein Mensch sonst hier im leben Als ein stäts ungewisser gast? Muß wie ein Pilgram schweben Auff Erden ohne rast. Drümb ist Jhr der nur eine last, Der mir Gastfreyheit nachzustreben Sich nicht ergeben. 4. Beyspiel der Gastfreyheit Hätte, wann Elisa kommen, Jhn nicht Gastfrey auffgenommen Jens reich Sunemiter Weib, Wer' auß wunderbarem lohne Jhr sonst lang-verschlossner leib Nicht erbawt mit Einem Sohne. Die nicht Gastfrey auch auffnimmt Selten recht zum Segen kümmt. Sendt-brieff deß Grünen An Die Fruchtbringende gesellschafft. Vber sein genommenes Gemählde und Wort. HOchgeehrte gute Freunde Vertrawte Liebe gesellen: Es hat der Leimende in seinem Leim bericht/ gegeben am ersten Aprill deß 1621. Jahrs/ meines Namenß und worts mit sonderlichen Lob und ruhm gedacht/ dannenhero ich verursachet worden/ den sachen in meinem wenigen Verstande nach zu sinnen/ auch in etwaß angestanden gegen wehme ich mich danckbar hierunder bezeigen solte/ entweder gegen jhne/ den Leimenden besonders/ nach dem solch mein Lob-gedechtniß durch ihn ans tageliecht kommen/ oder aber gegen die gantze Hochlöbliche Fruchtbringende gesellschafft/ deren es zugeschrieben worden/ ist also dannenhero von mir wie wol ein zweyjähriger verzug meines stilschweigens/ doch entlichen auch dieser schluß erfolget/ ich würde besser thun/ wann [(Avij)r] ich das gemeine dem sonderbahren vorzöge/ und gegenwertiges danckschreiben an hoch und vorgedachte gantze Gesellschafft abgehen liesse/ do dann nicht köndte unterlassen werden/ zugleich seines Lobwürdigen geselligen Edlen gemüths/ welches dann allezeit einem anderem zu seinem preiß und Ehren behülfflich ist/ zugedencken/ und jhme lieber insgemein vor menniglich/ als in seiner gegenwart alleine/ sein gebührendes lob hinwieder zugeben/ ja man hette mich vielleicht für gar zu Grün achten und schetzen mögen/ wann ich lenger meine gebühr hindangesetzet oder gar stillgeschwiegen hette. Wolle demnach so wol die gantze Löbliche Gesellschafft/ als insonderheit der Leimende negst behöriger dancksagung/ vor die mir wiederfahrne Ehr und ruhms/ jhnen nicht zu wieder sein lassen/ das ich auß solcher anleitung etwas vom Leim insgemein/ doch kürtzlich/ und dann von meiner genommenen Frucht und Leim insonderheit/ die notturfft andeute. Wie wol nun in vorangezogener schrifft der lustige verstandt deß Leimworts genugsam auß/ und durch alle Stände fast hindurch geführet worden/ so wil mich doch bedüncken dieses darbey außgelassen sey/ daß weil der erste und alle nachfolgende Menschen ihrer jrdischen art nach/ von dem Leim jhren Anfang Vrsprung und herkommen haben/ ein jedweder sich so viel destoweniger seiner Leymerey und Leimarten zu vberheben/ sondern im zurückdencken desto vorsichtiger damit vmbgehen solle/ auff das er nicht darinnen verjrret/ verwickelt und gantz verklebet bleiben/ und also demselben zwar kennen/ auch gebrauchen/ aber nicht mißbrauchen möge/ und weil diese erinnerung von meiner einfalt nicht übel auffgenommen werden kan/ do ich daß andere alles den hochverständigen der Natur und weißheit kündigern anheim stelle/ so wil ich nun ferner zu dem vor mich gehabten zweck schreiten. [(Avij)v] Den Namen deß Grünen habe ich mir genommen/ weil die gestalt dieses gestreuchs der Stechpalmen oder Waldtdiesteln/ sonsten an etlichen ortten Teutschlandes auch Hulst genandt/ im Stengel und den blettern/ die auff dem rande stachlicht/ inwendig aber glat/ ausser den beerlein so es tregt/ welche Lichtroter farbe seind/ gantz und stetig Grün ist/ darnebenß im wort andeutende/ daß wir in hohen sachen von wegen deß Jrrdischen Leims/ dessen kein Mensch ohne ist/ nur gar zu frisch kalt und Grün seindt/ und nimmer zur rechten vollkommenen reiffe in diesem jrdischen Leben gelangen können. Auff die Natur krafft wirckung und gebrauch dieses Baums aber wieder zu kommen/ so sol derselbe als die Naturkündiger schreiben/ warmer und feuchter natur sein/ Jm Leibe werden die bletter sehr wieder das seiten stechen und husten zu pulver zerstossen/ und im trunck eingegeben gebraucht. Also treiben auch die beer dieses gewechses/ wenn deren zehen oder zwölffe eingenommen/ denen so das grimmen haben/ den zähen schleim auß dem Leibe. Von aussen ist sein gebrauch also/ wenn jemandt verrenckte oder verhärte glieder hette/ der siede diese Wurtzel und bähe den gebrästen damit/ so zerweicht und zerlöset es die harte beulen am gantzen Leibe. Die bletter sonderlich da sie jung werden von dem schaffviehe/ ob sie schon stachlicht gar gierig gessen/ und außgeklaubt/ an den beeren suchen die Vögel jhre Narung. Wie den insonderheit das anmutige waldt vögelein die Nachtigal/ welche sonderzweiffel dannenhero/ das auch sie deß nachts alzugleich jhren gesang mit dichtet/ den namen hat/ zu diesem gestreuch eine grosse beliebung trägt/ und unter seinen schatten jhr verlohrnes gespiel mit hefftigen klagen wieder an und zu sich locket. Man pfleget auch die bletter an die ort vmbher zu hencken/ wo Speckseiten oder gesaltzen Fleisch hanget/ dann sie mit jhren stacheln den Meussen wehren/ das sie nicht darzu kommen mögen. Damit aber [(Aviij)r] der Leimende hier nebst nicht in den wahn verbleiben möge/ er sey mit seinen Vogel-Leim alleine der beste/ so verachte ich zwar solchen nicht/ besonders zu kleinen gevögell/ habe aber dieses dabey meiner noturfft nach vermelden sollen/ das der Leim so von den abgescheiten rinden dieses Baums auff nach folgende masse zugerichtet wird/ viel fester/ zäher/ an sich ziehender auch haltender/ ja edler ist/ sintemal damit die vornembste besten Beißfalcken gefangen werden/ und wil ich also dem Leimenden als einem Liebhaber des Weydewercks zu sonderbahrer gegen-dancksagung die bereitung dieses Falckenleims hiermit gelehret haben/ das er nemblich die abgeschelte rinde mit den bletteren in die Erde an einen feuchten ort biß an den zwölfften Tag vergrabe/ und wann solches zusammen verfaulet/ zerstosse/ in reinem Wasser wasche/ und waß zähe und schleimicht bleibet/ zu solchen Vogel Leim gebrauche. Es geben auch etliche vor/ wann man in diese stauden/ weil sie noch jung sein/ weise Rosen peltzet oder propffet/ solche etwas Grünlicht werden sollen. Auß welchem allen dann nicht allein jedermenniglich zu sehen/ das dieses von mir genommene Gewächs nicht ohne sonderbahren Nutzen/ fruchten und bedeutung ist/ sondern auch die gantze Hochlöbliche Gesellschafft mein gutes gemühts jhr und jederman williglich zu dienen verhoffentlich zu spüren/ in dero Genaden und gunst ich mich zum aller fleissigsten mit meinem armen doch wolgewilten Leim befehle. Geben auß meinen Grünen Waldtstübelein/ den letzten April. Jm jahr/ 1623. Ewer allezeit unterdienstlicher guter Freundt und Gesell/ Der Grüne. 35. C. D. A. D. W. Der Grüne. Stechpalm oder Walddisteln Nicht ohne Leim. sampt jhren Beerlein. Imprese und Reimgesetz Curt Dietrichs aus dem Winckel, 1624. 35. Der Grüne. Stechpalm oder Walddisteln. Nicht ohne Leim. Sermo. Sigor. Zio Colmo. Hò ricevuto con debita riverenza la gratissima di V. A. che s'è degnato d'iscrivermj dal 8/18 Luglio. E sicome ella mj vuol tanto bene, di desiderarmj tanta contentezza, così pregho il N. S. Jddio, di concederle ancora ognj bramata Felicità. La supplico d'iscusarmj s'io non le dò reciprocamente ampio ragguaglio delle nuove nostre poj ch'io sono un puoco indisposto per una febre che mj pigliò tre o quattro giornj fà & non si sà ancora s'ella sarà continoua o terzana. Del resto le nuove generalj & particolarj di V. A. mi sono state carissime ad intendere, & ne ringrazio, humilmente V. A. Serma. — Quanto poj a quello, che V. A. m'ha ordinato, non hò mancato d'ubbidir, immantinente a' commandj suoj. Jl Tasso l'ho comprato il più bello e minuto chjo seppj trovare. Del resto il Sr. B. de' Rossj hà già dato conto come'l Vocabolario era fornito, & della Grammatica al Sigor. Schilling. Al Bissiny scriverò etiandio. Ringrazio la consorte di V. A. [50v] & li suoj Eccmj. - figliuolj, del buon ricordo che lor piace d'haver di me, e lor bacio le manj mille volte con ogni debita humiltà ed osservanza. Gli Cardinalj non ponno accordarsi ancora per l'elezzione d'un Papa, anzi due sono già venutj a darsj de' schiaffj per questa cagione, tal che la loro elezzione non sarà troppo benedetta. Che glj Hollandesi si siano impadroniti dell'Jsola Terçera. Che il Principe d'Jnghilterra facendo sembiante d'andar aspasso su 'l mare sia scampato dj Spagna. Le galere di Biserta che facevano il mare tanto mal sicuro, sono state prese dalle Gallere di Genoua di Messina e di Malta. Jl Podestà Giulio Contarinj hà fornito puochi giorni fà il suo carico, e in suo luogo è rimesso uno di casa Nanj. Jl detto Contarinj è stato tanto amato dal popolo per il suo buon governo e beneficenza, che non hanno fatto altro che fuochi giorno e notte, tre o quattro dì & il popolo lo prese per forza per portarlo insin a Venezia, con grandissimj gridj, mà non l'harà permesso così lontano. Jo vorrej ben scriver ancora più nuove [51r] a V. A. mà il mal di testa non me lo vuol concedere & non posso rihaver le gazette ch'jo haveva rimandato altrove, altrimente gl'inviarej a V. A. il che si farà un'altra volta. Non tratterò più V. A. & le saro sempre, Devotissimo e humilissimo nipote e servitore, Don Christiano Principe d'Anhalt. di Padoa aglj, 12. d'Aosto sti. n. 1623. Non sò se V. A. ci volesse mandar qualche essemplare del Bartas per distribujr a moltj amicj e divolgare la sua fama. Monseigneur Tout a ceste heure viennent nouvelles asseurees que le Cardinal Barbarinj est esleu Pape aage de 54 ou 55 ans. Pour essay de ma diligence i'en ay voulu avertir V. A. esperant de luy donner un jour meillures nouvelles de ma santé au lieu de la fievre. Je suis, celuy que dessus en l'autre lettre Jtalienne. diese beyde Brieffe bekomme ich gleich ietzo die ihr mir nach verlesung mit den andern wieder wollen geschicken, des vetters kranckheit ist mir leidt. Monsieur, mon tresaÿmé nepveu, i'accuse maintenant voz deux lettres, desquels les dates sont en Padoue, du 4/14 et 18/28 de Juillet, esperant que cependant aurez receu ma responce que ie vous escrivis en Jtalien; Avec ceste commodité de Monsieur Cnesebec, duquel entendrez pleinement nostre estat icy, et celuy de voz parens; aurez aussi d'autres particularitez, touchant Monsieur vostre pere, le pardon n'est pas encores sorty en escrit, mais on l'attend iournellement, c'est pourquoy vous ne vous esloignerez trop de l'Allemagne, pouvant, aprez estre appellé de Mseur. vostre pere, estre prest a retourner, et ayder a accommoder le tout a la court Jmperiale, Car son indispoisition ne permettera pas de faire des voyages, principalement vers l'hyver. Le Conte d'Ollach y doibt estre allé, ie luy ay parlé en passant par ce pays. Quant a ceux, qui s'efforcent vous oster vostre liberté, au lieu ou vous seiournez, ie ne pense pas qu'ils censent autre chose, que la vaine vanterie et la commodité d'estre entretenu a voz despens ou d'en tirer profit, tellement que ie conseillerois de fuyr telles incommoditez, et vous absenter quelque temps en un lieu, ou vous seriez plus retiré et a vostre aise, ainsi que ie ne trouve pour encore lieu plus commode a cela, que Florence; non obstant voz raisons au contraire alleguez, lesquelles sont bien faciles a distendre principalement pour vostre frere Ernest, la langue y est quant et la conversation meilleure, et des exercices on n'y a faulte, mais il vous faudra premierement louer la une maison avec l'ayde du Bissini, et vous y accommoder, avant que baiser les mains a Madame l'Archiduchesse, et en l'audience mesme luy donner a cognoistre vostre intention, laquelle est de vous tenir retiré, et encores que Madame vous regalera aulcunefois par des rafraischissemens accoustuméz, toutesfois cela ne vous pourra empescher, de demeurer incognu, pourvu que le desiriez estre vous mesmes. Bastiano de' Rossi m'a fort remercié de la Cantique, que luy avez faict donner par la main de Viatis en Venise, il ne sçavoit d'ou cela venoit, et s'en est retourné a Florence, et vous y pourra servir et a vostre frere, quant et mon secretaire Bissini. Monsieur Cnesebec vous monstrera encores une liste des livres, que ie desire, surquoy pourrez parler a ces deux la. Pour le voyage de Rome, Naple[s] ou Malte, ie le desconseille fort, a cause de plusieurs raisons, principalement du danger des pyrates, ou corsairs, lesquels s'augmenteront et ne diminueront point, estant maintenant allechéz par les bons butins, Vous recevrez aussi les livres que me demandiez, et pource que la seconde sepmaine du Bartas est un volum[e]q grand, malaysé a porter, ie rien envoye qu'un exemplaire, et des autres deux, ie le laisse à vostre disposition, si le voulez donner ou a la nation de Padove, ou de Sienes ou all'Accademia della Crusca, de laquelle est secretaire le susdict Rossi. Les Cossaques s'en sont retournez, d'autant que les Tartares avoyent envahis, leur pays. Les particularitez de la retraicte du Duc Cristian vous seront raccontez par le present porteur, et ce que nous sçavons encores de sa defaicte. Le Roy de Dennemarc est au pays de Brunschwig, et luy a on deferé la defence du circle bas de la Sassonie ce qu'il a accepté, le Colonel Fuchs, est au service de l'aisne Duc de Brunschwig a Wulffenbuttel, duquel s'est absenté sa femme la Duchesse, pour des lettres interceptes en la defaicte du Duc de lauenbourg. Nous desirons fort la paix en ces quartiers, Dieu nousu la donne, et durable. En brief vous sera envoye lo studio de gli affetti sani, leqvel s'imprime maintenant icy, et sa traduction en Allemand faicte de l'amer, qui est chez vous, suyvra incontinent. Je me delecte en la lecture de la vie d'Apollonius Tianeus, traduict en Jtalien du Grec, et intitulé Filostrato, et ay trouvé parmy les traictèz du Boccaccio un autreu intitule labirinto d'amore, lequel estz fort approprié aux mauvaises femmes de ce temps icy, Dieu nous en garde, J'espere que vostre frere profitera bien en la langue Jtalienne, mais il faudra qu'il prenne stance ferme pour une couple d'années, et qu'il mesnage bien quant et vous. Voila ce que ie vous vois a dire ceste fois, me rapportant au reste a ce que vous sera dict aussi de ma part, de Msier. Cnesebec, et vous souhaitte de l'Eternel bonne santé, et tout contentement, demeurant Vostre. De Cöten ce 19/9. d'Aoust l'an 1623 Hochgeborner furst, freundlicher viellgeliebter Vetter, als ich, weill El. in Jtalien dero in zweyen schreiben vnd vnterschiedenen Jtaliänischer vnd Französischer Sprache geantwortett, auch also nichtt unbillich so weitt denselben den vorzug vor unsere Muttersprache gelassen, hatt mich doch beduncken wollen, es würde El. nichtt zu wieder, vnd unserer der fruchtbringenden deutschen gesellschafftt nichtt ungemeß sein, wen ich dero dieses briefflein darinnen zu schriebe, vnd zugleich auff ihres vom 12. instehenden Augstmonatts antworten thette. Worumb ich aber hier diese gesellschafftt nechst ihrem bekanten nahmen (der fruchttbringenden) auch die deutsche nenne, geschichtt nichtt alleine darumb billich, das sie zu außubung diesere vnserer Muttersprache von deutschen angerichtett, sondern auch weill in bewehrten geschichttschreibern, furnemlich abere in der Beyerrischen Chronicka Hans Thurmeyers von Abenßperg, zu latein Johannes Aventinus genantt, von dem ursprung des nahmens German, oder Germani vnter andern diese meinung gesetzett, als wen es bey etzlichen von dem lateinischen wortt Germinare, sproßen, herfurscheußene oder fruchtbringen, hergenommen werde, worinnen dan also der rechte verstandt des erwehlten nahmens dieser gesellschafftt außer zweifels vorerst in einem wortt angedeutett, dan sie iste erstlich Germann, deutsch, vnd hatte dan den nahmen dere fruchtbringenden als germinantis an sich genommen, (wiewoll sonsten hierbey zu bemercken, das die eigentliche bedeutung des nahmens Germans dessen ist, der gerne an den Man oder des Mannes ihn zu bestreiten begierig ist) So sage ich nun nechst diser eigenung der El. im besten vermercken wollen dero freundtvetterlichen großen, vnd wegen der gesellschafftt hochfleißigen danck, das sie zu beföderung eines gutten wercks, darinnen der viellgekörnte die probe zuthun sich anerbotten, mir das erlösete Jerusalem dese Torquato Tasso zugesendett, so ich nichtt allein woll sehr reinlich auff schon pappier getruckett, vnd also herliche eingebunden empfangen, sondern auch ehestes tages vnd gelegenheitt vorbenantem unserem gesellschafter uberreichen will, damitt er seinem erbieten ein gnuegen thuen, vnd El. ebenes fals ihr hochverstendiges vrtheill wen es erfullet, daruber fellen könne. Vnter deßen entpfhahen sie beygefugtt die gesetz der Ritter von der Runden taffell in deutsche Reim gefast, vnd aus dem jehnigen genommen, so in der vorrede des luigi Alamanni vber seinen Girone il Cortese zu finden, wen sie dergestaltt auch in Jtalianische sprache ihrer art nach möchten reimweise [2v] gebracht sein, vnd sie der wurdigkeit geachtett wurden, liesse ich sie woll einmall zur lust alhier gegen einander trucken; Was sich von hiesigen getruckten buchern mehrmals bey Knesebecken wollen fortbringen laßen, will ich verhoffen El. er werde wöll vberlieffern, wan das andere ferttig so ich jungsten verheißen soll es auch folgen. Alleine bitte ich El. freundtlichen sie durch ihme Knesenbecken, was Bastiano de Rossi in Venedig vom letzgetruckten Vocabolario alda hinterlaßen, darvon ihm der hoffmeister Schilling schrifftliche anleitung, bey weme er es zuerlangen, geben wirdt, unbeschwertt mitt wollen laßen heraußer bringen. Mitt El. trage ich ein vetterliches mittleiden, wegen des ihr zugestoßenen fiebers, so ich aber zu Gott verhoffen will, dieselbe nun wieder wirdt verlaßen haben; Von zeittungen habe ich ihr vber weniges nichts sonderlichs zu melden, der könig von Dennemarck will über die schuldigee Nieder Sächsische Kreißhilffe von seinem eigenen noch drey tausendt Man zu fuß vnd sechshundertt pferde halten, ist nach der Weser verreisett die päße zu besehen, vnd durch den feldtobristen H. G. zu luneburg besetzen zulaßen. den 24. dieses alten Calenders soll das volck zusammen gefhurtt werden, wirdt sein an 15000 Man des Kreißes alleine So seindt gesandt[e] von S. K. M. vnd dem Kreiße an die keyserliche Mayestät, vmbe des Kreißes mitt durchzugen vnd einlägerungen zu verschonen zu bitten, vnd die verfaßung deßelben zu vertheidigung vnd verwahrung deßelben eintzig angesehen, zu entdecken, wie auch an Chur Sachsen abgeschickett. Jn diesem Kreiß sitzett man noch still, vnd vermeintt man weill die niederlage bey Stadtloo jungst berichtermaßen erfolgett, es werde nun in diesen Kreißen desto beßer friede, vnd keine gefahr mehr vorhanden sein, Gott helffe das es also erfolge. Jn Köthen werden wir eine frische heuraht in vnserm hauße haben, mitt fr. Do- rothea meines bruders f. Rudolffs L. sehligen eltesten tochter, vnd hertzog Augustußen zu Lüneburg einem witwer, Tannenbergischer lini zu Hitzgar wohnendt, gegen Martini dörffte die hochzeitt sein. Meine gemahl vnd Kinder entbieten El. ihren gruß vnd dienste, vnd verhoffe ich es werde dero bruder f. Ernst nunmehr bey deroselben auch baldt anlangen, vnd sie also ihre zeitt im besten vertreiben können, wan El. bruder in etwas die sprache begriffen, will ich meinen sohn versuchen lassen was er darinnen in schrifften zu thun vermeindt, thue Ell. allerseits hiermitt in den schutz gottlicher Almachtt hochster gesundtheit, vnd allem glucklichen wollergehen entpfelen Cöthen 19 des Augstmonats 1623. [...] Et percio che appresso cio non mi par fuor del suggetto nostro il saper'anchar breue [vij r] mente â quanto fusser tenuti quei che dal Re Artus furon chiamati compagni della tauola tonda dirò breuemente quel che se ne puo intender â questi tempi. II primo articolo era che quando alcuno hauesse promesso, ô, fatto uoto di seguire alcuna inchiesta, ò, disposto di cercar marauigliose auuenture: che durante il tempo esso non si spoglierebbe arme fuor solamente che alcuna uolta per necessario riposo della notte: Che in seguendo dette inchieste, o, auuenture non schîferebbe alcun periglioso passaggio, ne sí torcerebbe dal cammin diritto, per non incontrarsí in caualier forti, di che era ottimamente fornito il regno di logres, ò, per non trouarsí con monstri, bestie seluaggie, spirìti, ô, altro spauentoso impedimento che un corpo d'un solo huomo potesse menar'â fine: Ch'ei deuesse sostener'il dritto sempre de i men forti, di uedoue, di pupilli; & di donzelle, hauendo buona querela, & per loro esporsí (se il bisogno il richiedesse) â mortalissima battaglia: se cio non fusse, ò, con tro all'honor proprio, ò, contro al Re Artus: Che non deuesse offender persona alcuna, ne usurpar l'altrui, anzi muouer l'arme contro â chi 'l facesse: Ch'ei deuesse portar' immacchiata fede & lealtà a i suoi compagni, seruando l'honor e 'l profitto di essi intero, non meno in lontananza che in presenza: ne combatter contro â quelli, se cio per disconoscenza non auuenisse: Ch'egli esporrebbe beni & uita per l'honor del suo Signor, & della sua patria. Che l'util non mouesse ad atto alcun, ma solla gloria, & la uirtude. Che diligentemente reuerirebbe Dio, udendo una messa per giorno, ò, uisítando la chiesa farebbe oratione, o, per mancamento di essa dauanti una croce, delle quali molte per tale uficio assise n'erano sopra tutti i cammin della gran Brettagna. Ch' ei non prenderebbe prezzo di seruigio fatto, & nei suoi paesí propri non farebbe danno a persona, quantunque a lui nemicissima, anzi con la sua uita la guarderebbe di ogni danno: Che prendendo la condotta di alcuna Dama, ò, morrebbe, ò la saluerebbe da tutte offese: Che sendo ricerco di battaglia pari, non [vij v] la rifiuterebbe senza esser'impiagato, o, hauer altro ragioneuole impedimento, Che prendendo impresa, ò, la menerebbe â fine, ò, starebbe in inchiesta uno anno intero, & un giorno, in caso che il Rê Artûs per suoi affari no'l richiamasse, Che non sí ritirerebbe dal uoto fatto di acquistar qualche honor, se non uentuone al fine, ò, condotto in quel mezzo da qualcun'altro dispostosí al medesímo, perche in tal caso n'era disciolto: Che ritornando alla Corte dalle auuenture & dall'inchieste, direbbe tutta la uerita (et sí fuss'ella a sua gran uergogna) a quei ch'era ordinati per descriuer le pruoue dei compagni della tauola tonda: et cio sotto pena di priuation di caualleria: Che essendo fatti al torneamento prigioneri, oltre al lassar liberamente al uincitor l'arme, e 'l cauallo, non ardirebbe di tornar'in guerra senza licenza di esso: Che non combatterebbe mai accompagnato contro ad un solo: Che non porterebbe due spade, se non hauesse cuore & uolontà di mettersí in pruoua contro a due caualieri, ò, maggior numero, et chi ardiua di portarle, lecito era che fusse da piu d'uno combattuto senza uergogna de gli assalitori: ne sí trouò chi con taî conditioni la portasse se non Balaàm et Palamedes: Che in torneamento non ferirebbe di punta: Che non farebbe uiolenza a Dame, ò, Damigelle (quantunque guadagnate per ragion d'arme) senza piacer d'esse & consentimento, Et che sopra tutte altre cose, per accidente che auuenir potesse non fallirebbe la sua parola sotto pena di mai piu non esser caualiere appellato. Illustrissimo ed Eccellentissimo signor, nipote carissimo, torno a scrivere a V. E. in questa favella, e mi rallegro con essa che la febbre l'abbia abbandonata, ilche intesi dalla sua dei 31/21. del mese passato, Il signor Dio la gvardi di ricaduta, e la mantenga sana in que' paesi, acciocche V. Ecc.za possa passare insieme col fratello 'l tempo allegramente, ed essere 'n ordine di venirci, quando ella sará chiamata. L'accomodamento del signor padre di V. Ecc.za s'indugia di nuovo, alcuni giorni sono che ricevemmoc un' altro Indulto Cesareo de' nostri scudi, solo di due mesi, ed espirato giá quando e' capitó, tal che fummo forzati supplicare per un'altro, aspettando pul'tanto che'l perdono segviti, e che senza pregiudizio l'investitura comune possa effettuarsi. le febbri e la dissenteria sono State assai frequenti 'n queste paesi, Don Giorgio Ariberto riportó una terzana dal battesimo di Berlin, ma ora rifassi, elle non sono qui tanto gagliarde, e pericolose, come costá, tal che dubito V. E. penerá alquanto a ripigliare le forze, il che avvenne anche a me, mentre ventidue anni fa ebbi 'l medesimo male 'n quelle bande. Il Colonello Fuchs mi visito otto giorni sono, ilquale s'é trattenuto parecchi mesi nel circolo basso della Sassonia, ed ormai se ne ritorna a casa, la sua conversazione mi dilettó sommamente, ed é un soggetto di eccellenti qualita e grande esperienza. Si teme che gli Duchi di Sassonia fatti prigioni nelle rotta di Statlo non sieno mandati ne paesi Ereditarij di S. M. C. per esservi tenuti qualche tempo 'n arresto. Il Generale Tillj é col suo esercito nella contea di Oldenburg per investire 'l Mansfeld, ilquale dimorava ancora nelle Frisia Orientale, con circa diciottomila combattenti, tra' quali tre reggimenti di Franciosi, e tra essi Monsu Turnon uno de' Colonelli. La cittá di Emden concorrendovi parecchi rivali finalmente é stata presidiata sufficientemente da' signori stati uniti de' paesi bassi, sotto l'ordine del Conte Ernesto di Nassau. Il Duca Cristiano di Brunschwig é entrato nel soldo di essi signori stati, con tre reggimenti di fanteria, e la cavalleria, laquale si salvó tutta. Il campo di essi stati é tra Rees e' Emmerich, e si parla di qualche mutinamento tra la gente Spagnuola. Ecco un estratto delle nuove, ch'abbiamo qui, lequali rendo in contraccambio a V. E. delle sue Jtaliane mandatemi, e le'nvio qui giunto 'l libretto Italiano tradotto e stampato qui, secondo le promisi. Caso che v. E.za desiderasse avere piu esemplari di questo e di quegli del Bartas, e' sarebbe bene di darne ordine al suoc mercante di Norinberga, che gli pigliasse in lipsia alla fiera prossima di S. Michele, e colla comoditá della comision tra l'altre merci gli conducessero con manco spese, sino 'n Norinberga, e di li verso Augusta e Venezia. La mia consorte e figliuoli bacian le mani a V. E.za Ill.ma ed io le desidero compita felicitá. Da Cotogna a' 13./23. di Settembre. 1623. Monseigneur & Treshonorè Oncle. J'envoye cy ioinct nos gazettes a V. A. èsquelles V. A. trouvera des bien estranges d'Allemaigne. Je ne veux point si mal esperer nj du Duc de Lünenburg nj du Duc de Brunswyck, & nostre prince de Zollern n'auroit pas long temps iouy de son tiltre, mais son cousin & Cardinal qui doit estre Evesque d'Osenbrück pourroit esmouvoir le Roy de Dannemarck, a cause qu'il y a aussy voulu mettre les pattes. Au reste Monseigr., je ne doute point, que Monsr. le Capne. Börstel aura donnè part a V. A. de ce qu'il m'a escrit, & fera le mesme de la responce. C'est mon devoir de servir a la patrie, mais le temps est bien rude maintenant pour un malade de voyager particulieremt. a passer les monts. J'essayeray ce que je pourray faire en la pleine si i'ay autant de force rencontrant Adolf Börstel [63v] si ie n'en suis empeschè comme i'en ay escrit a son frere Henry. Mon maistre d'hostel Jean Ernest a aussy demandè son congè, & je ne suis pas tant en peine pour moy, d'en trouver un autre, comme je suis en peine de trouver un gouverneur pour mon frere, ce que S. A. me commande pourtant. V. A. nous pourrait assister en cela, par sa grace & bon conseil. Jl y a bien icy un Peschwitz de Prüsse quj se dit gentilhomme, & parent de nos Peschwitz, mais aulcuns disent ou par emulation, ou paraventure qu'il est ainsy qu'il est fils d'un bourgeois de Dantzigk, C'est le plus galant homme qu'on scauroit voir, moderè, tout ce qui se peut, de bonne conversation, & qui a voyagè extremement bien en Europe Asie & Egypte, de bon iugement & bonne memoire, outre ce qu'il a bien estudiè, il s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Je sonderay un peu mieux sa personne, & s'il a envie de le faire [64r] quand i'auray trouvè les qualitèz requises le prendray ou pour moy ou pr. mon frere avec le sceu de S. A.9 Jl m'adonnè entre autres un beau livre Philosophique, De sensu rerum, & Magia, F. Thomæ Campanella librj 4 en latin, in quarto inprimè a Francfort l'an 1620. Je scay que ce livre plairoit a V. A. & je croy qu'elle le peut aysèment recouvrir. J'abuse de la pacience de V. A. & finissant la presente, je demeureray tousjours, Monseigneur, De V. A. Le treshumble & tresaffecftiorcnè nepheu & serviteur, Christian prince d'Anhalt. de Padoue ce 6/16 d'Octobre 162[3] Sermo. Principe, Sigor. Zio Colmo. Vltimamente mj scordaj di ringraziare V. A. del suo bel libro che le piacque dj mandarmj, il che fù ueramente un fallo notabile. Però ne chieggio perdono a V. A. e la ringrazio doppiamente in riconoscenza d'un cosi aggradevole dono. Hora ch'io l'ho fornito dj leggere lo stimo tanto più, quanto più lode merita una così elegante traduzzione, che non l'authore istesso. Se V. A. vuole inviarcj ancora deglj altrj essemplarj, eglino serviranno per amplificare o aumentare la fama della lodevole compagnia fruttifera Tedesca. Mà non sò forse se V. A. havrà quella considerazione, ch'jo debbo esser tosto richiamato, e che non mj potrebbe capitare alle manj, tuttavia il mio fratello vj sarà sempre. Quì le cose inchinano alla pace. La Republica hà licenziato non le compagnie intiere [58v] mà parte di quelle, cioè scemando ogni compagnia dj ventj cavallj, e questo s'intende della Cavalleria Croata ed Albanese, che chiamano Cappellettj in Lombardia. Si aspetta giornalmente simile riduzzione anco delle corazze. Li motj dj Persia e le debolezze e disordinj della porta, han fatto sospendere i progressj della banda d'Ongherîa, tuttavia l'Jmperatore non si fida dj loro, come V. A. ne saprà meglio le nuove, e del passaggio del Marchese di Monte- negro, in quelle bande. Oltre a questo il moto della levata del quinto huomo che si era comminciato ne' confinj della Croatia, Cragno, e Stiria, par che cessj, e non si sente, che vada avantj, il che è segno, che le cose di quella banda, si sono cambíate. V. A. havrà forse letto nelle gazette qualche cosa del tumulto di Muggia terra dell'Jstria, dove il popolo uccise tre persone publiche, un Jngegnero, e due essattorj [59r] dj Dacij, et perche andatovj il Proveditore dell'Jstria, non lj volsero aprire, e li drizzarono l'Artiglieria contra, moltj sospettarono che coloro potessero havere intelligenza con qualche potentato vicino, mà in vero non è stata se non pura pazzia dj coloro, i qualj l'han pagata con la testa Quanto alio stato mîo, due giornj fà ch'io esco dal letto, mà il Medico mj vuol far paura d'una febbre quartana che durerebbe un mezo anno, dellaquale non vorrej esser infestato. Hò dismenticato di dir una nuova singulare, mà poco importante, a V. A. ciòè, ch'hierj la nostra Nazione hanno eletto per consigliere Spanuolo, (la qual nazione è sotto dj noj, mà non ce n'è hora nissuno,) il mio Hallweyler, ilquale non sapendone niente prima, e pensando dover giuocar co'l nostro Consigliere un Baron di Frawberg, non seppe che dire ne che fare, pure fù costretto d'accettarlo. Non fastidierò più V. A. mà facendo fine, le farò humile riverenza. Di Padoa aglj 8/18 di Ottob. 1623. Di V. A. Humilissimo ed affezzionatissimo nipote e servitore, DON Christiano, l'immutabile. Monseigneur & treshonorè Oncle. Je viens de recevoir celle de V. A. du 4/14 Octobre, la remerciant de l'envoy du Heraclite, & du cabinet des saines affections. Löben m'a mandè la copie du saufconduict pour Monseigneur, dont i'en ay escrit mes opinions a Henry Börstel, lequel les communiquera a V. A. particulierement pource quj concerne mon voyage a la court Jmperiale. V. A. me dit bien dernierement que i'aurois affaire longtemps avec ma fievre, car elle s'est tournee en quartane, & ne me doit abandonner suivant le dire des Medecins avant le printemps. Je ne m'en apperceus bonnement qu'a Verone, pensant aller a Milan rencontrer Adolf Börstel & par curiositè mais il me fit rebrousser me prevenant a Verone. Jl n'a eu nulle expedition. [66v] Je regrette infiniment la mort de feu Monsr. le Conte Adolfe mon Oncle, que i'honorois & estimois grandement pour sa prudence & gentillesse qui reluisoyent en luy, outre toute sorte de belles, & bonnes qualitèz, requises, en un tel cavallier. C'est le chemin par lequel il faut que nous passions, & bienheureux celuy qui le passe avec une conscience pure & gaye. V A. ne manquera de consoler en ce triste accident Madame sa compagne ma Tente, toutesfois je la supplie treshumblement de luy plaindre le dueil en mon nom, & me recommender avec la permission de V. A. en ses bonnes graces, la remerciant treshumlement de la bonne souvenance qu'elle a de moy. Et je suis, Monseigneur, de V. A. le treshumble & tresaffectionnè nepheu, Ch. Prince D'Anhalt. de Padoue ce 1/11 de Nov. 1623. [67v] P. S. Monseigneur, je m'en vay a Rome & en chemin prendray Bissing avec moy, alors je luy livreray ma lettre si Dieu ne defend mon voyage comme il a fait iusques icy. Monseigneur et treshonorè Oncle. Hier au soir ie receus celle de V. A. du 20. d'Oct. & la remercie pour les nouvelles escrites, & pour le Petrarque envoyè, que ie liray avec loisir. Afin de chasser ma fievre quarte i'ay voulu gouster le doux air de deça l'Appennin & voir Rome, la ou ie suis arrivè avanthier, trouvant ma fievre addoucie. A Noel je seray derechef aupres de mon frere a Padoue, pour recevoir la finale resolution que S. A . m'a promise, esperant de ne rien obmettre touchant le service de la patrie. Je suis fort simple poete ainsy ie supllie V. A. de m'excuser pr. la traduction du Dante le prince Chrestien n'estant encores achevè a cause de mes maladies & voyages. Je demeure inviolablement, Monseigr. De V. A. le treshumble & affectionné nepheu & serviteur, Christian pr. d'A. de Rome ce 3/13 Dec. 1623. Le pacquet du Vocabolario doit avoir estè envoyè par Bastien de Rossy. Je suis bien ayse que HBörstel est en nostre Academie. Durchlauchtiger hochgeborner gnediger Fürst vndt herre. E. F. G. gnediges handtschreiben neben den beygelegten Creditiuen habe ich, als mit meiner gnedigen Fürstin vndt Frawen ich von Magdeburg wiederkommen, gestern Abendts spaatt empfangen, habe auch darauf alsobaldt mich bey F. johan Casimiri f. G. ahngeben, vndt die mihr aufgetragene Commission vnterthänig abgelegt, was nuhn j. f. g. resolution hierauf sey, solches haben E. F. G. aus bey liegender j. f. g. schriftlichen andtwordt zuersehen. Ebener gestalt hette ich bey der F. Fraw Wittiben auch thun wollen, so sein doch j. f. g. ahn itzo nit hier in Dessaw sondern zu Sandersleben, derentwegen ich aus mangel der zeit nit in der persohn dahin ziehen können, sondern die commission in Schriften bey J. F. G. abgelegett müssen, vnterthänig bittendt E. F. G. wollen dieses nit in vngnaden von mihr vermercken, was nuhn j. f. g. füra andtwordt hierauf ertheilt haben, werden E. F. G. zweiffels ohne von zeigern wol empfangen haben. Sonstet erfrewt sich syluander gar sehr der beständikeit Hylas seines vnbeständigen humors, dieweil er damit, ie mehr vndt mehr seine persohn in vnserer Astrealischen geselschaft qualificirt macht, dan dieselbe itzo erst recht in eine forme vndt ordnung gebracht wirdt, wie ihme vndt der Celideen undt Dianen dan baldt ein brief ahn Mr. Vrfé zuvollenziehen zukommen wirdt. Der betrübte zustandt aber derer örter bekümmert Syluandern mehr als Hylas nit gläuben kan, Gott aber der alles den seinen zu ihrem besten zu wenden weis, der wolle auch dieses grosse vnheil von dem lieben lande zu hessen vndt dessen Aller liebsten einwohnern abwenden vndt ihnen diesen grossen schaden durch seine waisheit vndt almacht ersetzen, vndt vns dieser örter gnediglich für dergleichen bewahren. Vnter dessen verbleibe ich weil ich lebe E. F. G. trewer knecht mit haut vndt haar Diederich von dem Werder Dessaw den 6.ten Decemb. 1623. [3r] P. S. Auch gnediger Fürst vndt herr, hette ich die Commission bey Fürst Augusto von Anhalt verrichten wollen, weil aber E. F. G. eines presents gedencken in ihrem schreiben, vndt ich gleichwohl nichts von zeigern empfangen, als werde ichs mit der Commission bis zua weiterer ahnordnung E. F. G. ahnstehen lassen. Vt in litteris. Hochgeborner fürst freundtlicher lieber Oheim vnd Schwager, do es E. l. vnd dero geliebten Gemahlin wol ergienge Wehre es mir lieb, Jch habe Neulicher tagen von meynem bruder fürst Ludwig, (der mihr das keyserliche gleyd vnd Saluum Conductum zu meyner aussohn mitgebracht) vornommen das E. L. eyn Opus stegenographicum zu Lünebürgk drucken liessen weyl ich dan zu dergleychen sachen Jederzeyt grose lust getragen vnd Jtzo noch viel mussiger Zeyt, als ersuch E. L. ich hiemit freundtlich sie wolten mihr eyn Exemplar daruon, wie auch von dem Schachspiel vnbeschwert zukommen lassen, bin Erbottig solches fürfallender gelegenheyt freundtlich zu vorschulden, Jch Gruße auch E. l. geliebte gemahlin ganz vetterlich vnd wünsche beydersejts ELL. zu eyntrettendem NEuem Jhar viel Glück Segen vnd wollfarth. E. L. gantz dienstwilliger Schwager Christian fz Anhalt Datum Flenßburgk den 10 Xcemb: 1623. 496. Die andere Woche Wilhelms von Saluste, Herrn zu Bartas, auß dem französischen gegen übergesatzten in Teutsche Reyme, mit ebenmässigen und gleichlautenden endungen, auch nicht mehr, oder weniger Syllaben, gebracht, und so viel immer müglich, und nach art teutscher Sprach zuläßlich, fast von wort zu worten rein teutsch gegeben: 1622. Cöthen. in 4to 497. L'Uranie: La Judith; La Lepanthe; La Victoire d'yuri etc. de Guillaume de Saluste, seigneur du Bartas, teutsch und frantzösisch. Cothen. 1623. in 4to Scelta d'alcune Poesie Filosofiche, di Settimontano Squilla, cavate da' suo' Libri detti la Cantica, con L'esposizione 1622. di Tobia Adami. 521. La Circe di Giouan Battista Gelli, Academico Firentino. 1619. in 8vo Vorgehendes verteutschet, Cöthen. 1620. I Capricci del Bottaio, di Giouan Battista Gelli, Accademico Fiorentino. 1619. voriges verteutschet, zu Cöthen: 1619. Discorsi de gli Animali di Agnolo Firenzuola Firentino: 1620. 525. Scrutinium Ingeniorum pro ijs, qui excellere cupiunt; Latinitate donatum: Interprete æschacio Majore Dobreborano. Lege: stupesces. 1622, Lipsiæ in 8vo Lo studio de gli Affetti Sani Libretto composto da Monsur de Riveri etc., 1623. in Cotogna. 526. Christophori Forstneri Austrij Hypomnematum Politicorum Centuria. Argentoratii 1623. in 12. Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen, durch Herren von Riverij: 1623. Heraclitus, oder betrachtung der Eitelkeit und Elend des Menschlichen lebens. El handbrieflein vom 10 Xbris des vorigen Jahres, ist mir heuten dato, allererst eingeliefert worden: Dahero es sich mit meiner Andtwort so lange verweylet. Vernehme auß demselben, daß e. l. meine geringfügige gedancken, die ich vom SchachSpiele, vnd steganographicis etwa aufgesatzet, haben und lesen möchten: Thu demnach e. l. ein Exemplar des Schachbuches hiemit zuschicken: Das opus steganographicum hette ich auch gerne gantz übersandt; es ist aber biß dato nichtes von demselben mehr fertig, dan e. l. ich hiemit (damit sie etlicher massen sehen mögen, wie es damit beschaffen) itzoc zuschicke: So bald es derc Typographusc zum ende gebracht, soll e. l. ein Exemplar von mir gleich zugesandt werden. Sonstenc do e. l. mir etwa ins künfftige schreiben wollen, können sie dero schreiben nahe dem Emanuel Jenischen Kaufherren in Hamburgk einhandigen lassen, dan ich wochentlich einen boten dahin schicke. Schließlich thu ich mich nebest meiner hl. Gemahlin, deren Ld., e. l. hinwieder fr. dienstlich grüssen lesset, fr. bedancken für den wollmeinenden wunsch zu diesem newc angehenden Jahre; E. l. hinwieder alles so derselben lieb und angenehm seyn magk, in diesem und vielen folgenden Jahren von hertzen wunschend. Jch habe auch hertzlich gerne vernommen, was e. l. mir wegen des salvi conducti zuschreiben: Der Allmechtige verleyhe hinc indè bestendige conciliationem animorum, und auream pacem. Will e. l. mit meinem ungereimbten schreiben nicht länger aufhalten; besondern hiemit schliessen; dieselbe des Allmügenden crefftigem Schutze empfelendt Datur Hitzger den 6 Januar: anno 1624. Dem Kützlichen ihrem hochgeehrt- vnd sehr werthen lieben freündt vnd gesellen, entbieten die vnterschriebene von der fruchtbringenden gesellschafft (nebenst zuförderistherzlicher wüntschung eines glückseligen freẅden- vnd dermaleinst friedenreichen neẅen Jahres, vnd in demselben in bestendiger gesundheit vnd langem leben, aller ersprießlichen vnd selbst begingen wolfart) ihren gebührenden gruß, sambt was sie mehr liebes vnd gutts, auch dienst vnd ehrerbietung vermögen zuuor. Vnd haben in ihrer gehaltenen lezteren versamlung verlesen hören, was derselbe, ahn den Nutzbaren, zu so viel mehrer erweisung, seiner guten gedechtnüß, damit er, die gesambte gesellschafft ehrt, vnd ihm verpflichtet, in eigenhändiger schrifft gelangen laßen. Wie sie nuhn darauß, so wol seine beharliche Zuneigung zu erst wolgedachter geselschafft, alß Sorgfalt, derohalben wolhergebrachtes ansehen vnd gerüchte nicht allein, so viel ahn ihm zuerhalten, besondern auch zu vermehren, erfreẅlich verspürt; Also haben sie sich schuldig erkandt, ihme, gestalt hirmit geschicht, dafür freundt- vnd gebührlichen danck zusagen, vnd also löblich fortzufahren, zubitten, ihn versicherende das auch vmb deswillen, bei haltendem trinckrecht, sie seiner gesundheit truncks, so viel weniger, vergeßen werden, es auch sonsten mit allen vermügenden dinsten zuerwiedern geflißen sein wollen. Nechst diesem, haben sie, der, von einem, seiner Sorgfalt halber, nicht vnrühmlichen, vnd des wegen, der einnehmung zur gesellschafft, ihres ermeßens, vieleicht begirigen, auch dahero nicht vnwürdigen, deutschen, gethanen nachfrag, dauon dan schon vor etlichen tagen von dem von Hartlaw dem Nutzbaren, etwas andeutung geschehen, wie nemlich das wörtlein, (Materia) recht vnd rein teutsch zugeben, reiflich nachgesonnen, vnd befunden, das das, von iztgemelten, vorgeschlagenen wörtlein, Vrheb, sich darzu, vf verbeßerung, vmb deswillen sonderlich, nicht wol schicken wolle, dieweil es mehr den anfang, oder vrsprung, alß den zeug, daraus etwas gemacht wirt, bedeutet, Jnmaßen dann der ienige, der zu anfang vnserer geselschafft der erste gewesen, Dahero noch, vnd verhoflich gantz teutsch vnd recht, der Vhrheber von vnß, vber seinen gewön[1v]lichen nahmen, den er in der gesellschafft tregt, genant vnd also geehret wirdt, Vnd erachten wir, das das ienige alte buch, daraus er seine meinung zubehaupten vermeinet, zu dem wir es nicht gesehen, entweder in der deutung sich des wörtleins nicht gebraucht, oder aber es nach des Vhrhebers selben buchs Landes art vnd Muttersprach also drin gesezt sein möge, die dan nimmer also beschaffen sein kan, das darauß ein algemeine nachfolg anderer länder, ohn anderweitliche vernünftige ausführung, vnd beweiß erzwungen werden könne; Wir haben zwar vnsers theils (damit das wörtlein gleichwol teutsch geben werde) bisher dafür gehalten, es könne durch kein teutsch wörtlein beßer vertolmetschet werden alß durchs wörtlein zeug, Wir laßens auch, bis ein ander, dem wir dafür billich zudancken, ein beßers erfinde, darbei bewenden; Dieweil aber das wörtlein materÿ (wie mans eine gute zeithero in teutschen büchern, funden vnd gewohnheit ist,) etwas algemeiner, alß zeug ist, vnd von menniglich, auch den vnbuchstäbigen selbst, wan sie es lesen oder reden hören, wol verstanden wirdt, So haben wir es in des Bartas vertolmetschung, alß wol in dem bericht der geselschafft zwecks vnd Vorhabens, vnd derselben musterung durchgehen, vnd ohne tadel bleiben laßen, halten auch noch, vnd biß auf anderer verbeßerung, dafür, das es also weder vnuerstendlich noch vnteutsch geben werde, wie deßen viel beispiel, wans noth thete, köndten angezogen werden, verhoffens, es werde der Kützliche damit, seines theils auch eines, vnd sothanem rühmlichen deutschen, diese vnsere erclerung nebenst vnserem liebreichen gruß lesen, oder wißen zulaßen vnbeschwert sein. Jm übrigen findet er, seinem begehren nach, hirbei gelegt, der gesambten gesellschaffter, bei iedes nahmens anfenglichen buchstaben geschriebene tauff vnd angeborne, sambt dero getruckten angenommenen nahmen, gemelde vnd wortt, wie auch das schreiben [2r] ahn den leimenden, deßen antwort vnd was der grüne in disfalß von sich komen lest. So hat er vber dis auch sein gemälde (zu verfertigung seiner gesellschafft in gold) inliegend benebenst den ienigen glückwüntsch- vnd erinnerung, auch scherz, so neẅlich dem Eilenden in vnser großen versamblung, alß er neben seiner brautt ins brauttbette gesezt, feierlich vberreicht worden, zuempfahen, zuuorsichtlich, Er werde sich solches nicht mißfallen, vnd auch dahero der löblichen gesellschafft aufnehmen fürters zusuchen vnd zubefördern, ihme, wie bißhero hochstrühmlich geschehen, alß förter angelegen, vnd damit dieselben sambt vnd sonders, vorn semblich aber die vnterschriebene, ihm zu ferner freundschafft, gunst vnd gnaden, deren sie sich dan hiemit beharlich, ihn aber vnd alle die seinen Göttlicher obacht ergeben, vnd ihm zu aller freundschafft, willen, ehrerbietung vnd dinst geflißen vnd gancz willig verbleiben, im besten anbefohlen sein vnd bleiben laßen. Geschehen vnd geben in vnser versamblung, auff Gottbotts scheideweg vnd seiner Hausfraw Pfreja tag, war der neunte des Jenners des tausent, sechshundert, vier vnd zwantzigsten Jahres Seine stetswillige, treẅe freunde vnd gesellen. s Der Nehrende s s Der Safftige s s Der wohlbekommende s. Der Durchtringende. s Der Langsame s Der Anmutige s Der Nutzbahre s s Der Vielgekörnte. s s Der Sauerhaffte s Der Reitzende s s Der Vnschädliche s s Der Wolgenandte [3r] Nachbrieff. Demnach auch hochgeehrter vnd sehr werther freundt vnd gesell, demselben bewust, das der gelinde, bei seiner ahnwesenheit vnd erinnerung sich freiwillig erbotten, vnd anheischig gemacht, ehistes tages das ihm so anmutig- alß wolbekandte hezrechtvmbstendiglich zubeschreiben, vnd der gesellschaft einzuschicken; Alß ersuchen wir ihn hiermit freundt- vnd gebührlich, er wolle ihn, wie er daczu gutte gelegenheit hatt, deßen förderlichst erinnern, vnd das wir deßen mit großer andacht vnd vngeduldt (die dan ohne das beim hezen, vnd sonderlich, wan er dahin gehet, nicht auszubleiben pflegt) erwartten, ihn versichern, Wir verschulden solches auch vmb ihn alles vermögens, vnd verbleiben Seine stets willige, vnd treẅe freunde vnd gesellen. s Der Nehrende s s Der Safftige s s Der wohlbekommende s. Der Durchtringende. s Der Langsame s Der Anmutige s Der Nutzbahre s s Der Vielgekörnte, s s Der Sauerhaffte s Der Reitzende s s Der Vnschädliche s s Der Wolgenandte [4r] Der Nehrende: Ludwig Fürst zu Anhalt. Der Saftige: Ludwig der jüngere, Fürst zu Anhalt. Der Wohlbekommende: Christoph von Krosig Der Durchdringende: Johann Casimir, Fürst zu Anhalt Der Langsame: Fridrich von Schilling Der Anmutige: George Aribert, Fürst zu Anhalt Der Nutzbare: Tobias Hübner. Der Vielgekörnte: Diederich von dem Werder. Der Sauerhafte: Jacob Scharte. Der Reitzende: E[s]che von Walwitz Der Unschädliche: Carl von Wülckenitz Der Wohlgenante: Landgraf Moritz. Hochgeborner Fürst, Freundtlicher vielgeliebter Herr vetter, vnd hochwerdester Sohn, gleich als wir nächten abendt, in einer kleinen lustigen vnd gutten geselschafft, beyeinander waren, gab es das glück, das Monsieur Rotenhan, herkam vnd brachte mir ein liebes schreiben von EL, vnd ob es woll zimlich alt schon war, so war es mir nichts desto weiniger hoch annehmlich, weill es von so einem vornehmen lieben ort geschickt wart, ich achte mich gewislich woll vor glücksählig, das EL so fleißig, an ihrer armen geringen M. gedencken, ich zweiffele nit vnser herr Gott, werde EL so viell Ehr vnd wolthat dafür geben, mehr als sie nit gedencken, meines theils seint EL hoffe ich genugsamb versichert, das Sie iederzeit eine trewe freundin an mir haben, Das aber EL wegen des lieben Töchterleins so Sorgfeltig geweßen, vnd vermeinen als wän die hoffmeisterin vnd ich, nit beßer acht auff vnser Freulein geben, das wir vor vnser lust Spatzieren rietten, vnd ließen das Freulein schaden nehmen, welches vieleicht daher vervhrsacht würde, das wir bißweilen ein räuschlein trüncken, sölches hat die fraw Wölffin, wie auch die hoffmeisterin, mit hoch betrübten gemühte erfahren, halten aber dafor es seye etwa dieße vnzeitige post, von etzlichen gutten leuten, die so mißgönstig sein, vnd sie vermeinen bey dem liebsten Söhnlein zu vervnglimpffen, vorbracht worden, wir leben aber der tröstlichen hoffnung, wan EL wils Gott zu vns kommen, werden Sie es woll beßer finden, Sunsten ist es wöll die warheit, das es so genaw nit abgehet, wan der öhlberger vmbgehet, das wir nit mit trincken, vnd zu zeitten ein räuschlein mit zu bette nehmen, Der alte Wolff und die fraw Wölffin, frewen Sich so hoch, wan der her vetter hertzog [] Fritz mit EL herkompt, das SL die Fruchtbringende geselschafft die ehr erzeigen, vnd einen Mittgesellschaffter geben werden, Die hoffmeisterin und die alte Wölffin, thun sich EL beiderseitz dienstFreundtlichen recommandieren, ich wolt EL gern mehr schreiben, so sitzt der vorwitzige Aristander, hie bey vns, vnd will vns nit die zeit laßen, das wir EL recht schreiben können, Gott behüte EL vor allem leidt vnd seidtfein woll Content, es wirdt balt gutt werden, ích verbl[eibe] EL trewe Dienstwillige dienerin vnd M.4 Die alte Wölffin, Methi[ne]b Den 12. Jan. 1624. Aristander, Vetter Bernhart, befielt mir EL seinet wegen FreundtBrüderlich zugrüßen. Hochgeborner fürst, freundtlicher geliebter Herr Oheimb vnd Schwager, Es haben EL. mich hochlichen Obligiret das dieselben mich Jhres Schachbuchs vnd Operis Stegenographjci [!] so viel desselben vorfertigt gewesen willfheriglich gewurdigt, Sage darfür EL. sehr freundtlichen und dienstlichen Danck, vnd do ich Jn dieser meyner Eremiterey Jchtbas hette so El. angenehm seyn konte hetten E. l. Nuhr zu befhelen, Jn dem Schachspiel gebe ich nuhmer vorlohrn, Jn den Stenographicjs [!] aber will ich vleysig sejn wan Jch der mal eyns zu E.L. keme damit ich aufsagen konte, Es haben E. L. eynen sehr schonen methodum vnd wenden Jhr talentum nicht vbell an, Alleyn zweyffell ich sehr Ob die repraesentatjo Sympathica Jn re & natura zu finden muglich Es wehre dan per vnicam harmonjam superiorjs & Inferioris, So doch fast mehr ob suj Entis Exigujtatem pro conceptu idealj quam Realj gehalten werden mochte, Mihr ist eyner bekandt so vber die 40 vntterschiedliche modos virtutis magneticæ in diuersis et distinctis subjectis ad sensum repraesentiren will, Aber was hilfft solches zu eyner so fürtreffliche Distanz vnd vielfeltiger mutatjon vnd affectjon dadurch die jntentjones Anjmj vorstanden werden solten, Jch bekenne aber gar gerne das diese materia für mich zu hoch, Habe allejn solches andeuten wollen damit E. l. zu sehen ich zu dergleychen Jngenjosis grose lust getragen, befhele E.l. darmit dem lieben Gott vnd verbleyb EL. gantz dienstwilliger treuer Oheim vnd Schwager Christian fzAnhalt den 16 Januarij 1624. Hujus generis, tres quoquè Modos, recensere possumus. Primus sit ille, ut quis scribere poßit in Angliâ, quod alius statìm Constantinopoli, beneficio cujusdam Speculi, magicâ seù occultâ ratione, ad hoc præparati, ad lumen Lunæ noctu legere valeat. Quam Artem Fridericus Risnerus in Opticis jactat, sed sinè demonstratione Modi seu Arteficij. Undè & nos eum missum faciamus, ut si in effectum dari nequeat, potiùs apud Authorem suum, inglorius evilescat. Secundum Modum exhibet nobis Schvventer. lib. 3. p. 97. quod fiat duarum nauticarum pyxidum, artificiosâ confectione, ac mutuâ sympathiâ. Quod artificium, in primâ editione, hermeticâ nebulâ obscuratum, in auctâ demùm Steganologiâ ipse aliquo modo detexit. Qui volet ipsum adeat, atquè articificium ulteriùs perscrutetur. Tertius Modus fit, partis alicujus, duorum corporum, mutuâ vulneratione & instillatione aliquot guttarum sanguinis: Quô certæ tantùm res, inter absentes notificari possunt. De eo etiàm agit Schvventerus, p. 111. ubi tradit & ostendit non leve incommodum simùl incurrere, qui hoc institutum amplectentur. Fieri enim, ubi conscius moriatur & putrescat, ut & eam Sympathiæ destinatam partem corporis, vivente altero, putredo invadat. Undè viventi ne- cesse est contingere, quod cuidam cum naso adscititio acciderat. Lepida est historia, quam ille d. loco fusiùs recenset. Sed nos jàm properamus, ad ipsius Tractationis metam & finem; Indicato tantùm eo, superesse hujus generis adhùc alium Modum, traditum à d. Schvvent. in Steganol. denuò auctiùs editâ; quem tùm distillato sanguine duorum Correspondentium, ad extrahendum oleum; tùm ferro quo venæ secantur, procedere & perfici, ibi loci latiùs disserit, p. 147. 148. Vnser freundtlich dienst vnd waß wir mehr liebs vnnd gutß vermugen zuuor. Hochgeborner Furst freundtlicher lieber Oheimb Vnndt Schwager. E. Ld.' schreiben sambt dero vnß vberschicktenn in goldt gefertigtenn Geselschafft habenn wir vonn zeigern woll empfangen, Wie vnß nun dieselb sehr lieb vnndt angenehm, auch der loblichenn Geselschafft zu ehrenn vndt stetswehrender gedechtnuß in hochstenn würden gehaltenn werdenn soll, Also thun wir vnß gegenn E. Ld.' für die hierann erwiesene freundtschafft vnnd sonderbahrenn gefallenn zum freundtvnd vleißigstenn bedanckenn, Wollenn auch hinwiederumb E. Ld.' in allem, so vnß ablanglich gantz gerne zu willenn sein, dero wir ebenmeßig dieseß angefangenn Jahrß stetswerende glucksehligkeit, vnd in demselben auch vielen folgendenn bestendige gesundtheit vnnd alles gedeihliches wolergehenn von hertzenn wundtschenn, Datum auf vnser veste Wulffenbuttell am 18. Januarij Anno, 1624. Von Gotteß gnaden, Friederich Vlrich Hertzog zu Braünschweig vnd Lünebürg etc. E. L. dienstwilliger Schwager Allezeitt Friederich Vlrich p. p. Auß E. l. fr. handschreiben vom 16 dieses habe ich erfrewlich und gerne vernommen, daß an überschickung der beeden tractätlein e. l. zu gefallen geschehen. Dieweyl nuhn e. l. unter ander der sympathischen Art, in dieser occultographiâ, gedencken Alß thu derselben ich zu fernerem nachdencken ein teutsches MS. so in fine darvon etwas ausführlich handlet, hiemit fr. communicieren: das e. l. zu dero guten gelegenheit mir wollen hinwider, dieweyl es mein autographum, zu rücke senden: Zugleich schicke ich, was seithero in dem opere steganographico ferner gedrucket worden. Erfrewe mich sonsten höchlich, daß e. l. diese meine gedancken gefallen: Dan mir dero judicium und censura, lieber und angenehmer, alß mille aliorum: dieweyl mir nicht unbewust, daß e. l. von solchen, ingeniosis dextrè et nervôsè wissen zu judicieren; wie ich dan zum öfftern, von M. D. Rolandt S. und unterschiedenen Andern bin berichtet worden. Sonsten ist zu Altorf einer, nahmens M. Daniel Schwenter, der vermeynet mit zweyen Compasten, über viele meyle dieses geheyme schreiben aucha zu wercke zu richten: Es mangelt ihm aber quartum Latus Magnetis; dan tria Latera hat er albereit gar just: Und nennet er dieses Latus, Galamitrum. Wan ihm nuhn dergleichen Stein möchte werden, vermeynet er in illâ arte, damit miracula zu præstieren: Es wehre ein vortrefliches werck, in hoch-Angelegenen Sachen sehr nützlich zu gebrauchen. E. l. mit meinem ungereimten schreiben nicht lenger aufzuhalten, thu ich hiemit schliessen; und dieselbe des Allmügenden crefftigern Schutze getrewlich befehlen; verbleibend e. l. gantz dienst- und trew-williger Oheimb und Schwager, zu aller Zeit Augustus der Jünger HZbuLuneburgk Hitzger, den 25 Januar. 1624. LETTRE Escritte à l'AVTHEUR. MONSIEVR, CEs lignes que vous jugerez aisément n'estre point escrites, ny encores moins conceuës par ceux de vostre nation, vous tesmoigneront d'abbord, le désir & la curiosité de quelques Estrangers, desquels la premiere ambition est de vous cognoistre aussi bien de veuë, qu'ils vous cognoissent desia, par ce rare &h divin esprit, qui esclatte en chasque fueille, voire mesme en chasque ligne de vos inimitables œuures.[(;؛; 5)v] La seconde de pouvoir faire autant paroistre un iour, les plaisantes rivieres & contrees de leur pays, sous vos Auspices, que la riviere du doux coulant Lignon & la Province de Forests se sont relevees depuis vos beaux escrits: ausquels seuls l'une &h l'autre doiuent advoüer qu'elles sont obligees de leur gloire, & de leur vie, de mesme que nous tous, de nos premiers &h meilleurs contentements: puisque nous ne croyons point que nous en puissions recevoir, qu'entant que ces magnifiques theatres de beauté, & de chasteté, (c'est à dire vos livres d'Astree) nous en donnent. Aussi a-ce esté à cette seule consideration que nous avons depuis peu changé nos vrais noms, apres en avoir autant fait de nos habits, en ceux de vos ouvrages que nous avons jugé les plus propres & les plus conformes aux humeurs, actions, histoire, ressemblance presupposee, parenta-[(;؛; 6)r]ge d'un chacun & chacune d'entre nous, pour pouvoir cy-apres tant plus doucement, & avec cette mesme liberté, que nous voyons comme au vieux siècle d'or, reluire en la vie, & aux actions de vos gentils Bergers & gratieuses Bergeres, nous entretenir seuls en nos pensers, absents les uns des autres, & nous resiouïr nous trouuans par fois ensemble aux festins, & aux assemblees que les fureurs de nos guerres, helas, par trop inciviles, nous ont encores jusques icy par la grace du Tout-puissant permises. Vous pouvez penser, Monsieur, que cela ne se fait jamais que nous n'honorions quant & quant vostre memoire & vos merites, & que nous n'advoüions estre infiniement obligez de nous avoir fourny une si digne matiere d'honneste resiouïssance, mesme parmy tant de troubles & tant d'allarmes, dont nostre patrie, s'en va estre quasi de tous costez acca-[(;؛; 6)v]blee. C'est lá, où l'un admire le beau style, l'autre les subtiles inventions, & un autre la singuliere methode dont vous surpassez tous ceux qui se sont meslez d'escrire en semblable subjet devant vous. Il ne se peut dire de quel excés de joye nous avons esté ravis, lors que nous avons veu, & eu entre nos mains la troisiesme partie de vostre Astree, vous estes l'unique qui en peut comprendre l'infinité, & faire conjecture de l'impatience avec laquelle nous en attendons la suitte. Nous ne nous croyons pas moins curieux que ceux de vostre nation: & nous ne voudrions point aussi estre estimez moins libres, mesmes envers ceux desquels la courtoisie cognuë, ne nous peut faire craindre aucun refus. C'est donc, Monsieur, en cette asseurance, que nous vous supplions bien fort, & vous conjurons par la grandeur des merites de cette Astree, que vous nous [(;؛; 7)r] avez si bien sceu depeindre, & quasi enflammez d'aimer, & suivre les vertus & dont la gloire vous survivra à vostre souhait, aussi bien qu'au nostre, autant de siecles, que le subjet qui l'a fait naistre, vous survivra en vous accompagnant jusques au cercueil: qu'il vous plaise nous faire veoir le plustost qu'il vous sera possible, la suitte de cette belle Histoire, & ce tant plus que nous avons desia tant de fois, & avec tant d'appetit, leu & releu les premiers Tomes, que nous les sçavons quasi tous par cœur, du moins nous nous faisons forts (s'ils estoient par mal-heur perdus au monde) de les pouvoir rassembler & mettre parmy nous par le moyen de nos memoires occupees à ce seul subjet, & qui jamais n'en sont lassees n'y rassassiees. Nous ressemblons en cela à l'Erisicthon d'Ovide, qui tant plus il mangeoit & tant plus se trouvoit affamé. C'est (pour vous dire ce qui en [(;؛; 7)v] est,) vne faim sans cesse, & vne soif qui ne se pourra jamais estancher, laquelle nous travaillant sans relasche, nous fera vous importuner tant que vous vivrez au monde & nous aussi, à ce que ne cessiez jamais de continuer vos nompareilles inventions, & agreables discours, tant nous en sommes esgalement amoureux & insatiables. Nous nous sommes grandement hazardez en ce que sans vous avoir jamais en rien obligé, voire sans vous cognoistre, ou estre cognus de vous, nous nous sommes tant emancipez, que de vous rechercher de cette continuation, & de nous promettre desia, d'obtenir de vous toutes nos pretentions. Neantmoins la cognoissance que nous avons de vostre courtoisie nous donne suject de passer encore plus outre, & de vous prier (puisque parmy tous ceux de nostre qualité & cognoissance, nous ne croyons point trouver un Cela-[(;؛; 8)r]don tel que celuy que vous nous representez dans vos livres,) que vous daigniez nous faire la faveur de prendre ce nom, & de permettre que d'ores-en-avant, nous honorions un Vrfé comme Celadon parmy nous, & un Celadon qui jamais ne fut veu, comme un Vrfé present. Nous nous sommes tousiours imaginez jusques icy que vostre humeur & vos actions approchoient de si prés celles de Céladon que si ce n'estoient elles-mesmes (ce que nous n'oserions soustenir puisque l'instruction que vous donnez à la Bergere Astree au frontispice de vostre premiere partie s'y oppose manifestement,) nous les deussions pour le moins croire semblables. Cela estant nous n'aurons pas besoin d'user de grandes persuasions pour vous faire accepter le nom d'une personne dont vostre vie ne represente pas moins l'idee qu'on la peut lire en vos escrits. Si pourtant nous [(;؛; 8)v] nous sommes abusez en cette creance, & que nous n'ayons deu approfondir ce que vous avez si dextrement sceu desguiser, considerez à quelle extremité nous portera le desplaisir que nous aurons de n'avoir pû trouver dans tout le monde le vray Celadon que nous avons tant cherché. Obligez-nous donc Monsieur, d'adjouster aux contentements infinis, que vos premieres parties, nous ont desia donnez, celuy que nous attendons de leur continuation, & de l'acceptation que vous ferez du nom de Celadon. C'est la faveur qu'esperent de vous ceux, & celles-là, qui en la seule consideration de vos œuvres & de vos merites, se sont comme vos gentils Bergers, braves Cavaliers, excellentes Nymphes & gratieuses Bergeres, despouïllés de leur serenissimes, tres-illustres & tres-nobles tiltres & qualitez, pour prendre les noms & par fois les habits [;؛; ;؛; r] qu'ils ont jusques à cette heure trouvez dans vos livres inimitables: & qui en cette attente, & pendant qu'ils tascheront d'estendre plus loin vos loüanges (s'il reste quelque lieu qui n'en soit desja remply) se publieront pardessus tous autres de quelque nation qu'ils soient, Vos plus affectionnez, amis & amies,a HASEMIDE, THEUDELINDE, GALATHEE, INGRANDE, CLIDAMANT, PARTHENOPE, ALARIC, ADAMAS, BLISINDE, AMIDOR, DIANE, HYLAS, CELIDEE, MEROVE, METHINE, RITHYMER, SYLVIE, ARISTANDER, PHILLIS, PLACIDIE, DAPHNIDE, MADONTHE, LAONICE, RENAUT, CIRCENE, CLARINE, AIMEE, ASTREE, DORINDE. [;؛; ;؛; v] Et vos plus humbles serviteurs & servantes,a LISIS, CLEONTINE, ALCIPPE, PALINICE, CELION, BELLINDE, SYLVANDRE, SYLERE, GUYEMANTS, MELIDE, MERIL, CLEON, CELIDAS, CARLIS, PARIS, CLARINTHE, AMINTOR, DORIS, ADRASTE. Du Carfour de Mercure, ce 1. du mois de Mars, 1624.a Hochgeborner Fürst, freundlicher lieber Oheim vnd Schwager, Das ELd vf dero beide ganz freundliche handbrieflein vnd communicirte vertreuliche Sachen, Nemlich vom 26 ten Januarij vnd 8 ten Martij Jch bishero wieder meinen willen vnbeantwortet laßen mußen, ist vornemlich verursacht aus dem schweren lager, darmit mich der liebe Gott in die funffte Wochen heimbgesucht, das Jch weder hende noch füße gebrauchen können, zimliche große vngelegenheit vnd schmerzen ausgestanden, Mit welchen quærimonijs Jch billich bedencken trage, ELd. weiter zu molestiren, versehe mich aber ganz freundlich, es werden mich ELd solcher eingewandten Ehehafften halber freundlichen vnd zum besten für entschuldigt halten, vnd bedancke mich nachmals zum aller vleißigsten, das ELd mit dero schreiben mich so vleißig hembgesucht, vnd wunsche die gelegenheit zu vberkommen, es wiederumb freundlichen zuuerdienen, Betreffende das erste schreiben, vberschicke Jch ELd wiederumb das Communicirte Manuscriptum in Steganographicis, so Jch alhier mit dem meinigen, so Jch Anno 1603 am Kay: hof vberkommen, Collationirt, doch in E Ld Exemplar ein blat 2. oder 3. mehr als in dem mejnigen befunden, Es wurde mir damahl[s] zugleich Communicirt ein bedencken de fabrifactione Armorum Achillis, Es sind aber alles nur foetus ingenio- soru[m] hominum, die doch ohne sonderlichen effect ausgehen, vnd befinde in dem lezern ELd schreiben die erfüllung der bögen dero operis Occultographicj, welches wol seinen Meister loben wirdt, Da mich nun E.Ld darzu eines volkommenen werden würdigenn wollen, will Jch solches zum vberflus mit grossem danck annehmen, Bekenne aber gar gerne, das Jch so wol im schachbuch als in dem Vorigen eczliche paßus befinde, deren Jch vor mich alleine ohne fernern Anweiser nicht mechtig zu werden getraue, Derentwegen Jch solches Jn kunfftiger occasion von ELd selbsten verhoffentlichen einzunehmen stellen thue. Wann der Jhenige vberschickte Fisch revera also in Polonia solte gefangen worden sein, were es ein sehr groß portentum, vnd were der mühe gar wol werth, das sich des grunds vnd vmbstende mit allem vleis erkundiget würde, Befehle ELd damit dem getreuen Gott vnd verbleibe ELd Allezeit treuer dienstwilliger Oheim vnd Schwager Christian fzAnhalt Flenßburg den 19 ten Martij Anno 1624. Jnn welches ersten theils nach erklärung deß sehr leichten fundaments, Jch vnterschiedliche wege anzeige, wie einer gar leichtlich geschwind, vnuermerckt vnd vnuerdacht inn einem gemach, es sey vber Tisch, vber ein Spiel, inn Rahtschlagungen, oder andern handtlung, einen andern der dieser Wißenschafft theilhafftig, seine meinung zuewißen thun, vnndt eben so wol alß wann er die stim brauchet, reden könne, vnnd zwar dieses viel auf ein leichter, vnd annder art, alß dieselben vor zeiten Beda geschrieben. Jnn andern Theil fuhre Jch ferner aus wie Jhre zwen huius artis gnari, da sie schon nit einem gemach, sondern vber ein gaßen, auf eine zimbliche distantz, voneinander doch gleicher gestalt, ohne einige stimm, mitt einander reden mögen. Thue auch mit Exempla anzeigen, wie nit allein einer, mit einem gefangenen der auf einem hohen thurn were, vnd nur durch ein gering fensterlein sehen könndte gleichen Effect verrichten: Sondern wie auch ettwan, ein belegerte betrangte stadt Jhr noht gleich so wol alß durch schrifften ebenmeßig Jhrem freund anzeigen möchte. Würd darbey ferner vermeltet, wie etwan Jhrer zwen da sie schon durch eine Mauer, vnterschieden, vnd einander nit sehen köndten, Kurtzweil halber, vnd da vielleicht der eine gefangen vnd dergleichen, doch ohn alle wort, vnd ohn alle verdacht deß vmbstandts einander Jhre Notturfft zue wisßen thun können. Jm dritten theil, erklär Jch erstlich welcher maßen alle verborgene schrifften, so da inn versetzung der Buchstaben oder sonderlichen ziffern vnd Alphabeten iemals erfunden, oder noch erdacht werden können, gantz auf eine andere art, viel leichter vnd sicherer gemacht, vnd geandert werden können, darneben weil wir etwas anders suchen alß verborgene schrifften, so eben damit vnserm proposito nit gnug thun, weil sie nit ohne Verdacht, wir erforschen wie mann auf das sicherst ohne Argwon inn geheim schreiben könne, da Jch dann etlicher anderer meinung erzehlen, endlich aber dahin kommen will, wie mann auf vnterschiedliche wege, ohne allen Argwon, vnd deß Trithemij meinung gleich allso schreiben möge, daß auch ein ieder Buchstab einen andern bedeut, wie droben aus dem Trithemio ein Exemplum angezogen. Jm vierdten theil, dieweil Trithemius auch gedencket, wie mann ohne schrifften bey einem ieden botten Sein meinung dem abwesenten freunde, möge zuewisßen thun, thue Jch ad ejus imitationem wiewol sein Jntentio mir nicht gnugsam bekanndt, etliche Exempla anzeigen, wie mann schier auff vnzeheliche weis aus obsetzten Fundamento dergleichen verrichten, vnd gar ohn allen Argwohn, was mann will, ohne brieff oder schrifft vberland schicken möge. Jm funfften theil, will Jch von demjenigen was Trithemius schreibt, daß [er] ohne schrifft vnd botten wie oben gemeld, doch naturlicherweis, vber viel meil wegs dem abwesenten, wann er auch schon vnter der Erden säße, sein gemuth eröffnen könne, handlen, vnd mein geduncken anzeigen, welche Jch für die best hielte, da Jch dann præsupposito medio, welches ob es wol von mir noch nit Experimendirt, doch inn einen andern Jntento von vielen leuthen ein solcher Effectus erfahren, vnd geglaubt wurd, welcher zue vnserm proposito gantz dienstlich. Derowegen Jch alß per simplicißimam applicationem einen solchen weg weisen will, darin ieder præsuppositou tamen isto medio bekennen muß, daß das Jenige so Trithemius furgeben gantz muglich vnd war. Weil aber simplex illa applicatio noch rohe vnd vnbequem, will Jch darbey weiter discu[r]ren- do erforschen, wie die selbe zuuerbeßern, zuuerkurtzen, vnd was inn Experimendo weiter zu observirn, vnd wie mann endlich per practicam dahin kömmen mögte, daß diese Jnvention inn groser herrn wichtigen geschefften mit gelegenheit möchte gebraucht werden. [...] Es ist nun mehr gemein, was die waffen salbe, so etliche Vnguentum Constellatum nennen, wann ein Mensch oder Thier verwundet, ein Pferdt getruckht oder vernagelt, für wunderbarliche wirckhung thun vnnd bezeugen die Jenigen, welche solche vielmals gebraucht, vnd sehen brauchen, daß durch dieselbe die patienten welche viel meil wegs dauon nit allein geheilt, sondern auch Jhnen schmerzen zuegefugt, vnd wieder gestillet wordenn, Ob nun wol wir die eigentliche vrsach solcher wirckung mit vnserm nach dem fall Adamß jnn erforschung der Natur, sehr verfinsterten verstanndt, nicht ergrunden, noch außsinnen mögen, so vberzeugt vns doch die vielfaltige erfahrung, daß es anders nichts, alß ein von Gott inn die Natur eingepflantzte eigenschafft einigkeit, verwandnuß oder Sympathia deß gebluts sey von welchen die Heilige schrifft selbsten sagt, daß das leben darinnen wohne. Sintemal auch außer der WaffenSalb gleichmeßige wirckhung sich erzeigen, wie solches der gebrauch deß Krauts Persicariæ frisch Schweinen Schwer, vnd frischer Speckh offtermalß beweisen, vnndt ist an vielen orten gleichsamb lanndtbreuchig, wann einer verwund wird, daß mann das Meßer oder Waffen, da das Blut anhanget, in eine frische Seithen Speckhs stecket, welches keine superstition (wie es etliche mehr der Grammatic vnnd schulen, denn der Naturkundigkeit liebhabent, vnuerstendig deuten), Sondern der langhergebrachten erfahrenheit, vnndt verborgenen eigenschafft deß gebluts zuezuschreiben, wie es dann andere auch das erfarn, wann etwann einerak sehr gschweiset, daß mann nur sein Naßtuch, mit dem Schweiß allso warm genommen, vnd noch wol inn ein ander Hauß getragen, vnd daßelb inn ein gestoßen [victriol] gesteckhet, davon Jhm der Schweis gestanden. Eben aus diesem fundament kombt deß Theophrasti proceß, da er einen kranckhen zur Adern leßet, deß geblut aufhebet, vnd wie er es nennet, zue einer Mumia machet, vnnd zuerichtet, daßelb hernach einem Thier zueeßen gibt, welches die kranckhheit bekombt, vnd dagegen der kranck deroselben entlediget wirdt, Jst auch noch so viel weniger zuuerwundern weil doch in ipsis excrementis ein Sympathia zuefinden, ohne nocht anietzo etwas dauon zuemelden, Weil dann aus ietzgemelter erfahrenheit, gnugsamb offenbar, Weiln es naturlicher Weis muglich einem der vber viel meil wegs von vns etwas fuhlen machen, vnnd aber ander mitteil die Naturlich, vnnd durch dergleichen Experimentz beweislich mir, wie Jch oben bekanndt, gantz vnwißent, so weis Jch daßelbe, daß wir zue mehr gemelten proposito begern beweißlich inn keinen andern Medio zuesuchen, alß eben inn diesem, bin auch der Hofnung, wann mann diesem mittell ferner nachgehet, vnndt inn der practic nachgehet, es werde vil eher zue gewunscheten Effect etwas darein gefunden werden, alß inn der oberwehneten Magnetischen Speculationibus, welche zwar gantz scheinliche, Spitzfindige vnndt anmutige furgeben, Aber inn diesem Nötigsten theil, ob sie muglich oder nicht, ohne alle Experientz auf bloße Jmaginationes vnndt vnnutze Phantasias gegrundet vnd gewidmet sein, [...] Jch dann diß maln disen Discurs ein enden machen, vnndt es biß auff mehre erfarung bleiben lassen will. Ein schon Magisch stuekh wie mann einem durch ein gesang ohne Argwon kan schreiben, vnd zuuerstehen geben, was mann will. Erstlich ist zue wißen, daß inn einen Jeden gesanng nur 6 Notæ sein, die da können ausgesprochen vnnd genennet werden, Alß da sein, vt re mi fa sol la, deren sich alle Musici gebrauchen, Vnder denen vns allein die funff vt re mi fa sol. dienstlich sein, zueschreiben was mann begert. Nun ist zuemerckhen, daß etliche dienstbare geister oder Engell sein allen Menschen zuedienen, vnndt zuegehorsamen verordtnet, dem man sich auch notwendig inn dieser kunst gebrauchen muß, Vnnd haben alleweg zwo Notæ einen dienstengell alß: deren zwo Noten vt Re ist ihr dienstengell Druziell, dagegen aber der andern 2 Noten alß re ut, ist ihr dienst Engell Lofarchiel, wie im nachfolgenten täfelein zuesehen, darinn aller dieser Engellnamen, durch welche der verstanndt der Noten geoffenbaret wird, begriffen seinndt. Folget die Tafell der Engel. Engel vt fa sol m re vt Enquiriel Keraffiel Sestariel Lytarchiel Druziel sol Towiel Fæxamiel Amyriel Kaziel Lalalala fa Staniel Gabriel Michaël Hedruriel Stefaniel mi Walfariel Tumarchiel Donaziel Phorchiel Raphael re Lofarchiel Segniel Ephanael Vriel Jlkariel Wer sich nun solcher kunst gebrauchen will, der muß der Coniuration, vnndt beschwerung, dardurch sie zue gehorsamb gebracht werdenn, Vnnd dieselbe ad vnguem können, welche von wort zue wort also lautet. Jmaretilo Atnatonedj Omaitreto Jrutineunin Pitnerrucnoci Soitapsa Omuratoni Amurallis Vnir Anemone Vsuiuca Silegnas Asuillif Moetona Xæudo Jrepmesa FIAT, FIAT, FIAT. An der beschwerung, vnnd an denn Engeln ligt die gancze kunst, dann da du ieczt gesetzte beschwerung nit recht gebrauchest, spotten die Engell nur deiner, Vnnd seint dir nit gehorsamb, Nun will ich dir ein Exempell sezen, wie damit vmb zuegehen, vnnd dich dern gebrauchen sollest: Alß wann du einem wilt zuuerstehen geben, diese wort, Hutt dich vor deinen diener Hansen, dann Er soll dich bey nacht erwurgen. Nun dieses inn das werckh zueseczen, so mache dich darüber, schlage alle andern gedanckhen auß, vnd bilde dir daß so du im Sinn zueschreiben hast, starck ein, darnach R. [rücke] dein Tafell für dich, vnd sprich die abgesetzte beschwerung 4 mal, auf die vier ort der welt, wann du nun recht mit vmbgehest, so werdenn die Engell dir erscheinen, vnnd dich lernen, vnndt vnterrichten ein solches vnd dergleichen gesang zue Componirn wie folgt, Folget das Gesang [S. 261 Abb.] hiet dich for deinem diener hansen dan er sol dich bey nacht erwirgen Wann du nun dieses gesang hast, alßdann leg deine Tafeil von dir vnnd beurlaub die Engell mit gemeiner danckhsagung, biß du dern wieder bedurfftig bist, das gesang vberschicke dem, so du warnen wilst, entweders allein oder mit 4 oder 5 Stimmen Componirt zu, mann mag auch für ein da- runder richten vnd settzen, was mann will geistlich vnnd weltlich. Alßbaldt er das empfahet, nimbt er seine Tafell. Dann er eben dergleichen Tafell mit denn Engelln vnnd namen der Noten gleich wie du haben must vnndt die Conjuration oder beschwerung, so wol können vnndt wißen alß du für sich, vnd spricht die Conjuration, mit strackher Intention ebenmeßig, wie du gesprochen hast, gegen den vier orten der Welt, so erscheinen Jhme die Engell so ers recht senndt mit verstanndt beschwert williglich, vnd eröffnen Jhme denn verstanndt deß gesangs von wort zue wort allso: Hut dich vor deinem diener Hansen, dann Er soll dich bey nacht erwurgen. Wann nun solches beschehen thut er seine Tafell von sich vnd beurlaubet die Engell wie du gethan, biß er Jhr wieder bedarff. Da aber ein vnuerstendiger oder vnerfahrner dieser kunst solche tafell vnd conjuration gleich bekäme, vnndt sich dern gebrauchen, keinen glauben zuestellen solte wurden sie Jhme nit erscheinen noch gehorsamb sein, Vnnd also damit nichts ausrichten, Diß ist ein schönes geheimes stuckh so Jch selbsten, nach vieler muhe, [103r] durch hülff dieser Engell, (deren Jch mich von Jugent auf gebraucht) erfunden, Vnnd damit sie einen andern so wol alß mir gerne gehorsamen (dann es guete vnd nit böse Geister sein, gebrauchen kan vnd mag) so hab ich die Conjuration, darinnen die Namen der Engel sein, wie auch die zwo Noten darüber ein ieder Engell regirt, die erst neben, die ander ob dem Täfelein, iederman zue guetem hierhero geseczt, vnd so es einer 2 oder 3 mal recht gebraucht, vnnd die Engell seiner gewonen, darff er die Conjuration nicht mehr [103v] sprechen, oder dem sich gebrauchen, sondern sie werdenn Jhm ohne die Conjuration gern dienen vnnd zue seinem werckh so offt er will verhülflich vnnd willig sein, Wolle derowegen ein Jeder sich deßen zue gueten, vnnd nicht zue bösen gebrauchen, damit er nit von Gott dem Allmechtigen gestrafft werde. vera Deo Semper, tribuatur gloria vero mppria LETTRE De Monsieur D E B O R S T E L, GENTIL-HOMME ORdinaire de la Chambre du Roy, Conseiller & Agent prés sa Majesté, pour quelques-uns des Princes de l'Empire, A L'AVTHEVR. MOnsieur, Voicy vne Lettre qui vous est escritte d'Allemagne, par des person[;⁏; 3v]nes qui vous sont incognuës, außi bien que la main de celuy qui vous l'envoye. I'espere neantmoins, si elle ne vous est agreable à cause de son style, qui sent merveilleusement la rudesse de son terrouër, ny de son subjet, (attendu que vous n'avez pas besoin de tirer de si loin vos louanges,) que vous en ferez quelque estat, pour la qualité & le merite de ceux qui en sont les Autheurs: Ce sont la pluspart, Princes & Princesses des plus Illustres maisons de la Germanie, au nombre de vingt-neuf, & le reste, Dames & Seigneurs qualifiez, qui ne sont pas si Amoureux les vns des autres, comme de l'elegance de vos rares escrits, dont la lecture leur a donné matiere pour l'establissement de leur Académie, & le particulier plaisir qu'ils y prennent, occasion de vous en demander instammant la suitte. Et m'ayans choisy pour vous addresser cette depesche, vous croyans en France où ie fais mon ordinaire sejour: ie m'acquitte de ce deuoir, vous suppliant, Monsieur, de les vouloir favoriser d'un mot de responce, àfin que ie leur puisse [(;؛; 4)r] tesmoigner le soin que j'ay de satisfaire à leurs commandements. Vous en sçaurez avec le temps tous les noms: Et pour moy qu'ils ont voulu honnorer de celuy d'Alcidon, ie ne pretends point de qualité plus advantageuse, MONSIEVR, que celle de Vostre tres-humble & tres-obeïssant serviteur, D E B O R S T E L . Beschreibung der Quelle Q StB Schaffhausen: Msc. Scaph. 5: Ludwig Lucius Briefwechsel. Vol I, Fasc. 1/19. 2 Bl., ungez., [A: 2v] ; eigenh.; 2 Sig. Ehrnuester GroßAchbar [!] vnndt hochgelarther besonders geehrter Freundt, demselben nechst wunschung aller glucklichen wohlfahrdt auch zuentbietung meiner hinwiederumb willigen dienst vndt freundtliches grußes verhalte ich hirmit nicht dz mir sein Schreiben vnterm dato Basel den 5 Martij, gestriges tages wohl zukommen, darauß deßen zuständt vndt begheren mit mehrem vernommen. V̈bersende hierauff dem herrn den defect so wohl den Jtaliänischen vndt Teutschen Botajum, vndt berichte ihm darneben auß sehr betrübtem gemütt, wie dz Gott der Allmächtige nach seinem allein weisen Raht vndt gnedigen willen J.f.g. den Jungen Printzen alhier, den 15 Martij, auß diesem vergenglichen Leben in die vngezweifelte ewiege frewde vndt seeligkheit gnedig abgefordert, vndt daher die fürstliche Eltern in hoe vndt schwere betrübniß gesetzet worden. Ejusmodi sæculi ut Reipublicæ et Ecclesiæ bono germinant, ita non nisi illorum cum dispendio cadunt & amputantur, suntque tales casus haud dubié signa flagrantis erga nos iræ divinæ satis manifesta. Die Versionem Organi Aristoteli belangende, begheren J.f.g. neben gnediges grußes, ahn ihn in gnaden, dz solche möchte verfertiget werden. Newes ist ahn itzo wenig zu avisiren verhanden, allein dz man den krieg zwischen dem Kayser vnd B. Gabor vor gewies [1v] hält, gestalt dan die hungarn bereit in Mehren eingefallen. Was die terræ motus vel Spectra in der Bergstraßen vnd Pfaltz betrifft, vermeine ich es werde dero örther bereit bekandt sein, insonderheit aber dz so zue heidelberg auf dem Schloß sich begeben in dem der Statthalter der von Metternich wegen grosen wintes seinem Secretario die fenster auf dem grosen Saal daselbsten zu machen zulaßen befohlen, vndt alß er abents zwischen 6 vnd 7 vhr hienauff kommen, hatt er den König Fridericum in Königlicher kleidung, ein Scepter in der rechten handt haltende, vndt neben ihm ein alten herrn auch Königlich angekleidet ahn der taffel sitzend gefunden, vnd in dem er hierüber erschrocken vndt andern Personen solches mit an zusehen geruffen, hatt der Statthalter solches gehört vnd gefragt was da were, welches wie es ihm erzehlet worden, hatt er sich also baldt mit etzlichen musquetirern dahin begeben, den König beschworen, vndt alß er nichts darmit außgericht, hatt er ein dieffen reverentz gegen ihm gethan vndt gesagt, wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch vndt also darvon gangen. des andern tages hatt er die [2r] zünffte zusammen ruffen, vndt ihnen anzeigen laßen, sie dörfften sich nicht mehr vmb den Pfaltzgraffen bekümmern er were itzo im feg fewer. Dieses ist so wohl auß der Pfaltz alß von wien geschrieben worden. Jm v̈brigen thue ich den hern Gottes des Allmechtigen gnedigen obacht, gantz treülichen empfeln vndt verbleib deßelben ieder Zeit, Stetswilliger, Friedrich von Schilling mp. Geben Cöthen den 18. Apprill. 1624. Hochgeborner Furst freuntlicher vielgeliebter Herr Vetter, Dieweil ich nuhmer nicht zweifele das EG ihre vorgehabte reise gantz glucklichen werden volbracht haben, immassen ich von dero hoffmeister dem von schilling schriftlich berichtet, von hamburg auß, Alß habe ich bei dieser gelegenheit nicht vnterlassen wollen, mich EG vndt der ihriegen zustandes zu erkundigen, vndt mich in dero treue angedechtnuß zu beachten, Jch nebens meiner hl. gemahlin bruder vndt schwestern haben vhrsach vor gutes ergehen dem allerhöchsten zu dancken, er wolle nicht allein vns alhier sondern auch EG. vndt die ihriegen bei ebenmässigen lange Zeit fristen vndt erhalten. Kurtz nach EG abreisen seint des Herrn Vettern F. Christians gn. mit sehr guter expedition von wien wiederumb zu Bernburg angelanget, nicht allein in ihrer aussöhnungs sache sondern auch wegen vnserer sämptlichen beleihung, wie dann EG die particularien, von JG selber als auch von dero hinterlassenen rähten mit mehrem vernehmen werden, Jch habe den herrn Vettern gestern besuchet do dann der herr Vetter f. Augustus auch ankommen vndt zugleich die beschickung des kreistages verglichen worden, die Abgeordneten werden sein Heinrich von dem werder [34v] vndt Doctor Schröter, Der Herr Vetter bedauret gar sehr das er EG nicht noch im lande angetroffen, verhoffet aber gäntzlich Sie in kurtzem dieser örter wieder an langen werden, welches ich dann auch meines theils von hertzen wünsche. Vergangene woche alß die Administratorin alhier bei mihr gewesen vndt wihr eine kleine lust angestellet indem wihr nahmen auß dem ouidio genommen, vndt solche durch Zettel ausgetheilet, auch ferner zu dem ende eine creutztaffel auff ebenmässige form wie die nehere zu cöten, zu richten lassen, ist vngefehr Pfaltzgraf ludewig Philips, nebens Hertzog Berenhartvon Sachsen ohne einig zu wissen thun anhero kommen, vndt also die geselschaft helffen verbessern, ob ich nuhn zwar wohl meines theils nebens dem Nutzbahren vndt vielgekörneten, ern gesehen, das bei solcher gelegenheit der Pfaltzgraff so wohl auch Herr Cuno von Alvesleben in vnsere fruchtbringende geselschaft hetten mögen auffgenommen werden, immassen sich der Pfaltzgraf albereit darzu erkleret, so haben wihr obbenante doch so viel bei dem wohlbekommenden, alß dem ehesten der anwesenden geselschafter, vber vielfaltieges errinnern nicht erhalten können, Habe demnach eine noturft zu sein erachten solches EG zuzuschreiben, damit ihme den wohlbekommenden solches höchlich möchte verwiesen werden. [35r] Des andern tages zu abents ist entlichen, nicht ohne anziehung vieler vntuchtiegen Verhinderungen des wohlbekommenden der Pfaltzgraff, alß auch der von Alvesleben in die geselschaft genommen worden, Der Pfaltzgraff heiset der gefehrliche hatt zum gemeide das kraut slangenmort, vndt zum worte, Den Schlangen, Der von Alvesleben heiset der reifende hatt zum gemeide mispeln, zum worte, Mit der Zeit vndt stro Von geselschaftern seint anwesent gewesen, der wohlbekommende der durchtringende der Anmühtiege Nutzbahre der Austrucknende der Vielgekömete, der forttreibende der Saurhaffte der Saubernde, der Reizende, der vertreibende; Nach abreisen aber der fraw Marggräffin, die niemandts mehr alß ihre Schwester freulein Auguste von Braunschwig, neben 2 duckern vndt werner hanen bei sich gehabt, ist der wohlbekommende eilents nach seiner wohlbekommenden gerste zugezogen, vndt sindt die beide vettern noch 2 tage bei mihr geblieben, da hatt es sich begeben das bei dem abreisen alß mann erstlich gefruhestucket, sich capiten Laurwalt angegeben das er albereits vor diesem von EG zu cöten vertröstet worden in die geselschaft auffgenommen zu werden, dieweil ich dann des tages zuuor gesehen das er mit deutzschen reim machen zimlichen fort kommen vndt also verhoffentliche er der geselschaft gute dienste, wie er sich dann anerboten leisten wirdt, alß ist er von mihr vndt dem Nutzbahren, weil der anmuhtieger abents zuuor zur fraw Mutter gezogen in die geselschaft genommen, vndt der schöne genennet worden, sein gemeide sein dulipanen, [35v] vndt sein wordt Jn allerlei farben.15 Hoffe demnach EG mitt dieser vnserer Verrichtung zu frieden sein werden. Vndt Befehle sie nebenß dero hl. gemahlin vndt freulein, denen ich mitt dero bewilliegung die hende küsse göttlichem schütz mich aber zu dero beharlichen affection. alß E G Dienstwillieger treuer vetter weil ich lebe Johann Casimir fzu Anhalt. Dessa den 17 Jul. 1624. 97. Der Gefährliche. Schlangenmord. Den Schlangen. Der Schlangenmord bewährt gefährlich ist den Schlangen/ Vor jhr und andre Gifft/ man kan darmit sie fangen: Drumb heiß ich billich mich Gefährlich diesem Wurm/ Auch andrer Pest und Gifft/ die uns bringt manchen sturm. Deß Weibes sahmen rein zertretten hat der Schlangen Den kopff/ Sünd/ Todt und Hell mit seiner macht gefangen/ Wenn wir den bey uns han/ so schadt uns keine Gifft/ Ob schon der Drach speyt fewr/ mit nicht er uns doch trifft. 98. Der Reiffende. Mißpeln. Mit und Stroh. Die Mißpein mit der Zeit und Stroh sehr wol außreiffen/ Dem Mohr hilfft weder Zeit noch Stroh/ laug/ wasser/ seiffen: Drumb heist man Reiffend mich mit Zeit und auch mit Stroh/ Weil man diß Obsts sonst nicht so bald kan werden froh. Wer nun verlangen trägt daß etwas flugs soll reiffen/ Der nehm nur zeit darzu/ und thu nach tugend streiffen/ So darff er zweiffein nicht/ es kommet noch die zeit/ Daß es zu nutz und frucht wird reiff seyn und bereit. 99. Der Schöne. Tulipan. Jn allerley Farben. Die Tulipanen seynd viel unterschiedner farben/ Der manche blume sonst muß in den gärten darben: Jn vielen Farben nun bin ich der Schön genant/ Weil sonst mein wirckung nicht ist allerdings bekant. Was schön ist in der weit/ das soll man billich preisen/ Vnd jedem schönen Geist hülff und auch ehr beweisen/ Vornemlich wann er trew/ sein farbe nicht verlest/ Vnd bey seim Herren stets beständig bleibt und fest. Relation deßen so im dem Monaht Julio Ao 1624 zu vindigora bey einer hohen Fürstlich versamblung vndt gesellschaftt sich begeben, darundter nur geliebder kurtze daß vornembste, vnd Lächerlichste, berichtet werden Soll. Erstlich, ihr Schone Liebe Damen, weill vnß deuchtet, daß all dergleichen Sagen, So sich hier vndt in vnserm bey sein, auch wißen begeben, ihr auch, theilhaft werden müsset, der kurtzen zeitt aber halben, zu verdrislich wehre, einerley so oftt, daß ist an eine iede absonderlich davonzuschreiben, als habe ich vors beste geachtt, Solches in eine gemeine relation zubringen, deren ihr alle zugleich genießen könnett. So wißett nun erstlich daß als Clidamant, eine Spatzierreiße, nach Weimar, vrsace (dem er schrecklich affectioniret) vndt seine Brüder zu besuchen, vorgenommen, hat er Seinen weg hierauf zugenommen, vnß ab[er] so Eylendt vberrachsett, daß er vnß, so er ein augenblik Spähter kommen wehre, keinen menschen hier funden hatte, Sinthemahl Selbigen Tag, Rÿthimer vndt die Seinigen, nach Chöten ziehen wollen, nach dem numehr vorreisthen Merouè vndt den Seinigen abscheitt zu nehmen, vndt die beyden, Madonthe vnd Clarine, anhero zuholen, die dan selbigen Tag noch kahmen, vnd noch (Gott lob) alhier bey vnß verharren. Daßelbe mahl ist Clidamant 2 tage hier bleiben, in welchen er die zeitt damit zubringen muste, das er sich (in der Sylvie Cabinet) muste abmahlen laßen, in klein, durch Augustum, welcher ihn dan wohl getroffen. Den abendt aber, weil er Seinem Lustigen humor nach, nicht lang still oder sehr gravithetisch sein kan noch will, so wardt ihm vndt der Companie zur Zeitt vertreib, allerley lauffendt vndt sitzendt Spiel angefengt. vnd damit desto mehr frauen zimmers darbey wehre Ließen wir Saurzäpfgen, (welche Seindt der Methine abreißen, alhier bey der Fr: Köttschin ist) (mehr zum poßen) hierauf kommen, welcher Clidamants hofmeister, ein gleißenthall (nur Sie zu vexieren Sie abereß vor erst halb auf nahm) ziemlich amour machte, also das wier mit ihr gute kurtzweil hatten. Darauf zog Clidamant nach Weimar mit versprechen inkurtzen wieder herzu kommen, [75v] Wenig Tage nach demselbigen, kahm die Galathèe her, brachte aber niemandt mitt als ihr Jüngste Schwester, die sonst noch bey der Amasis ist, itzo aber nur solang bey ihr wahr, biß die Amasis auß dennemarck wieder kommen, welches nun auch geschehen. Vber das hette Sie nur 2 Jungfrawen bey Sich, dan die Melide wieder von ihr, zu ihren Eltern gezogen[.] ihre von Adel waren; M: werner han jhr Kammer Jungker wüstenhof, vndt dan noch ein Sawerteig, Caesar aber, sonst Priscus genandt, war auch hier mitt, welcher itzo raht bey dem Administratore wirdt; der Galathèe ahnkunfft soltt zwar heimlich Sein, wie Sie dan auch keinen Furir Zettul noch nichts vorahn geschickt, sondern vnß nur vberraschen wollen; weil wir aber, von einem ortt ein wenig avis bekommen hatten als schickten wir vnß zu der ahnkunft vndt ritten ihr sampt den herren vndt Cavalliri entgegen. Vnser frawen zimmer, darundter Madonthe vndt Clarine auch waren, waren 6[.] die Sechste, war die gute Frau Zhänwehtagerin, welche ihres vettern Célions großen hengst ritte, dieselbe machte den besten aufzugk, dan als eben die Galathèe gefahren kahm, vndt die herren ein wenig vorahn reuten, köntt Sie, als ein vnschuldig Lam, ihr Pferdt nicht regiren vndt daß Laufft hübsch vor all den Andren vorahn, zu Kutsche zu, vndt alß Sie eben vor der Galathèe kömpt, da wier andern noch weit weit hinden waren, feldt ihr der hutt ab, Comme en signe de reverence; wie solcher actus nun von iedermann belacht worden, ist leicht zu dencken. vndterdeßen fuhren wier mitt der Galathèe herein, welch aber dießer re[n]contre halben, fast Launisch worden, dan Sie vermeinett vnß gar biß in die stube (vnß vmbreißendt) zu vberraschen. denselben abendt war nichts ahngefangen Sondren, nach dem man ihr biß ins gemach aufgewarttet, ging man schlaffen. Den andren tag, weil die Companie noch nicht gar groß, wüste man auch nicht viel (ihren humor nach) anzufangen führten Sie zwar in gartten, aber weil Sie so maulhenckolisch, vnd sich heimlich gegen die Madonthe verlauten Ließe, daß Sie kein Lust, zu Spielen, Sondren Lieber zu Tanzen habe, alß war den abendt nach essens biß im Elf gedantzet, darzu Lÿsis unversehns (auß Jtalia wieder) kahm, man danzte den zeuner, vnd da hampelte Sie als vorahn, in ihrem florß Mantell welchen Sie nicht abthun wolte, vnd mit solchen schritten [76r] daß man ihr baldt nicht volgen kontte, den abendt ging noch alles ziemlich schläfferlich ab, Folgendes Tages aber, als sie Sich auch dur Augustum (in der Sylvien cabinet) abmahlen lassen mußen, vndt man von Tisch kahm, war Alcippe (welcher nur irenthal ben, ihr auf zu wartten, herkommen wahr, dan er sonst eine Lange Zeitt vnd noch zu Sonderßleben, in Seinen Sachen zu thun hatt) So Sorgfaltig, wie man doch dießer Companie die Zeitt passirete, mit etwas eigenes vndt ahnmutiges[,] kam vndt plagte immer die Sylvie, etwas zu erdencken, vndt ahnzustellen, vndt weil Sie (aus genügsamen vrsachen) gar kein Lust zu So was haben konte, oder vor Sich waß ahnzustellen Sich vnderstehen durffte, oder mochte, gab eß mit Alcippe, Célion, Palinice vndt Sylvander einen langen Zanck, welche doch Sylvia dahin Persuadiren wolten vndt brachten Sie endtlich durch ihr nicht nachlaßen soweitt, daß Sie weil die andern nichts erdencken wolten, Sich wohl auf was besinnen muste; dießes alles hab ich darumb gemeldt, weil nachfolgendes So wohl abging, das man Sich desto mehr verwundern Soll, wie So waß in So kurtzer Zeitt hatt sein können, dan vnser irresolution wehrte biß fast vmb 5, vndt Sieben, war alles doch fertig, vndterdeßen war Rythimer mit den andern Cavalieri nauß hetzen geritten, ließ vnß aber willige vollmacht, alles nach vnserm guhtduncken ahn zustellen, also machten wier Zettelgen auß dem Ovidio von den metamorphosen, welche gegriffen wahren, vndt ein jeder nach Seinem Zettell muße Sich nach muglichkeitt also kleiden, vndt hernach jeglich hat nach Ordnung gehen, Zusammen am Tisch Sitzen vndt den ersten dantz thun, wie ihr dan auß beyliegendem Zettel Sehen, waß ein jeder geweßen, wie die Zettel gegriffen da hatte die arme Sylvie vndt Célion gnung Zu thun, Er mit der11 Kerlen, vndt Sie mit den dienern; daruf jegliches, Ja wer gibt vns was, wie Sollen wier vns anthun, wier wissen ja nicht waß es ist; die hallischen hatten nur gar nichts, dan weil sie so hart traurten [76v] Hatten Sie nichts alß schwartz Zeug; da kahm die Galathèe gezaffelt, Schwester Schwester, wie muß ich mich anthun? mein Schwester wirdt wohl die muhe nehmen vndt wirdt mich anthun. ja die gute Schwester furchte Sich wohl dauor; da lief Salmacisgen rümb, wat is dat wie musch ich mich dan aus kleiden, da hatten wir deß vnser lust mit, dan es gar zu ein exerzirlich ding ist, vndt machten ihr weiß, weil Sie Salmacis worden muste Sie ein Laxhauht vmbhengen; Ettliche was dedaigneuse aber in solchen fällen (wie ihr Diana vndt Phillis, bey vnser Comedie abnehmen könnet) wahren vngedüldig, weil Sie keine schön Rock, oder all das beste eben nicht kriegen köntten; wolten ihren Rok anbehalten, wan Sie nicht wüsten wie oder wan, köntten Sie nicht mit sein Ergaben Sich doch endtlich geduldig darein, dießes alles melde ich darumb, daß ihr sehett, was nuhr die Arme Sylvie muß gehabt haben, daß sich wohl fur forchte, vndt deswegen erst desto weniger lust darzu hatte Célion Seines theils verlohr den abent wohl 100 mahl die patience vndterdeßen0 lief ich So herumb biß ich all die hallisch gantz versorgett vndt fast selbst ahn gethan hatte, ehe ich nun selber waß thun kontte, deßwegen ich alwege die letzte bleiben muß; da war der Galathèe diß dan daß nicht recht vndt wan Sie was feines irgendt an den andren eine sähe, wolt Sie eß flucks auch So haben, Gott gebe man konts haben oder nicht, doch vberteufeldt ich sie endtlich daß sie mit allen muste zufrieden sein, waß ich ihr anthett, Sie wahr Europa; da setzte ich Sie mit einer krön auf; thatt ihr Sylvandre Selber thuchwammerster eines ahn schlugens vorn von ein ander, vnd vermachtens mit Spitzenwerck bendern vndt dero gleichen so, daß er gar fein zu ofnenen Rabatgen daß ich ihr ahn that stundt, Sie hatt ein bunten atlaß Cottillon ahn, vndt ein Silbern Zendel voile hinden; viel hielten Sie vor hüpsch in der tracht, aber vns dauchte, es sehe auß, wie eine rechte zoffel, das Sie kein fein taille hatt vnd schlumpfete dan so hin, aber le visage estoit beau assez. Wier wollen keinen weitleuftigen Discours, von eines jederman kleidungen machen, daß eß auch zu verdrießlich sein möchte; Sondern ich will nur sagen, wer die feinsten [77r] vndt exercirlichsten, den abendt wahren; die ambesten propersten, nutzluchsten gekleidt wahr, vndt den abendt die wackerste Schein, wahr die Palinice, den abendt Proserpine genandt; hergegen Sah Pluton wie der teuffell, dan daß er auf die haut gantz schwartz bekleidt wardt vndt garstige schwartze haar auf dem köpf hatte, hatte er sein facies auch gantz Schwartz zubereittet. der aber der feinste außSahe vndt die eigenest sagon vndter den kerlen hatte; war der von hahn, Acteon; vndt ob er wohl nur einen schlechten jägermutzen hatte, Sähe er doch fein auß; welches er wohl weiß, dan er sich den halß biß auf die brüst, gantz (non chalamient) auß gemacht hatte, vndt daß wahr so eine weiß, fette vndt em bon point das, was der Jagermutze hesslich machte, dieße façon, wirdt ersetzte, vndt ob solches wohl nicht viel gewonlich, hielt man doch davor, weil eß en jeu wahr vndt er einemb Jäger agierte es ginge wohl hin. Daß fisirlichste, exercirlichste So wohl an kleidungen façon, als auch an Amor vndt gantzen wesen war der Hermaphroditus vndt Salmacis; Hermaphroditus hatte zwar Seine hoßen vndt wambst ahn, oben aber must er einen haarbogen, vndt nachtmäntelgen ahn habenn vndt kahm ihm sehr wohl ins gesicht, Sonderlich wan er mit seiner lieblichen ochsen stimme dazu brulte, daß exercirlich salmacisgen aber muste sich behelfen, mit deme so sie bekommen kontte, waß daß sonst vor eine Junge Owitz ist, werdet ihr (Diana vndt Phillis) mitt mehrem Von der Madonthe vernehmen. Als wier nun alle gekleidt, vndt eben zu tisch gehen wolten, Sie da kömbt, Clidamant vnversehens vndt vberrascht vns wieder bringt aber mit sich Arisdandre, welcher dan die Companie zuvermehren ein hauffen Cavalieros mit sich hatte, nemblich Tersandre, Cleomer69 Squilindre69 vndt, dan der opinichte Bramstein vber welcher vnversehner ohnkunfft man theils Comme surpris, theils auch fro wahr, weil sie noch eben zu rechter zeit kahmen vndt also die Companie desto größer, vnd verstreckt wehre [77v] Denck aber wie ihnen daß vorkommen sein muß, rauf auf Vnsere gemäherb kommen, wißen von gantz nichts vndt sehen da all die vermumete Leute (bey tag darzu) vndt der erste der ihnen auf der Treppen begegenett war der schwartze Pluto da Sie all fast gemeint hetten, eß wehr der Teuffel. Gleichwohl aber that man schwindt 2 auß den verkleidten auß vndt nahm, Clidamant, vndt Aristandre an die stette; die vbrigen bleiben vor sich vndt all was außgekleidt war[.] wehr jegliches Sonderlich die Damen, nach ihrem estat wohl gekleidt also ging man zu tisch par vndt par, die taffeil wehr wieder wie ein Creutz mit 2 vorschneidern gemacht alda jedes par nach Seinen wurden gesetzt wardt Europa vndt jupiter welcher den abendt so lustig wahr, als noch nie in keiner versamblung saßen oben ahn vndt so forthan. Nach der mahlzeit dantzte man, zeuner, Chasse, fackelwexseldantz vndt allerley (da alles lustig wahr) vndt dantzten biß in 3 biß morgens früh, wie es aber ahn den fackel dantz vndt Chasse kahm, wardt Galathèe ziemlich leunisch, vndt wolt erst nicht mit machen, dan Sie sich fur die Weitsche däntz, wie furm hencker förchtett (weil Sie wie Sie Spricht) eß nicht kan, vndt zu plönp darzu ist) wie wohl der fackel dantz; gut teutsch ist, doch Sie wieder en humeur zu bringen, muste man dauon, auf hören, vndt So ein gezaffell ahnfangen; der abendt wahr sonst lustig vollbracht. Nachfolgendeß Tages war zwar gäntzlich resolviret, die Galathèe wolt wieder weg ziehen, auf ihrer alles hohes bitten aber, ließ Sie Sich noch (vndt daucht vns gern) persuadieren, daß Sie den Tag noch da bleib; vndt weil es den Tag hübsch wetter wahr wahr die gantze gesellschafft einig, Spatzieren zu reitten, vndt ob sich schon die Galathèe erst sehr weigerte, vorgebendt, Sie Scheue sich man möge Sie außlachen, furchte kein from Pferdt zuhaben, dar Sie wie ich da merckte eine verzagte reitterin sein muss, könne auch auf keinem englischen Sattel reitten, So vberteuffelten wier Sie doch, daß Sie daß Scheuwen hin dan setzen muste, ließ Sie meinen Fuchß reitten (der dan frömmer als ein schaff) vndt ließ ihr den Sattell auflegen, der wie die ihrige gemacht ist; Sylvie ritt ihren bößen rappen, wie auch noch als in einer fordt; Madonthe ritt ihre oweisige geuhte vndt die Clarinthe der meilsch (Dieß Sag ich euch Diana [78r] vndt phyllis) den ihr die Pferde kennett, Clarine fuhr mitt der Salmacis vndt vbrigem frauzimmer hernach die 4 printzen, vndt alle die Cavallieros ritten mitt, da bließen die Trompetters, vndt wahr alles hübsch ahnzusehen; wier fiengen auch zu allem gluck noch 3 haßen, vndt ging alles wohl ab; den abendt wardt wieder sehr lang, vndt wie den vorigen Abendt, zeuner vndt wexsel tantz getantzett. Den viertten Tag da, zog die Galathèe mitt den irigen wieder weg, Clidamant vndt Aristandre aber blieben darnach noch 3 tag hier; da Sie mitt ein ander zum ring rennetten im ballhauß auch ballet Spielten, den einen tag aber alle wieder mitt vnß Spatzieren ritten; den abent aber weil wir des tantzens vberdrusig, fiengen wir wieder allerley Spiel ahn, da sich dan mancherley possen begaben. Einen abendt wahr auch daß niedrige stulgen am tisch da durch losung der wurfel, Squilindre ahn zu sitzen kahm, da musten wir nun alle vber tisch auf reimen, vndt er reimte wieder auf ein ieder am tisch, welche reime auß der massen gutt, vndt sehr inventionneux waren, Sonderlich einen auf die Spargel; vndt ist Schade daß Sie nicht geschrieben seindt; wir fiengen auch als daß Spiel ahn, je vous vends le Corbeillon etc. dan alle die dam gh. an tisch sassen Frantzösichs kunten, zum wenigsten So viel; daß hetten wir aber nicht alles ahn fangen dürfen, in anwesen der Galathèe dann daß gantz wieder ihren Amor ist vndt ist alles So was gentiles feindt. C'est plus de manquement d'esprit, que de volunté. Nun noch einen Possen, muß ich euch sagen, den letzten abendt, ließen wir vber tisch daß Spiel auch herummergehen; daß man auf gewießen vndt wahrheitt Sagen muss, wie man die tisch gesellschafft nach ein ander am liebsten hatt; wie ihr dan Diane vndt Phyllis solches wohl wissett, den ihr es auch eher hier gesehen habett vndt weil ich mir vorgesetzt hatt, denselben abendt einen Sonderlich zuerzurnen (welches du Diane, vielleicht in Madonthe bericht sehen kanst, wan du achtung darauf giebest) auch Brandenstein zu tribuliren, als nennete ich nicht allein ihn Brandenstein den allerletzten (welches nun wohl mein ernst wahr, vndt Sein konte) Sondern stelte auch bey Rythimer ahn, daß er vndt noch viele, ihn auch zu letzt nennen musten; als wir hier zigeusern; wan du es noch weist. Dieses offendirt vnsern Brandenstein zu höchsten, entferbt sich, [78v] Brausset vndt schnaufet vndt schwerht vndten bey seinen nachbarhen er wolte mirß wieder gedencken als eß nun ahn ihn kahm, vndt alle nach der reige auch die kerlen vndt nach seiner afection genendt hatte, fragten Sie ihn wo die Fürstin bliebe, da standt er auf mitt einem eigenen Mine vndt Sagte, ich wehr die letzte in seiner Zahl; da wahr ich nun schrecklich wieder bezahlett; vndt ob ich zwahr des gecken, in mir selben lachte, simulirte ichs doch gegen ihn nach der mahlzeitt, beklagte mich deß Schimpfs zum höchsten, vndt Sagte (meiner zu weillen närrisch weise nach) nur ein lauter schertz, aber sawer sehendt; ja ich sehe doch nun wohl, eß wehre war waß man mir lang gesagt hette, Brandenstein wehre mir nicht guht, ich musts aber Gott vndt der zeitt beuehlen. Da bindt er auf, kreigt ein ander Furie, leuft runt, will mitt gewaltt So wohl von andern als auch hernach von mir kurtzvmb wissen, wer der sey der mir daß gesagt hette, er wolte es der teufeil solte ihn holen mit dem dägen verfächten; vndt hatt der Owitz so ein leben, daß Solches zustillen, ich ihm bekennen muste, daß ich selbst gelogen hatte. Folgendes Tages da, zog Aristandre wieder gar weg, Clidamant aber nur nach Sonderßleben, zu der Amaryllis alda er 2 tage blieben, vndt hernach noch einmahl hier kommen, da sie dan alle erst, er vndt sein leuht, Sowohl auch vnsere, so hingezogen wahren, von Radegast guthe rausche mitt brachten, also daß als wir dan den abendt wieder Spielten, Clidamant leuht einer M. Hüht (ein junger mensch) daß gute Claringen immer küssen wolte, hatt sich auch kaum seiner ohn meiner hulf erwehren können, Clidamant ließ sich wohl nicht abwehren dan es gar zcu ein kuschhaft raben aas is, Sagt als daß guhte Salmacisgen. Dießen allerletzten abendt nun Spielten wier biß um 1 vhr die nacht vndt 2 Uhr wolt drauf Clidamant fortt ziehen, deßwegen weil Rythimer so lang auf bleib, wier freulein auch nicht zu behtt gehen mochten, doch legten wir vnß eine halbe stunde mitt vnsern rocken aufs bette; Madonthe bey Rythimer Vndt Clarine bey mich vnd weil Rythimer vndt Madonthe in rechten Ernst schlieffen, kahm meine dick Cattrine vndt sagt, zu ihren fussen,du soll nitt Ebreck ich dinck frolle Lennörge mack das wir zwey kintauf hier bekommen. [79r] Wir lagen kaum eine halbe stunde, So kahm Clidamant vndt fandt die feine schellshaft (Sagt Salmacis) da Springen, vndt dantzen Sie alle den nüchtern morgen, in meiner noch tuncklen Stuben, vndt ich muß im tunckeln aufs Jnstrument dazu schlagen, darnach Spielten wir noch bey Liecht palletti gingen vnd weckten Renault, auch andre mehr auf vndt agirten so biss Clidamant auf die Kutsche sass um 2 Vhr in der nacht vndt von da nach Berlin zog. Da gingen Rythimer vndt Sylvie erst recht zu bett vndt die andern jedes an Sein bett, vndt da wars Auß. Vndt dieses ist die einfeltige erklärung dieses Textes; Bitt euch aber alle zu verzeyhen, daß ich euch so lang mitt So schlechter Materia vndt heßlicher Schrifft auf gehalten ihr wißet aber meinen brauch, wan ich mich ein mahl resolvire vndt inß schreiben komme, So kan ich darnach nicht aufhören. So ihr mir auch einmahl deßgleichen machen werdett, wurde mirß zum höchsten lieb Sein. Weil auch So allerley (zwar niemandt zum nachteill, Sondern possen weiße nur) darinnen gemeldett als werdett ihr solches euwerer discretion nach zu verstehen, vndt bey euch zu behalten wissen, hiermitt adieu ihr liebste Damen, in allen dießen schwermereyen bin ich doch nie So lustig oder occupirt mitt gewessen, daß ich nicht stetigs darundter ahn euch gedacht, vndt euch bey vnß allen gewuntschett hette. Adieu. Europa.die Margrävin von hall JupiterFürst Johan Casimir von Anhalt Coronis.die F. werderin NeptunusM. Dieterich von dem werder Proserpinadie F. Tuliana krosickin Plutoder hoffmeister hübner Venusdie f. wallwitzin MarsPfaltzgraf Ludwig DaphnéFrewlein Eleonora Dorothea von Anhalt PhoebusJochim Caesar zu hall. HerséFrewlein Kunigunde Juliane MercuriusM. Venitz Syringa.die F. hesin Pan.Fürst Gorg Aribert von Anhalt Dianedie f. Cattin ActaeonM. werner han Procrisdie Fürstin zu dessaw Athalantadie F. hübnerin CephalusM. wustenhof. Thisbedie F. Wrampin Hyppomenesherr Cuno von Albensleben Euridicedie f. Schenckin Pÿramus.hertzog Bernhardt von weimar SalmacisFrewlein Anna Auguste von Braunschweig OrphaeusM Esche v. walwitz Hermaphroditus Maximus Kottsch Hochgeborner Furst, freundlicher geliebter Oheim vnd Schwager, Neben meiner freundwilligen diensterpietung, auch was Jch sonsten der freundlichen verwandnus nach mehr liebs vnd guts vermag, mag ELd. Jch freundlichen nicht verhalten, wie das Jch deroselben schreiben vom 19tenJulij, zusampt dem Rest der Bogen, auch einem volkomenen Exemplar der steganographicorum gestriges tages alhier gar wol empfangen, Vnd wie mir solche zufertigung, insonderheit aber das vberschickte volkommene Exemplar sehr lieb vnd angenehm, also thue Jch mich auch deßwegen gegen ELd. zum freund: vnd vleißigsten bedancken, mit dem erbiethen, solche freundliche bezeigungen ins kunfftige hinwiederumb freundlichen zubeschulden ohnuergeßen zubleiben, Sonsten thue auch ELd. Jch hiermit freundlichen zu wißen, das Jch Gottlob, meine wienerische Reiß sehr wol vnd glucklichen verrichtet, gutte expedition vnd einen gnedigsten Keyser erlangt, vnd alles wol vnd gutter reputation abgelauffen, Jch auch in meinem Furstenthumb vnd bey den meinigen mit gutter gesundheit wieder angelangt bin, Nicht zweifelnde, ELd. solches gerne vernehmen, vnd sich hieruber mit mir freundlichen erfreuen werden, Jn dem vbrigen bitt Jch ELd., das Jch deroselben anizo wegen meiner freundlichen geliebten Gemahlin schweren leibs schwachheit, mit aigen handen nicht schreiben können, im besten vermercken wolten, ELd. damit der Göttlichen protection zu aller wolfarth ganz treulich befehlend, Datum Bernburg den 7ten Sept: 1624. E. l. gantz dienstwilliger Affectjonirter Oheimb vnd Schwager Christian fzAnhalt Hochgeborner Furst, freuntlicher vielgeliebter Herr Vetter, Das EG. ihr gefallen lassen mihr auff mein nichtieges schreiben zu antworten dessen thue ich mich gegen EG. gantz dienstlichen bedancken, vndt verhalte derselben hinwiederumb nicht, wie das das ieniege schreiben so der Nehrende an die sämptlichen geselschafter im furstenthumb anhalt abgehen lassen, von dem wohlbekommenden zu wulffen gestrieges tages in beysein des Söhnlichen Durchtringenden Nutzbahren Gesunden Eilenden vndt Fortkommenden, öffentlich verlesen worden, vndt hinwiederumb auff eine antwort geschlossen, welche der Nehrende zugleich zu vberpfahen, in wehrender versamlung dieser geselschafter haben sich zwei Denckwurdige Sachen zugetragen das Erste, Als der Söhnliche den Fortkommenden gefraget wo der garten zu wulffen wehre vndt ihn gebehten die geselschaffter hinein zu fuhren hatt der Fortkommende solchen nicht fluchs finden können, das ander das in wehrendem essen in dem erckner in der vntersten Stuben der estrich eingebrochen, wenn der boden wehre nach gefallen wehren die geselschafter zu kurtz kommen denn der schencke mitt dem trincken darinnen gestanden. Den Vorschlag von der Jndianischen Nuß laß ich mihr alß auch die andern geselschafter gar wohl gefallen, vndt erwarten [36v] mitt verlangen das solche gute erfindung, auff des Nehrenden glucklichen wieder zurück kunft, bei der geselschaffter Hänselung möchte eingefuhret werden. Von Neuen weiß EG ich dieser örter nicht viel zu schreiben, gestern Seint Hertzog Bernt von Sachsen Ld. mitt 4 pferden zu mihr kommen, Die berichten das sie Marckgraff Jochim Ernsten zu leibzig angetroffen, (der in die Marck zum Churfursten reiset,) welcher vorgeben das ihm gewiß zugeschrieben, das Hertzog wilhelm nuhmer loß wehre, Hertzog Hanß Ernst ist bei Chur Sachsen gewesen vndt gar wohl von demselben empfangen worden, auch soll es gantz keine pickes gegeben haben, landtgraff Moritz ist itzunder zu Erffurt, vndt will sich noch gar nicht berehden lassen wieder nach Cassel zu ziehen, wie der Chreißtag abgelauffen werden EG albereits von Jhren rähten verstanden chaben [!]. Meine hertzliebe gemahlin befielet sich in EG vndt dero hertzlieben gemahlin angedechtnuß; ingleichen thue ich mitt EG bewilliegung gegen dero gemahlin vndt freulein, vndt befehle sie sämptlich göttlichem schutz mich aber zu dero beharlichen affection. als EG. dienstwillieger treuer Vetter Johann Casimir fzuAnhalt mppria. Dessaw den 10 Sep. 1624. Amori cognito se respondere affirmat, & desiderium ejus videndi & compellandi prodit. Cæterùm pro poëmatibus poëmata mittit, & concionem fun. Principis Cœtheni filii. Judicat deindè occasione memorati Bartasii Germanicè versi, de Germanicis versibus, & Opitium notat. Significat simul Tassi Hierosolymæ liberatæ translationem brevi prodituram. De Sonnetis etiam, ut vocant, quæ sentiat, exponit, & Opitium hîc laudat. Tandem mittit suspiria & solatia Principis mortui matris, & licet nondum sibi visum satis notum atque charum sibi prædicat. S. P. Clarissime & doctissime Vir, Amice desideratissime. DE amore in me tuô multa mihi nuper prædicavit Paulus Albertus, Oeconomi Servestani filius: sed multò certiorem me de eo fecerunt nuperrimæ literæ tuæ ad Magistrum Kitschium exaratæ, quas haud ita pridem mihi cum Poëmate tuo Germanico transmisit, sanè utrum siderum influxu, an impulsu genii sive tui, sive mei, sive utriusque factum sit, ut in amore isto respondeam tibi saltem, sed etiam præferri cupiam, non facilè dixerim. Rem tamen ipsam ita se habere, sanctè tibi affirmare possum: Nec verò tui videndi & cognoscendi, imò compellandi me desiderium exagitat minùs, ut ingeniô quidem & eruditione facilè, benevolentiâ certè & amore me superare nullô possis modô. Quocirca nolim existimes, poëmate tuo mihi quid gratius à te mitti potuisse. Pro quo transmitto tibi, anser fortè olori & Pan Phœbo, nonnullos lusus poëticos, præteritis annis â me modulatos, & Cœthenis excusos: quibus adjeci concionem funebrem Illustrissimi Principis Ludovici Filii unigeniti & cognominis: Nam quicquid ei carminum, sive Latinorum, sive in vernaculâ, adscriptum invenies, à me profectum esse scias, exceptô unicô gemitu parentis, cujus Ipse fuit autor. Addidissem etiam sex libros Judith Bartasii germanitate à me donatos, [666] nisi tibi eos jamdudum præ manibus fuisse, existimâssem. Quod si scivero, ad te illos nondum pervenisse, faxo, ut quamprimùm perveniant. Quanquam in isto poëmate, quemadmodum in primâ secundæ Bartasii septimanæ editâ versione multa cum tempore corrigenda animadverti. Jam enim versum Germanicum, nisi, (excepto primo & quarto pede in duodecim aut tredecim syllabarum, aut sex pedum, item primo & tertio pede in decem & undecim syllabarum aut quinque pedum versibus) in reliquis ex puris jambis constet, fastidire incipio, & proptereà in accentu & tono (ex quibus productio vel correptio syllabarum Germanicarum, perindè ut Gallicarum sumenda omninò & judicanda est) Gal los ipsos aut ad imitationem invitari, aut superari posse expertus sum hactenus; quod ipsum quidem ingeniosissimus & felicissimus Poëta Opitius, qui se Germanicorum hujusmodi, in certa metra redactorum versuum primum inventorem, sed ante biennium saltem, jactitare incepit, in tersissimis alioqui & lepidissimis suis rhythmis Germanicis, quantum quidem eorum mihi hactenus videre licuit, nondum animadvertit: Animadvertit autem & observavit egregiè in Octostichis suis solertissimis Nobilissimus Tassi, Hierosolymæ liberatæ autoris Italici, interpres, qui hanc in notiorem linguam transtulit. Cujus opus jam sub prælo est, & prodibit propediem. Pro poëmate tuo Sonnet vocatô, ultra illud, quod in suprà dictâ concione funebri leges, accipies hisce juncta sex alia ex multis aliis meis transscripta, quorum tria priora duodecim & tredecim syllabarum aut sex pedum sunt, posteriora decern & undecim syllabarum aut quinque pedum. Et illa quidem cæsuram in sextâ syllabâ aut tertiô pede, hæc in [667] quartâ syllabâ aut secundô pede patiuntur. Utraque autem in prioribus octo versibus quater terminationibus conveniunt, & convenire debent; quod paullò exactiùs â dicto mihi Opitio in poëmatis suis hactenus observatum deprehendi. Pro corollario addo suspiria & solatia Illustrissimæ nostraæ Principis super obitu Filii sui primogeniti, nuperrimè vitâ functi, & hesternô die Magnæ Matri redditi. Istud poëma novissimum meum abortum esse scias cum nonnullis Latinis & Germanicis Epigrammatibus, tumbæ jam tum insculptis, typis verò nondum exscriptis. Quæ simul ac publicæ lucis facta fuerint, ad te pervolabunt, qualiacunque tandem illa sint, quibus subtiliùs expoliendis negotia Principalia tantum, quantum opus est, otii numquam concedent. Intereà ex his animum meum in te propensum perspice, & te, licet nondum mihi visum, satis mihi jam tum innotuisse, & proptereà â me magnopere amari, prorsus tibi persvade. Vale. Dabam Dessæ X. Januarii, Anno MDCXXV. Tuus ex animo Tobias Hübner. [O 3v] INSCRIPTIO SARCOPHAGI, PARTIS SUPERIORIS. [...] Parentes Illustrissimi filio desideratissimo Hactenus unico Hoca amoris & pietatis monumentum P. P. Nonisa Aprilis. [(O 4)r] HAc tegitur Princeps LUDOVICUS Junior urnâ. Matris amor, patris spes, utriusque decus. Hunc vixdum Juvenem periisse fateberis, annos Si spectes: Animum si tueare, senem. WEr über meinen tod zu klagen sich befleist/ Der gönt mir nicht mein glück/ daß mir jetzt zugeleget: Wann einn dann jammert mein/ daß mich der tod erleget/ So wisse er/ daß mich diß sein erbärmd verdreust. Wann mein leib/ auff ein zeit/ im grab/ der ruh geneust Wird bey Gott/ meine seel in deß/ in frewd/ verheget/ Mein glück vollkommen jetzt/ kein Sturmwind mehr beweget/ Die weit/ das fleisch/ die sünd/ mich nun von Gott nicht reist. Mein geist von allem leid/ von aller sorg befreyet Brennt jetzt gantz in seim Gott/ in seim Gott nur sich frewet. O Himmels stete frewd/ o Gottes höchste gab. Hier darff ich fürchten nichts/ hier darff ich nichts mehr hoffen/ Jn Gottes güte mir stehn hier alle güter offen/ Summ/ in jhm alles ich wil/ alles ich auch hab. FAllitur extinctum qui me putat: Hactenus Orbi Qui vixi, summo nunc ego vivo Deo. Cur sed uterque Parens mea funera deflet: Amorem Hinc abiisse suum, non obiisse, dolent. KlageReim des Herrn Vätern/ über dessen selig verstorbenen Sohn. WEr wil mich trösten nun/ da ich verlohren hab Den/ der auff dieser weit solt seyn meins alters stab; Es war mein lieber Sohn/ mir eintzig noch geboren/ Den hat Gott wollen han/ und jhm zum kind erkoren. Besser ist jhm der tausch/ aber mich schmertzt es sehr Daß ich jhn nicht soll sehn/ für meinen augen mehr. Als er nun hat erreicht das alter/ solt er dienen Gott und dem menschen hier/ gnad und huld mit gewinnen/ Dann er kein mangel hett an klugheit vnd verstandt/ Wann seine Schwachheit nicht gehabt die überhand/ Das hat er recht bezeugt bey seinem todt und leben/ Die jhm der liebe Gott sanfft und geduldig geben. [P iij r] Jm siebenzenden Jahr hat er sein lauff vollend/ Gott hat gerißen jhn aus dieser welt elend/ Vnd in der Himmel Reich aus gnaden hoch versetzet/ Da er jetzt aller quahl gar reichlich wird ergetzet/ Der er hier viel ausstund/ fieng zeitlich damit an/ Weil stracks im ersten Jahr der unfall jhn stieß an: Nicht daß er ungesund auff erden war gekommen/ Oder man hett gespart/ was jhm kont bringen frommen/ Nein daran mangelts nicht/ der stoß kam ohngefehr/ Der hat jhm auch gemacht sein gantzes leben schwer: Fünff mond war er noch nicht/ und fieng bald an zu siechen/ Also auch stracks darauff die Fieber sich einschliechen/ Die kamen alle Jahr/ wehrten doch nicht gar lang/ Jm fünfften aber erst wurd jhm recht angst und bang/ Drey wochen lag er da an eim stetigen Fieber/ Vnd als sein lehrer todt/ giengs ohn mehr weh vorüber. Jm zehnden stieß jhn an die letzte kranckheit schwer/ Die machet jhn krafftloß/ und seinen leib gantz leer/ Der wurd von tag zu tag schwecher und ausgezehret/ Vnd durch viel artzeney dem übel nicht gewehret/ Zwen Sawerbrunnen frisch/ Willungen und Schwalbach Die thaten jhm zwart wohl/ und gaben gut gemach: Als auch zwey Bäder warm/ das Carlsbad und Wißbaden/ Doch der beschwerung seyn mochten jhn nicht entladen/ Die hatt er sieben Jahr/ daran im selben starb/ Vnd an stat steter pein ewige frewd erwarb: Mich aber hat er hier trawrig ohn frewd gelassen/ Dem es sehr schwer kömpt an sich in gedult zu fassen. Leicht man vergisset nicht sein eigen fleisch und blut/ Wann Gott mit seiner gnad uns nicht beystehen thut/ Der wird mich trösten auch/ zu sich er jhn genommen/ Er machets alles wohl zu unserm heil und frommen. [P iij v] Jhm sey danck/ o mein seel/ ob gleich mein fleisch spricht nein/ Sag du doch es gescheh/ o HErr/ der wille dein/ O HErr dein willen dein thu willig untergeben Jch meinen willen all/ mein und der meinen leben/ Jch wart nun mit geduld/ wann nach dem willen dein Jch frölich dermahleinst bey dir und jhm werd seyn. Jn deß dir/ liebster Sohn/ dem ewig wohl geschehen/ Sey besser als uns hier/ die wir kein lust mehr sehen/ Weil du von uns hinweg/ biß vnser lebens ziel Vns Gott verkürtzend uns zu sich auch nehmen wil. Auff deim grab müsse man Violen stets auffgehen/ Rosen/ Mayblümelein und weiße Lilgen sehen/ Es müß mit Specerey dein Leichnam und gebein Sie stets zu halten frisch gantz überschüttet seyn/ Es muß aus deiner Grufft ein Cederbaum vorschiessen/ Grufft die auff dieser weit mein frewd ach! thut verschliessen. Trostschrifft an den Fürstlichen Herrn Vater/ über den tödtlichen hintrit deroselben geliebten und einigen Jungen Herrn und Sohnes. O Tugenthaffter Fürst/ thu dich zu sehr nicht krencken/ Soll dein ehr sterblich seyn/ dein leid unsterblich gar? Du must/ in dem du klagst dein söhn/ zugleich gedencken/ Daß du ein Christe bist/ und daß er sterblich war. Ertrag großmütiglich/ als ein Fürst/ hoch von ehren/ Was/ als ein Vater/ dir sonst werden möcht zu schwer/ Was bey den andern all die zeit pflegt zu verzehren/ Muß bey dem hertzen dein thun/ die vernunfft/ auch mehr. Laß in deim angesicht/ kein schmertzen sich erzeigen/ Denck/ daß vors todts gewalt kein mensch befreyt kan seyn [(P iiij)r] Zeig/ das großmütigkeit sey deim geschlecht so eigen Als allen menschen sonst der todsfall ist gemein. Was hilffts? der Printz ist todt: hett jhn dir Gott nicht geben So hett er jhn dir auch kont wieder nehmen nicht/ Lest er diß grosse leid/ dich/ nach deim maß/ erleben/ So tröst er wieder dich nach seiner gnad gewicht. Jhn liebte jederman/ in jhm hofft einst zu sehen Sein Vater nach seim todt/ der hoff/ das gantze land/ Weil man in jhm bereit die tugend auff sah gehen/ Die die Voreltern sein bracht in so hohen standt. Wann jhm gleich aber auch zum Erbtheil wer beschieden Die gantze weite welt von eim zum andern end So hat er droben doch mehr Erb jetzt/ als hieniden/ Hier kleiner herrschafft/ dort grösser das regiment. Sein macht ist grösser jetzt/ als vor auch sein verlangen/ Von feucht/ von erd/ von lufft entstehet diese welt/ Was hett er doch vor ehr/ vor hoheit kunt erlangen/ Wann er sein hoffnung hett/ auff fluth/ sand/ wind/ gestelt. Was sieht man jetzt von den/ die vor der zeit gewesen/ Den/ als sie lebten noch/ ein jeder ehr erzeigt/ Jhr pracht ist ein gemähld/ ein schatten all jhr wesen/ Die erd/ die sie bedeckt/ baß jhr gestalt jetzt zeigt. Dann sie seynd all jetzund mit staub und asch bedecket/ Ob sie verlassen sich gleich vor auff jhr gewalt: Jm schlechsten Element liegen sie jetzt verstecket/ Keiner von jhnen sich hett es vermuth so bald. [(P iiij 1)v] Des menschen leben mag werden mit fug vergliechen Den blümlein in dem lentz/ der kühl im Sommer heiß/ Jm herbst/ eim leichten blat zum ersten wind verbliechen/ Der Sonn/ im winter kalt/wann sie vorblicket leiß. Dein Sohn der in der blüht zeigt weißheit vor den Jahren/ Hat eingenommen jetzt den Himmel zu seim theil/ Auff eim Christainen sitz/ er jetzt/ bey sein vorfahren Betrübt sich ob deim leid/ wie du dich ob seim heil. Wann du nun/ das so jung er abgemeyt/ wilst klagen/ So weistu/ daß die Parc voll grawsams jmmerdar/ So wenig nach dem leid thut der/ die leben/ fragen/ Als sie bekümmert sich wegen der todten Jahr. Tugend biß weilen ist an stat viel langer Jahren/ So rechnet Atropos den werth mehr/ als die zeit/ Wo sie find reiff den sinn/ thut sie jhr scheer nicht sparen/ Offt es mehr frücht im Lentz als im Herbst selbst auch geit. Der Himmel eyffers voll thut sich auch offt bemühen/ Zu nehmen zeitig uns was uns war lieb und werth/ Domit er mög zu jhm unser gedancken ziehen/ Die sonst sich viel zu lang hielten auff niedrer erd. Vnd wann das ist der Port/ was thun wir jhn denn fliehen/ Was zaudern wir so lang/ was thun wir schewen jhn: Gleich wie von hinterwerts die/ die am ruder ziehen/ Dem ort doch eilen zu/ do einst sie sollen hin. Das leben und der todt einander stets nach schleichen/ Vmbsonst mit lauffen sehr der mensch sein leben rett: [Q r] Vnser zustandt thut sich eim Seiler gantz vergleichen Jo mehr gewinnet er/ jo mehr zurück er geht. Wann der todt ist der wind/ und sein sturm unser leben/ Wann der todt ist die blüht/ das leben die fruchtzeit/ So gleicht diß nur eim blitz/ jener/ des donners beben/ Diß nur ein morgenröth/ jener die nacht bedeut. Was denck ich aber doch/ daß ich mich unterstehe Zu trösten den/ der jetzt die seinen trösten soll/ Jn dessen angesicht so viel trosts ich schon sehe/ Als andrer augen man noch siehet/ thränen/ voll. Thu dein hertz/ Edler Fürst/ gleich deim verstandt/ auffrichten/ Zeig/ das getrocknet aus es hab dein augen schon/ Was sonst vergessen thut/ laß tapfferkeit verrichten/ Betrüb nicht mit mehr klag/ Gott/ dich/ und deinen sohn. All zehren/ und dadurch all wehmuth thu einstellen/ Summ/ mach/ daß diese schrifft man überflüssig spür/ Nicht zwar/ als unbequehm/ dir ein trost vorzustellen/ Sondern/ als nur zu spät/ getrost schon selbst von dir. Trostschrifft an die Fürstliche Fraw Mutter. WJrd/ Edle Fürstin/ dann dein klag nicht einst auffhören/ Wirstu/ in diesem leid dich dann selbst gar verzehren/ Wird dann dein Mutterhertz empfangen jede stund/ Wann es an sein verlust gedenckt/ ein newe wund? Wird ümb deins Sohnes todt kein trost bey dir man spüren/ Wird dein betrübniß groß dich in ein jrrgang führen/ Draus du nicht kommen kanst/ drin dein vernunfft verjrrt/ Sich selbst/ jo weiter sie darin fortgeht/ verliert? [Q v] Jch kan zwar dencken leicht wie schwers eim an thu kommen. Jch hab mir auch noch nie in meinen sinn genommen/ Mit eim vergebnen trost zu leichten deine pein/ Oder zu machen ring den grossen schmertzen dein: Weil aber dennoch er ist aus der weit gewesen/ Drin auch das allerschönst vergehn muß und verwesen/ Vnd einer Rose gleich/ verwelcken in eim tag/ So soltestu auch maß halten in deiner klag: Woltestu dann ümb das/ so wieder nicht zubringen/ Dich selbst vor deiner zeit zu todes ängsten dringen/ Vnd durch gewonheit dir viel lieber plag thun an/ Als einmahl durch vernunfft dich wieder trösten lan? Vnd wann nach deinem wuntsch auch gleich Gott jhm gegeben Hett in gesundheit stet ein lang und frölich leben/ Biß jhm auff seinem häupt das haar graw worden wer/ Hett es doch kommen könt jhm nicht zu statten mehr: Glaub nicht/ daß er drümb wer gewesen angenehmer Jm Himmel/ und erlangt drinn eine stell bequehmer/ Oder daß minder staub im grab er hett gefühlt/ Vnd minder würm im sarg/ aus seiner Leich erzielt: Nein/ o Fürstin/ so bald Atropos, ohn mitleiden Von unserm leben uns den fadem ab thut schneiden/ Verschwindt das alter all/ es folgt den todten nicht/ An denen man der Jahr kein unterschied mehr sieht. Drümb/ matt dich selbst nicht aus/ mehr/ mit vergebnen klagen/ Daß ein ewig Ade er dieser welt must sagen/ Kein besser artzeney kan ich dir zeigen an/ Als/ so es müglich ist/ so offt nicht dencken dran: Jch heiß zwar unrecht nicht/ daß ein hertz hoch betrübet Vmb des verlust/ das es über all ding geliebet/ [Q ij r] Durch seiner augen renn auslaß die bitterkeit/ Vnd durch solch mittel denck zu miltern sein groß leid/ Vornemlich/ wann der todt/ der nimmer sich vernüget Scheidet/ was die natur zusammen hat gefüget/ Es müst der/ dem es nicht tieff thet zu hertzen gahn Seyn/ wie ein Tiger wild/ ja/ gar kein hertz nicht han: Aber sich gantz und gar nicht wollen trösten lassen/ Wollen in seinem leid sich gantz und gar nicht fassen/ Sich wollen hassen selbst/ ümb andrer lieb allein/ Solt das wohl recht gethan/ solt das wohl ehre seyn? Job/ must die kinder sein all auff einmahl verlieren/ Es that sein hertz zwar auch sehr tieff der schade rühren/ Er tröst doch wieder sich/ weil Gott/ was seine gnad Jhm einst gegeben/ jhm wieder genommen hat: Dergleichen hertzeleid must David auch empfinden/ Vnd that doch mit vernunfft es endlich überwinden/ Die hoffnung/ daß er einst würd bey jhm wieder seyn/ Jn seim betrübniß groß must trösten jhn allein. Nicht daß jhm auch nicht schwer gewesen zu ertragen/ Daß ein stück seines leibs die würm schon solten nagen/ Sondern daß in eim ding dem nicht zu helffen mehr/ Er auch zu finden hülff sich nicht wolt mühen sehr. Der todt acht keines nicht/ keinem giebt er gehöre/ Es hilfft nichts/ ob man jhn gleich bete noch so sehre. Zu unserm ruffen er stopfft beyde ohren zu/ Vnd lest ohn all erbärmd uns schreyen/ jmmerzu. Der Arm/ in seiner hütt mit Stroh und schilff bedecket/ Wird von jhm auff die erd nach seiner leng gestrecket/ Der König hohe Thürn/ er alle übersteigt/ Vnders gesetze sein/ er/ was nur lebet/ beugt. [Q ij v] Wann man auch wolte gleich jhn lassen schmehen/ schelten/ Lest alles er bey jhm doch minder als nichts gelten/ Drümb: wollen/ was Gott wil/ das ist das aller best/ Das uns zur ruhe bringt/ und unser hertze tröst. Klag des gantzen Fürstlichen Anhaltischen Cöthnischen Hofes und Antheils: Vber den tödtlichen abgang jhres Jungen hochlöblichen Printzen. DEr Himmel hat nunmehr/ darnach er lang getieret / Das/ wz uns grosse freud zuvor/ jetzt trauren/ macht/ Er ist in zahl d' liecht/ mit eim/ jetzt/ mehr gezieret/ Vnd uns ümbgiebt nun mehr/ ein trüb: und finster nacht Der einfluß widerig der Stern/ zusamm geschworen Vrsacht uns dieses leid/ durch diesen fall allein/ Weil er so karg sich zeigt/ in unser frewd erkoren/ Müssen verthunlich wir in unsern thränen seyn. Aus unsern augen muß ein stete feucht abrennen: Weil unser liecht das jetzt am hohen Himmel steht/ Nicht untergehen kunt/ als im meer unser thränen/ So gehts auch droben auff/ wanns uns hier untergeht. Ach er hat allererst seinen lauff angefangen/ Vnd war noch zu der helfft seins lebens kommen nit/ Als die Parc/ die da nur zu tödten hat verlangen/ Seins lebens fadem jhm mit jhrer scheer abschnit. O Gott/ wie manchen todt wird dieser todt Ursachen/ Wie manches aug wird sich/ nach diesem schliessen zu [Qiij r] Wie kan so grosses leid doch ein absterben machen/ Vnd unser höchste frewd weg nehmen in eim nu! O Himmels urtheil scharff/ Gesetz mit neid ümbgeben/ Das uns geraubet hat unser hoffnung und frewd/ Vnser gemeßnes glück/ must kurtz seyn wie sein leben/ Hingegen/ durch sein todt/ unsterblich unser leid. Weil in der Jugend sein/ sein tugend schon gesehen Vnser aug/ muß es jetzt von zähren seyn genetzt/ Daß er/ gleich einer Roß/ must/ in der blüth/ vergehen/ Eh dann er mit seim rühm/ ein frucht/ gantz reiff gesetzt. Dieser Printz/ den die ehr/ ümb die Vollkommenheiten Seins geists/ an kindes stat/ schon hat genommen an/ Verlest zum Erbtheil uns die klag zu allen Zeiten/ Wie er uns seine lieb/ weil er lebt/ stets verlahn. Die ehr/ die gleich sich selbst/ jhn allezeit geliebet/ Hat jhn (geschieden ab von uns) zu jhr gebracht. Der Himmel selbst in jhn mit heisser brunst verliebet/ Zum Rauber sich/ die weit drob voller eyffers/ macht. Sie eyffert freylich drob/ daß den vortheil erjaget Der Himmel über sie hab/ und vorweg das best/ Ob so ungleichem theil zwart sie auch billich klaget/ Dann er hat/ was nie stirbt/ und sie das/ das verwest. Weil nun hienieden nichts als sein asch überblieben/ Müssen mit thränen wir sie netzen embsiglich/ Daß nicht der Himmel auch in sie sich mag verlieben/ Vnd mit hülff unser seufftz/ sie ziehen nauff zu sich. [Q iij v] Der/ dessen hoffnung vor die weit bereit erfüllet/ Hat durch sein letzt Ade/ sie gantz erfült sein leid. Den Himmel seine seel mit jhrem rühm jetzt füllet/ Vnd seines leibes asch/ wird fast das grab zu weit. Laß die gedächtnüß sein in dessen uns verehren/ Die wir auff erden jhn kant/ und bedienet han/ Was könten wir jhm auch erzeigen mehr vor ehren/ Als sein lob und verdienst erzehlen jederman? Vmb seine Gottesfurcht must jhn ein jeder loben/ Sein frömbkeit/ jedes hult und lieb zuweg jhm bracht. Zum Fürstenstandt hat jhn seine geburt erhoben/ Sein glaub/ zum Engel jhn/ im Himmel hat gemacht. De obitu Principis. INgenium, virtus, studium pietatis, honestas, Candor, & ingenua cum probitare, fides, Singula digna quidem nullis canescere sæclis Parcarum possent si retinere manus. Mortuus haud Princeps foret hic, sub flore juventæ, Nec simul hac, cum illo, contegerentur humo Ingenium, virtus, studium pietatis, honestas, Candor & ingenium, cum probitate fides. Clag vnd Trostwort Der Fürstlichen Fraw Mutter/ Vber dem tödtlichen Abgang Jhres hochgeliebten vnd Erstgebornen Jungen Herrleins. Mein Frewd vnd Auffenthalt/ geliebt ob alle massen/ So lang deß Himmels gnad mitleidlich zugelassen Also/ zu nennen dich/ Wann ich dich itzt seh an/ deucht mich/ ich muß vergehen/ Mich deucht/ ich könn in mir mehr kein empfindung sehen/ Ja selbst nicht kennen mich. Du gibst meim Hertzen mehr nicht die so süsse Weide/ Nach dem der Todt verkehrt all mein vergangne Frewde Jn gegenwertig Leid/ Ach/ wenn mein Trübniß groß einst sich nicht kan verlieren Warumb muß meines guts gedächtnüß sich dann rühren Jn mir noch allezeit? Diß Schloß/ die Mawren hoch/ vor meins vergnügens Zeugen Die/ durchs Anschawen mein/ itzt all zu hauff bezeugen Mein Jammer vbergroß [68] Mein Augen zeigen an mein Elend nun entdecket Biß zu den steinen sich ihr Klag vnd Red erstrecket Ob diesem Hertzens stoß. Der Wald hat schon gehört meins trübsals die geschichten/ Die trawrig Echo selbst thut ihre klag nachtichten Schon/ der warhafften mein/ Meim schreyen/ das sie solt auffmuntern/ sie vorkümmet/ Die müh zu fragen sie / wie zu antworten/ nimmet/ So leid lest sies ihr seyn. Wann ich seh an der Mild das rauschend aberennen Vermein zu sehen ich an Stadt der Fluth/ nur Thränen/ Ob meinem Vngefell/ Vnd das der Todt mein Leidt ie mehr vnd mehr zu mehren Hab itzt die Zähren all in Brunnquell wolt verkehren/ Jn Zähren/ all die Quell. Wann ich die Winde hör/ die in dem Holtze blasen Bild ich mir ein/ wie drumb die Bäum rauß säufftzen lassen/ Vnd kein Ruh können han/ Drauff thu in ihre Rind mein Marter ich einschreiben/ Vnd als wann ewig solt/ drinn/ ihr Gedächtniß/ bleiben Red ich sie also an. Bäum/ die ihr habt mehr Glück/ als meine Seel gequelet/ Wachst/ biß an Himmel nan/ der mein lieb Kind verhehlet/ Erzehlet ihm mein Leid/ Wie mit den Augen mein/ nun nimmer/ außgetröget Jch euch/ das besser ihr/ vnd grösser wachsen möget/ Befeuchte allezeit. [69] Ob wol mein liebster Sohn/ in meinem grossen Schmertzen Mich gantz allein verlest/ das auch von meinem Hertzen Jch selbst verlassen bin/ Thu ich der Einsamkeit doch weiter stets nach sinnen Angst/ Trawren/ Grahm vnd Sorg/ geferten mein/ beginnen Zu leiten mich forthin. Jch sag/ wo ich auch hin thu mit mein Augen sehen/ Da hetschelt ihn mein Hand/ da thet mit ihm ich gehen/ Da legt ich ihn zu mir/ Da halst vnd küst ich ihn/ da ließ ich ihn einwinden/ Summ/ ieder meiner Sinn/ sein Schmertzen muß empfinden Jn dem/ was mir kömpt für. All wirckung der Natur/ die sie mir itzt vorbringet Ob sie gleich sonst gemein/ mir ein böß Zeichen bringet: Es sey der Himmel rein Oder vom Regen trüb/ das ärgst ich mir vorstelle Vnd denck/ das er solch Frewd/ ob seim Gewinst/ anstelle/ Oder mein Leid bewein. Wann Phoebus morgens früh außkemt sein gelbes Haare/ Denck ich/ wie mihrs ein Frewd/ ihn anzuschawen/ wahre/ Wann er sog/ oder schlieff/ Vnd wann ins Meeres Schoß sein krauses Haar er stecket/ Denck ich/ daß all die Welt mit schwartzem Tuch bedecket Sey/ vmb mein Jammer tieff. Wann ich auffs wenigst nur im Schlaff sein Bild könt sehen/ Wie könt ich aber doch wol zu der Zeit ansehen Den Glantz der Augen sein: [70] Solt die Nacht/ die ein Wolck stets trüb/ thut vberschatten Auch können bringen vor/ mit ihrem kalten Schatten Solch Fewer/ Liecht vnd Schein. All Träum erschrecken mich/ all mich itzund betrüben Die falschen mir so wol/ als die so war/ belieben Wie mirs mein Schmertz vorbild/ Den/ in Gedancken ich/ wie in der That/ empfinde Wohin auch meine Seel mit ihrem flug/ sich winde/ Denn mir gleich beydes gilt. Mein Augen Tag vnd Nacht mir machen ein Mißfallen/ Diß Hauß/ der Fluß/ der Wald/ dran ich vor hat gefallen/ Kein Lust mir mehr zuricht/ Was vor war meine Frewd/ bringt mir itzt Marter schwehre/ Was ich seh/ schmertzet mich/ vnd/ leider/ noch vielmehre Was ich mehr sehe nicht. Ach Gott/ hie seh ich itzt nichts mehr/ das mich nicht krencke Zu dir/ O höchster Gott/ ich drümb mein Augen lencke/ Zu dir/ das Hertze mein/ Zeig du mir durch dein Geist/ was in meim Leid mich frewe/ Was mir/ wann meine Klag/ ich sehnlich/ itzt vernewe Mag gut/ vnd tröstlich seyn. Jn einen Engel du hast meinen Sohn verkehret Vnd ihm ein schönen Platz/ im Paradiß/ bescheret Eh er dich kante noch/ Mit solchen Geistern rein/ mit Blümlein solcher arten Pflegstu zufüllen meist/ die Beet/ vnd schöne garten Jn deinem Himmel hoch. [71] Ein vhralt Fürstlich Hauß hat er zwar hier verlassen/ Doch droben mehr erlangt der Ehren ohne massen Vnd Frewden ohne gleich/ Was ist ein eintzig Land/ gegen dem blawen Schlosse/ Ein Wieg/ Gemach/ Pallast gegen Abrahams Schosse/ Diß/ gegens Himmelreich. Wann du auch/ höchster GOtt/ woltest zu gleichen theilen Zwischen den Kindern dein/ den Himmel selbst abtheilen Würd ieder han doch mehr/ Es würd ein iedes Theil weit vnd viel grösser werden/ Als wann er hier allein beherscht die gantze Erden Zusampt dem breiten Meer. Wann ich nun denck daß er war/ in der Welt/ erzeuget Drinn nichts kan wehren lang/ drinn alles nur bezeuget Ein stet Veränderung/ Darff klagen ich nicht mehr/ als das/ gleich einer Rosen/ Die blüht des Lebens sein/ er hab so bald verschlossen Jn seinem Alter jung. Vnd wann ein Alter hoch er endlich auch erworben Vnd mit eim grawen Haar er wer zu letzt gestorben Wie erst war mein Begehr/ Hett er im Himmel doch erlangt/ nicht mehr der Ehren Jm Sarge hetten ihn die Würm auch nicht verzehren Kont minder/ oder mehr. Wann aber ich erst denck/ wie zu seim höchsten frommen Du ihn hast von der Welt/ der bösen Welt/ genommen/ Vnd in dein Reich versetzt/ [72] Danck ich dir HERR/ daß du sein Seel vom Leib getrennet Eh er was böses hier (weil hier nichts guts) erkennet Vnd dich dadurch verletzt. Du thust in erster Milch den Himmels weg ihm zeigen Jn Himmel muß man auch nur durch den Milchweg steigen Weil noch die Vnschuld wehrt/ Auß ihrem Kärcker kan die Seel nie reiner kommen Als wann in Kindheit zart/ sie wird daraus genommen Vnd bracht auffs Himmels fehrt. Wann/ schließlich/ ich auch denck/ daß dir voraus gebühret All erstgeborne Frucht/ vnd daß man nichts verlieret Was man dir giebet HERR/ So tröst ich wieder mich/ daß ich die Schuld bezahlet Am achten Wochens Tag/ wie du dirs außgemahlet Nach deim Wort vnd begehr. Mein liebster Sohn hat mir die bahn nunmehr gebrochen/ Ans Himmels Thür hat er nicht lang an dürffen pochen/ Es hat ihm wol geglückt Das frewt zum höchsten mich/ daß in deß Himmels throne Meins Leibs Pflantz ich schon weiß/ daß so ein Engel schone Jch hab voran geschickt. Er war geheiligt dir/ er war dir außerkohren Zum Erstling/ eh er auch auff diese Welt gebohren Drümb bleibt er billich dir/ Sey nur damit vergnügt/ ihn/ ich nicht mehr begehre/ Nur mir/ an seine statt/ ein andern/ HERR/ beschere Der lebend bleibe mir. [73] Biß daß/ O höchster Gott/ wann einst mein Stunde kommen/ Jch werd/ von hier/ von dir/ zu dir vnd ihm genommen Do er itzt nimmer weint/ Vnd da vollkommentlich/ in dir/ mit höchsten Frewden Seh/ vnd erkenn/ wie gut/ du mit vns allen beyden O Gott/ es hast gemeint. Sonnet. JN Lächerlicher Tracht/ in Frembder Kleider Arten/ Bey diesem Fastnachtfest/ der vff der Gassen springt/ Der eine Mummeschantz zu seiner Liebsten bringt/ Als eusersten bereit jhr vff den Dienst zu warten. Ein jeder braucht die Zeit/ ja auch wol die Gelahrten: Hier tönet die Posaun/ dort eine Geige singt/ An jenem Ort die Laut ein süsses Lied erzwingt/ Dass Geld geht seinen Gang/ geschefftig seyn die Karten. Jhr dürfft des allen nichts/ ob gleich ohn einig klingen/ Zu ewerm Lieb ins Bett' jhr werdet heunte springen/ Vnd besser nicht vermummt/ als euch die Mutter hat Zum ersten mal gesehn/ wird doch nicht drüber klagen/ Herr Schürer/ ewer Braut: ja hoch beteurend sagen/ Dass jhr nie kommen für ein besser Mascarad. Hochgeborner Furst, freuntlicher vielgeliebter Herr vetter, EG. schreiben von 24 Jan. habe ich gar wohl empfangen vndt daraus mitt erfreutem gemuhte E.G. vndt der ihrigen gute gesuntheit vernommen, vndt darf es gegen mihr gantz keiner entschuldiegung das EG mihr nicht öffter geschrieben, vielmehr hette ich mich wohl billicher deshalben gegen dieselbe zu entschuldiegen, weil ich aber theils wegen meines seliegen söhnleins absterben, theils wegen landtgraff Moritzen vndt landtgraf wilhelms anwesenheit daran verhindert worden, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht, EG so weit mit mihr zu frieden sein werden, ich versichere sie aber hiemit das waß da etwann in disfals verseumet, mit mehrem ins kunftiege wieder einbracht werden soll. Das sonsten EG vermeinen, das auff dero mihr gegebenes bedencken mihr, von den anwesenden herrn vettern, mitt der post so das Gymnasium in der landtschaft stehen hatt solte gewilfahret worden sein, darauff verhalte EG ich nicht wie das mihr von des herrn vettern f. Augusti gn. in disfals, nicht wenig Verhinderung zugezogen worden, in dem mann mihr wegen der Versicherung gantz vnannehmliche vndt vngewöhnliche mittel vorgeschlagen, Auch des Herrn vettern f. Christians gn. mitt gar gewissen haftiegen, (von den zerbstern zwar angezogenen, aber in der that gar lahmen nichtiegen) grunden, in disfahls wegen der einwilliegung abgehalten, das ich auch also gezwungen worden auff ertreglichere Mittel zu gedencken, immassen EG. mitt mehrem, aus meinem an sie gethanen ersuch schreiben werden vernehmen können, Weil auch der Cammerraht nuhmer bei derselben wirdt gewesen sein, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht EG, mich, bei seiner zuruckkunft, auff mein vormahliges begehren, mitt freuntlicher erklerung versehen werden. Vor acht dagen seint des herrn vettern Hertzog wilhelms von Sachsen ld. zu mihr kommen, vndt alß ich von derselben vernommen haben S. L. einen gantz leidentlichen perdon von Key. Majestat erlanget, wie EG ohne zweifel von SL. mitt mehrem werden berichtet worden sein. Der beiden obersten erlediegung, auff vorhero ausgestelleten reuers wieder das Haus Östereich nicht zu dienen, werden EG auß den auiesen vernommen haben. SL. hertzog wilhelm tringen gar eulich auff dero beilager, vndt wie ich mich verdeuchten lasse, durfte es wohl balt nach ostern werden, (wiewohl disfals noch nichts geschlossen worden.) Von Hertzen möchte ich wunschen den nehrenden bei solcher zusammenkunft zu sehen. Heute ist der Vnveränderliche von Berenburg nach Arenspiek auffgezogen, wie ich vernehme hatt er vber 20 pferdt nicht mit sich genommen. DEr Kitzlichte hatt wiederumb einen iungen sohn bekommen, gott helffe daß er ihme nuhr möge lebendig bleiben, Dem Vielgekörtneten [!] ist nicht eine geringe bekummernuß zugestanden in dem ihme seine haußfraw, nebens einer iungen tochter, mitt der sie erst wahr nieder kommen, an einem starcken fluß, gestorben, dannenher er in sehr grosse bekummer- nuß versetzet worden. Das Reimgedicht am trebes abent von Harderwig von dem Nehrenden, dem Nutzbahren zugeschicket, ist zu recht vberbracht worden, vndt wie ich vernehme wirdt der Nehrende albereits deshalben beantwortet worden sein, wegen der vberschikketen Zeitungen thue ich mich gantz freuntlichen bedancken, möchte wunschen hinwiederumb etwaß wurdieges zu haben EG zu schreiben, Aber in mangelung dessen, vndt damit derselben ich nicht zu viel belestiege, will ich schliessen, vndt sie nebenst dero hertzlieben gemahlin vndt freulein (so ich mit dero bewilligung gantz freuntlich grusse) Göttlichem obhalt mich aber zu dero beharlichen affection befehlen als. EG dienstwillieger treuer Vetter. [Joha]nn Kasimir f. zu Anhalt. Mpp. Meine herzliebste Gemahlin befihlet sich in EG. vnd dero hertzlieben gemahlin angedechtnus. Dessaw den 18 Fe[bruarij]f 1625. [667]Cum carminibus ejus literas accepissse se fatetur. Concionem funebrem Principi Anhaltino habitam ei mittit. Sua verò carmina ejus censurae subjicit. Quemadmodum & quaedam de Werderi carminibus addit. Opitium se magnifacere dicit, sed primum inventorem poëmatum Germanicorum non habet, [668] cum ipse ante cognitum ejus nomen jam in eo genere aliquid fuerit conatus. ACcepi unà cum nonnullis tuis carminibus Latinis & Germanicis, illis typis, his calamô, sed ut mihi videbatur, in quibusdam locis paullò mendosiùs perscriptis, literas tuas d. XXV. Jan. exaratas, plenas amoris, officii & benevolentiae; quo nomine multas tibi ago gratias, vicesq́ue aeternùm spondeo: plenas etiam laudum mearum, quas meritis majores esse tàm confiteor lubens, quam proptereà, quod ex iis, qualem me esse deceat, cognoscam, haud invitus admitto. Concionem funebrem Principis nostri, sub finem secundi mensis vitae suae denati, quam nuperrimè meis tibi me promisisse memini, hisce junctam accipies. Priora sex Epigrammata Latina & Germanica illi subjuncta, quia mea sunt, tuam ambiunt & subeunt censuram, quemadmodum & Epigramma Latinum & Germanicum in nuptias secundas affinis mei, Ernesti à Freiberg, & duplex Epicedion Germanicum in Illustr. Principis CHRISTIANI uxoris desi- deratissimae obitum, alteram à Principe Ludovico, alteram à me conscriptum, quae hisce addita invenies. Tassi translator jam meditabitur epitaphia conjugi suae heri, ipso absente, & filiolae nudius tertius in lucem editae, hodie, priusquam patri visa est, fatô & vitâ functae. In cujus obitum & tumulum fusa à me duo epigrammata & sarcophago incisa his adjeci, missurus posthac lugubre, quod jam modulatur ille carmen, sanè elegantissimum, simul ac lucem publicam aspexerit. Opitii carminum editionem correctiorem expecto patientiùs quam novum ipsius de re poëticâ, quod jam, ut scribis, meditatur opus. Non minori certè desideriô ejus quàm tui [669] visendi & compellandi teneor. Utriusq́ue ingenium suspicio, doctrinam veneror, raptus admiror. Sed ab illo quidem, nisi ante annos quindecim & ampliùs Germanicos versus in certa metra redactos scribere calluerit & scripserit, eoram primum, uti prae se ferre videtur, inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar. Decennium sanè elapsum erat, antequam ejus nomen meas aures contingeret, quo semper in ejusmodi metris germanicis me jamtum αυτοδίδαϰτοσ exercui, ut videbis ex nonnullis lusibus junctis, & ante XI. & XII. ferè annos impressis, quorum uni folium deerat, quod à me suppletum cernis. Qualiacunque verò ilia sint: jam enim nonnihil mihi sordent; tibi pro Catone ut vocas tuo, tanquam primos ferè meos, sive foetus immaturos, sive ut nunc mihi videtur, abortus transmitto. Vale, VIR praestantissime, & de amore in te meo quaecunque mereri cupis, imò quaecunque à me jam promeritus es, confidenter spera, & literis, si otium est, sin minùs, amore nunquam non responde. Dabam Dessae d. XXIII. Febr. A. MDCXXV. Tuus ex animo & asse Tobias Hübnerus. Quia lator harum Adolphus Gvilielmus à Krosig, ex consilio medici, abitum hinc suum dies adhuc aliquot differre necesse habuit, adjeci denuò, quicquid inter scripta mea reperire potui, quod in ludis equestribus, quibus ipsus interfui, superioribus annis mihi excidit; tuoque dedo (quale quantumque illud est,) otio. Unicam tubam Palladis, cujus exemplar nullum mihi reliquum est, mihi remittas rogo. Caetera, quia poëtica omnia sunt, si lubet, perlege; si digna [670] judicas, serva. Vale iterum. Ultimo Febr. Anno MDCXXV. Inscriptio Sandapilae stanneae [...] UTERRQUE PARENS. TEcum, Nate, mori pariter materq́ue paterq́ue Debuimus, foret haec unica ut urna tribus. ACh hett vns doch der Todt mit dir beyd hingestreckt/ Daß vns allc Drey zugleich ein Grab vnd Stein bedeckt. Inscriptio dextri lateris Operculi Sandapilaea. Gemitus Illustrissimi Parentis. INb densis tenebris, me, lux mea prima relinquis E luce, in tenebras, tàm citò, Nate, means. Erro, nec in tenebras raperis, verum ipse relinquis Has tenebras, & ceu Phoebus in axe, micas. Coelo te video; Quin, Nate, tuaere Parentem, Me miserum, Cineri sensus inesse nequit, Sensus inest animae tarnen, hac fateare necesse est, Summum, quod tibi mors attulit, esse bonum. § JM finsterniß du mich/ mein erstes Licht/ verlessest/ Weil du ins finsterniß eilst/ auß dem Licht der Welt/ Jch irr/ vielmehr du vns in finsterni hier lessest Vnd leuchtest/ wie die Sonnc droben/ im blawen Feld/ Jch sehc im Himmel dich/ dein Vater nur erkenne Ach Gott/ dein Asche doch mehr nichts empfinden Drümb nur mit deiner Seelc/ empfindlich itzt/ bekenne/ Das du nun durch den Todt erlangt das höchste gut. § Suspiriae Illustrissimae Matris. § HAsb lacrymas, scissos hos, & sine lege capillos Nate, vide, inferias has tibi, Nate, paro. Gaudia quae dederas mihi, nunc rapis omnia tecum, Nate vale, ô Nati busta valete mei, Quin & hiate, precor, busta, & citò reddite Matrem Infanti, haec cineres ut tegat urna duos. § DJe Thränen/ liebstes Kind/ diß vngekämte Haar Vnd diß leid/ schaw/ das ich vmb dich führ immerdaar/ Du hast meinc vorigc freudc mit dir all weg genommen: [64] Ade/ mein Sohn/ O grab sey du gebenedeit Ja/ thuc auff deinen Schlund/ damit wir alle beidtc Die Mutter vnd der Sohn/ zugleich/ nein mögen Inscriptio sinistri lateris Operculi Sandapilae. MAURITIUS Princeps Anhaltinus De se ipso. QUaeb mihi vita fuit, mortem reor esse perennem, Quae me sed rapuit Mors, mihi vita fuit. Nunc tandem incipio vitalem vivere vitam, At mea Mors obiit, ceu mea vita prior. § ES wahr ein steter Todt allhier meinc Erstes leben/ Der Todt/ der mich wegnimt/ gibt ein stet leben mihr. Ein lebend leben ich thu erst itzund anheben Meim ersten leben gleich/ mein Todt stirbt vnd vergeht. [65] Idem. BIsb ferè Luna suis implêrat Cornibus orbem, Cum Mors in Cunis me rapit ante diem. Non mihi tam celerem doleo contingere mortem, Nec cita mors, Coelum quae mihi pandit, erit: Sed quòd uterque parens tantum ob mea funera luctum Sentiat, atque polum penè mihi invideat. § ES hatte fast zweymahl seinc Kreiß der Mond durchreiset/ Als vor der zeit der Todt mich in der wig hinreisset. Kein klagc ich doch/ das ich so bald must sterben/ führ/ Der Todt/ der nauff mich bringt/ ist mir nie zugeschwinde/ Ob euch/ meinc Eltern/ ich allein beschwert mich finde/ Das ihr/ fast durch ewr Leid/ mißgönt den Himmel § Idem. IAmb portum teneo, ne me lugete, Parentes, Debuit haec tandem fracta, perire, ratis. Quàm benè naufragium patitur nunc ergo, priusquam Crederet huic vasto, se, peritura, Mari! § JCh bin schon in meim Port/ Mein Eltern nicht betrübet Euch/ denn weils LebensSchiff doch einst muß vntergehn Solt ihr den Schiffbruch sein ja lieber wollen sehn/ Ehc/ dann ins hohe Meer der Welt es sich begiebet. Clage Der Anhaltischen Vnterthanen deß Fürstlichen Bernburgischen Antheils Vber den Tödlichen Abgang Der weiland Durchlauchtigen vnd hochgebornen Fürstin vnd Frawen/ Frawen ANNEN/ Fürstin zu Anhalt/ geborner Gräfin zu Bentheim/ Teklinburgk Steinfurth vnd Limpurg/ Gräfin zu Ascanien/ Frawen zu Bernburg vnd Zerbst/ Jhrer allerseits gnädigen vnd frommen LandesFürstin. ACh Gott/ wird vnser Sonn/ weg/ mit der droben/ zihen/ Vnd nun mit finsterniß ihr aug stets überzihen? So wird/ an statt deß tags/ den vns ihr leben bracht/ Nun vnser antlitz stets verfinstern eine Nacht? Die/ derer Tugend glantz der Sonnen glantz vorginge An der verdinste groß/ all vnser hoffnung hinge/ Hat itzt die Welt verlahn/ vnd der Parc scharffe Scheer Hat abgeschnitten gleich all vnsers Landes Ehr. Das vorbild wahrer zucht/ der Keuschheit recht Exempel Deß Himmels bestes stück/ der Weißheit schöner Tempel/ (O vngerechter grimm/ eins Schlusses ohne gnad) Der blassen Atropos gewalt/ empfunden hat. Ach Gott/ wir wird der Todt wegreissen so manch leben Wie wird diß scheiden doch vns so manch hertzleid geben? O Fürstin/ hochgeehrt/ ihr habt/ es sicher glaubt/ Durch ewr ableiben vns all vnsrer freud/ beraubt. Es war nur vnser lust zusehen vnd zuhören Wie Zucht vnd Tugend groß sich stets in euch thet nehren Vnd mehren ewer lob/ doch über alles wir Ob ewrer Weißheit vns erfrewten für vnd für. Ewr wolgesatzte red/ wann sie ewer Mund rauß lisse Jns hertz ein lieb vnd lust zur Tugend vns einblise/ Vnd wann der ehren ziels wir wolten fehlen nicht/ Must/ auff ewr wesen nur sein vnser Aug gericht. Wann in ewr schönen Seel sich vnser Geist wolt weiden Ließ er/ was irrdisch ist/ damit die Erd that meiden Vnd mit den flügeln sein sich nach dem Himmel wandt Vndt da/ ein solche gab/ von Gott/ mit danck/ erkant. Ach bild der Gottesfurcht/ der Himmel hat verliebet Sich/ in ewr vnschuld selbst/ vns aber sehr betrübet Ach Gott/ ich sorge sehr/ daß/ weil ihr von uns scheid Werd herrschen über all itzt/ nur Gottlosigkeit. So manche gnad vnd gab/ damit ewr Seel geziret So manche Tugend werth/ die man an euch gespüret Hat einen Fürsten hoch erworben euch allein Vnd mit ihm euch gemacht/ sein Hertz vnd Gut gemein. Ach/ diß Land weiß es wol/ ihr wist es noch viel mehre/ Die ihr wahrt seine lust/ seins Hertzens wuntsch vnd Ehre/ Dann/ ob auff diese stund ihm wol kein Gut gebricht/ Acht ers doch nicht/ wann er dabey euch sihet nicht. Mit Leib vnd Seel vereint/ fast in fünffmahl sechs Jahren Habt ihr von seiner Lieb die hitz vnd trew / erfahren/ Lieb / ach/ die ihm nuhmehr sein leben sawer macht/ Nach dem ewr Aug bedeckt deß Todes schwartze Nacht: Nach der betrübten Stund hat auß seim Aug gesehen Man Thrän: vnd Säuftzen nur auß seinem hertzen/ gehen/ Wann man sieht sein geberd vnd was vor klag er führ Merckt man/ das euch nur sey zufolgen/ sein begier. Vnd das den Himmel drümb er laß sein leid anhören/ Der ihm auff dieser Welt sein freud hat thun zerstören Man sieht/ wie noch an euch zudencken immerdar Sein selbst/ O jammer/ er/ vergeß/ fast gantz vnd gar. O Tugendhafter Fürst/ wann Ehlich Lieb vnd Trewe Euch ewer liebste helfft macht suchen noch ohn schewe/ So last ewr Kinder lieb/ euch nicht sein minder werth Die sie itzt selbst von euch mehr/ als vor nie/ begehrt/ Last vns/ vnd vnser Land daß Leid vnd klage führen Das itzt sein glück vnd Zier sein Ehre muß verlihren/ Das/ weil sie lebte noch stets gute hoffnung hat Vnd itzt in Thränen sich/ ob ihrem hintritt/ Badt. Vns steht zu/ vnd gebührt hie Zähren außzugissen Weil wir itzt vnsers Guts nicht mögen mehr geniessen Vnd zu beschweren vns ob deß verhenknis neidt/ Das vns feindselig raubt/ mit ihr/ all vnser freud. Vor ihren Haaren graw/ vns vnsre Fürsten nehmen/ Fürstin/ der all die Welt sich niemals hat durfft Schemen/ Die selbst die Weißheit war vnd selbst die frömmigkeit Das ist ja gar zu sträng vnd vnerträglich Leidt. Weder die stralen hell ihr Tugend hochgeschetzet Noch ihre gütigkeit/ die keinen ie verletzet/ Noch ihre Gottesfurcht ihrs gantzen lebens lauff Han deß verhenknis Schluß nicht können halten auff. Jhr lob/ vnd gut gerücht/ daß all die Welt erfüllet Hat vnser hertz/ mit leid/ durch ihr Ade/ gefüllet/ Jhr Edle Seel erfüllt den Himmel itzt mit Ehr/ Jhr Leib mit seiner Asch/ lest noch den Sarg/ fast lehr/ Vnd doch/ all Ehr der Welt/ vnd was man ie gelesen Das Edel/ löblich/ fromm/ vnd Tugenthafft/ gewesen/ Was an eim Weibesbild man Preist vnd achten thut/ Jnn dieses Grabs begriff gelegt/ zusammen ruht. EPITAPHIUM. Joachimus jacet hic Ernestus : Gratus ubivis, Ante solo, inde polo: Caetera fama feret: Nos tumulum et lacrymas: Ipse immortalia factis AEternum posuit sed monimenta sibi. Grabschrift. Als dieser Edle Fürst gleich selig wahr entschlaffen, Warff Mars von sich sein Schwert, Bellona Jhre Waffen, Aller Soldaten Freud Stieg mit in den sarg hinab. Als man hintrug die Leich, sah man mit großen Ciagen Die Tugent selbst vnd Ehr die Fackeln Jhm vortragen, Die Welt Bleibt nun sein Kirch, vnser Herzen sein Grab. INSCRIPTIO PARTIS SUPERIORIS SANDA- PILAE [Anhaltisches Wappen] zV CHRISTO IST MEIN VER- DRAVEN. 2 [20] IOHANNES GEORGIUS DEI GRATIA PRINCEPS ANHALTINUS, COMES ASCANIAE, DOMINUS SERVESTAE ET BERNBURGI, NATUS HARTSKERODAE , DIE IX. MAT. HORA IX. ANTE MERID: SCRUP: LIV: ANNO MDLXVII. DENATUS ANNO MDCXVIII. MENSE MAJO, DIE XIV. HORA XI. MIN. XXX. CUM VIXISSET ANNOS LI. DIES V. MIN. XXXVI. REQUIESCIT IN SPE RESURRECTIONIS MORTUORUM. ETIAM VENI DOMINE JESV: EPITAPHIUM: PRincipis Ascanii fatum ne Plange, Viator, Sed,h secum abstulerit quod bona tanta, dole: Et sine spe reditus,h haec orba quod Ascanis ora,h Perpetuo tali sit caritura viro. Cujus Morte,h Fides, Pietas, Jus, Candor, Honestas Occidit, & Sancti si quid in orbe fuit. Plange, dole haec: non cui jam tumj pro laudej parentat Posteritas, requie Terra, salute polus. GRABSCHRJFT. DEr Himmel vnd die Erd/ Meine posteritetj Mein Hertzliebstes Gemahl/ Die bald vor leid' vergehtj Vnd mein gantz Fürstlich Hauß Als tods verschieden Jchj Haben/h Jder von Mir/ Behalten was vor sich: Jm Himmel lebt mein Seel/ Mein Leib Ruht in der Erd/ Jn der posteritet/ Wird mein Namm hoch geehrt: Mein stetm gedechtnis hat/h Behalten mein Gemahl/ Vnd mein gantz Fürstlich Hauß/ Den Schaden überall. [22] INSCRIPTIO DEXTRI LATERIS: Hiob XIX. vers. 25. 26. 27. [.. ,] Psalm CXIX. Lamed vers. 92. 93. 94. 95. 96. [...]4 [23]DEn Fürsten zu Anhalt/ Johan Georg mit Namen Beweinet jederman Die Menschen vnd die Luft/ die Wasser allzusammen/ Es geht Sie all auch an Der Menschen Augen man/ thut voller Thränen sehen/ Vermischt mit säuftzen vil/ Wem wolt auch der verlust/ nicht tieff zu hertzen gehen Wenn mans recht sagen wil Die Luft hat nun so vil/ der Regen außgegossen So vil der Säufzenwind Das sie auch bey jhr hat/ kein Wasser mehr verschlossen Das sie rab schütten künt: [24] Die grossen Wasserflüß/ thun heuffig sich Aufschwellen Vber Jhr Vfer all/ Die Threnen/ die ohn end auß vnsern Augen quellen/ Vermehren jhren fall/ Der Himmel vnd die Erd alleine noch restiren/ Ohn trawren Alle beid/ Man hat noch nie gehört/ sie einig Clage führen/ Ob solchem Hertzeleid/ Doch weil der Himmel hat die Seel zu sich genommen/ Vnd den Leichnam die Erd/ So kan wol auch die zwey kein trawrigkeit ankommen/ Bey einem Schatz so wehrt. Johann: 3. vers. 16. [...]4 Apocalipsis VII. ver. XIV. usque ad finem. [25] [...] [26]INSRIPTIO SINISTRI LATERIS: [...] [31] VENI DOMINE JESU, VENI. Don Quixote de la Mancha Cavallero de la triste figura à todos los Cavalleros de esta Corte. WEr wissen wil/ was Liebe kan/ Seh mich/ vnd meinen Sancho an/ Ein jeden lieb zum Lappen macht/ Wie lange er sie auch verlacht. Von Amadises Lection/ Hab Jch die frucht gebracht davon Weil Jch sonst Melancholisch war Ward Jch darauß zum Narren gar/ Jch bild mir ein/ Jch müste gleich Ein Ritter werden Tugentreich/ Die lieb stünd mir dabey wol an/ Ein schön Maistresse miist Jch han/ Ein Schildträger mir folgen must Zu Kämpffen stand nur all mein lust/ [Bl. (C 4)v] Dadurch/ ward mir mein Arme haut/ Gar offt vnd Jämmerlich zerblaut/ Mein Schildträger der alte Thor/ Kratzt sich drümb noch hinter dem ohr/ Wenn er denckt an die Narrenwerck/ Stehn jm noch all sein Haar zu berg/ Sein feil jhm griselt sehr vnd graut/ Wann er denckt an die Püffelshaut/ Wenn ich sah eine Windmühl gehn Wolt ich sie Manlich gleich bestehn/ Jch meint/ daß es ein Rise wehr/ Bild mir ein/ das er ohn gefehr/ Mir meine Dulcinea het Geführet weg/ drumb Jch jhm thet Absagen vnd gegn jhm geschwindt Gewaffnet rennen wie der Wind Wie Jch drüber kriegt einen Stoß Merckt man an meim dürfftigen Roß/ Das der Windmühlen Flügel scharff/ Mit mir/ sechs klaffter weit wegwarff [Bl. Dr] Als ich einst wolt zur Liebsten mein Zu einem Fenster steigen ein/ Mit einem Strick man mich anband Liß mich da hencken an der Wandt/ Drauff blieb Jch in der meinung stet/ Das man mich so verzaubert het. Sah Jch etwa ein grosses Faß Gleich als ob es ein Rise was/ Hieb ich mit meinem Schwerte drein Wann dañ rauß floß der rohte Wein Meint ich es wer des Risen Blut/ Davon wuchs mir so hoch der Muht Das ich meint/ es wer meines gleich Zufinden in keim Land noch Reich Biß entlich mir/ ein Artzeney Eingeben meiner Diener zwey/ Der Pfaff vnd der Baibier mein Die hier vor mir jtzt tretten ein Jn einen Karch/ gar hertiglich Gebunden fest sie legten mich [Bl. Dv] Zwey Ochsen waren dran gespant/ Ein stim ließ hören sich zu handt/ Die mich durch jhre Prophecey Beredt das Jch verzeubert sey/ Biß ich in einen schlaffe tieff Jn der Verzauberung einschlieff/ Dadurch mein ruhe wieder nam/ Vnd ersten verstand vberkam Daß Jch nun jtzta auff dieser Bahn/ Mich wieder hab wolt sehen lahn Jst vmb euch all zudeuten an Was müssiggang vermag vnd kan/ Gereitzet durch der Fabel lehr/ Wann Amor kömbt vber die quer/ Wer nicht wil stehn in der gefahr Das er/ wie ich gwest/ werd ein Narr Zur Arbeit der sich stets bequem Zeitig ein gut Exempel Nem/ Wil er klug werden/ ohn sein schad An Don Quixotes Wunderthat. [Bl. D ijr] Die Postirenden Ritter an das Hochlöbliche Anwesende Frawenzimmer. NAch einer langen Reiß/ Von weit vnd ferren Enden/ Thun wir an diesen Hoff/ Durch schnelle Post anlenden/ Schön Frawen Tugend voll/ Ewr äuglein hohe macht/ Helt vns Allhie jtzt auff/ Vnd hat vns her gebracht. Wir halten vnser müh/ Vns schon recompensiret/ Weil vns/ zusehen euch/ Das Glück hat hergeführet/ Wann jhr begnadiget vns/ Mit ewer gunst vnd favor/ [Bl. D ijv] So thut es vns kein Mensch/ Auff dieser Bahn zuvor. Den favor vnd die gunst/ Die wir von euch begehren/ Jst das jhr wollet vns/ Vnserer bit gewehren/ Vnd dis vnser Jmpres/ Euch wolgefallen lahn/ Vor Ewre Diener vns/ Daneben nemen an/ Vnser Jmpressa ist/ Wie menniglich erkennt/ Nicht mehr/ Als eine Lantz/ Vnd Fackel/ die stets brennt/ Amor/ die Fackel ist/ Mars deutet an die Lantz/ Sie seind verwickelt beid/ Mit eim doppelten Krantz/ Der ein von Lorbeerblat/ Das dem Sieger gebührt/ [Bl. D iijr] Vnd der ander von Myrth/ Domit Venus sich ziert/ Die impres/ steht vns zu/ Die wir herkommen sein/ Von Niemand als vom Mars/ Vnd von Venus allein. Wir seind auch die allein/ Die vns han vorgenommen/ Nach des Landes Gesetz/ Von welchem wir herkommen/ Zu erwerben die Lieb/ Durch sterck vnd Manligkeit/ Wo man sieht vnser Lantz/ Da ist Amor nicht weit. Flamma Ferroque Don Baltasar de Grenada Don Christoual d'Andalosia Don Piedra de Seuilla. Die Postirenden Ritter an das hochlöbliche anwesende Frawenzimmer. NAch einer langen Reisz/ Von weit vnd ferren Enden/ Thun wir an diesen Hof/ Durch schnelle Post anlenden/ Schön Frawen Tugend voll/ Ewr Euglein hohe macht/ Helt vns allhie jetzt auff/ Vnd hat vns her gebracht. Wir halten vnser Müh/ Vns schon recompensiret/ Weil vns/ zu sehen euch/ Das Glück hat hergeführet/ [42] Wann jhr begnadiget vns/ Mit ewr Gunst vnd favor/ So thut es vns kein Mensch/ Auff dieser Bahn zuvor. Den favor vnd die Gunst/ Die wir von euch begehren/ Jst daß jhr wollet vns/ Vnserer Bitt gewehren/ Vnd diß vnser Jmpres/ Euch wolgefallen lahn/ Vor ewre Diener vns/ Daneben nemen an. Vnser Jmpressa ist/ Wie menniglich erkennet/ Nicht mehr/ als eine Lantz/ Vnd Fackel/ die stets brennet/ Amor/ die Fackel ist/ Mars deutet an die Lantz/ Sie seind verwickelt beid/ Mit eim doppelten Krantz. Der ein von Lorbeerblat/ Das dem Sieger gebühret/ Vnd der ander von Myrth/ Domit Venus sich zieret/ Die Jmpres/ steht vns zu/ Die wir herkommen seyn/ Von niemand als vom Mars/ Vnd von Venus allein. [43] Wir seind auch die allein/ Die vns han vorgenommen/ Nach des Landes Gesetz/ Von welchem wir herkommen/ Zu erwerben die Lieb/ Durch Sterck vnd Manligkeit/ Wo man sieht vnser Lantz/ Da ist Amor nicht weit. Flamma Ferroque Don Baltasar de Grenada Don Christoual d'Andalosia Don Piedro de Senilla [1-6; Zierleiste] Cartel/ vnd Thurnier Artickel/ zum Freyrennen. [...] [6-9; Zierleiste] Ordinari Cartel vnd Articul zum Ringrennen. [...] [9; Zierleiste] Palladis Posaun vom Triumph Jasonis/ Beneben dem dazu gehörigen Cartel vnd Reymen. WJr Pallas/ deß grossen Jovis Tochter/ die weißeste vnder den verstendigen/ vnd großmütigste vnder den behertzten/ eine Princessin des verstands/ vnd erfinderin aller geschicklichkeit/ Entbieten dem Hochlöblichsten anwesenden Frawenzimmer/ wie auch allen vnd jeden gegenwertigen Chur; Fürstlichen/ Gräfflichen/ Adelichen vnd Rittermes-[10]sigen Personen/ Vnsern gebürlichen grüß/ vnd fügen Jhnen zu wissen: Nach dem Wir durch vnsere hohe kunst vnd wissenschafft vnlengst in erfahrung bracht/ daß der Durchleuchtigst Fürst vnd Herr/ Herr FRIEDERICH der Fünffte/ Pfaltzgraff bey Rhein/ deß Heiligen Römischen Reichs Ertztruchseß vnd Churfürst/ Hertzog in Bayern etc. gleich in dieser zeit/ ein hochansehenliches Frewdenfest/ zu sonderbahren Ehren seiner Churfürstlichen Durchleuchtigkeit hertzliebsten Gesponß/ der Durchleuchtigsten Fürstin vnd Frawen/ Frawen ELJSABETH/ Pfaltzgrävin bey Rhein vnd Churfürstin/ gebornen Princessin auß Groß Britannien/ etc. glückseliger Ankunft/ vnd Churfl. Heimfarth/ anstellen/ auch darbey/ an diesem ort/ allerhand Frewden- vnd Ritterspiel publiciren vnd halten wird/ Vnd darneben vns erinnert/ mit was vor löblichem eyffer/ nicht allein jtzt höchstermeldter Churfürstlicher Durchleuchtigkeit höchstgeehrte Vorfahren/ vnsere Profession (als welche zu großmutigen Kriegsübungen vnd Expeditionen/ vnd durch derselben mittel zu behäuptung vnd erhaltung des gemeinen vnd von Vns allein erfundenen Friedens/ angesehen) allezeit zugethan gewesen/ sondern auch Sie selbsten solche zu befördern/ Jhr bißher angelegen haben sein lassen/ auch daß Sie solchs ins künfftig hochlöblichst continuiren wollen/ gute anzeig geben: Daß Wir demnach vnd zu sonderlicher vermerckung Vnserer danckbarkeit/ auch etlicher massen erledigung der hohen Schuldigkeiten/ damit Seiner Churfürstlichen Durchleuchtigkeit Wir derentwegen vns/ mehr denn hochverpflicht erkennen/ resolvirt vnd entschlossen/ auf vorgemelt Frewdenfest/ nicht allein persönlich zu erscheinen/ vnd durch vnsere praesentz/ so viel an vns ist/ solches zu vermehren/ Sondern auch vnsern vielgeliebsten/ vnd von Vns/ wegen seines vortrefflichen Verstands/ vnd weltkündigen großmütigkeit/ allezeit vor andern begünstigten vnd favorisirten Ritter/ lasonem des AEsonis vnd Polymedae Sohn/ als den einigen Spiegel vnd kern aller Tugend vnd Tapfferkeit/ mit seinen zweyen bewertesten geferten Peleo vnd Telamone, auß den Elysischen feldern/ dahin sie ihre hohe Tugend erhaben/ zu evociren vnd aufzufordern/ vnd in eben der gestalt/ als Er neben jhnen seinen Triumphirenden Einzug/ zu seiner glücklichen widerkunft in Thessalien/ gehalten/ Als die drey Maintenatores, [11] auf diesem Churfürstlichen Ringelrennen (wie die herrn ludicirer vnd Männiglich/ auß jhrem eigenem Cartel zuvernemen haben werden) auch in dem schiff Argo, welches durch vnser angeben erbawet/ Wir auch den Weissagerischen mittelsten güldenen Mastbaum darzu geschenckt haben/ auf diesen platz vnd vorbereitete bahn anhero zu führen. Ob wir nun wol nicht zweiffeln / es werde diß vnser Intent, allen Hochgeehrten zusehern/ so angenehm vnd gefellig/ als bekandt sein: So haben wir dannoch/ dieweil Wir Vns/ nach Vnser art vnd natur/ ohne daß mit allerhand schönen vnd anmutigen Inventionen zu belustigen pflegen/ Vns gefallen lassen/ Was wir damit meinen/ vnd an tag geben wollen/ kürtzlich hiebey zu entwerffen/ vnd anzudeuten. Was derwegen erstlich Vnsere Person antrifft/ ist menniglich bekandt/ daß bey Vns die weißheit vnd großmütigkeit zugleich gesuchet vnd gefunden werden muß/ ohne welcher keine/ der Edle Iason seine Impresa hette anfahen/ weniger verrichten können. Vnd das seind eben die favorn/ welche er von Vns/ zu seinem so grossem glück/ Ehr vnd Preiß/ von jugend auf empfangen hat. Dessen der hochverstendige Chiron, welchem wir den Iasonem aufzuerziehen/ vnd in allen künsten/ weißheit vnd tugenden zu vnderrichten/ so wol in allen einer Rittermessigen Person wol anstehenden exercitien zu vnterweisen/ anbefohlen vnd vertrawet haben/ ein guter zeuge sein kan. Zu dem/ das/ was er vor sich selbst vor trew vnd fleiß bey jhm angewendet/ jederman bekandt ist. Zu welchem ende wir jhm dann/ dieweil er vns in Iasonis auferziehung so stattlich vnd mit so glücklichem außgang secundirt/ Vns in der jhme von den Poëten/ nicht ohne grosse vrsach/ zugeeigneten form vnd gestalt/ auf dem fuß zu folgen/ billich ordinantz geben/ vnd befohlen haben. Vnserm Stiefbruder Mercurio haben Wir auf sein instendiges begehren vergönnet/ Vns bey vnserm Wagen aufzuwarten/ in betracht/ daß er auch ohne das/ den fürtrefflichen Ingeniis vnd Naturen/ wie auch der Palestrae vnd dergleichen exercitiis mitpraesidirt vnd geneigt: Daneben auch niemand tüchtiger/ die herrlichkeit dieses triumphirenden Einzugs hienieder so wol als droben zu spargiren vnd zu verkündigen. Vnser vielgeliebte Fraw Mutter vnd Baaß/ die großmechtige Königin lu-[12]no, welche nach den Trommetern auf vns folget/ hat sich gefallen lassen/ gleich wie Sie in der gantzen Argonautischen Reise/ auf Iasonem ein sonderliches Auge gehabt/ vnd Jhme neben glücklichen winden/ auch zu rückhaltung aller schlosen/ vngewitters vnd regen (derentwegen Sie Jhre Nympham Iridem, als deroselben beförderin/ in der gantzen Argonautischen Reise/ nit von sich lassen/ auch Jtzo noch mit sich anhero nehmen wollen) alle schätze der reichthumb (darüber Sie Princessin ist/ Auch alle derselben außtheilung Jhr von den Poëten zugeschrieben werden) aufgethan/ vnd heuffig mitgetheilt: also auch Jhme/ neben seinen zweyen getrewen Geferten/ anhero zu begleiten/ vnd so wol in seinem triumphirenden Einzug/ als außgestandener langwirigen Reise/ sich mit Jhrer Praesentz günstig zu erzeigen. Allermassen/ wie auch vnser vielgeliebter herr Vetter Neptunus, des Meers König (welcher/ als lang das Schiff Argo auf seiner bodenlosen herrschaft geschwebet/ den grawsamen wellen/ die das Schiff überschwemmen/ vnd den widerwertigen winden/ welche es zurück oder anderswo hetten hintreiben können/ gestewret) in dieser Triumphirenden Gesellschaft sich hat praesentiren vnd finden/ Auch dem erfahrnen Glauco, dessen Rath dem Iasoni bey gefehrlichen klippen vnd wirbeln ersprießlich vnd wol zu statten kommen/ jhme gestracks nachzufolgen/ in befelch geben wollen, Von den Fürsten/ so Iasoni auf der Reise aufgewartet / dieweil die andern anheimb zu ziehen/ vnder wegens vrlaub erhalten/ haben wir Sechs/ Als die Patrini vor die drei Maintenatores, mit anhero commandiren wollen/ Nemlich Meleagrum, Castorem, Oileum, Pollucem, Anceum, Admetum. Vnd demnach des Iasonis hohe Thaten/ vnd erhaltene Sieg/ aller vorhergehender vnd volgenden Helden thaten vnd sieg so weit übertreffen/ als sein verdientes Lob vnd eroberter Schatz allen andern in der weiten weit vorgehet: Als haben wir ein solches alhier etlicher massen durch die volgende stück andeuten/ vnd zu verstehen geben wollen. Vnd zwar wie Er erst wegen der Ertzfüßigen vnd feweraußwerffenden Ochssen/ im anfang seiner Ritterschaft/ in grosser gefahr gestanden: Also haben jhme nicht weniger vnd anfenglich/ die dardurch angedeutete wilde vnd vnbendige/ wie auch Eisenharte vnd glüetfewrige affecten/ welche alles eintretten vnd verbrennen/ vnd derer tieffe fuß-[13]stapffen eben so schwerlich außzufüllen/ als brunst zu dempffen/ nemlich Ira, Vindicta, Temeritas, Inconstantia, Incontinentia, vnd Libido zusetzen wollen. Welche alle Er doch/ durch Vnsern Rath vnd das vergüldte Joch der vernünftigen Moderatio bezehmet/ vnd durch stettige pflugarbeit vnder seinen gehorsam gebracht hat. Ebener massen/ als Er die vergifftigen Schlangenzähne/ welcher theil Wir vor diesem/ dem Könige in Colchos, zu endung dieser Abenthewer/ gegeben haben (als schedliche Lehren/ Gewonheiten vnd Exempel) von sich geworffen/ vnd darauß allerhand vntugendliche lasterhaftige Leiber/ wie zu geschehen pfleget/ aufgewachsen/ auch Iasonem mit einem newen angriff vberfallen wollen/ hat er solche abermal auf Vnser miteinrathen/ durch ein eintzigen steinwurff/ die rechte Weise GROSMVTIGKEIT nemlich/ dermassen bethöret/ daß Sie selbst in einander gerathen/ also leicht von Jhme gefangen/ vnd wie man sihet/ haben angefesselt werden können. Vnd ob wol bey dem grossen/ vnd die vntugend in gemein repraesentirenden gifftigen Drachen (welcher den paß zum hohen schatz des güldenen Flüsses verwahret) die grösseste gefahr zu besorgen gewesen: So hat doch der nimmer genug gelobte RITTER/ solchen durch seine hertzhafftige hand/ vnd vbermenschliche künheit/ endlich auch dahin bracht/ daß er Jhme den paß weiter nicht hat sperren/ vnd an eroberung deß Edelsten thewersten schaftzes deß güldenen Flüsses/ eben so wenig/ als die drey gefehrliche Syrenen, Pisonoë, Aglaope, vnd Thelxiope, durch jhr wollustiges/ vnd erstes ansehens vnd anhörens zwar mehr denn liebliches/ im außgang aber Todgefehrliches gethön/ verhindern können: dieweil Wir zu Vermeidung dieser letzten/ der Syrenen/ besorgliche gefahr/ dem weisen Orpheo befohlen/ seiner Harffen klang/ vnd aller guten Lehr volle Melodey/ dagegen zeitig erschallen zu lassen/ vnd solche Syrenische gefehrliche gesenge/ durch seine liebliche/ süsse/ vnd zu allen Zeiten heilsame concent/ als das einige vnd viel gewissere mittel/ dann Vlyssis Wachs/ zu hintertreiben vnd zu stillen. Welches alles/ ob sich wol der feindselige Pelias nimmermehr versehen hette/ auch (dieweil Er besorgte/ daß Jhm/ nach des Oraculi Weissagung/ einer auß AEoli, welcher Iasonis Vranherr war/ Nachkommen/ Reichs vnd Lebens loß machen möch- [ 14]te) nur zu dem einigen ende/ Iasoni zu dieser fernen Reise vnd schweren Impresa gerathen/ daß er verhofft/ Er würde je auf einem so langwirigen wege/ etwan auf dem Meer oder sonst/ vmb vnd also nimmer lebendig wider kommen: So sihet er doch mit leicht ermeßlichem hertzenleid/ vnd hertznagendem Neide/ neben allen Iasonis gehessigen vnd feinden/ welche Jhme solchen hohen Schatz/ gleichwol numehr vergeblich/ mißgönnen/ vnd dannenhero sich müssen jhres Vndergangs so viel zeitlicher befahren/ anitzo endlich das Wiederspiel seines bößlichen Anschlages vnd vornehmens/ vnd muß durch seine fessel vnd bände albereit den anfang seines vnd seines gleichen vnglücks/ welches Jhrer keiner vbersehen kan/ machen: Zu mercklicher abschew aller boßhaftigen/ vnd der wahren tugend wiederspenstigen gemüther/ aber zu vnsterblichem Lob/ Preiß vnd Ruhm/ des Tugend: Sieg: vnd Friedenreichen Iasonis, vnd deß gantzen Königlichen vnd Fürstlichen Stammes/ darauß Er vnter so guter constellation vnd influentz entsprossen. Welches wegen/ Wir Jhme dann mit höchster frewd vnd jubiliren gratulirende/ glück zuschreyen/ vnd darneben von hertzen wündschen/ Gleich wie seine tugend vnd dapfferkeit/ alle gefahr/ neid vnd vntugend vberwunden/ vnd solches schon in vnd wider außgebreitet/ daß Er auch also hinfort/ in künftigen Zeiten/ den beharrlichen verlauff seiner Weißheit/ Frömmigkeit/ Großmügkeit/ Macht vnd Herrlichkeit/ nicht allein im tempel der stetswehrenden vnd vns nahe angehörigen GEDECHTNVS/ durch die spitze seines scharfen schwerts/ in Diamantene taffein einschreiben/ sondern auch/ daß Vnsere getrewe Ehrenholdin/ die geschwinde vnd hundertzungige Renommée, denselben von einem Meer vnd Polo zum andern/ vnnachlessig/ vnd mit höchstlautender heller stimm/ außruffe vnd lasse erschallen. Pallas. RESPONCE DE L'AVTHEVR. VN an apres que vous m'avez eu fait l'honneur de m'escrire, vostre Lettre m'est tombee entre les mains: pour me faire cognoistre, à ce que ie crois, que le Ciel est tres-iuste de nous retarder les honneurs qui sont pardessus nos merites. Ce que je dis seulement àfin que l'annee qui s'est escoulee d'un mois de Mars à l'autre, ne me soit point imputee, à quelque manquement. Car je n'aurois pas demeuré si longuement à m'acquitter de mon devoir, & à tesmoigner le ressentiment que j'ay de l'honneur que vous m'avez fait, si plustost j'eusse receu ce gage de vostre bien-vueillancea, & de l'estime que vous daignez de faire de ce que j'escris. I'advouë que d'abord cette inesperee faveur m'a surpris, & comme ;؛; ;؛; 2v] nos yeux inacoustumez à une grande lumiere demeurent esblouïs, quand tout à coup ils sont atteints des plus clairs rayons du Soleil: de mesme je me suis de sorte trouvé confus d'une grace si grande, & si peu attenduë que j'ay eu peine a me persuader que ce ne fust un songe. Mais, & qui n'en eust fait de mesme en recevant une lettre envoyee par un si grand nombre de Princes, & de Princesses, de Seigneurs & de Dames, d'un pays tant eslogné de celuy de ma demeure, seulement pour me tesmoigner l'estime qu'ils font de moy, & pour me donner un lieu si honnorable en la plus Auguste & celebre Academie de l'Univers? Il est vray que lisant cette lettre, j'ay cent fois dementy mes yeux, & me suis autant de fois demandé si le mal qui m'y est advenu depuis quelques mois ne me la faisoit point veoir autrement qu'elle estoit escritte, & non pas sans raison: car d'un costé ie voyois cet innocent ouvrage de mes plus tendres annees qui se presentoit devant mes yeux, tout tremblant de crainte & de doute de soy mesme: & de l'autre j'oyois le favorable jugement qu'en faisoient des personnes si relevees, d'une si eminente naissance pardessus le reste des hommes, & d'une nation encore, de qui la valeur & le courage ayant dés longtemps osté l'Empire aux Romains, dispute maintenant l'honneur des bonnes lettres avec ;؛; ;؛; 3r] tous les plus sçavants de la terre. De sorte qu'avec raison, j'en devois plustost craindre la censure qu'en attendre la loüange: Mais en cecy j'ay esprouvé que veritablement les Princes sont en terre les images vivantes des Dieux; des Dieux, dis-je, desquels la grace previent tousiours le merite, puis qu'il vous a pleu de devancer par les vostres, non seulement celuy de mes escrits, mais de toutes mes esperances. Et cette creance m'est demeuree encore plus entiere quand j'ay veu que pour vous rendre conformes à la façon de vivre de mes Bergers, vous avez voulu prendre leurs noms & leurs habits, puisqu'Apollon autresfois voulut bien garder les troupeaux d'Admete en cette qualité, & que presque tous les autres Dieux ont bien aussi quitté le Ciel pour vivre parmy nos Nymphes & nos Bergeres: & c'est bien veritablement à ce coup que je crois mon Astree estre parvenuë à sa perfection. Puis que tant de grands esprits voulans estre de sa bergerie, il est impossible qu'ils ne l'eslevent au plus haut degré ou elle puisse jamais monter. Si bien qu'au lieu que je soulois auparavant estre en doute des imperfections qui m'y estoient eschappees, maintenant asseuré de Bergers & de Bergeres de telle valeur, je ne puis plus douter qu'à jamais elle ne vive comme l'un des plus parfaits ouvrages des humains. Et en cette [;؛; ;؛; 3v] consideration je vois que la perfection de toute chose gist au retour qu'elle doit faire à son principe, puisque dés le commencement mes Bergers & mes Bergeres, ayans esté de grands Princes & de grandes Princesses, de tres-illustres, Seigneurs & Dames, maintenant vous leur redonnez le lustre que je leur avois osté, moy en les faisant Bergers, & vous en les rendant de Bergers & Bergeres, grands Princes & grandes Princesses, comme ils souloient estre. Puis donc que cette perfection leur vient de vous, comme vostre ouvrage vous estes tous obligez de le maintenir en l'honneur ou vous l'avez mis, & d'en faire vostre fait propre contre ceux qui le voudront ravaler du suprême honneur où vous l'avez eslevé. Mais à tant de faveurs qu'il vous a pleu me faire, est-il possible, que la derniere & plus necessaire pour m'acquitter de mon devoir me soit maintenant desniee? Ie sçay que les Dieux ne se veulent point laisser veoir aux yeux des mortels, & que l'imprudente Nymphe qui en eut la curiosité fut punie par Iupiter selon son merite: & que c'est peut-estre la raison pour laquelle vous m'avez caché vos noms sous ceux de Bergers: mais je sçay bien aussi qu'Enee obtint cette grace que sa mere luy osta la nuë des yeux qui l'empeschoit de veoir les Dieux parmy les ruïnes d'Ilion. Et pourquoy ne puis je esperer cette [;؛; ;؛; 4r] faueur de ceux qui m'en ont desia fait de si grandes, afin que je puisse dresser mes Autels, mes vœux, & mes sacrifices à ces Divinitez de la terre, qui sont mes Dieux Tutelaires? I'espere cette grace de vous, & en l'attendant pour ne retarder point d'avantage la recognoissance de ce que je vous dois, j'imiteray ce grand Empereur de qui la pieté dressa l'Autel au Dieu Incognu, & sur cet Autel je sacrifieray mon obeïssance, en recevant le nom de Celadon que vous me commandez de prendre, & en vous offrant non seulement cette partie d'Astree que vous me demandez, mais tous mes escrits & toutes mes pensees. Et je croy bien que ce n'a pas esté sans une bonne consideration, que vous m'avez reservé le nom de Celadon parmy vous, non pas que je le merite en la qualité que vous m'escrivez: mais parce que m'estant proposé, en la personne de ce Berger, de faire veoir la plus pure & la plus veritable affection qui fut jamais, il ne falloit pas aimer, honorer & reverer des personnes si remarquables & si pleines de merite que vous estes, avec une moins entiere ny moins parfaitte affection, que celle que ce nom emporte avec soy. Ie reiçoy donc grands Princes & Princesses, ce tiltre honorable que vous me donnez, non seulement pour joüyr sous le personnage de ce Berger, des fruits qui naistront d'une conversation si douce & d'une A-[;؛; ;؛; 4v]cademie si celebre que la vostre: Mais avec protestation que les services de cét Amant, ne furent jamais plus devotieusement n'y plus fidelement rendus à sa Bergere, que vous en donneront à l'advenir ma fidelité & mon affection. Vous serez tous ensemble mon Astrée, & je trouveray asseurement dans vos perfections tant de suject d'Amour, d'honneur, & de respect; que tout ce que Celadon endure dans mes livres, & en papier pour son Astrée, je le souffriray en effect par le desir qui ne mourra jamais en moy, de vous rendre à tous un tres-humble & perpetuel service: si bien que desormais je n'auray point d'entretien plus doux que la memoire de ce que je vous dois, & en cette pensee je ne demanderay plus à la Renommee la recompense de mes ouvrages, puis que vous m'asseurez qu'ils vous ont pleu, & cela sera cause que je m'efforceray de rendre telle la suitte de ces actions boccageres qu'elle ne dementira point son commencement: afin qu'elles ne diminuent rien du contentement que vous en avez receu. La suitte que vous me demandez va veoir le jour sous vostre protection, & ce seroit sous vos noms si j'en avois la cognoissance. Quand le bruit des canons cessera, & que la douceur de la paix nous ostera l'espee de la main, j'y remettray la plume, pour donner le repos aux desirs de mes Bergers, & peut-estre à la cu-[(;؛; ;؛; 5)r]riosité que cet ouvrage aura fait naistre en vous. Et cependant si selon vos souhaits, mon eher Lignon, à l'imitation de ce fleuve amoureux d'Aretuse, se peut trouver un passage par les entrailles de la terre pour s'aller rendre dans les lieux où se trouvent de si rares Bergers & Bergeres, je l'estimeray infiniement heureux de couler parmy des Provinces si fortunees que celles où de si grands Pasteurs commandent. Et ce sera bien alors, si j'ay jamais porté envie à quelque bon-heur que je seray envieux du sien, où pour le moins de n'estre point appellé, comme luy, auprés de vous, ausquels je jure par les serments qui me sont les plus saints, & les plus inviolables, que si je suis jamais si heureux que de cognoistre les veritables noms de ceux à qui j'ay une obligation si estroitte, je n'espargneray ny mon sang, ny ma vie pour leur tesmoigner que je suis, Souverains Princes & Princesses, tres-Illustres Seigneurs & Dames. Vostre tres-humble, & tres-affectionnè serviteur. Honoré Durfé.e De Chasteau-Morand ce 10. Mars, 1625. D e m H o c [h] e r l e u c h t e n N ä h r e n d e n. Dem, der der N ä h r e n d heist, thut man hiemit zu wissen Wie die von seiner schaar, alhie seint Stets geflissen Jhm zu erzeigen Dienst, vnd zu erweitern mehr Der Rotten=bringe=frucht die anzahl vnd die ehr, Wie nechten noch beschen, an des Schulmeisters tage Bey dem der Fünfte Carll, jung zu Studiren pflage, Und den hernach er bracht auf den durchbohrten Thron Und ließ ihm setzen auf die dreyfach guldne Krohn, Dann, an demselben tag, als auf vorgehend bitten So der D u r c h d r i n g e n d that, mit ihm hinauß geritten Der S c h m a c k h a f f t in das Felt zusambt seim Vetter werth Der in unglück vnd glück mit ihm zu gleich bewehrt, Hatt es begeben sich, nach dem sie sich ergetzet, Mitt rascher haseniagt, vnd deren zehn gehetzet Da von gefangen fünf, von hunden todt gemacht Und lebend andre fünf rein auf die bahn gebracht, Daneben zwantzig noch vnd mehr rumblauffen sehen Alles in gegenwart in augen vnd ansehen D a m o n s, M a d o n t e s Schön vnd der C l a r i n e zart Den von zwey Jungfrawen nur damals wart aufgewart, Die weil die S y l v i a sich nicht gar wohl befunde Die P a l e n i c e auch gleich zu derselben Stunde, S y l v a n d e r s sehlig weib die man wolt schlagen zu Bedacht, mit eim ade, zu legen in ihr ruh; Das beide henen gleich, so mit im wagen sassen Christoff Rauchheupt, den sie zu sich beruffen lassen Befehl gegeben han, er solt Stracks reiten fort Heimlich vnd vnvermerckt, biß an des N u t z b a h r n Pfort, Da der Bellinde sein, vertrawlich anzuzeigen: Sie wolten bait bey ihr mit pfeifen sein vnd geigen Vnd mit den frewlein zwey da ein tantz fangen an, Drauf solt er vor der Stadt sich fertig halten lahn Zwey Spilleut Paul vnd Frantz, den einen mit der geigen Den andern mit der Pfeif, die beit auf solten Steigen Auf ihre Kutzsch, wan sie itzt führen in die Stadt, Und wacker Streichen auf: So bait der N u t z b a h r hatt Den Anschlag nun vermerckt, hatt heimlich vnd verholen Von der geselschafft er sich seittwärts abgestohlen Und nach den schloß geeilt, damit ers zeigte an Der Sylviae, die noch nicht recht ihr ruh Kont han, Die dan zufriden wahr hin unter selbst zu fahren, Jn des N u t z b a h r e n hauß, drein schon ankommen wahren Die Herren alzumahl zusambt den Frewlein beitt Die sie zum theile selbst dahin zu Kutzsch geleit, Jndem der S c h m a c k h a f f t forn vnd der D u r c h d r i n g e n d hinden Die Kutzschpfert selbst regirt, vnd weill sich hatten finden Bei Walwitz guthe lahn, Paul vnd Frantz wartend auf Hatten sie auf die Kutzsch sie forn gesetzet nauf. Doch nahe vor dem thor ihr stellen vberlassen Charl vnd Stallmeister Schart die auf die Kutzschfert sassen Und Kutzschten vollend nein biß an des N u t z b a h r n hauß Gleich als der seiger hett vier vhr geschlagen auß. Da that man also balt ein teutschen tantz anheben, Da that es Kurtze Sprüng nach Pfeif vnd geigen, geben Da wolt der eine han, ein Bretspiel, wurffel, Stein, Jm Damenspiele wolt der ander meister sein, Der dritte fragte Stets: wird balt die Fürstin kommen? Wie hatt man dan noch nichts von ihr ankunfft vernommen? Jnndem so komt sie an eh man es ward gewahr, Biß sie Stelt in die mit sich der tantz fürsten schaar: Nach dem vnd als die tisch mit Speisen nun besetzet Und dran sie allzumahl nach Stantsgebühr gesetzet, Lieffen die gleser rumb, ie eins dem andern nach; Eim iedem war das sein Stracks außzutrincken jach, Da bey dan sonderlich man dessen der da N ä h r e t Gesundheit nahm in acht, vnd drauf manch glaß auslehret, Biß bey dem andern gang der N u t z b a h r traf die Zeit, Drinn ein Pahr seelen er vom heidenthumb befreit Hofft vnd bekehrt zu sehn, die sach drumb vor thut legen Dem elsten in der rott, sie reiflich zu erwegen; Die nach gepflognem rath an Herzog F r i d e r i c h Von Sachsen Altenburg zusammen machten sich, Jhm der geselschaft zweck, brauch vnd gesetz erklehrten Und zur geselschaft ihn glücklich damit bekehrten, Als er gewehlet erst N e u s t ä t t e r R ü b e l e i n Die denen, die man find umb Mersburg, ähnlich sein, zu sein gemählt vnd frucht, zum namen sein der D e r b e Und zum wort, h i l f f t z u m t r u n c k. Drauf that man das gewerbe Und was dazu gehört, wan mit gepränge viehl Jn der geselschaft werth man einen henseln will, Doch wardt geteidigt lang, weill wies lengst hergekommen Der S c h m a c k h a f t als der elst ein Stangen glas genommen, Da mit die henselung er dacht zu fangen an. Dazu der D e r b e doch Keinsweges Kuntt verstahn, Weill es ihm gar zu groß wolt zum bescheit anscheinen Und er die Kräffte sein darzu zu schwach thut meinen, Biß entlich auf ein glaß, so dem O l b e r g e r glich An zeug, an maaß an größ, sein Farb doch nicht erwich Weils nicht weiß sondern grün, ein mutig wart geschlossen So doch weill nicht dabey der N ä h r e n d, schlechte Possen Gabs, wie der V i e h l g e k ö r n t sagt, Drauf ließ er sich ein, Das ging nun erst herumb auf die gesundheit sein, Hernach als ieder itzt zur henselung zu schreiten Mit eim Cristallen glaß sich hatte thun bereiten, Hub man den Vmbgang an, Baul vnd Frantz fornen an, Den ihr gesellen drei Stracks folgten auf den Plahn Und den zwie Knäblein jung mit fackeln in den händen; Den folgt der S c h m a c k h a f f t erst, nach ihme that anlenden Der W o h l b e k o m m e n t her, auf den kahm gangen rein Gleich der D u r c h d r i n g e n d Fürst, von dem wolt weit nicht sein Der N u t z b a h r in seim trit, auf den der S a w e r h a f t e, Der H e i l s a m s t balt hernach, dem man gnug wein nie schaffte, Der R e i t z e n d war der letzt: all vmb die taffel lang Sah man rumb drei mahl gehn, vnd iedmahl auf die banck Am fenster hinterm tisch hinauf vnd nider Steigen, Wie ihnen gingen vohr die P[f]eiffen vnd die geigen. Zuletzt hub, als gestelt sich ieder an sein ort Der W o h l b e k o m m e n d an den Vortrag vnd das wort Mit Dancken vnd mit wunsch: So bald sich drauf erklehret Der Derb in höffligkeit vnd tagend wohlbewehret, Hub man zu trincken an, Paul vnd Frantz zu der Stundt Spielten, er setzt er setzt Das Fäßlein an den mundt, Er trinckts biß auf den grundt, Der D e r b e that annehmen Die gleser vnd zugleich sich zum bescheit bequemen, Wie das von ihm volbracht, hub Paul vnd Frantze an Zu Spielen auf, er hatt sein Dingen recht gethan, Das gläßlein sol rumbgehn, wie den auch Strackts geschehen, Dan in Wolstand der Rott ließ man ein glaß drumb gehen Ein anders ihm zu Danck, dadurch Stracks D i t r i c h S c h a r t Der sein Stallmeister ist bewegt wart vnd bekahrt, Der zum gemählde sein Born Kreße wolt erwehlen Und der g e s c h w i n d sich nantt, zum wort thet aber wehlen: Jm W a c h s t h u m b, welches wort dan weit besser Klingt Als wan das Alterthum in vnser Sprach man zwingt. Umgäng vnd ehre gleich, gleich die gepränge wahren, Die anzahl wardt vermehrt, dan achte von den scharen Sah man da gehen rumb, nach dem ein ieder zwar Zuvohr getreten nein, der D e r b der letzte wahr. Sein nahmen that damahls genügen der g e s c h w i n d e, Dan die acht gläser er tranck redlich auß geschwinde, Paul vnd Frantz Spielten auf, er setzt das gläslein an, Er hatt ihm recht gethan, rumb soll das gläslein gahn. Drauf als gehoben auf, vnd Gott das lob gegeben, Strich Paul auf, Frantze pfiff, man that ein tantz anheben; Ein ieder tumlet sich, nach dem des Bacchi safft Jhm geben zu dem Sprung vnd Freud ein sonder Krafft. Zum letzten fing man ein Zeuner tantz zu halten, Ein Zeuner tantz der nie bey jungen vnd bey alten So balt hett aufgehört, Dan er wehrt lenger nicht Als ein Mönch sieben mahl sein pater noster Spricht, Jedoch der tantz drein sich der Zeuner tantz verkehrte Noch eine gutte weill ohn vnterlassen wehrte. Biß endlich als nicht weit es wahr von Mitternacht Die herschafft alzu mahl nach hoff und Bette dacht Und ihren abscheid drumb mit Danck, in gnaden nahmen Teils lustig, teils berauscht, halbschläffrig alzusammen Und zogen so aufs schloß, Paul vnd Frantz fuhren mit, Der Reitzend wolte sie dahinden lassen nit. Nuhn das ist die geschicht so nechten vorgegangen. Der Nutzbahr wartet itzt mit andacht vnd verlangen, Ob es der Nährend wird ihm so gefallen lahn Und ob er was dabey werd zu erinnern han. Jn nahmen, wort gemähld: Dan man thut vntergeben Alles dem vrtheill sein demselben nachzuleben. Man hatt dabey bedingt vnd vohrbehalten doch, Das wan er wider kömt in diesem Früling noch Er an dem rechten sein nichts solte drumb verlihren, Das vor den andern ihm vohrnehmlich thut gebühren. Jn des woll nehmen auf er diß gebleck, in gnadt Das zu der Kurtzweill ihm vnd lust geschrieben hatt. Der Nutzbahr. Geben in dieser aw, ans weissagers Samuels tage, war des 5 Mertzmonats Jm iahr 1625. Lætatur sua carmina illi non fuisse ingrata, & Buchneriana laudat & magnifacit. Opitii Poëticam, quam nondum perlustrârit, quamprimùm se remissurum recipit. Mittit interim alia etiam à Principe Anhaltino scripta. Porrò se de Buchnero rectè judicâsse contendit, cui Statii MStum è bibliothecâ illustri communicat, & addit præfationem suam translatæ à se in vernaculam primæ Bartasii septimanæ præfigendam. LIteras meas nuperrimas, iisq́ue juncta mea vetera & novissima carmina non ingrata tibi fuisse, cognovi ex tuis, quæ heri mihi traditæ sunt. Et proptereà mihi gavisus sum & gratulatus. Tua quæ modò misisti prorsus non insubida sunt, & valdè faceta, nec ipsius Opitii sapidissimis carminibus dissimilia. Non dubites igitur ampliùs, te tua χϱύσεα χαλϰίοισ meis permutare. Errores in iis Opitius ipse lynceis suis oculis vix agnoscet: Ego verò ea amare, suspicere, admirari sat habeo. Opitii Poëticam, quia heri propter potionem à Medico propinatam, integrum non erat, hodiè propter negotia Principalia, cras propter diem festum, perendie propter iter trans Albim, non erit, quamprimùm percurram: ad te verò propediem eam redituram, hisce recipio. Interim quia video, querelam Principis nostræ præ aliis tibi placuisse, idcircò transmitto tibi sex exemplaria, amicis pro libitu distribuenda. Si dignum judicas, ipsi [671] Opitio unum feretur. Iis addidi duo exemplaria rhythmorum Germanicorum ab ipso Illustrissimo Principe Ludovico Anhaltino nuperrimè conscriptorum: quorum alteram si eidem Opitio, unà cum Werderi lacrymis, quas Lipsiæ denuò, sed omissis quatuor versibus, quos adjeci, impressas in eum finem, hisce junctas accipies, transmittere libet, licebit, ne nesciat, etiam Principes Viros huic studio ante ipsius Poëticam, ne dicam nomen cognitum, deditos fuisse. De doctrinâ porrò tuâ & ingeniô hactenus rectissimè me judicâsse, pertinaciter statuo. Judices obductis velo oculis, ne personarum dignititate obfuscentur, judicare rectiùs creduntur: Et ego amore tui cæcus, uti tu scribis, nec ego prorsus diffiteor, ad te potiùs, quàm tua merita absque oculis respexerim? Vide, quid sit solis lumen in meridie negare. Cæterùm, quia Statii, à te tantoperè amati, manuscriptum te tam avidè desiderare animadverto, illud tibi ex Illustri Bibliothecâ transmitto, eiq́ue perlegendo, posteà verò remittendo, mensem unum atque alteram præfinio. Quibus exactis eum bibliothecæ aut mihi reddi curabis. Vale, VIR Clarissime, mihiq́ue charissime, & tui desiderium gratissimis tuis literis lenire perge. Dab. Dessæ, d. XIII. Apr. M DC XXV. Tuus in ævum Tobias Hübnerus. P. S. Addidi hisce quam ante annum ampliùs meditatus eram præfationem primæ Bartasii septimanæ, & quidem secundâ ante tres annos editâ longè perfectiori, præfigendam. Sed & vereor subtilibus Opitii regulis, quas nondum videre licuit, non in omni-[672]bus convenientem. Quocirca etiam jam nunc lucem publicam non aspiciet, nec ab ullo præter te conspicietur: ad me tamen, si libet, primâ revertetur occasione. [(A)r] Jn Sprüchen Salomons am 31. Cap. EJn Weib das den H E R R E N Fürchtet soll man loben. Sie wird gerühmet werden von den Früchten ihrer Hände/ vnd ihre wercke werden sie preisen. Jhr Mann lobet sie. Jes: Syr: am 38. Cap. WAnn dir einer stirbt so beweine vnd klage ihn/ Du solt bitterlich weinen/ vnd hertzlich betrübt sein/ vnd leide tragen. [(A ij) r] WJe soll elender ich vnd hochbetrübter Mann/ Wie soll ich meine reim vnd klage stimmen an? Soll ich (O trewstes Weib) ewr schönes lob hersingen/ Vnd ewre Tugendt lan auff meiner Harff erklingen? Ja oder soll ich nuhr mein Pein beschreiben hier/ Vnd bringen meinen Schmertz vnd Leiden zu Pappier? Jch solts ja beydes thun: Dann ewer Edle Ehre Jst wehrt/ das nimmermehr ihr süsser klang auffhöre/ Auch ist so wichtig wohl meins Creutzes schwere bürd/ Das in ein Messing sie tieff eingeschnitten würd. Mit was thon aber wolt man ewer stilles leben/ Ewr fromme sittsamkeit vnd Gottesfurcht anheben? Mit was für einer Stim könt man doch ewre güt Lan hören/ vnd darbey ewr redlich strack gemüt? Mit welchem Jnstrument/ auff was für einer Seiten Könt ewer warhaft Hertz man spielen vnd außbreiten? Ja die verschwiegenheit/ die demut/ die gedult/ Vnd wie ihr euch so wohl vmb Arme Leut verschuld/ Wer könt die Keuschheit doch die reinligkeit hersagen/ Die ihr habt stets im Sinn vnd an dem Leib getragen? Wie ihr hereinher tratt recht in einfältigkeit/ [A ij v] Vnd zeigt doch ein verstandt darneben allezeit/ Wie ihr so fleissig wahrt im Hauß vnd allem handel/ Wie ihr so erbarlich fuhrt stetig ewren wandel/ Wie ihr so embsig wahrt in vnsrer Kinderzucht/ Wie ihr ihr bestes habt an Seel und Leib gesucht/ Wie ewrer Mutter ihr in allem ewrem wesen Mit trewer Kindeslieb gehorsam seit gewesen? (Jch fürcht es krenck sich noch/ Weichs doch verhüte Gott/ Die Allerliebste Fraw ümb ewren Todt zu Todt) Mit welcher lauten auch könt werden satt gepriesen/ Die trewe lieb/ die ihr mir ewrem Mann erwiesen? Die vngefärbte lieb/ die mir ja in der that Vnd worten ewer Hertz Standhafft bezeiget hat. Wie that ihr doch so viel der müh vnd fleiß anlegen/ Das oft mir vnbewust ihr mein wohl möchtet pflegen? Wie habt mein willen ihr/ mein nutzen/ meine lust/ Vnd mein begnügung doch zu suchen so gewust? Jhr nant mich ewer Hertz/ ewr Haupt vnd ewre Sonne/ Ewr liebe/ ewern trost/ ewr Frewde/ Kron vnd Wonne. Ach wie betrübt ihr euch wann ich verreisen solt! Wie baat ihr/ das ich doch die Reiß einstellen wolt? Wann ich dann ewrer bitt nit folgen kont ohn schaden/ [A iij r] So fingt ewr backen ihr mit thränen an zu baden/ Mit säufftzen/ mit gebet/ mit küß/ mit weinen heiß That ihr dann segnen mich mit Gott auff meine Reiß/ Wann ich dann wiederkam/ so sprangt ihr vnterwegen Entzündet im gesicht für frewden mir entgegen/ Wo ich mich nur hinwand/ ich laaß/ stund oder ging Jm Hause/ Garten/ Feld/ vnd was ich nur anfing/ Da waret allezeit ihr bey mir an der Seiten/ Jhr kont nit lassen mich an alle ort zugleiten. Wie ofte sagt ihr mir ! Ach liebster Engel mein/ Geht doch nit ohne mich/ Ach last mich bey euch sein! Wer weiß wie lang ihr mich noch bey euch habt auff Erden/ Wer weiß wie lang wir noch beysamen bleiben werden. Wie ofte bat ihr Gott; wann vnser Ehlich Bandt Zerrissen werden solt einst durch deß Todes Handt/ Das er mich dann so lang ja lebend wolt bewahren/ Biß ihr auß dieser Welt zu erst wehrt abgefahren (Ach leider leider mir zu gar früh waare Wort! Wort/ So ich tausentmahl auß ewrem Mund gehort) Jn Summa niemand kan die trew lan recht erschallen/ Ja mitten im gesang würd ihm die Stimm entfallen/ Kein Zitter/ Orgel/ Geig/ kein flöt/ kein instrument [A iij v] Kan ewre Tugendt all herspielen auff ein endt/ Kein Baß vnd kein Discant so tieff vnd hoch kan streichen/ Der ewres ruhmes höh vnd tieffe könt erreichen Hier würd nichts richten auß Marons Poeterey! Orpheus fehlte hier in seiner Melodey. Ey so verzeiht mir dann Mein Allerliebste Seele/ Wann ich von ewrem rühm nach würden nichts erzehle/ Ey so verzeihet mir mein liebstes Ehgemahl/ Wann meine Stim von euch gibt dißmahl keinen schall/ Ey so verzeihet mir Mein Weib trew außerlesen/ Wann ewer Ehr man nit kan in mein reimen lesen/ Begnügt euch/ das da wird im Himmel hoch itzund Gerühmet ewer Ehr in aller Engel Mundt/ Begnügt euch/ das da nit hienieden ist geblieben Ewr Ehre/ Sondern ist im Himmel angeschrieben/ Begnügt euch/ das nuhn ist mit Christi Ehrenkron Gekrönet ewre Ehr für Gottes Stuel vnd Thron Gleich wie kein Mensch nun kan ewr Tugent all außsprechen/ So ist die meng auch nit der pein all hehrzurechen [(A iiij)r] Die mich thut ängsten sehr; dann nemts doch selber ab/ Was ich für grosses gut an euch verlohren hab. Kan ewer from gemüt nit werden außgemessen/ So hat das hertzeleid kein end so mich besessen/ War so auffrichtig strack vnd warhaft ewer Hertz/ So machts ümb so viel mehr warhaftig meinen schmertz War so Gottsfürchtig still vnd Sittsam ewer Leben/ So muß mit vnruh ich sein desto mehr ümbgeben/ Steht ewrer Keuschheit lob in so eim hellen schein/ So muß es vmb mein leid rumb desto finstrer sein/ Wurd bey euch so viel sorg mit reinligkeit gespüret/ So ist vnsäglich viel deß brastes/ der mich rühret/ Je höher ewre trew vnd liebe wird geschätzt/ Je höher muß dann sein die Qual/ die mich verletzt/ Ach ich fühl gar zu wohl die Last auff meiner Seelen/ Wie mein gemüte stets sich martern thut vnd quelen/ Jch fühl ja gar zu wohl die angst/ die mich besitzt/ Vnd wie für bangigkeit schier blut mein hertze schwitzt/ Jch fühle wie es stickt in einer Preß gehemmet/ Wie hart es wird darin zerkeltert vnd geklemmet. Ach das ihr liebstes lieb doch nur könt sehen mich/ Wie ich mich doch ümb euch betrüb so hertziglich! [(A iiij)v] Ach dz ihr noch einmahl ewr augen könt auffschliessen! Zu sehn die augen mein/ wie sie von thränen fliessen! Ach das ihr schawen könt wie vnd auff was gestalt Mein hertze hin vnd her mir in dem Leibe Walt! Wie mir es drinnen schlegt/ wie mir es wil zerspringen/ Wie sichs will mit gewalt zun Augen rausser dringen. Ach wann ihr nur einmahl noch woltet blicken an Mich/ ewren biß in todt für leid betrübten Mann! Wie ich am Tische mich mit Zähren speiß vnd träncke/ Wie ich mich tag vnd nacht ümb ewre hinfahrt krencke/ Wie meine Zunge mir an meinen gaumen kleb/ Wie meine heische Stimm/ wie meine Lippe beb. Eröfnet doch zuletzt noch einmahl ewre Ohren/ Mein säuftzen/ mein geheul vnd angzen anzuhören/ Ach dz doch ewrem Mund noch einmahl wer vergönt/ Das er zu guter letzt mich noch gesegnen könt! Ach das ich het auff ihm so viel noch lebens funden/ Das ich het seine küß vnd er die mein empfunden. Ja wohl/ Mein liebstes hertz/ ihr habt es hoch begehrt/ Vnd habts nit können sein in ewrem Todt gewehrt/ Wie oft hat man die wort auß ewren Mund vernomen/ Wil dann/ eh ich noch sterb/ mein Mann nit wiederkommen? [B r] Ach möcht mein liebsten Mann ich doch noch einmahl sehn/ Eh vollends mir noch gar zu meine Augen gehn! Ach dz mein Engel doch noch erstlich möcht vernehmen Mein meinung/ vnd wie ich wolt abschied von jm nemen/ Wie ich ihm legen wolt zu letzt/ zum trewen pfand/ Mein Mund an seinen Mund/ mein Hand in seine Hand. So sagt ihr: Vnd befahlt in ewres Schöpffers Hände Ewr Seel/ vnd nahmet drauff ein selig schönes ende. Weil aber damahl ich nit eben war zur stett/ Vnd ewrer nit gepflegt auff ewrem Todtenbett/ Weil ich euch hab ümbsonst so lassen nach mir schreyen/ Vnd mein abwesenheit vergebens so berewen; So ist diß eben das/ das meinen schmertzen häuft/ Daher mein thränenstroom auch so viel stärcker läuft/ So ist diß eben das/ das meine angst vermehret/ Das meine Leibeskräft vnd athem mit verzehret: Ja es geschieht mir nun auch recht vnd überrecht/ Wann ich der einsamkeit muß sein ein steter Knecht/ Wann ewrer gegenward ich muß beraubet bleiben/ Vnd ohn euch/ Meine Frewd/ ein kläglich leben treiben/ [Bv] Wa ihr mich nun hinfort nicht seht noch höret mehr/ Ob ich auch ruffe schon vnd schreye noch so sehr/ Wān auf mein winseln ihr nit wollet mehr antworten/ Wann ich euch such ümbsonst an allen end vnd orten/ Wann ich hinfort allein in meinem Hause wohn Ohn euch/ Mein werther Schatz/ Mein ehr vnd Meine Kron. O wie geschieht mir recht/ wann ich gantz nichtes schaffe Mit aller meiner klag! O Talionis Straffe! Drümb schweig O Musa mein/ drüm schweig O mein gesang/ Hör auff mit deiner Stimm/ halt inne deinen klang/ Mein Hand weich du zurück/ mein feder liege stille/ Vnd diß Pappier nit mehr mit deim geschmier erfülle/ Jhr seid gar zu gering/ zu wenig vnd zu schwach/ Das zuverstehen ihr wolt geben diese sach/ Es kan so schwartz auch nit kein Tint vnd schwärtze Das sie könt schwartz genug hehr drücken meinen schmertzen. Jn meinem Hertzen bleibt allein recht eingedruckt Das Bildnüß meiner not vnd leidens vnverruckt. [B ij r] Drümb sag ich nur noch diß: Gleich wie ich allerwegen Mit euch hab/ O mein Schatz/ gespüret Gottes segen/ So habt ihr mir auch hier zwey schöner Pfläntzelein Zum trost gelassen noch/ ein Sohn vnd Töchterlein/ Zwey liebe werthe pfandt/ die Gott geleit vnd führe/ Vnd mit seim guten Geist zu seiner Ehr regiere. Zwey sein schon für euch hin in hoher Seeligkeit/ Das fünft habt in dem arm ihr bey euch an der Seit. O möcht ich sein der dritt in ewrem Sarck verschlossen! Weils aber Gottes raht vielleicht also beschlossen/ Das ich diß elend hier noch länger bawen soll/ So bitt ich/ das er mir die gnad verleihen woll/ Das ich ob ewrem Todt erkenne meine Sünden/ Damit ich hab den Zorn meins Gottes thun entzündē/ Das diese Züchtigung ich annem mit gedult/ Als die ich tausentmahl ümb meinen Gott verschuldt/ Dz Gottes rechte Hand mir durch mein hertze dringe/ Vnd mich auff rechter bahn zur wahren Busse bringe/ Das mir/ so lang ich noch hier auff der Erden wall/ Sein Wort ja allezeit in meinen Ohren schall/ Das in den wegen ich deß HErren stets mög gehen/ Vnd in der warheit sein/ ja bleibe fest bestehen/ [B ij v] Das ihr/ O seligs Weib/ mir möcht ein fürbild sein/ Wie meinen wandel ich soll führen keusch vnd rein/ Das ihr mir dienen möcht zum Spiegel vnd exempel/ Wie ich soll meinen Leib als Gottes seinen Tempel Bewahren rein vnd Keusch in aller heiligkeit/ Jn demut/ in der lieb vnd in Gottseligkeit. Wann dann die letzte stund/ die mir von Gott bestimet/ Herbey rückt/ drinnen mich der Todt hinweg auch nimmet/ Das ich so selig dann/ WJE IHR/ in sanffter ruh Mit wahrem glauben mög mein Augen schliessen zu: Vnd das mein Cörper letzt das glück noch möge haben/ Das er werd nah an euch in eine höl begraben/ Vnd schlaff da in der still mit euch ohn alle klag/ Biß das sich dring heran deß HErren grosser Tag. Wann der dann bricht herein mit Donner/ schrecken/ krachen/ Vnd wir dann ingesamt mit frewden beyd erwachen/ So will/ so bald ich nur mein Augen öfnen kan/ Den trewen Heiland mein zum ersten blicken an/ Den zweyten Augenblick den wil ich euch verehren/ Ja wohl/ ich wil/ wann wir in herrligkeit vnd ehren [(B iij)r] Für Gottes seinem Thron mit allen Engeln stehn/ Gott ewiglich in euch/ vnd euch in Gott ansehn. Dahin hat sich mein Seel zu sehnen angefangen/ Dahin trag ich O HErr ein mächtig groß verlangen/ Dann danck ichs ewig dir/ das du/ O Jesu Christ/ Meins angesichtes hülff vnd Gott gewesen bist. E N / D E. Klag-Reim beyder Fürstl. Eltern über jhre in Gott abgeleibte überbliebene eintzige Tochter. O Weh! des grossen leids/ so unser hertz thut nagen/ Wir sind nun kinderloß in eim Jahr und eilff tagen/ Es wurd vergangen Jahr der Sohn voran geschickt/ Vns dieses jammerthals durch lange sucht entstrickt: Nun unsre Tochter folgt/ da Sie fünff tag gelegen/ Der vorig schmertze groß sich zwiefach thut erregen/ Kein schwachheit zeigt sich da drumb man vermuth den todt/ Sie hat auch wollen han zu sich der liebe Gott. Ein frisch gesundes hertz/ im leib gantz unversehret Der kranckheit so geschwind/ kont doch nicht seyn gewehret/ Der Todt erleget Sie/ Sie must jhr leben lahn. Vnd wolte Gott mit jhr gehn gantz ein andre bahn/ An Sorgfalt/ Artzeney und fleiß thet nichts erwinden/ Dann wenn das stündlein dar/ kan man kein mittel finden/ Dasselb erkent Sie wol/ als Sie mit andacht groß/ Befahl jhr glaubig seel in JEsu Christi schooß: Vnd sprach, mein ührlein wird nun bald sein außgelauffen: Verständig/ Christlich/ bett/ biß in Jhr letztes schnauffen/ Letzt sich von jederman/ und nur des stündlein' wart/ Biß Jhr getrewer Gott Jhr hülff zur Himmelsfahrt. Als wir vor hertzenleid hinweg/ hat Sie geschlossen Bald jhre augen sanfft: Viel thränen wir vergossen/ Vnd noch vergiessen offt/ bey diesem grossen leid/ Da jmmer fleisch und blut liegt mit dem Geist im streit. Man kan ohn seinen trost auch heilen nicht die wunde/ Davon wir linderung noch finden keine stunde. Ja daß noch unser Creutz viel grösser macht und mehrt/ Jst daß wir han nicht mehr die so uns Gott beschert/ [F iij r] Vnd nun so einsamlich ein zeit ohn kinder leben/ Die uns der gütig Gott klug und verständig geben. Da wir vermeint zu han an jhnen frewd und won/ Wird uns ob jhrem todt nur trawren hie zu lohn. Wir hofften es würd Gott durch Sie nach uns fortsetzen/ Sein Kirche und dadurch manch glaubig hertz ergetzen: Wie ist es müglich doch/ daß länger wir außstehn Diß hertzenleid und angst/ und drob nicht gantz vergehn? Wer wil von unserm blut/ im alter/ hülff uns reichen/ Vnd was uns unlust bringt abwenden und weg scheuchen? Da ist kein Sohn nicht mehr/ da ist kein Tochter nicht/ Die unsre wehmuth groß/ mit sanfften worten schlicht. Ach Gott wilstu dann nun so einsam uns hier lassen/ Vnd ob du uns nicht kentst/ so gantz und gar verlassen? Wilstu dann jmmerdar mit uns gehn ins gericht/ Vnd wenden nicht zu uns mehr dein klar angesicht? Wir sind ja nicht ohn sünd/ und die mit rew bekennen/ Wir können uns getrost doch auch dein kinder nennen/ Die deiner züchtigung gern underworffen seyn/ Vnd deren kindlich hertz zu dir gericht allein. Die zweiglein zwey die uns dein milde hand geschencket/ Drümb unser fleisch im hertz so schmertzlich wird gekrencket/ Hastu genommen hin/ weil sie uns nur gelehnt/ Ob wir uns schon sehr offt/ nach jhnen han gesehnt/ Vnd dürffen wir ja nicht/ warumb dus thust/ dich fragen/ Viel mehr gedüldig/ still/ mit Job wir sollen sagen/ Du hasts gegeben HErr/ genommen wieder auch/ Weil doch das leben ist/ gleich einem dampff und rauch: Vnd wer da wol außgeht/ deß seel Gott zu sich nimmet/ Vnd zeucht jhn in die frewd von ewigkeit bestimmet/ Auch daß wir dencken nicht Gott uns da unrecht thu Jn deme daß er nimpt/ sie zu sich in die ruh/ Vnd daß er uns nicht solt mit diesem Creutz belohnen/ Vnd sie des todes noch ein lange zeit verschonen: Nein das gesche doch nicht/ Gott uns nichts schuldig ist/ Wir können aber jhm gnug thun zu keiner frist/ [F iij v] Vnd müssen brauchen uns doch seiner güt und gnaden/ Weil er hat unsre seel geheilet vom erbschaden. Er hat ans Creutzes stam getragen unser schult/ Die zahlung da gethan mit beten und gedult: Daß wir nun folgen jhm im Creutz und auch im leiden/ Soll uns ja nicht seyn new/ Gott hat dazu bescheiden Vorlengst die kinder seyn/ der eingang ists zum Reich Der Himmel Gottes statt. Drumb last uns nicht seyn weich/ Dann durch viel trübsal wir dahin sollen eingehen/ Ob wir die schon auff erd/ mit kummer außzustehen: Da wird denn grösser seyn die ewigwehrend frewd/ Wann Gott wegnehmen wird all unser hertzenleid. Abwaschen wird er auch von unsern nassen augen/ Die bittre thränen schwer/ die doch zu nichtes taugen/ So kom HErr Christ nun kom/ tröst uns durch deinen Geist/ Der uns nur trösten kan/ und auch der Tröster heist/ Gib uns die rechte salb/ laß uns durch die erquicken/ Daß wir gedüldig nun in dieses Creutz uns schicken/ Nichts reden wider dich/ uns halten sanfft und still/ Vnd wie der deine ist/ so sey auch unser will: Laß unser leben doch in ruh fortan zubringen/ Wend ab was schaden bringt/ laß uns im ohre klingen Dein gnade/ trost und krafft/ und uns nicht gar verlaß/ Daß wir/ wanns dir gefellt/ dir mögen dienen baß/ Vnd bringen wieder ein/ was wir vor nachgelassen/ Auff dich in Zuversicht allein uns gar verlassen. Ach HErr mit deinem Geist/ uns jmmer stehe bey/ Jn unsre hertzen gib den uns gewiß und new/ Vnd hilff uns frewdig doch diß Creutz auch überwinden/ Ja unsrer hertzen angst/ mit deiner salb verbinden/ Auff daß wir rühmen dich/ dir geben lob und ehr/ Jn unserm Christenthumb zunehmen mehr und mehr/ Vnd dencken an dein gnad die mächtig in den schwachen/ Die in eim augenblick du kanst viel stärcker machen/ Als menschlich artzeney/ dein nahme sey gepreist/ Du bist alleine der der uns sein güt beweist/ [(F iiij)r] Wir thun mit leib und seel uns HErr dir gantz ergeben/ Führ uns den rechten weg nochmals in unserm leben. Verleihe überall was selig uns und gut/ Weil wir in deinem schutz/ seynd in der höchsten hut/ Ach Gott wann dirs gefellt/ wohn uns bey mit deim segen/ Daß wir drin spüren mehr wie viel daran gelegen/ Von deinem dienste nie in rechter furcht ablahn/ Vnd bey der warheit dein im glauben fest bestahn: Drumb nun o liebe seel in uns zur ruh dich giebe/ Denck doch an Gottes gnad sein güte und sein liebe/ Daß er nie die vergist/ die jhm vertrawen fest/ Vnd was er uns zuschickt/ das sey das allerbest/ Ja das es müsse uns zu unsern nutzen dienen/ Daß Sie mit seinem liecht Gott gnädig angeschienen/ Da er im glauben stet geruffen sie zu sich/ Vnd Sie jhm hat gefolgt von hertzen williglich/ Kein grösser gnad kan seyn/ als selig abzuscheiden/ Da kompt man in die frewd aus jammer creutz und leiden/ Aus diesem leben schnöd zu der vollkommenheit/ Dazu uns gnädig hilff/ HErr zur bestimpten zeit. KlageSonnet. ACh hertzes Töchterlein/ von uns so hoch geliebt/ Die du von sechszehn Jahr uns eintzig noch gebohren/ Gott dich zum kinde jhm/ deim bruder gleich erkohren/ Du aber hier auff erd uns lessest gantz betrübt. Jn der Hebreer sprach du fleissig warst geübt/ Ach wann wir dich nur nicht allhier so bald verlohren/ Den andern du es leicht hettst sollen thun zuvoren/ Da du Frantzösisch auch dich in der schrifft beliebt: Nun deiner nie bey uns jemals soll seyn vergessen/ Ob schon diß trübniß groß sehr unser hertz thut pressen. Jn des verleih uns/ Gott/ trost/ stärcke und geduld/ Vnd laß diß schwere Creutz standhafftig uns ertragen/ Daß wir an deiner hülff und gnad ja nicht verzagen/ Vielmehr versichert seyn/ HErr deiner lieb und huld. Gedancken des Herren Vaters F. G. Vber den tödtlichen abgang/ dero hochgeliebten und einigen Fräwleins. WAs vor fewr/ ungestüm/ pfeil/ hertzeleid/ beschweren/ Brennt/ übereilt/ durchfahrt/ plagt/ und thut mir verzehren Mein Athem/ meine sinn/ mein hertze/ seele/ frewd. Von thränen bin ich naß/ von trawren ich verschmachte Wann mein noch eintzig kind ich anschaw/ und betrachte/ Seh ich schon zugedeckt jhr liebste augen beyd. Bey tag/ wie bey der nacht/ seh ich Sie vor mir stehen/ Sie folgt mir/ mich begleitt/ von mir wil sie nicht gehen/ Sie redt mit meinem Geist/ jhn unterweist und lehrt: Offt/ ich ein antwort jhr zu geben mich erwege/ Jn meinem hertzen Sie erhebet alle wege Ein göttlich reden doch/ drob mein verstandt auffhört. Jch schelt/ klag an/ verfluch/ und feinde an ingleichen Den todt/ den Himmelsschluß/ das unglück/ und die seuchen Die mir durch diesen raub geursacht so viel pein/ Sie aber zeiget mir wie das nichts möge nützen Sie sagt/ in jhrem ampt/ sie allzumahl zu schützen Das Gottes willens sie2/ nur/ die vollnstrecker seyn. Von seuffzten/ hertzensprast/ von wehmuth/ angst und klagen/ Ohn Athem/ blaß/ bestürtzt/ bedutzt/ nach dem verzagen Kom/ ich offt aus dem steg/ selbst/ der vernunfft hinauß/ Hört auff/ sagt sie mir dann/ den quellen außzulehren/ Das ist keins freundes stück/ wann man den lauff wil wehren Dem frommen wandersman/ der embsig eilt nach hauß. Mein letzte frewd/ mein kind/ mein hoffen/ trost/ vermügen Fehrt hin/ verlesset mich/ vergeht/ stirbt/ muß erliegen/ Mein aug/ hertz/ zunge/ mund/ nach jhr sich streckt und dehnt. Herr Vater/ saget sie/ thut mit der klag inhalten Der ist kein Christ/ bey dem muß schlechte liebe walten/ Der ümb sein eigen nutz nach seim kind/ sich nur sehnt. [G r] O grosse Gottesfurcht/ o glauben und vertrawen/ O hertz/ so vor dem todt jhm selbst nicht hat lahn grawen/ Jhr habt mein liebstes kind gehoben aus verderb. Jch lern jetzt durch jhr end/ daß keins recht könne leben/ Das sich dem tode nicht mit willen erst ergeben/ Vnd das/ wann Gott jhm rufft/ nicht froh und willig sterb. Reichthumb wil herschen stets/ Ehr wil nur oben schweben/ Gesundheit meint/ es müß allhie stets blümlein geben/ Das leben denckt offt selbst/ es werd nie müssen dran: Kein mensch hoff aber doch/ daß jhm werd ewig bleiben Das/ so geliehen jhm: wie könt auch wol bekleiben Das/ was auff borg er nur von Gott genommen an. Wolan/ mein Kind/ die zucht/ die liebe/ das verlangen Deins lebens/ deiner ehr/ meins sinns nach/ nie vergangen/ Soll blühen/ nie vergehn/ auffwallen stets bey mir. Mein hertz verbleibt dein grab/ drin solstu ewig leben/ Mein mund soll von deim lob der welt stets zeugniß geben/ Mein seele wüntscht sich jetzt gen Himmel/ nur zu dir. Sonnet. ACh Gott/ wie wird so bald der jugend blum verzehret? Wie hat die tugend selbst hie so ein kurtze zeit? Wie wird doch/ was man liebt/ so eilend abgemeiht? Wie kompts doch/ daß die Pare so gar an nichts sich kehret? Sie nimpt ein Fräwlein hin/ von tugend hoch geehret/ Bewährt in Gottesfurcht/ in zucht/ in freundligkeit! Ach Gott/ wer tröstet nun die Fürstlich Eltern beyd/ Der lust und hoffnung jetzt ist vollend gar zerstöret? Der Todt rühmt sich vielleicht jetzt/ daß er mit eim streich Der beyden Eltern frewd und lieb geraubt zugleich. Ein trost kan jhnen noch allhier gezeiget werden/ Daß/ weil in Himmel sie/ durch jhn/ gedrungen ist/ So seynd von nun an sie/ und jederman vergwist/ Daß Tugend anderswo sich halt/ als hier auff erden. An die Fürstliche Fraw Mutter. O Fürstin/ ewer kind jetzt jederman beweinet/ Ein jeder kaum genug zu klagen es vermeinet/ Wie baden trawrig dann nit stets ewr augen beyd/ Wann in ein felsen euch die angst auch gleich verkehret/ Ward Niobe gleich euch/ zum stein/ als ich gehöret/ Vnd badt mit thränen doch sich stets in jhrem leid. Antwort J. F. G. Mein angst ist viel zu schwer/ mein leid ist viel zu groß/ Daß man mit thränen es solt können gnug beweinen/ Drümb jrren die sehr weit/ die in dem hertzensstoß Vnd Creutze/ Nioben mir gleich zu seyn vermeinen/ Bey meinem elend ist das jhr/ ach Gott/ so schlecht/ Daß sie/ und alle stein/ das mein erbarmen möcht! Cartell Der Akten weiber so von der Gottin Diana seint hieher geschickt worden Gestern alß wir zum schornstein hinaußgefahren, vndt vf vnsern bocken hier in den negsten waldt mitteinander zütanczen angelangett wahren, kam ein vberauß schones weibsbiltt zu vns, welcher angesicht nicht anders alß milch vnd bludt war[,] ihre gelbe hahr hiengen verstrewett vf ihren schultern vf ihrem Kopff trug sie einen silbernen mon, an ihrer handt einen guldenen bogen, vf ihren Rücken einen Kocher vnd Pfeile, vnd sonst war sie grün bekleidet. Diese sprach zu vnß Lieber so ihr Ja begehret zu tanczen so thutt mir den gefallen, schonet euch biß morgen vndt begebt euch alßdan, in den saal so ich euch zeigen will, daselbst will ich euch die 10 schonste hirten hinein führen mitt euch zudanczen, die ihr ewr Lebtag gesehen habt, wir wahren alßbaltt willig vndt versprachen ihr solches ins werck zu seczen, welches wir auch nunmehr gethan haben, aber vnser [36v] Gevatter Lucifer kam heutt vnderwegens zu vnß, vndt sagte wist ihr wohll was ihr an dem ortt thun soltt da ihr ieczundt hinfahrett, das weibsbiltt so euch dahin geschickt ist die Gottin Diana, welche es verdreust, das ihre hirtten mitt den humoren der Liebe aufcziehen, vnndt so etwa einer das Lob in einigem humor erlangete, das die andern solchem noch weitter nachhengen solten, Darumb schicket sie euch dahin euch für ein Remedium Amoris zugebrauchen vndt ihnen durch euch alle ihr humor zubenehmen, Alß wir dieses hortten sagten wir nein der boße soll ihr nicht angehen so musten wir nichts geiernett haben in vnsern altten tagen, darumb so gebt achtung, ist vns schon die schonheitt vnndt Jugent vergangen so haben wir gelernett, das wir schon, heßlich Altt Jung, Vernunfftig vnuernunfftig vndt [37r] in was gestaltt es vnß gefeltt sein konnen wan wir wollen vndt wan wir vermercken, das wir in einer gestalt nicht anmutig seint, verwandeln wir vnß geschwindt in eine ander wir könten vnß alle wan wir wolten, in die allerschonsten Jungfrawen verwandeln, wollen vnß in vielerley gestaltt verendern, auf das ihr vnsere wunderbahrliche geschicklikeitt erkennen lernet vndt Diana sich hinführo nicht mehr vnderstehe vnß zu vexiren, dan es kein Kinderspiell ist wan altte weiber danczen. Darumb habt ihr euch alle wohl furzusehen, das ihr recht in vns verliebt werdett, dan es kein kinderspiel ist wan alte weiber danczen. [37v-38r vacant] [38v] Intrada Destino Eittellkeitt vnndt thorheit mitt Fackeln Die Music Konnen Hirtten Fauni oder Satyri sein Discordia soll die Intrada singen Angst vnndt Herczenleidt mitt fackeln Celadon wirdt durch Passion an einem leibfarbenbandt geführett Hylas wirdt durch vnbestendikeitt an einem weißen bandt geführtt Lycidas wirdt durch eiffer an einem Blawen bandt geführet Palemon wirdt durch Kaltsinnikeit an einem silberfarben bandt geführtt Syluander wirdt durch Melancolie an einem schwarczen bandt geführt [39r] Vngluck vnndt Schaden mitt fackeln Corilas wirdt durch Freude an einem gelben bandt geführtt Tircis wirdt durch verzweiffelung an einem feuille morte bandt geführett Calydon wird durch hoffnung an einem grünen bandt geführett Damon wirdt durch zorn an einem Rothen bandt geführtt Pantesmon wirdt durch geduldt an einem braunen bandt geführett Vergenglichkeitt vnndt Rew mitt fackeln Cupido soll vnder den 10 hirten herumb lauffen Destino soll das Cartell vberlieffern [39v] Kleidung Destino soll gekleidt sein wie ein Bawr, vndt doch eine güldene Krone vf dem haupt vndt zepter in der Handt haben Eittelkeitt soll gekleidt sein wie eine Jungfraw, soll in der handt einen Spie- gell tragen Thorheitt soll gekleidet sein wie ein Nar vndt in der handt eine pouppin haben Die Musici sollen gekleidet sein wie man sonst die hirten oder Satyri kleidett Discordia soll gekleidet sein wie eine Jungfraw, bundt das keine färbe mitt der andern accordire in den henden soll sie tragen einen Blasebalck Angst vnndt Herczenleitt wie Jungfrawen bekleidet Angst soll ein hercz in einer Preßen tragen, vndt Herczenleidt ein hercz in ein schwarcz bandt gewickelt. [40r] Celadon soll leibfarb bekleidet sein, welches lieb vnndt schmercz be- deute Passion oder Leiden soll wie ein Jungfraw bekleidet sein, ihr Leib mitt Pfeilen durchschoßen, an ihrem halß ein strick vnndt ein Amboß in der Handt haben Hylas soll weiß oder wiederschein welches coulleur changeante ist, gekleidet sein Vnbestendikeitt soll wie ein Jungfraw bekleidet sein mit flügell vf dem Rücken vnndt an fußen in der handt soll sie Blumen oder Laub so da abfelt tragen Lycidas soll in blaw welches eiffer bedeutet gekleidet sein Eiffer soll auch wie eine Jungfraw bekleidet sein ihr Rock soll voller augen vnndt ohren sein vnndt in der hand soll sie einen gemahlten Argum haben [40v] Palemon soll silberfarb bekleidet sein welches die farbe des kaltten erzes ist Kaltsinnikeitt soll auch wie eine Jungfraw doch gancz vnachtsamb gekleidet sein in der handt soll sie ein eiszapffen tragen Vnglück soll gekleidet sein wie ein Jungfraw, vnndt ein zerbrochenes Segell in der handt tragen Schaden soll auch gekleidet sein wie ein Jungfraw soll ihr geltt vnndt klei- noden von ihr werffen Syluander soll in die Melancolische schwarcze farb gekleidett sein Melancolie, soll wie ein Jungfraw, iedoch in schwarcz bekleidet sein, ihren kopff soll sie in der handt tragen. [41r] Corilas soll gelb gekleidet sein, welches freude vndt iouissance bedeutett Freude soll wie ein Jungkfraw bekleidett sein vnndt in der handt kartten, würffel, Pfeiffen vnndt dergleichen tragenn. Tircis soll feuille morte tragen, welches die verczweiffelte färbe ist, der blätter so abgefallen sindt Verczweiffelung soll wie ein Jungfraw bekleidet sein, soll ein bloßen dolch vf ihr hercz seczen Calydon soll grun bekleidet sein welches die hoffnung bedeutett Hoffnung soll wie eine Jungfraw bekleidet sein einen grünen krancz vf dem Kopff vnndt ein ancher in der handt tragenn. [41v] Damon soll Roth bekleidet sein, welches Zorn bedeutett Zorn soll wie eine Jungfraw bekleidet sein mitt hengenden haren, vnndt soll eine brinnende fackell in der handt tragen Pantesmon soll Braun bekleidet sein welche färbe der gedultt zuge[e]ignett ist Geduldt soll wie eine Jungfraw bekleidet sein einen krancz vf dem Kopff vnndt ein Lemblein vnderm arm tragen. Vergenglichkeitt soll wie eine Jungfraw bekleidet sein in der hand soll sie eine Raucherende Rauchkercze tragen. Rewe soll gekleidett sein wie die Leutt die sich so selbst steupen vndt soll sich auch schlagenn vnndt Geißeln Cupidinis kleidung ist wohll bekant. [42r] S. P. D. Cl. Buchnere, Tuæ cum publicis cursoribus Viennam ad me allatæ sunt, quô me cum Kirchnero Consiliario nunc Imperatoris, contuleram. Et hæc absentia mea facit, quod tardius ad tuas respondeam. Nobilissimum Hubnerum me amare gaudio mi est maximo, utque non remittat ex hoc favore suo tu eum rogabis. Faciam ipse etiam meis literis, cùm scribere accuratius potero, nunc ob festinationem Mercatorum et negotia mea in conventu Ordinum et Principum Silesiæ vix hæc ad te exarare possum. Inscripsi Dn. Hübnero librum Odarum in meis carminibus, quæ jam Bibliopola â me accepit, ut Argentorati aut Francofurti typis mandentur. Ipsa Poëmata monitu Kirchneri toti domui Anhaltinæ dedicabo; ob studium, quod egregij illi Principes ad illustrandas bonas artes adhibent, et ob consanguinitatem amicitiamque, quâ nostris Prin- cipibus juncti sunt. Faceres rem gratissimam si ab Hübnero nominum ordinem et honoris vocabula peteres, ejque propositum meum indicares. Barthio rursum scripsi ejusque responsum expecto. Epigramma ad me tuum elegans est, doctum et grave, ut tua omnia. Gratias tibi ago maximas Buchnere Eruditiss[im]e, teque valere etiam atque etiam jubeo. Uratislaviae 10. D. Maij Tibi addictissimus M. Opitius Hochgeborner Furst HochgeEhrter werdester Hertz Vielgeliebter Herr bruder E Ld. bitt Jch höchlich vmb Vergebung das ich sie mitt meinem vblen Schreiben molestire vndt hiermitt eine der größesten Hardiesse mich vnderwinden thue, Jch tröste mich aber einzich vndt allein E Ld. große Guttigkeitt, welche wie Jch mihr Einbilde nicht züe leßett, das E Ld. Jhrer dienerin diese freiheitt vor vbel nehmen wirdt, Gelangett demnach an E Ld. mein aller demuttigstes suchen vndt bitten das sie mihr die große gnadt vndt Freundtschaft wollen erweisen: mihr mitt, einer ohm starcken firnen wein auß züe helffen, Jch mus bekennen das eß eine der größesten kunheitt von der weldt Jst, E Ld. hierumb anzüesprechen, eß tringett mich aber hierzüe die große noht, dann Ja hierummen keiner züe bekommen Jst, So will M. holstein eine Cur mitt meiner Schwester vndt mihr in wenich tagen vornehmen in welcher ehr hochnöttich solchen altten wein vor vnß züe trincken erachten thutt, Jch bitt nachmahlich E Ld. zum aller demudigsten vmb Gotts willen vmb Vergebung dieser meiner sehr großen vnhofflichkeitt vndt plumbigkeitt, Jch Schäme mich woll von hertzen [1v] Solch große vngezogenheitt züe begehen, Aber leider wie obgedacht die noht zwingett manchen das züe begehen welches Ehr woll nimmer gedächt züe thun[.] Sonstet werden E Ld. woll schondt albereidt wißen das Damon seine hochzeitt nunmehr in 10 tagen gewiß (wo anderst die Madonthe nicht Schwächer wirdt dann sie wieder Zimlich vbel auff) züe weymar soll gehaltten werden, der gutte Adamas heltt sich itzt züe Leibzich auff, ist in willens auch nach weymar züe kommen, weill ehr aber Ja von der Jungen baursche, nicht so gerne will gesehen werden, suchen sie alle mittel abzüe wenden seine Ankunft, ich haltte aber darvor ehr werde sich doch nicht laßen abschrecken[.] Jch förcht mitt meiner abscheulichen Schrieft E Ld. gahr züe sehr verdrießlich zü sein bitt nochmahlich 1000000 mahl vmb Gotts willen ELd. vmb Vergebung aller meiner fehler, Ergeb mich in sein geneigdes andencken vndt faveur verbleibe die zeitt meines Lebens E Ld. von hertzen treu gehorsahme demudiege Schwester vndt dienerin Diane Eschwe am 14 May Ao. 1625 Statii MSti usuram diutiùs concedit. Opitii Poëticam adhuc retinet: in quâ, quid severiùs præcipiatur, monet. Tum Principes Anhaltinos recenset. Mittit etiam carmina in equestribus ludis nuptialibus edita. Suas juxtà equestres victorias lepidè jactat. [663] LIteræ tuæ XXX. Maji exaratæ ipso Pentecostes die mihi redditæ sunt. Utinam verò te ita onerare possem beneficiis, ut tu me officiis. Statii MSto ultra præscriptum tempus tibi uti si libet, licet. Tuus foret totus tam ϰτήσει quam χϱήσει, si meus esset. Celeberrimi Opitii Poëticam proptereà tibi remittere differo, quod Illustrissimo Principi LUDOVICO Anhaltino, ex Hollandiâ propediem reduci, eam priùs exhibere constitui. Nec enim à bibliopolis Lipsiensibus hactenus ejus exemplar unum atque alteram obtinere potui. Nobilissimus Tassi translator Werderas mecum eam perlegit. Opus ipsum præclarum, laborem utilissimum judicavimus: Sed regulas nonnullas deprehendimus exactiores, quàm ut in eas impingere quandoque vel ipsi Opitio non potuerit contingere. Quocirca uterque sæpiusculè optavimus, vel trium saltem horarum spatio, si ampliùs non liceret, ut tecum & cum præstantissimo Opitio simul colloqui daretur: sed quando licebit nobis esse tam beatis? Illustrissimorum Principum Anhaltinoram nominum ordinem & honoris vocabula, quæ à me postulat, nisi ea jam tum ab Illustrissimi Principis Domini Georgii Rudolphi, Ducis Lignicensis, Domini sui & mei Clementissimi, Secretariis, uti facilè potuit, obtinuit, sunt ista: Christianus Senior, Augustus Ludovicus, Johannes Casimirus. Illi Fratres, hic eorum ex fratre natu majore, nepos. Prætereà Christianus II. Senioris aut I. filius; Omnes Principes Anhaltini, Comites Ascaniæ, Domini Servestæ & Bernburgi. Ex illis Princeps Ludovicus solus est poëtices, inprimis Germanicæ Amator, Promotor, Judex; ac proptereà meo judicio dedicatione istâ præ cæteris solus dignus. Reliqui Admiratores saltem. Liber Odarum ipsius, ut [664] omnia, quæ ab ipsius incomparabili ingeniô promanant, gratissimus mihi erit: sed nomen ipsius Opitii jamtum nusquam non celeberrimum, meo longè meliùs isti operi patrocinabitur. Pro transmisso carmine D. Martini recipies duo exemplaria carminum, quæ in ludis equestribus Vinariæ nuper, in nuptiis principalibus habitis, sparsa sunt. Quorum unum Clarissimo Opitio, cum oblatione officiorum meorum transmittere poteris. Primum locum quod tenet, prorsus extemporaneum est. Citiùs enim calamô ferè quàm mente mihi excidit. Inter Phœnicis equites, Ӕthiopes & Americanos ipsus meliorem præ reliquis fortunam expertus sum. Non tantùm enim, ut Ajax apud Ovidium ait: non sum superatus ab illis, quippe qui novies contra illos currens, bis saltem inferior, septies victor abii; Verùm etiam primum sæpiùs transfixi & ablati circuli pretium tuli. Quod proptereà solummodò te nescire nolui, ne cum vulgo crederes, literis cum ocreis minùs convenire. Quinimò si Pegasi alis meis equis uti licuisset, absolutiorem adhuc victoriam sperâssem. Vale Vir Cl. & in amore mihi perpetuas vices reddere perge. Dessæ IX. Jun. MDCXXV. Tuus Tobias Hübnerus. Beschreibung der Quelle Q LHA Sachsen-Anhalt/ Oranienbaum: Abt. Bernburg A 9a Nr. 1981, Bl. 11rv, 11v vacat, eigenh. Monsieur mon treshonnoré frere, voicy la demande par escrit de vostre fils aisné, la ou il vous plaira de le prendre en bonne part, de m'en mesler, ce que ie n'eusse faict, si ce n'eust esté vostre bonne volonté. Je ne doubte nullement qu'y prendrez la plus convenable resolution, et excuserèz aussi l'ardeur de la ieunesse, en cas qu'il y ait de la faute. Quant a moy vous me trouverez tousiours prest a voz services plus que volontiers: Pendant que ie suis sur cestecy, voicy quelques particularitéz me surviennent, lesquelles seront encloses, et quant a noz devises vous serez content de retenir vostre Ruscelli chez moy, iusques a ce que ie l'aye monstré a Monsieur Hubner, et Thierri de Werder, lesquels i'estime pour les plus capables d'un tel oeuvre, en cas qu'ils s' en veillent charger. De plus ie vous envoye une ulterieure responce imprimée ceste année sur la chancellerie secrete Bavare Anhaldine, quand vous l'aurez leue, elle pourra estre renvoyeé, et ie suis Vostre bien humble frere a vous faire tresaffectionné service Louys pr. d'Anhalt. De Cöten ce 27. de Juin 1625. Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herren/ Herren Ludwigen/ Fürsten zu Anhalt; Grafen zu Ascanien vnd Ballenstadt; Herren zu Zerbst vnd Berenburg; Meinem gnädigen Fürsten vnd Herren. GNädiger Fürst vnd Herr/ Aus Betrachtung der Zeiten/ vnd Entgegenhaltung des Verlauffs der Dinge/ so sich jemals zugetragen haben/ befinden wir/ daß wie Regimentern vnd Policeyen/ also auch mit jhnen der Geschickligkeit vnnd freyen Künsten jhr gewisses Ziel vnd Maß gestecket sey/ vnnd sie auff ein mal mit einander entweder steigen oder zu Grunde gehen. Welches wie es zwar zuförderst der grössern Gewalt vber vns zugeschrieben werden muß; jedoch ist nachmals von denen Vrsachen/ die wir Menschen ergründen mögen/ diese wol die fürnembste/ daß gelehrter Leute Zu- und Abnehmen auff hoher Häupter vnd Potentaten Gnade/ Mildigkeit vnnd Willen sonderlich beruhet. Von den Römern/ vnnd zwar jhrer Poeterey alleine/ zu sagen/ so haben jhre Keyser diese Wissenschafft so lange in jhren Schutz vnd Förderung genommen/ so lange jhr Reich vor Einfall barbarischer Völcker vnnd eigener Nachlessigkeit bey seinen Würden verblieben ist. Der vnüberwindliche Cajus Julius hat das Keyserthumb vnd die Poeterey (gleichsam als sie beysammen seyn müsten) zu einer Zeit auffgerichtet vnd erhöhet. Seine Reise (dessen Namens hat er ein Getichte gemacht) ist von männiglich gelesen [a ij v] worden. Daß jhm Euripides muß bekandt gewesen seyn/ zeiget sein täglicher Spruch an/ den er aus diesem Trawerspielschreiber genommen. Licinius vnd Catullus/ ob sie wol so ehrenrührige vnnd schändliche Verse auff jhn geschrieben hatten/ daß wir auch jetzund noch daraus nicht minder des grossen Heldens Vppigkeit/ als aus andern Schrifften seine fürtreffliche Thaten sehen können; jedennoch als Calvus durch gute Freunde vmb Aussöhnung bey jhm anhalten lassen/ hat er am allerersten vnnd aus freyem Willen an jhn geschrieben: Catullus aber ist von jhm/ eben den Tag als er Abtrag gethan/ zur Taffel gezogen/ vnd in beharrlicher Gnade gehalten worden. Was sein Sohn Augustus für ein artlicher vnd sinnreicher Poet gewesen sey/ würden seine Sicilia/ Achilles/ ausder-See-steigende Venus/ vnd andere Sachen erweisen/ wann die Vnbilligkeit der zeit vns dieselbigen nicht mißgönnet hette. Darumb ist sein Hoff auch ein Auffenthalt vnd Zuflucht gewesen aller Poeten. Aus diesen ist sonderlich Mecenas an zu ziehen/ deme er/ so zu sagen/ sein gantz Hertze vertrawet hatte. Jtem/ Alphenus Varius/ Pollio/ Cornelius Gallus/ welcher/ vngeachtet seiner geringen Ankunfft/ von jhm zum Verwalter vber Egypten gemacht ist worden. Was Virgilius bey jhm gegolten/ ist aus diesem abzunehmen/ daß er auff instendiges Begehren/ er solte jhm dem Keyser nur etwas von seiner fast ausgefertigten Eneis vberschicken/ solches nichts desto weniger hinterzogen/ vnd erst lang hernach in seinem vnnd der Octavien Beywesen das andere/ vierdte vnd sechste Buch darvon gelesen hat; in welchem letzten vnter andern auch jhr Sohn Marcellus/ der im sechzehenden Jahre todes verbliechen/ mit solchen Worten berühret wird/ daß die Eltern vor grossem weinen den Poeten stille zu schweigen vermahnen musten. Den Horatius betreffende/ so haben wir noch etwas von Schreiben/ darinnen jhn der leutselige Herr zu seinem Secretar begehret/ vnnd vnter andern saget/ ob gleich Horatius seine Freundschafft hoffertiger weise ausgeschlagen hette/ daß er jhm dennoch nicht wolte wieder gram seyn. Sonsten spricht er an einem Orte zu jhm: Wisse/ daß ich mit dir zürne/ weil du meiner in deinen Schrifften nicht zum öfftern erwehnest. Fürchtest du/ es [a iij r] werde dir bey den Nachkommenen eine Schande seyn/ daß du dich so gemeine mit vns gemacht habest? Daß Ovidius/ als ein gelehrter höfflicher Edelman/ in Gnaden gewesen/ ist aus seiner Vngnade zu sehen: Denn er ohne grosse Kundschafft bey Hofe in dieselbte nicht gerathen were. Jm vbrigen/ so hat der weise Fürst auch des Apollo vnnd der Musen Tempel bloß darumb auffgebawet/ daß die Poeten vnnd Redner darinnen sich vben/ vnnd jhre Sachen ablesen köndten. Sind derowegen vber die obgenandten/ Propertius/ Bassus/ Tibullus/ vnd andere schöne Gemüter hauffenweise herfür gebrochen/ vnd haben die Poeterey so hoch getrieben/ daß sie nachmals entweder also verbleiben/ oder nothwenig geringer werden müssen. Tiberius solte sampt mehren seines gleichen mit stillschweigen vbergangen werden/ wann nicht von guten Leuten offte was böses/ vnnd von bösen auch was gutes verübet würde. Dieser hat Griechische vnnd Lateinische Vers getichtet/ vnd ist Poeten so hold gewesen/ daß jhm die Gelehrten jhre Sachen in grosser Menge zugeschrieben haben. Griechisch aber vnter Latein zu mischen (wie in vnserer Sprache ein vbeler Gebrauch ist) hat er so sehr vermieden/ daß er auch eines / als er etwas auff Römisch zu geben im Rathe nicht vermochte/ vmb Verzeihung gebeten/ daß er sich eines frembden Wortes gebrauchen muste. An welcher Tugend Ewre Fürstl. Gnade jhme so ähnlich ist/ als sie jhm vnähnlich ist an dem jenigen/ was von Regenten fürnemlich erfordert wird. Ferner Claudius war so vnachtsam vnd fast blöde/ daß seine Mutter Antonia von jhm gesaget hatte/ die Natur hette jhn nicht ausgearbeitet/ sondern nur angefangen; ja daß jhn seine Leute/ wann er zuweilen vber Tische eingeschlaffen ist/ mit Oliven- vnnd Daddelkern geworffen haben: doch hielt er die Poeten so werth/ daß er/ als er ohn gefehr im Spatzierengehen auff dem Pallaste/ laut reden vnd schreyen hörete/ vnd jhm gesaget ward/ der Nonius lese seine Vers/ geschwinde vnd vnversehens hingieng/ vnd einen Zuhörer gäbe. Zu Lyon in Franckreich stifftete er vnter den Rednern vnd Poeten bey des Augustus Altare eine stattliche Vbung/ vnnd satzte vor die so gewinnen oder verlieren würden gewisse Verehrung vnd [a iij v] Straffen aus. Den Homerus wuste er bey aller Gelegenheit her zu sagen: wiewol er sonsten so vnbedächtig vnd vergeßlich war/ daß er viel/ welchen er zuvor den Kopff nehmen lassen/ auff den andern Tag hernach zu der Taffel vnd auff ein Bretspiel begehrete; item als Messalina auff seinen Befehl hingerichtet worden/ stracks hernach fragte/ wie er sich etwas nidergeleget hatte/ warumb doch seine Gemahlin nicht käme. Nero war von Art zur Poeterey geneiget/ vnnd hat ohn alle Müh einen stattlichen Vers weg gemacht; wie dann Plinius des Getichtes erwehnet/ darinnen er seiner Poppeen Haar gerühmet habe. Darumb hat er viel solcher Leute zu sich genommen/ vnnd ist auch Seneca bey jhm angegossen worden/ als ob er jhm gleichsam zu trutze/ vnd jhn darinnen zu vberwinden/ der Poeterey nachhienge. Jhm hat Lucanus seine Bücher von der Pharsalischen schlacht vbergeben: wie Valerius Flaccus die Argonautica dem Vespasian; welcher gute Poeten soll zu sich erkaufft haben. Sein Sohn Titus hat von der Hand weg geschrieben was jhm beliebet hat. Domitianus richtete Minerven zu Ehren ein Fest an/ auff welchem die Poeten vnter einander kempffen musten: von denen Statius vnnd Martialis jhm sonderlich anbefohlen gewesen zu seyn scheinen. Nerva war selber ein Poet. Trajanus kundte schwerer Kriege halben (wie ich in meinen Büchern von Dacia zu erzehlen gedencke) dem Studieren nicht sonderlich obliegen; er ließ jhm aber gelehrte Leute so anbefohlen seyn/ daß vnter jhm nicht weniger die Poesie als das Römische Reich auff das newe jhre Kräfften zu rühren/ vnnd sich zu verjüngen schiene. Von seinen fürnehmbsten Leuten war Spurinna/ der vnter andern löblichen Thaten den König der Bructer/ so ohne gefehr vmb die Wetteraw gewohnet/ mit Waffen vnd Gewalt eingesetzet/ vnnd das vnbändige Volck durch blosses Schrecken (welches die schöneste Art zu siegen ist) bezwungen hat. Dessen wenige Vers/ so ein vornehmer Mann vor etzlichen Jahren erst heraus gegeben hat/ machen/ daß wir die vbrigen so verlohren sind/ mit grösserm Verlangen missen. Den Jüngern Plinius machte Trajanus erstlich zum Bür-[(a iiij) r]germeister zu Rom/ nachmals zum Verwalter vber eine Provintz am Euxinischen Meer. Als er Keyser ward/ vnd jhm der bekandte Poet Silius Jtalicus nur nicht entgegen ziehen mochte/ wie breuchlich war/ sondern in Campanien seiner Güter abwartete/ vertrug er solches mit so grosser Gedult/ als mit grosser Freyheit Silius sich dessen vnterwinden dörffen. Daß Hadrianus ein Poet gewesen/ beweisen die Vers an den Florus/ vnnd die mit denen er seine flüchtige vnd nun abscheidende bleiche Seele zwar Heydnisch/ aber doch sehr artlich gesegnet. Jm vbrigen sov hat er nicht allein Carmina mit andern in die Wette gemacht/ sondern ist auch des Lobes so begierig gewesen/ daß er seinen freygelassenen Dienern viel Sachen gegeben hat/ welche sie vnter jhrem Namen ausgehen lassen musten. Caracallen schriebe Oppianus die Bücher von der Jagt vnd Fischereyen zu; der jhm zur Belohnung seinen Vatern/ welchen Severus nach Malta in das Elend verwiesen hatte/ frey liesse/ vnd sonsten hoch begnadete. Macrinus hat einen feinen Griechischen Vers gemacht. Heliogabalus war so ein Vnmensch/ daß es auch ein Laster ist/ an seine Laster nur gedencken; noch kan man spühren/ daß Terentius jhm ein liebes Buch ist gewesen. Alexander Severus hat sich für gelehrten Leuten hefftig gefürchtet/ daß sie nicht etwas nachrüchtiges von jhm herfür brächten. Diesem war Horatius sehr angenehm/ vnd hat zu sagen pflegen/ Virgilius sey der Poeten Plato; dessen Bildnis er neben dem Achilles vnd andern grossen Helden in seine Hauscapelle gesetzet hat. So soll er auch die Poeten so man bey seiner Regierung gewust hat/ sehr gern vnd offtmals gehöret/ vnd selber der guten Fürsten Leben/ als ich vermeyne/ mit Grichischen Versen/ denn das Latein jhm nicht allermassen abgehen wollen/ beschrieben haben. Serenus Sammonicus/ dessen Getichte von Artzneysachen noch beyhanden/ ist des jüngern Gordianus Lehrmeister gewesen; welcher jhn sehr geliebet hat. Balbinus war von den fürtrefflichsten Poeten zu seiner Zeit. Wie nachmals auch Gallienus/ dessen Hochzeitlied auff seiner Brüder kinder hundert andere vbertroffen; [(a iiij)v] als aus den vberaus lieblichen Versen/ so wir noch darvon haben/ leichtlich zu glauben ist. Numerian soll auch vber alle Poeten die mit jhm lebten/ gewesen seyn: von denen Aurelius Apollinaris vnd Olympius Nemesianus/ der dem Carin sein Buch vom Weidwercke zugeschrieben/ sonderlich gemeldet werden. Jm vbrigen redete er so wol/ daß der Rath sein Bild in die Vlpische Bibliotheck nicht als einem Keyser/ sondern als einem vornehmen Redner setzen/ vnd darunter schreiben ließ: NUMERIANO. CӔSARI. ORATORI TEMPORIBUS. SUIS. POTENTISSIMO. Julianus war nicht weniger ein guter Poet/ als ein Kriegsmann: wie auch hernach Gratianus/ dessen Lehrmeister Ausonius gewesen. Arcadius vnnd Honorius hielten so viel von dem Claudian/ daß sie auff den Trajanusmarckt zu Rom/ auff welchem vornehmer Helden Tugend durch die Poeten erzehlet vnnd gerühmet ward/ sein gehawen Bildnis setzen/ vnd mit einem herrlichen Titul zieren liessen. Nach diesem ist auff ein mal die Gewalt vnd Wissenschafft der ewigen Stadt gemach vnd gemach verdorret/ vnd sind aus Römischen Keysern Gottische Tyrannen/ aus Lateinischen Poeten aber barbarische Reimenmacher vnd Bettler worden. Daß man also beydes fast nichts löbliches gethan/ vnnd wenig artliches geschrieben hat. Karl der Grosse hat nebenst der Deutschen Regierung auch die Deutsche Poeterey herfür gesucht; dem endlich andere Potentaten vnd grosse Männer so sehr nachgefolget sind/ das sie dieselbige zugleich mit den Ritterspielen allzeit geheget haben. Hiervon werden gelobet Keyser Heinrich Barbarossa/ Kunrath Römischer König/ Ewer Fürstlichen Gnaden Vorfahren einer ein Fürst von Ascanien/ Marggraff Otto von Brandenburg/ Hertzog Heinrich von Breslaw/ Marggraff Heinrich von Meissen/ ein Marggraff von Hochburg/ Kunrath Graff von Kirchberg/ Friedrich Graff von Leiningen/ Vlrich Freyherr von Gutenberg/ vnd sonsten viel Helden vnd Ritter/ derer Sachen wol zum theil noch möchten verhanden seyn/ wann man in Klöstern vnd sonsten die Bücher auffschlüge. [b r] Hat sich also bey der gemeinen Finsternis vnd grossen Verachtung des Studirens doch jmmerzu ein Stral der Wissenschafft blicken lassen; biß hernachmals durch Zuthun hoher Leute (denn ohne dieselbigen dißfals nie etwas ausgerichtet ist worden) Griechische/ Lateinische/ vnd andere Poeten sich gefunden/ vnd den Alten im minsten nichts nachgegeben haben. Die Florentiner/ als sie in jhrem Danthes/ dem ersten Liechte der Hetrurischen Sprache/ so ein edles vnnd grosses Gemüt sahen/ erhüben sie jhn zu dem höchsten Ampte; vnnd ob jhn wol nachmals das vndanckbare Vaterland/ welches er die Mutter der Lieb nennet/ verstieß/ ward er doch hergegen der fürtrefflichen Comedie halben/ die er in seinem Elend (wo Ruhm vnd Ehr ein Elend ist) geschrieben/ zum Bürger in gantz Jtalien angenommen. Jn was für Ansehen sein Landsmann vnnd Schüler Petrarch/ so den Meister an Wissenschafft vnnd Zierligkeit weit vbertroffen/ bey männiglich gerathen/ wie man jhm auch auff einen Tag aus Rom vnd Franckreich den Lorberkrantz angetragen/ weis Ewre Fürstl. Gnade/ vnnd pfleget sich mit der Historien seiner wunderbahren Krönung sonderlich zu erlustigen. Vber wenige Zeit hernach haben sich/ wegen der Vnterdrückung vnnd dienstbaren Joches jhres Vaterlandes viel gelehrte Griechen in Jtalien begeben/ vnd durch sondere Beförderung alle gute Künste vnd Sprachen nicht allein selber getrieben/ sondern auch andere schöne Geister neben sich als mit einer heilsamen Gifft angestecket vnd entzündet. Musurus aus Creta ist sonderlich zu nennen/ welcher als er das himmlische Getichte vber den Plato geschrieben/ hat jhn der gelehrte Fürst Leo der zehende/ dessen mehr als Königlicher Freygebigkeit wir ein grosses Theil der besten Bücher vnnd Scribenten zu dancken haben/ aus keiner andern Vrsache/ wie man darvor helt/ zum Epidaurischen Ertzbischoffe gemacht. Wie zuvor seines Herren Vatern Großvater Cosmus ein Vater aller Poeten/ sein Vater aber Laurentius Medices auch selber ein Poet gewesen ist. Diesen haben etzliche Arragonische Könige nichts weichen wollen; Alfonsus sonderlich/ zu dem als seiner Hoffleute einer [b v] sagete/ hohen Standes Personen dürfften nicht studieren/ gab er zur Antwort/ daß solches eines Ochsens/ vnnd keines Menschens Stimme were. Bey diesem ist Jovian Pontanus lieb vnnd werth gehalten/ bey König Ferdinanden auch nachmals kammermeister worden; wie hergegen König Fridrichen Jacob Sannazar/ der gleichsam linckes vnd rechtes die herrlichsten Wellschen vnd Lateinischen Carmina geschrieben hat/ sonderlich angenehm gewesen. Jn Vngern war Matthias Corvinus/ bey dem Galeottus Martius vnd andere so viel golten/ daß er auff jhren Rathschlage vnzehlich viel Bücher/ so mit höchstem Verlust bey Einnehmung Ofen in der Türcken Hände sind kommen/ aus Griechenland holen vnd zusammen kauffen ließ. Jn Franckreich regierete Franciscus der Erste/ der in seinem Lande den guten Künsten so einen festen Grund gebawet hat/ daß sie von selbiger Zeit an die vielfältigen ausländische vnnd Bürgerliche Kriege abzubrechen im wenigsten nicht vermocht haben. Dannenhero war ein eyfferiger Streit der Gemüter/ vnnd wolte sich ein jeder für dem andern herfür thun. Von denen sonderlich sind die zweene Ferrarische Herren Titus Strotza vnnd sein Sohn Hercules/ der sich das hohe Ansehen vnnd Würden an seines Fürsten Hofe von der Poeterey nicht abhalten ließ. Vnnd der Cardinal Bibienna/ so die lustige Comedien Caliandra ertichtet hat/ welche von dem jungen Römischen Adel des Hertzogs von Mantua Gemahlin Jsabellen zu Ehren mit grosser Pracht gespielet ist worden. Mehr Balthasar Castilion/ den Bapst Clementz an Keyser Carln den Fünfften in Spanien gesandtensweise verschickete/ Cardinal Bembus/ Cosmus Pactius Leons des zehenden Basen Sohn/ Ludwig Ariost von Ferrar/ Marius Molsa/ vnd andere/ derer Name so lange bleiben wird/ so lange man wird Bücher lesen. Wie sich dann auch die sinnreichen Frantzosen/ Marott/ Bellay/ Bartaß/ Ronsard vnnd nunmehr der von Vrfe vmb jhre Sprache so verdienet gemacht haben/ daß sie darumb von [b ij r] den Einheimischen billich geliebet/ vnd von den Frembden beneidet werden. Wir Deutschen/ wie wir zu dem Latein vnnd Griechischen/ nebenst den freyen Künsten/ etwas später kommen sind/ vnnd doch alle andere Nationen an reichem Zuwachs der gelehrtesten Leute vberholet/ vnnd hinter vns gelassen haben/ also wollen wir von vnserer eigenen Poeterey ingleichen hoffen/ die/ vngeachtet der nunmehr langwirigen krige/ sich allbereit hin vnd wieder so sehr wittert vnd reget/ daß es scheinet/ wir werden auch dißfals frembden Völckern mit der Zeit das Vortheil ablauffen. Eine vnnd andere Vmbstände zu erzehlen/ weis ich nicht/ ob Ewre Fürstliche Gnade gnädiges Gefallen daran tragen möchte; das kan ich aber mit Stillschweigen nicht vbergehen/ es habe mich die hohe Gunst/ mit welcher Ewer Fürstl. Gnade unserer alten/ reinen vnnd ansehnlichen Sprache beygethan ist/ vornehmlich behertzt gemacht/ deroselben hiesige meine Getichte in Vnterthänigkeit zu vbergeben. Aber auch dieses nicht zuförderst gesetzt/ wem hette ich selbige billicher als Ewer Fürstlichen Gnaden zuschreiben können/ weil dero hohe Fürstliche Gaben/ Weisheit/ Güte vnnd Leutseligkeit/ wann sie mir schon gegenwertig nicht were bekandt worden/ so weit in allgemeinem Gerüchte sind/ daß ein jeder darvon weis der nach Tugend fraget? Vnnd dann hat nicht Ewre Fürstliche Gnade von geraumer Zeit her jhr die Syrer/ Hebreer/ Griechen vnnd Lateiner zu Schuldnern gemacht/ welcher Bücher vnd Künste sie/ aus blosser Liebe der Göttlichen vnnd Weltlichen Wissenschaft/ vnnd wie die Sonne ins gemeine allen Menschen zu frommen/ so vielen Ländern vnd Provintzen mit voller Hand hat ausgetheilet? Daß nun Ewre Fürstliche Gnade auch der Poesie die hohe Gnade vnd Ehre anthut/ folget sie dem rühmlichen Exempel oben erzehlter Potentaten so verstorben sind/ vnnd giebet selber ein gut Exempel denen die noch leben. Die Vrsache aber/ warumb Ewre Fürstl. Gnade vnnd andere werthe Helden hierzu gleichsam von Natur gereitzet werden/ ist vornemblich die Begiehr der Vnsterbligkeit/ welcher die edelsten [b ij v] Geister nachhengen / vnnd jhnen den künfftigen Ruhm vnnd Namen als eine Belohnung jhrer Tugenden vnnd Tapfferkeit ohn Vnterlaß für Augen stellen. So legte Alexander seinen Tolch vnnd den Homerus allzeit zusammen; ohne Zweiffel anzuzeigen/ daß seine ritterliche Thaten bald musten verschwiegen bleiben/ wann sie nicht durch sinnreich Schrifften vnnd Zuthun der Poeten erhalten würden. Dann weil nicht allein kostbare Palläste/ herrliche Begräbnisse/ starcke Festungen/ vnd Städte entweder durch Brandt oder feindliche Gewalt/ oder/ wann schon diß nicht were/ durch die Zeit/ welche aller Sachen letzter Feind ist/ endlich verfallen vnnd vntergehen/ als gedencket ein auffgewacktes edeles Gemüte jhm in dem Hertzen der Nachkommenen ein ewiges Haus auffzubawen; welches von denen Poeten sonderlich zu erwarten ist. Darumb jhnen auch/ was jhre andere Getichte belanget/ so von Eitelkeit vnnd vergänglichen Dingen reden/ billich etwas nachgesehen vnd verhangen wird. Diejenigen aber/ so in guter Leute Gebrechen vnnd Mengel vntersuchen/ jhre Tugenden aber nicht kennen/ sind den Raben vnnd andern Raubvögeln zu vergleichen/ welche die lebendigen gesunden Thiere gehen lassen/ vnnd auff ein stinckendes Aaß mit vollem Fluge setzen. Sie wissen nicht/ vnnd wollen nicht wissen/ das in solchen Getichten offte eines geredet/ vnnd ein anderes verstanden wird/ ja das jhm ein Poet die Sprache vnnd sich zu vben wol etwas fürnimpt/ welches er in seinem Gemüte niemals meynet; wie dann Asterie/ Flavia/ Vandala vnnd dergleichen Namen in diesen letzten Büchern nichts als Namen sind/ vnnd so wenig für wahr sollen auffgenommen werden/ so wenig als glaublich ist/ daß der Göttliche Julius Scaliger so viel Lesbien/ Crispillen/ Adamantien/ Telesillen/ Pasicompsen/ vnnd wie sie alle heissen/ geliebet als gepriesen habe. Jch wil mich aber weder den Neid noch einiger Nachrede von dem guten Vorsatze/ nebenst meinem andern Studieren/ auch disfals bestes Vermögens vnnd in grössern Wercken noch weiter zu fruchten nicht hinterziehen lassen; angesehen sonder-[b iij r]lich das verstendige Vrtheil/ so Ewre Fürstl. Gnade hierüber fellet/ vnnd die Liebe/ welche sie neben vielen grossen vnnd fürnehmen Leuten hierzu treget. Deroselbten vnd dem gantzen Hoch-Fürstlichen Hause zu Anhalt ich Friedliche Regierung vnnd bestendige Wollfarth von dem Höchsten wüntsche; mit angehenckter demütiger Bitte/ E. Fürstl. Gnade geruhe mich in beharrlicher Gnade/ Schutz vnnd Förderung zu behalten/ vnd mein Gnädiger Fürst vnd Herr zu seyn; wie dann ich mich verpflichtet befinde jederzeit zu verbleiben Ew. Fürstl. Gnaden Vnterthäniger Diener Martin Opitz. MARTINI OPITII Oden oder Gesänge. [174] Ad Nobilissimum Virum, TOBIAM HÜBNERUM, Consiliarium Dessaviensem, & Præfectum Aulæ. QVis fuit, innocuos qui sola ad rura Poëtas Misit, & obscuras jussit amare casas? Hoc nolite dii, à nobis haud posse vigorem Rerum, qui capimus relliqua cuncta, capi. Ӕdibus augustis divini Musa Maronis Splendorem accepit, nec minus ipsa dedit. Flaccus agros laudat tenues, vallemq́ue reductam; In Mœcenatis sed canit ista domo. Inter opes dominas Senecæ crevere cothurni, Et tandem humanos, proq́ue Nerone, lares. Cætera non tango: nostros tamen aspice vates, Ipsosq́ue in mediis arcibus esse vide. Regis Hamiltonus Cimbri, Rutgersius, ille Flos ævi, Sueonis splendida tecta colunt. Kirchnerum Lygius Princeps evexerat; at nunc Consiliis adhibet Cæsar & ipse suis. Seussiades Dresdæ est, Bregæ Nüsslerus; egoq́ue Hactenùs aularum pars quotacunque fui. Omnes Phṝbus amat; qui te mirantur amantq́ue, Hübnere, ô patriæ lausq́ue decusq́ue tuæ. Tu medios inter strepitus, & pondera rerum, Sollicitas Pindi, numina nostra, deas. Tu mecum instauras charæ genitricis honores, Et nostro tandem nos facis ore loqui. Te lecto Celtæ mirantur parciùs aureos Bartasii, nam sunt aurea cuncta, modos. Tarn gratus matri nemo est; jam quotquot amamus Dulce solum hoc gratos nos decet esse tibi. Posteritas faciet, cum diri fulmine Maitis Excusso placidos pax habitabit agros. Nunc ego quod possum, mare paucis augeo guttis, Et tibi rauca meæ carmina mitto lyræ. Sed mitto, ut valeas melius cognoscere quòd sit Velle meum, vates optime, posse tuum. BONӔ MEMORIӔ INCOMPARABILIS HEROINӔ LOYSӔ AMOENӔ Serenissimia Principis ac Dn. Dn. LUDOVICI Principis Anhaltini; Comitis Ascaniæ & Ballenstadii; Domini Seruestæ & Bernburgi, Filiæ desideratissimæ. VIdit ab agnati tibi, qui videt omnia, cæli Sedibus ingenium, diua Loysa, tuum, Quale nec heroum tulit ætas prisca, nec ista, Sola ferax scelerum, cernere digna fuit; Seu non æternæ, dicebat, promere Romæ Verba, meo potius seu libet ore loqui, Nil mortale sapis: malè grata mihiq́ue tibiq́ue Tellus non ultrà te, mea cura, capit. Hæc ait, atq́ue nouam cælum (sic addere visum est Sidera sideribus) jussit adire deam; Hîc vbi, felices inter longo ordine mentes, Ascaniæ radiat splendidus ordo domûs. At te, magne Pater, rerum Rex seruet, & annis Quos dempsit natæ det, Lodoice, tui[s]. LOys'/ es sahe der/ der alle dinge sihet/ Den Himmlischen Verstandt mit dem er euch verehrt/ Als kaum die alte Zeit der Helden je gehört/ Vnd diese Zeit nicht hat/ da selten guet's geschiehet: Es sey das sich dein Mund Latein zue reden mühet/ (Diß sprach er) oder auch wie ich mein Wort gelehrt/ So bist du mehr darmit als sterblich ist vermehrt: Jhr schönen Gaben/ kompt/ kompt/ laßt die Welt/ fliehet. So sagte Gott/ vnd nam die Göttin zue jhm ein: Jetzt steht das newe Liecht bey seinen andern Sternen/ Hier wo die schöne Schar der Seelen blinckt von fernen/ Vnd wo das edle Hauß von Anhalt pflegt zu seyn. Nun woll'/ jhr grosser Heidt/ Fürst Ludwig/ Gott das Leben/ Das er der Tochter hat genommen/ Euch jetzt geben. Mart. Opitius Beschreibung der Quelle Q LHA Sachsen-Anhalt/Oranienbaum: Abt. Bernburg A 9a Nr. 1981, Bl. 25rv, 25v vacat; eigenh. Monsieur mon treshonnoré frere, selon vostre desir i'espere estre avec ma compagne et un coche apréz de vous a Bernbourg lunedy prochain environ le noeuf ou dix heures, vous ne vous ferez nulle incommodite pour nous, car nous pensons d'aller encores ce iour la a Warmsdorf. J'envoye vostre responce a vostre fils aisné, et a vous icy dedans les huict rimes Allemands sur vostre devise en la compagnie fructifiante, le reste ne se peut encores copier, car il faudra premierement, parier a l'utile, pour quelques mots, qu'il y a changez. Cependant ie prie Dieu pour vostre prosperité, et suis Vostre tresaffectionné frere pour vous servir Louys pr. d'Anhalt. De Cöten ce 1 de Juillet 1625. Monsieur mon tres aymé nepueu, Quand ie receus hier vostre lettre Allemande, et sur cela ce matin la Françoise, je trouuois cestecy plus considerée, que celle la, ce que me semble peu convenient a l'humeur natif de nostre nation, qui ne deuoit pas estre alors si hastant. Et je m'estois hier quasiment resolu, de ne mouiller plus de pappier en ceste matiere, pource que i'apperceuois que par vostre hastivité vous n'auiez nullement eu esgard, tant aux remonstrations qu'aux conditions raisonnables de Monsieur vostre pere, lesquels pourtant tendoyt a uostre intention et la demande qu'aviez faicte, pour le voyage de vous proposè, n'y trouuant rien refusè, que la Compagnie d'une de voz soeurs, enquoy mon frere a des Considerations d'importance. Cela vous pourra servir d'icy en auant a cela, de penser bien meurement un affaire, auant que se precipiter, pour le donner du tout perdu, en cas, qu'on ne trouue a la premiere abordée toutes les Circomstances a son goust ou fantasie. Vous pardonnerez ma liberté, car par ce moyen retiendrez en effect le nom de L'Jmmuable, sur la devise duquel vous aurez icy enclos les huicts rimes Allemands. Mais pour retourner a uostre affaire, encores que ie deburois estre maintenant occupé es meditations Spirituelles, toutes fois a fin que voyiez le desir que i'ay de vous satisfaire, i'enuoye cy joinct voz deux lettres surmentionnées a Monsieur uostre pere, laissant le tout a sa paternelle disposition entre ses enfans, et d'autant que ie seray après demain chez luy a Bernbourg, en cas que l'occasion le donne, en parleray de bouche tant a mon susdict frere, qu'a vous, esperant, que cependant aurez trouué auec un humeur plus rassis le chemin, que deuez aller, et en quelle façon vous comporter enuers un bon pere, qui ne desire que le bien et l'aduancement de ses enfans, et ie suis Vostre tresaffectionné Oncle Louys pr. d'Anhalt De Cöten ce 2. de Juillet l'an 1625 Monsieur le Prince Christian le jeune d'Anhalt Monseigneur & Treshonnorè Oncle. J'envoye cy ioinct, des lettres, venues de mon frere d'Jtalie, avec les miennes, par lesquelles V. A. verra, le beau voyage, que mon frere, le prince Ernest a fait en Jtalie, a Gennes de Livorno, & les accueils quj luy ont estè faits. S'il plaist a V. A. de me renvoyer les miennes, apres les avoir leuës. J'envoye aussy a V. A. de petits vers traduits de l'Jtalien en Allemand, me sousmettant a sa gracieuse correction. Au reste ie reitere le congè d'hier, & demeure inviolablement, Monseigr. Le treshumble & tresaffnè. serviteur de V. A. Christian prince d'Anhalt. Ma compaigne se recommende aux bonnes graces de V. A. & a celles de Made. vostre compagne comme ie fays aussy treshumblement. de Bernburg ce 5 de Juillet 1625. Sonnetto del Guarini. Dolcissimo usignuolo Tu chiami la tua cara compagnia, Cantando: vieni, vieni, anima mia. A me canto non vale E non ho come tu da volar ale O felice augeletto. Come nel tuo diletto, Ti ricompensa ben l'alma natura, Se ti nego savier di die Ventura. Jst folgender gestaltt verdeutschtt: Du liebe Nachtigall, wie thustu ruffen sehnlich Dem süßen lieblein dein, das dir ist gleich undt ehnlich. Du singst: fluchs, fluchs, nu komb, du allerliebste sehl, Nun helff, das mein gesang mich auch nicht länger quehl, Weil ich nicht, wie du hast, die federn, zu erfliegen Dich glücklichs vögelein undt durfft sonst nieder liegen. Dich hatt ja die Natur mitt frewdt so reich belohntt, Daß du anstadt der wittz mitt glück allein gekrohntt. Bernburg 6 Juli 1625. Monsieur. J'ay a respondre a vos diverses lettres, et d'autant, que vous m'envoyastes une fois, des vers composèz par un contempteur de la poesie, qui nous ont fort scandalizè en la compagnie fructifiante, je vous envoye la responce la dessus, afin de la communiquer au dit faiseur de la Satyrique faillie, in materiâ et in formâ. Et iustement s'est rencontrè Mrr. Opicius, maistre de la poesie Allemande, qui a corrigè les uns dignes de correction, et rembarrè les autres indignes de correction et inutiles, respondant bravement et succinctement. Vous le prendrèz en meilleure part. Et je suis, Monsieur, Le vostre a vous servir Christian, Prince d'Anhalt. Des Waffen colera, des antwort rachgierkeit Der sich lobt, andre spott, der muß sein voller neidt, Zornig sein, thut nicht gut, rachgier nimbt ein böß endt, Spott Frommen nicht gebhurt, all drey von dir abwendt. Die letzte sylb im Wort colera ist sonst zwar kurtz, aber nach art des Worts Genua, da man die letzte sylb lang gesetzt, soll es nunmehr lang sein. Antwort auf den Verächter der Poeterey. Nach andeutung vnd verbesserten maß seiner Vnuernehmlichen Reimen. Jn grossem leidt Zu trost der leut Ist woll erleubett Daß vers man schreibett. Manch hertze leicht Dadurch erreicht Daß es in trauren Baß mög außdauren, Man kan zugleich Von lieb sein Reich Und Klag darnebena Wan in seim leben Es mancher nicht Dahin gericht Soll er nicht schelten Nochs lan entgelten Poeten drüm Jn seinem grima Wan einen lachen Sie etwan machen, Geschichts zur Zeitt Wan man hat freud, Sonst ihre threnen Sie gar woll können Mit deen raußlan Die trübnuß hana Ein auch zu trösten Sie sich getrösten Durch Gottes Wort Den höchsten Horta Wan nun ihr Reime Man helt mit leime Beschmitzt, allein Drumb Närrisch sein Und nützen wenig So mag der König Der Gott zu ehr Gesungen her, Auch auff der Seiten Zu manchen Zeitten, Gespielet auff Antworten drauff Sampt viel poeten Die selbst in Nöten Drauß sie erret Offt ihr gebet, Und Danckgesänge Han nach der länge Gemeinlich fast Jn maß verfast,a Diß mag genügena Wems nit wil fügen, Dem zum beschluß Jch sagen muß, Daß zwar Poeten Schwer gantz zu retten Von thorheit sein Die in gemeina Weil lieben Herren Von euch doch ferrn Jst wie ich mein Poet zu sein So werd ihr müssen Mit mir itz schlissen Daß ider Jeck Nicht lang zum Zweck Und alle Narren Was zu beharren Jch woll vermein Nicht drumb stracks sein Und reiner treten Wie die Poetena Wolt ihr dan nit Ein Narr sein mit, So thutt mir gleuben Jhr müsset bleiben, Derselb allein Dan eben sein Die erst, die rechten Dies widerfechten. CXXIV. Tobiæ Hübnero. S. P. ITa felix sim, Vir Amplissime & Nobilissime, ut ego vereor planè ac erubesco in tuum venire conspectum. Quis enim ullus cliens tam frigidus tam supinus esse potest, quàm ego fui hactenus; qui non dicam aliquot diebus, sed mensibus ipsis ne perfunctoriâ qui-[347]dem salutatione officium meum tibi probavi. Poteram quidem caussari negotia, & alia, quæ emplastri vicem arcessere solent in istâ culpa deprehensi: sed malui ego meipsum accusare potiùs, & reum peragere ad tribunal tuum, quam ineptissimis excusationibus perdere chartam. Quis enim unquam persvaderi sibi patiatur, sic me distringi negotiis, ut ne supersit tempus paucis literis ad amicos exarandis? Alii hoc nomine suas prætexant culpas. Mihi jam apud te ineptire non fuit. Troadum Senecæ, ut noster Opitius germanicè loqui docuit, mitto duo exemplaria compacta. Alteram tibi á me habeas, alterum illustrissimæ & incomparabili Principi tuæ, cujus virtutes indies magis magisque demiror, cum prolixâ atque humillimâ officiorum meorum denunciatione ut offeras, etiam atque etiam abs te peto. Tertium exemplar ad Nobilissimum Dominum Werderum, si grave non est, permittendum curabis: cujus Tassum nimis impatienter expectamus. Ecqvando prodibit tamdiu promissum o-[347]pus? Quando erit ut Germanicas nostras Musas ambiguam palmam Italis fecisse Camenis appareat; quæ in te jam olim omnem Gallicam svaviloquentiam argutiasque superarunt. Hanc lucem celeri turbine Parca neat . Philostratum Græcum cum versione Federici Morelli Prof. Reg. Parisiensis memini in Illustrissimi Principis tui bibliotheca vidisse. Ejus usum ad mensem unum abs te ut petam, facit ilia tua insignis comitas, quâ præsenti mihi certam impetrandi fecisti spem, quicquid istiusmodi abs te orarem. Qui tuus in me animus ut demutaverit, nullus equidem adduci possum. Is enim nobilium animorum status est, qui mundi supra lunam: quò nullæ mutationum vices pertingere possunt. Vale Vir Nobilissime & amare Buchnerum perge, qui ut se tibi probare possit, omnia paratus est & facere & pati. Vale. AUX PRINCES ET AVX SEIGNEVRS DE l'Academie des parfaits Amants. TROUVEZ bon, s'il vous plaist, que je suive vostre intention, & comme si je vous mescognoissois sous vos habits de Bergers, ie ne fasse aucune difference entre les Gentils-hommes & les Princes: entre les subjects & les Roys. Ie sçay que le siecle n'approuvera pas la permission que je vous demande: & que la Fortune, qui seule fait en terre les distinctions que le merite fait au Ciel, voudra que ma priere soit punie comme un attentat con-[(...)3v]tre son auctorité. A n'en mentir point, je devrois non seulement estre plus complaisant à la corruption generale des esprits, mais n'affecter pas la vanité de triompher en ma servitude, puisque la Vertu elle-mesme, faute de Sceptres & de Couronnes, n'a jusqu'à cette heure paru devant ceux qui les portent, que le genoüil en terre, & la crainte sur le visage. Toutesfois voyant que c'est par vous que cette innocente opprimee commence à regner sur ses ennemis, & que vous l'avez retiree de la solitude des Philosophes, pour la faire asseoir dans le throne des Souverains: Ie me figure que vous avez le courage assez genereux pour voir sans jalousie, qu'elle oblige d'une partie de ses faveurs, ceux avec lesquels vous avez voulu partager l'honneur de la servir. Ie parle donc à tout ce que vous estes, comme à ces Sages, qui apres avoir esté si long-temps ensevelis sous les ruïnes de la Grece, ont voulu re-[(.\)4r]susciter en Alemagne, & m'assurant que l'inegalité des conditions n'est pas moins incognuë en vostre compagnie, qu'elle estoit en la leur, ose me promettre que ma liberté ne donnera sujet ny aux uns de se croire mesprisez, ny aux autres de se croire loüez mal à propos. Mais quand en cela je n'aurois point failly, je ne laisse pas de faillir en ne vous gardant pas tout le respect qui vous est dû, & vous traittant avec aussi peu de ceremonie, que si pour avoir les affections que vous avez, j'avois vos qualitez & vos privileges. Cependant si je tourne les yeux sur le bien que vous nous faites, je ne me repens point de ma hardiesse: & m'attache à cette maxime des favoris, que c'est tesmoigner qu'on ne merite pas les bonnes graces de son Maistre, lors que l'on a peur de n'en pas user avec assez de moderation. Croyez-moy, la constance de ceux qui ayment les lettres, seroit trop austere & trop scru-[(.\) 4v]puleuse, si durant le triomphe de cette grande victoire que vostre secours seul vient de leur faire gaigner contre les forces du reste de la terre, ils craignoient de sortir de leur ordinaire modestie, & n'abusoient pas un peu de leur bonne fortune. Cette licence leur doit estre permise, & personne ne peut trouver à redire en l'excez de leur joye, qui auparavant ne se soit affligé du bon succez de leurs affaires. Ceste Adventure est de celles où l'on peut avec bien-sceance mourir de trop d'aise: & je ne m'emerveille plus, si le grand Vrfé n'a gueres vescu apres les nouvelles que vous luy envoyastes de son incomparable conqueste: puisque pour une moins fameuse, cet excellent Capitaine Grec consuma tout ce qui luy restoit de vie, pour ne se desrober rien des douceurs qu'il goustoit en sa victoire. Tous les bons esprits prennent trop de part en l'interest des lettres pour ne faire pas eclater [(.'.) 5r] leur ressentiment, & pour rendre leur resioüissance moins publique, que la honte de leurs ennemis. II faut, il faut qu'ils cessent de parler bas, & que s'ils ne veulent estre ostez du nombre des vainqueurs, ils se declarent pour la Vertu, & ne trahissent plus la justice de son party, par la lascheté de leur complaisance. Pour moy qui n'ay jamais flatté le vice, ny adoré la Fortune, j'avouë que bien à peine la declaration3 que vous faisiez pour la defence des Muses, fut entre mes mains, que l'estonnement qu'elle me donna fut tel, que je n'en serois pas encore sorty, sans le vœu solemnel que je fis lors, de n'oublier rien de tout ce qu' ont les belles paroles de rare & d'immortel, pour rendre vostre gloire aussi grande que vostre vertu. Me voicy donc qui ne voulant pas retarder l'accomplissement de mon vœu, pour augmenter le prix de mon Offrande, ose vous en presenter une, qui ne peut vous estre [(.-.) 5v] des-agreable, encore qu'elle soit extremement petite, puis qu'elle est de celles que mesmes avec quelque sorte de passion vous-vous estes particulierement reservees. Ie pense bien que n'estant pas de la façon de cét excellent ouvrier, qui vous faisoit recevoir les autres avec plaisir: vous n'aurez pas pour elle le mesme contentement, & par consequent la mesme affection. Toutesfois s'il est vray que l'inégalité du zele & non celle des victimes, fait les sacrifices plus ou moins favorables, je me promets que trouvant en ma volonté tout ce que vous aviez recognû en celle de ce grand homme, vous ne vous arresterez point à la difference qui peut estre en la valeur de nos presens. C'est tousiours la mesme Astree qui se presente devant vous avec le mesme desir de vous plaire, qu'elle a tousiours eu. Il est vray qu'elle a perdu ses ornements. II est vray qu'elle n'a plus aupres d'elle ceste incompa-[{(.\) 6}r]rable main, qui sçavoit la parer avec avantage, & ne luy faire faire action qui n'eust bonne grace. II est vray qu'elle ne veut plus qu'on luy parle de pierreries ny de perles. En fin il est vray qu'elle est toute cachee dans les crespes & les voiles de son dueïl. Mais il est aussi tres-certain que plusieurs Dames ont des appas en l'art dont elles sçavent pleurer, & des charmes en leur dueïl, qui leur donnant d'extraordinaires puissances, ont reduit à la necessité de mourir pour elles, des hommes qui auparavant estoient demeurez avec la liberté de les aymer, ou ne les aymer pas. Dieu vueille que ma Bergere soit de ces heureuses affligees: & que par la grandeur de ses prosperitez, elle me convie à regretter moins que je ne fais la perte de son veritable pere, & la deplorable occasion qu'il m'a offerte d'acquerir le reste de la reputation qu'il a laissee au premier qui y pourroit parvenir. Si l'obstination à se persecuter [{(.'.) 6}v] soy mesme, où il semble que ceste belle fille veut vivre & mourir, eust pû estre surmontée par mes conseils, j'aurois essayé de vous la faire veoir moins triste & moins desolee. Mais cognoissant que les armes dont je voulois combattre son ennuy, & les remedes dont je voulois guerir son mal, faisoient un effect tout contraire, j'ay crû qu'il falloit laisser faire le temps, & luy reserver l'honneur de ceste grande cure. Toutesfois si vous jugez qu'il y ait non seulement de l'injustice en ce retardement, mais assez de force en mon esprit pour venir à bout du sien, je changeray de resolution, & me feray des efforts ou visiblement vous remarquerez que les miracles que beaucoup d'autres ont faits par l'absolu pouvoir de leur vertu: je les auray faits par l'incroyable passion que j'ay de vous servir. AUX PRINCESSES ET Aux Dames de l'Academie des parfaits Amants. DIÉV vueille que je sois trompé, belles & illustres Bergeres, & que vous soyez un peu moins delicates que je ne vous estime. La faute que j'ay faite ne me sera pas si difficilement pardonnee. Ce n'est pas qu'à considerer les choses à la rigueur, & peser les interests de vos incomparables Bergers avec Iustice: je ne me sois rendu indigne de toutes les excuses qui peuvent me justifier. Ie devois sçavoir qu'il est defendu à tout homme de separer [{(.".) 7}v] ceux que la toute-puissance d'un Dieu, & d'un Dieu redoutable comme l'Amour avoit resolu de tenir eternellement unis. Il falloit que je me proposasse ses loix si glorieusement establies, & si generalement receuës, comme des necessitez qui ne sont pas moins immuables, que l'ordre de la nature & la constance de vos serviteurs. Mais à quoy me pouvois-je resoudre, puis que entre ces deux precipices il m'estoit impossible de marcher si droit, que je ne tombasse en l'un ou en l'autre. La bien-seance du discours vouloit imperieusement que i'evitasse toutes les occasions où vous pouviez estre meslees parmy les armes & les affaires: & la bien-seance d'Amour me defendoit sur peine d'estre declaré parricide, de vous arracher à la moitié de vous mesme. Qu'eust fait en un destroit où personne ne s'estoit encore hazardé, la justesse du plus adroit homme qui vive? Et quel art plus fort que les tempestes [{(.".) 8}r] & les vents pouvoit me conduire entre ces deux rochers, sans que je fisse naufrage? I'avouë que s'il m'eust esté permis de quitter la qualité d'un homme qui escrit avec soin, pour m'attacher à celle d' un amant qui ne croit rien si beau sur terre, ny plus puissant au Ciel que sa maistresse: I'aurois mesprisé toute l'eloquence, & violé tout le sens commun, plustost que de faire reprocher à mon Amour le commencement d'une si importante revolte. Ie ne laisse pas, belles Bergeres du nouveau Lignon, d'avoir un extreme regret de n'estre pas demeuré aux termes de vous plaire en toutes choses: mais ce qui me consolera quelque jour, est que je n'ay fait aucune violence à vos Bergers, que cent fois le jour la defence de leurs troupeaux, la priere de leurs amis, ou quelque autre nouveautè ne leur fasse faire à eux-mesmes. Ie les ay separez de vous, il est vray: mais je ne les en ay point esloignez: & pour peu que vous [{(.'.) 8}v] me soyez favorables, vous jugerez que comme la faute que fit Celadon quand il osa se desguiser pour veoir Astree toute nuë dans le temple de Venus, a esté loüee par l'evenement: Ainsi la hardiesse que j'ay prise de relascher des liens ausquels il n'est pas mesme permis de toucher, aura par le succez, sa gloire & sa recompence. En vous donnant à chacun une place separee, j'ay mis vos charmes, vos graces, & le reste de vos inestimables perfections d'un costé: & de l'autre le courage, la vertu & la reputation de vos Bergers. Ainsi vous verrez combien vous doivent estre enviez par les autres merveilles du siecle, ces rares & parfaits Amants: Et à leur tour ils cognoistront à quel excez de bonne fortune leur merite les a eslevez, & quelles actions de graces ils doivent à l'Amour, apres qu'il les a luy-mesme choisis pour servir les plus belles choses du monde. Cela estant, ne vous arrestez point, s'il [() (.'.)r] vous plaist, à une faute qui diminuë à mesure qu'elle est bien consideree, & sans m'obliger pour ma justification à parler d'un secret que vous n'avez pas voulu tenir moins caché que vos noms, ayez agreable que la plus parfaite Bergere de son siecle apprenne aux plus accomplies de celuy-cy ses dernieres adventures. Vous l'avrez desia veuë avec plaisir, & pour luy tesmoigner l'estime que vous en faisiez, avez aussi bien que les Nymphes de son païs, daigné prendre ses habits & sa houlette. Elle est un peu differente de ce qu'elle estoit la derniere fois qu'elle eut l'honneur de vous entretenir. Depuis qu'elle est cognuë de vous, elle n'a presque faict que souspirer la perte d'un Berger que beaucoup de raisons luy rendoient cher; mais aujourd'huy, par un changement sans exemple, elle commence à se plaindre de ce que ce Berger n'est point perdu. Ie sçay qu'elle peut s'excuser sur cette ri-[(.\) (.\)v]goureuse loy de l'honneur, & sur cette extraordinaire inclination qu'elle a pour une Vertu plus scrupuleuse que la Chasteté ne l'est elle-mesme. Toutes-fois cognoissant Celadon respectueux & obeïssant, comme il a tousiours esté, elle ne devroit pas s'arrester à une dispence, qui de soy estant tres-petite, est encore diminuee par la necessité de la prendre, où la reduit le commandement mesme de son Dieu. Ie vous supplie tres-humblement d'employer une partie de vos belles paroles pour la retirer de l'erreur où l'a mise la superstition. Remonstrez-luy qu'elle se doit rendre capable d'estre satis-faite: Qu'elle ne peut, qu'avec injustice, condemner un innocent sans l'ouïr: Qu'on ne desire pas qu'elle retranche quelque chose de son ordinaire severité; mais qu'elle soit le Iuge de sa propre cause, & en cette qualité se donne la peine d'ouïr ce que celuy qu'elle accuse peut dire pour sa descharge. [(.'.) 2r] Que je m'oblige devant vous, cest à dire, devant ce qui est de plus inviolable & de plus sainct hors des Temples, de luy faire veoir ce criminel despouïllé de tous les charmes ausquels possible elle craint de ne pouvoir resister. S'il m'est permis d'attendre ceste bonne œuvre de la vertu dont sans penser à ce que vous estes, vous daignez secourir les plus miserables, mon contentement sera à un point si haut que pour en trouver un au dessus; il faudra que vous preniez la peine de m'asseurer que vous avez eu agreable le desire que j'ay eu de vous plaire. Monseigneur & Tres honnorè Oncle. En ma derniere que i'escrivis a V. A. ie la suppliay de se contenter que i'allasse querir ma soeur Louyse pour faire compagnie a ma femme, si c'estoit le bon playsir de V. A. Je reitere doncques ceste demande & en ay escrit a Monseigneur mon Tres honnorè Pere, ne scachant pas toutesfois si les lettres vont bien. Car les chemins entre Hamburg & Bernburg sont mal asseurez. Einsiedel est revenu & m'a rapport[è] des lettres & des nouvelles assez tristes du desol[è] estat des Eveschez de Magdeburg & Halberstad, me consolant toutesfois en ceste affliction, que le passage des trouppes Jmperiales, sous la conduitte du prince de Wallstein, a estè assèz doux & reiglè pa[r]b nos terres, & ma seconde consolation a estè que S. A. m'a rendu a mon instante supplication le premier deputa[t]b des 4000 Dalers sans lesquels ie n'eusse sceu vivre icy. On espere que la paix se fera entre le Roy, & les Rochellois, par l'entremise du Roy d'Angleterre & de Messieurs les Estats. Au cas contraire ces deux Roys s'entreferont la guerre. La grande flotte est revenue en Angleterre, sans avoir rien fait en Espaigne, & le Roy de la Gran Bretaigne fera au prinstemps une autre armee navale de 100 voiles, & a l'automne la troisiesme de six vingt voiles comme on dit. Je ne scay si i'ose importuner V. A. d'une priere, qui est, de tenir la main a ce que Mr. Latfeur m'envoye les coffres que V. A. a apportè avec soy de Staden ou Hamburg, car ie les avois laissè a Hamburg. Ma compaigne quj est grosse pour accoucher apres Pasques s'il plaist a Dieu, en auroit bien soing. J'ay cassè mon valet de chambre pour m' avoir desservy, & ie crains qu'il usera quelque meschancetè pour avoir quelque chose de nos hardes a Amsterdam. V. A. me favorise par sa grace, que Mrr. Latfeurne luy baille rien. Si V. A. avoit un exemplaire du Bartas ie le donnerois a un ministre ici qui parle Allemand. & la postille de Scultetus des textes ordinaires Dominicales, Jl fait fort bon vivre icy, & il y a des fort bonnes gens, de toute sorte. Et le principal est, que les ministres orthodoxes sont tresexcellens. Je croy que V. A. dependroit moins, & seroit mieux a son ayse; icy, qu'a Horn. V. A. me pardonne ma presomptuositè. Et je prie Dieu pour sa prosperitè afin de me dire constamment, Monseigneur, Le treshumble & tresobeissant serviteur de V. A. Christian prince d'Anhalt. Ma compaigne se recommende aux bonnes graces de V. A. treshumbl: Jch wüntsche E. G. ein glücksehliges newes Jahr vndt alle wolfahrt leibes vndt der Seelen. de Rouen, ce. 6. Janvier 1626. P. S. Monseigneur. On dit, que Mr. Latfeur, s' en va faire bancqueroutte, & nos hardes seroyent mal en ce cas. Je supplie V. A. de s'en enquerir, & me le mander ou faire escrire par quelqu'un. Monsieur mon tresaymé nepveu, ie vous remercie du bon souhait, qu'il vous plaist me donner a ce nouvel an, vous desirant et a Madame vostre compagne tout le bonheur, que sçauriez attendre. Je ne vous ay respondu plustost sur la vostre du 6. de Janvier, vue que ie me suis mis incontinent, a vous faire avoir un des livres a moy demandéz; Car pour le Bartas traduict en rimes Allemans, il faudra avoir patience, iusques a ce que ie sois retourné a Cöten, de la ie vous envoyeray, s'il piaist a Dieu, la seconde sepmaine, L'Uranie, la Judit, la Lepanthe, et la bataille d'Yvri: Car pour La première sepmaine elle est bien aussi faicte, mais ie ne pense pas qu'elle soit encores imprimée. Joinct cestecy vous trouverez La postille de Scultetus, et si ce ministre la, duquel vous faictez mention, voulust rendre icelle François, ce bon et docte personnage de bonne memoire eust bien merité autant, oultre les bonnes dispositions des presches, et les profitables et sainctes matieres qui s'y trouvent. Je m'esiouis avec vous de ce qu'avez obtenu vostre demande, de monsieur vostre pere, touchant vostre pension annuelle, Quant a l'autre concernante vostre soeur La princesse Louyse, vous aurez entendu de ma precedente, par laquelle ie vous respondis incontinent, que mon frere n'y condescendra pas, tellement que vous nous tiendrez aussi pour excusez; Nous faisons estat de partir sur le commencement d'Avril d'icy, et visiterons en chemin Madame ma belle et vostre mere grande de Schüttorf, en attendans a cest effect des lettres de passage de Brusselles, ainsi que i'ay en main celles du General Due de Friedland; Au pays il n'y va pas le mieux, i'y serois retourné plustost, n'eust este, que ma maladie m'en empeschoit, et maintenant les medicins conseillent, de ne voyager plustost qu'au temps mentionné çy dessus. On a retranché Le pont de Dessa, et en Dessa il y a de la garnison, on passe quasi toutes les sepmaines par mes bailliages, ruine les sujets, et contraint ceux du bailliage de Warmsdorf, lesquels ont souffert le plus, de porter certaine quantité de vivres eś quartiers dans L'Evesché de Alberstadt. Or la multitude des gens de guerre va accroissant, par l'arrivée des nouvelles trouppes, tellement que nostre estat est si miserable, qu'il n'a esté, crois ie, passé cent ans, Dieu y envoye quelque meilleurissement, Or sur la matiere de patience, qu'il faut avoir en ces tribulations, i'ay escrit une descriptionc bien ample au livre susdict, tiré de l'Accademie Françoise de la Primau- daye, ce que ne trouverez pas mal; J'ay quasiment parachevé, iceluy livre, avec vostre sœur; et me delecte aussi des œuvres de Moulin, quant aux choses spirituelles: Pour les temporelles i'ay receu maintenant de tresbeaux livres, a sçavoir les lettres et negociations des Cardinaulx de Perron et d'Ossat, comme aussi les memoires de Monsieur de Villeroy, certes dignes d'estr[e] leus et estudiez, de ceux qui veulent cognoistre le monde. Vous aurez par de lá bien meilleure commodité de vous servir de si beaux livres, en ayant oultre cela la cognoissance de si doctes et bons prescheurs. Pour un livre de plaisance i'aymerois bien, si me pourriez pourchasser la clef du Pantagruel du Rablais, lequel est aussi imprimé, mais a estè defendu, pour n'estre vendu publiquement. A de Lat Feur vostre marchands et le mien a Amsterdam, a esté escrit incontinent aprez la reception de vostre lettre, lequel vous a voulu la dessus envoyer voz coffres, Je n'ay rien entendu, qu'il seroit en danger pour son credit, et ne le sçaurois bonnement croire, veu qu'il y a encores deux de sa compagnie, a sçavoir Filippe Calandrin et van der Mülen, qui ne sont moins riche et habile que luy, et leur affaire et negoces vont en commun; Jls servent encores et ont servy au paravant le Roy de la grande Bretaigne par devers Hambourg et l'Allemagne, Aussi a il esté adverty touchant vostre valet, qu 'avez cassé. J'aymerois bien voyr les articles de l'accord faict avec ceux de Rochelle pour le Roy, et quel advantage ou desadvantage il y a pour ceux de la religion. En Jtalie L'Archiduc Leopold aura faict ses nopces a Florence, la ou beaucoup de festes s'estoyent preparez pourluy, l'un des fils de sa Majesté Jmperiale a esté esleu Evesque de Passau, si comme l'aisné en Roy d'Honguerie et couronné. les espousailles de Betlehem Gabor avec la soeur de l'Electeur de Brandenbourg se sont faicts pompeusement le mois passé a Berlin, par ses Ambassadeurs, desquels deux estoient de la religion, Tun Papiste, et le quatriesme Arrien. Elle se mene maintenant par la Silesie, et vient a estre desfrayée par l'ordonnance de l'Empereur. La consommation du mariage se fera a Caschau, Voicy ce que ie vous ay sçeu mander maintenant, priant le Createur, qu'il vous ayt en sa saincte sauvegarde, et ie suis a iamais Vostre tresaffectionné oncle Louys pr. d'Anhalt De Horn ce 11/21. de Febvrier l'an 1626. [18r] Parmy mes livres de passe temps ie trouve aussi l'Argenis du Barclay, en cas que le clef des noms y changéz se peut recouvrir, ie le voirois tres volontier, vous y pourrez, s'il vous piaist, mettre l'œil, ou vous en informer de voz confidez. S. P. D. Téne Argentorati fuisse, mi frater, Venator clarissime, tam obstinato erga me silentio? Vix hoc Hippocrene eluet omnibus undis. Quamvis enim decubueris (quod animo tam ægro audivi, quam tu ægro corpore expertus es), manibus tamen tuis nihil cum chiragra commercii fuisse spero, utut mecum ames. — Veteris pocula Massici, et Natos in usum lætitiæ Scyphos. De itinere in Gallias tuo Scultetus mihi dixerat; ne me putes somniasse: idemque ut crederem, persuadebat tua taciturnitas. Nunc rectè tibi est, ut spero, apud communem utriusque nostrûm fautorem Ampliss. Lingelshemium; qui literas nostras tantoperè amat et æstimat. Ego quid agam, aut ubi vivam, scribere tibi non possum. Ita mihi libertas hæc mea duret, ut per integrum annum et amplius integro mense, uno in loco constanter non fui. Nunc me Vratislavia, nunc Lignicium et aula, nunc nobiles amici ita tenent, ut verè possim affirmare, me peregrinari domi. Superiori etiam æstate Albim, tanquam Rubiconem, transire ausus fui, ad Principes Anhaltinos; à quibus satis benignè habitus sum. Non nunquam ad parentes conferre me soleo, ubi depositis nugis aliquid commentor, unde ostendam, nondum me elatum esse. Huius rei specimen Tristia Ieremiæ sunt, quæ nunc mitto. Est et sub incude Argenis, nostro sermone, non tam iudicio meo quaḿ voluntate meorum, reddita; sed ad umbilicum non adhuc deducta. Itaque ante autumnum non prostabit. Dacia lentum opus est, et eo otio indiget, cui me nondum possum involvere. Petunt me duo nobiles adolescentes, ut Ducem me illis præbeam ad vos et ulteriora loca; sed sunt quædam, quæ mihi necessitatem de hâc re accuratius cogitandi imponunt. Intra quatriduum etiam Illustrissimus Baro de Dhona, Catholicis addictus, sed Vir rectissimi ingenii, Lignicium veniet, quò me simul vocavit, acturus mecum, an suo convictu uti velim. Et hîc hæreo, cum nulli ansam præbere debeam, malè de me suspicandi. Quicquid fiet, faciam, ut scias. Grates medico actæ placent omninò. Nisi te tam impensè deligerem, penè dicerem, tanti fuisse te ægrotasse. At tu viribus tuis utere, et tamen Musis lita. Phoenix Barthii alium rogum meritus est, qua`m e Cinnamomo. Nisi fallor, multum adhuc trahit homo ex veteri delirio. Ternas ad eum dedi, postquam ê Dâciâ reversus sum, verum cum nihil ausus fuerit respondere, cepi contemnere Suffenum, qui longe plurimos facit versus. Zincgrefium salutabis; cui proximè cum Gradio sartore Argentoratensi (qui apud nos moratur) scribam. Ad Gruterum has mitte: audeo enim tibi pro antiqua necessitudine nostrâ imperare. Propediem, ut dixi, cum vestro homine plura. Vale iterum atque iterum, frater desideratissime. Boleslaviæ Silesiorum XIII Calendas Martias 1626 Tibi coniunctissimus Martinus Opitius Seriò peto, mi frater, ut in honorem celeberrimi viri Abrahami Bibrani, qui diem suum, ut nosti, superiori æstate obiit, epigramma aliquod perscribas, idque ad me transmittas. Impensè certe te amavit vir nobilissimus, ut [69] ex aliquot eius ad me literis tibi possem ostendere. Cum aliquando mortuus fueris (sed tu mihi longum vive), gaudebis idem tibi ab aliis fieri. Monseigneur, En baisant bienhumblement les mains de V. E. que leur á pleu de me favoriser non seulement de leurs gratieuses lettres, mais aussi tresbenignes offres, entands qu'elles desirent pour plus d'information ceste copie, parquoy n'ay voulu manquer selon mon debvoir, de satisfaire aux commendements d'icelles, ains il plairá á V. E. de la reçevoir cy joinct, & pour mieulx apperçevoir les fondements des deux costez, la guarder, Or, pour ne causer aulcun annuÿ, finiray, recommendant V. E. en la tres-saincte guarde de l'Eternel, & ma personne en leurs perpetuelles graces, m'obligent de mourir, Monseigneur De V E. le treshumble serviteur Frideric Ludolf CdB &c. Avec permission de VE., me recommende aux bonnes graces de Madamoiselle la princesse Louyse en escrivant ce mot, survient Madame ma mere, & ma sṝur, me commendans, de baiser les mains á Vos Exel.ces de leur part. En haste le 19. d'Auvril [!]. 626. Kling- und wiege Getichte der Celideae (id est frewlein A. S. F. Z A.) an ihren bruder. Waß hat der Liebe Gott euch geben hie zu wiegen? Ein jungen Sohn hör' ich, dabey ihr nunmehr sitzt, Den ihr so fleißig wiegt, das ihr drob offtmals schwitzt, Und also achtung gebt, damitt er still thue liegen. Wie mancher anschlag wirdt darbey herumbher fliegen? Das eim auch wohl der Kopff möcht werden gantz erhitztt. Gott geb, daß diß ewr Kindt im alter sey verschmitztt, Dann in der Jugendt sein werdt ihrs bey Zeitten biegen. Drumb Gottes segen ich euch wunsch, das er reichlich Jn ihm sich mehren woll sambt allem glück täglich, Damitt ihr Elltern beydt an ihm groß freud erlebett, Einsmahls den Schwestern sein, wann ihm die Gott beschehrt, Mag seim herr vatter gleich er sich ihn machen werth, Das bey ihm stehts alsdann die Tugendt oben schwebett. Folget hiernechst die antwortt des Unveränderlichen auf seiner lieben Schwester Wiegegetichte. Antwortt auf das Kling- und Wiegegedichte der Celideae. Waß dörfft ihr mich nun wohl außspotten mitt meim wiegen? Hatt mir ein Jungen Heldt der liebe Gott bescheert, So ists ia billich auch, das er bleib unversehrt, Damitt er dermal eins sein feinden mög obsiegen. Jch wolt genueg itzundt zu thun im felde Kriegen, Das doch dabey fein sollt die welt sein wohl gemehrt, Aber was hilffts? die Zucht des Kriegs ist verunehrt, Das meine waffen nun mitt mir sich müßen schmiegen Biß auf ein beßre zeitt. Ewr wunsch ist mir sehr lieb. Jch bitte herzlich auch: O herre mein Gott gib, Daß er erfüllet werd und spende deinen segen Uber die freunde all, so unß viel gutts begehrt, Das sie doch mögen auch ihrer bitt sein gewehrt Und waß ihn sehlig ist, das thu, Herr, auf sie legen. Mercks wol: Obgedachte auf vorigem blatt undten geschriebene anmerckung des Unverenderlichen ist alhier ebenmeßig in acht zu nehmen undt zu wiederholen. Beschreibung der Quelle Q LHA Sachsen-Anhalt/ Oranienbaum: Abt. Köthen A 9a Nr. 30, Bl. 85r-86v; eigenh.; teilw. zit. in Conermann II, 47. Hochgeborner Fürst, Gn. vnd freündtlicher geliebter herrvetter. E. G. frl. antworttschreiben, ist mir von Zaigern dieses, wol vberantwortett worden, vndt habe darauß dero gnädige zuneigung gegen mir vndt meiner frl. herzvielgeliebten Gemahlin, mitt mehrerm verspürt vndt vernommen. Thun vnß derwegen, beyderseits, gegen derselben, deß beschehenen gutherzigen wuntsches, vndt (respectivè) zuentbottenen grußes, dienstlichen, vndt demütig bedancken. Bitten ganz freündtlich, Sie wollen in dero wolgewogenheit, gegen vnsere Personen, freündvetterlich verharren, vndt vnß iederzeitt, in dero gnade, vndt gunsten, beynebens vnserm Kleinen Söhnlein, bestendig, anbefohlen seyn laßen. Meine frl. vielgeliebte Großfraw Mutter, bedanckt sich auch ganz demütig dero gnedigen andenckens, vndt zuentbottenen Grußes, wüntschet derselben, hinwiedrumb, allen ersprießlichen wolstandt, vndt gedeyliches ergehen, beynebens anerbietung dero Mütterlichen Ehrendienste, auß trewem hertzen. Der Vnveränderliche bedanckt sich, gegen dem Nährenden, ganz trewlich, vndt dienstgesellich, vmb der ansehenlichen, schönen, wol gereimten, glückwüntschung willen, so er ihme zu ehren, auf die geburt seines Jungen Söhnleins gestellet. Vndt er ist solche weitt außzubreitten, vndt zu rühmen, ganz vrbietig vndt geneigt. Wirdt auch meines erachtens, wo ers nur zu marckte bringen kan, selbsten drauff antworten, vndt hat den ergezenden, angedeütter maßen, mitt einem gläßlein weins, im nahmen der fruchtbringenden gesellschaffter, treuherzig gegrüßet, vndt sich mitt ihme, biß auf beßeren bescheidt, verglichen vndt vertragen. Dann es hat sich ein Kläglicher fall begeben. Als nemlich der Vnver- änderliche, in dem buch, so ihme der Nährende verehret, vndt der Langsame mitt außlegung der geschlachter Nahmen, wie E. G. wol wißendt ist, mitt großem fleiß verbeßert, lesen, vndt embsig darauß lernen wollen, hat vnvorsehens der ergezende einen botten zu ihme geschickt, vndt vmb abfolgung deß iztgedachten buchs, mitt vngestümb, anhalten laßen. Welches ob es ihme wol zum andern, ia zum dritten mahl abgeschlagen worden, hat er doch von seinem vnzeitigen begehren, nicht abstehen, sondern daßelbige kurzümb zur abschrifft haben wollen. Vnd ob sich zwar der Vnveränderliche glimpflich geweigert, hat ers doch endtlich, weil es nur zur abschrifft angesehen gewesen, müßen geschehen, vndt sich alß ein gast, von dem herren im hause, vbermeistern laßen. Seydthero als es der gute gesell der Vnveränderliche, mitt flehentlichem bitten wieder begertt, will sichs nicht finden, vndt sollens nun die weiber verloren haben, dann der ergezende das buch seiner Mutter geliehen haben soll, vndt darüber ist es wegkommen. Jch kan E. G. nicht sagen, wie schmerzlich solcher verlust dem Vnveränderlichen fürkömbt, vndt es ist ein vnwiederbringlicher Schaden. Der gute Gesell weiß auf dieser wellt keinen rath noch zuflucht, alß zu E. G. vndt bittet ganz flehentlich, Sie wollen ihme doch zu einem ebenmeßigen wie obgedacht mitt außlegung rechtverbeßertem Buch, wieder verhelffen, dann es stehet ihme seine ehre darauff, vndt sonst würde er wie ein stummer göze bey ehrlicher Gesellschafft sizen müßen, wann er seine eigene fruchtgesellen nicht zu nennen wüste. Er erbeut sich wann er die gnade haben kan, so wolle er ein solches buch sein LebTage nicht mehr auß händen laßen. Ich weiß wol E. G. werden ihne höchlich durch solche wolthat verbinden, vndt auch dero angebornen mildigkeit nach, obengedachte bitte nicht abschlagen, gleich wie ich ihme selbsten diese vorschrifft nicht füglichen verweigern können. Thue E. G. hiemitt Göttlicher gnadenhuet, trewlich anbefehlen, vndt verbleibe, E. G. dienstwilliger vetter, Christian der Jünger, fzAnhaltt. Gegeben zu Schüttorf den 20. tag, des Monats May, im Jahr 1626. Gegen E. G. bedancke ich mich auch, zum höchsten, das sie meiner geldtsachen halber, sich so fleißig erinnert, wie auch aller andern freündtlichen bezeigungen. e P. S. Nachschreiben. E. G. wollens mir ia zu guete halten, das ich an dem ersten blat, das lateinische wortt respectivè gebraucht. Jch habe es nicht recht verständlich zu verdeütschen wißen, vndt es eingeschloßen gesezt, als ein vnnöhtig vberflüßig wortt. e Nachschreiben. Jch möchte auch gerne wißen waß der Heilige Adolger oder Adolarius vor ein Kerll gewesen. Beschreibung der Quelle Q HM Köthen: V S 447d, Bl. 6rv, 6v vacat; eigenh., mit Verbesserungen F. Ludwigs (L). Des vnveränderlichen antwortt, auff des Nährenden, wolgereymte glückwünschung. etc.2 Der Nehrende gar wol die Rahtschläg, Gotts, betracht Das zeigen an die reym, so er mir hat thun senden, Darinnen er begreifft, an waß für ortt vndt enden, Der liebe Trewe Gott, mein Söhnlein, nahm in acht. Darumb ich ihme auch, danck, billich in Andacht, Er woll sein werck fortan, erhalten vndt vollenden, Bey diesem trewen wuntsch, laß ichs allein bewenden Dieweil der Schöpffer weiß, am besten, waß er macht. Hierbey kan aber ich zu dancken nicht vmbgehen, Dem Nehrenden der sich, so gar wol thut verstehen, Auff die vmbstände all, auf den ort, auf die zeitt, Nicht nur des Kinds geburt, Ja wie es wardt entpfangen Da wir noch wünschten all, sein ankunfft mitt verlangen, Wenns zeitig würde seyn, wie es Gott lob, da leytt. Des Nehrenden, dienstbeflißener, fruchtgesell, Der vnverenderliche. Gegeben zu Altena Schüttorf, am 20. May, im Jahr, 1626. Auff des unveränderlichen Erstgebohrnen Sohn hat der Nährende nachfolgendes Klinggedichte gemacht. Wie unveränderlich die Rhatschläg Gottes sindt, Das kan man nicht genueg mitt wortten viel herzehlen, Von Mutterleibe an die Seinen er thut wehlen Und das bezeigett auch an diesem Lieben Kindt. Jm Niderlandt anfangs sich sein entpfängnüß findt, Jn Franckreich nimbtt es zu, an ihm muß gar nichts fehlen, Zum Knäblein lebendt wirdt gleich andern feinen Sehlen Und kömbt vollkommen drauff zu dieser weit geschwindt. Wiewol es weitt ins landt ein langen weg getragen 10 Durch manche groß gefahr, hat man dran nichts zu sagen, Zu Schüttorff wirdt es jung undt da viel frewde bringtt Der Alt fraw Mutter sein, die sich darob vernewett, Der Großherrvatter auch sich mit dem Sohn erfrewett, Der vater helts in arm undt mit herumber springt. NB. Obgeschriebenes Kling- undt reymgetichtte ist im Jahr 1626 gestellet worden. Nun folget die Antwort darauff: Des Unveränderlichen Andtwortt auff des Nehrenden wolgemeinte glückwüntschung. Der Nährende gar wol die Rahtschläg Gotts betrachtt, Das zeigen an die Reym, so er mir hat thun senden, Darinnen er begreifft, an was für orth und enden Der liebe trewe Gott mein Söhnlein nahm in achtt. Darumb ich ihme auch danck billich in andachtt: Er woll sein werck fortan erhalten undt vollenden. Bey diesem trewen wuntsch laß ichs allein bewenden, Dieweil der Schöpfer weiß am besten, waß er machtt. Hiebey kan aber ich zu dancken nicht umbgehen Dem Nährenden, der sich so gar wol thut verstehen Auff die umbstände all, auf den ortt, auf die zeitt Nicht nur des Kinds geburtt, ja wie es wardt entpfangen, Da wir noch wünschten all sein ankunfft mitt verlangen, Wenns zeitig wurde seyn, wie es Gott lob da leytt. Anmerckungen: Man muß sich, ob schon hieroben geseztes reymgetichte nicht allerdings ohne fehl gestellet sein möchte, nicht darüber ärgern, in erwegung, das dazumahl, nemlich im jahr 26, die gebundene rede bey weittem noch nicht so herrlich erbawett undt außgearbeittet als sie anizo ist, gewesen. Bitte derowegen umb glimpfliche aufsicht. S. P. Melli certè est, Opiti, frater suavissime, tibi colloqui, & sive de serijs sive lubricis tecum cædere sermones. Quod quia præsenti tecum non licet, age per Epistolarum commercia alter alteri confabulemur. Quartus ipse dies est, quod per Lipsienses Cursores ad te direxi literas. Iis significaveram, propediem ad te curaturum, quæ Nobilissimus Werderus, amicus communis, ad me misisset. Ea nunc Cisiarius iste perferet & simul etiam has nostras. Etsi enim nihil esset, quod scriberem, scribere tarnen volui. Nam ut argumentum certum desit, nunquam tamen non invenit amor, quod scribat qui omnium Deorum disertiss. & facundissimus est. Peto autem abs te, ut quid de Werderi isto opere censeas, ad me quamprimum velis perscribere. De Poesi ego ita sentio, illustrem prorsus, atque eximiam eße, & paria posse facere cum Epica Græcorum Latinorumque, quorum vineta insigniter cædit. Translationem verò multò & operosiorem Hubnerianâ Bartaßii & meliorem judico: quamquam Jtalica nondum licuit cum nostris conferre. Sunt tamen non pauca, quæ peccavit ibi Nobilissimus Vir: & quæ potissimam partem nunc ipse videtur agnoscere. Quoties enim articulum neutrius nominibus fṝmininis addidit? Quoties singulari numero loco pluralis, recto casu pro obliquis usus est? Atque ad istam faciem plura alia sibi indulget, in id tantum, ut versus possit constare. Quæ si licita nobis & permißa arbitratur, næ soli omnium Germani sumus, quibus impunè solæcismos liceat facere. Quod tamen negat et ad ravim usque pernegat, Priscianus, Vir Ornatissimus cuius ego iudicio, in talibus certe plurimum soleo deferre. In terminationibus versuum Gallorum rationem sequutus videtur potius, quam tua præcepta, quæ profecto extra omnem controversiæ aleam posita sunt. Sed et in ipsa dictione aliquando minus placet, ut quum vel obsoletis & inusitatis vocabulis, vel sordidis, & vulgo tantum tritis utitur. Verùm haec non nisi illis nota sunt, quos Musæ intra velum docuerunt. Quicquid tamen sit multum profecto amo, & æstimo virum ilium ob hanc navatam nobis operam: & plura fortassis emendabit, si iterare editionem contigerit. Neque enim suis opinionibus ita hæret, ut aliorum sententias prorsus negligat. Quin libenter præbere aurem solet, qui recta monent. Et verò non amo tantum illum, sed & multa mihi de eo polliceor. Est enim nobile et excellens in ipso ingenium, quodq`ue vel maximúm Poetam nobis posset promittere, si ad Græcorum & Latinorum prudentiam melius eßet eruditum. Testatur apospasmation illud carminis de Christi magnificentia quod in præfatione ad Lectorem dedit; quod naturâ valeat. De itinere tuo Dacico, iterum te moneo ut cautè illud suscipias, et cum accuratissima curâ tuæ salutis. Nam ut tu parum cures quid de te futurum sit: cogitare tamen debes et sedulò tecum expendere, quid de te patria communis sibi exspectet. Cujus certe maximè interest te quam diutissimè supereße. Profectò ego pro te omnia etiam tuta timeo. Nam, ut nosti, maximo amori maximus semper metus junctus est. Itaque te per quicquid sanctum tibi ac charum est, oro, quæsoque ut tui rationem habeas, et maneas potiùs, si quid timendum fuerit, quam incertis periculorum te committas. Pereat omnis Dacia, modo Opitius noster nobis superet. Hæc ad te frater nunc scribere placuit, quæ boni consules. Nam & parùm polita sunt, & citra omnem curam illita potius chartæ quàm inscripta. Ego hoc unum adhuc te rogo, ut sive eas in Daciam, sive domi tuæ maneas, Buchnerum tuum constanter pergas amare. Raptim Wittebergæ ad d. 17. Junij An. 1626. Ampliss. & Clariss Viris DDnn. Kirchnero & Nuslero adscribo salutem. Sed heus sodes de Belgicis Heinsij memor esto T. A. BUCHNER Hochgeborner fürst, freundtlicher geliebter vetter, ich finde fur mir dreyerley E. L. schreiben, darauff sie von mir noch nichts empfangen, aus ursachen meiner hertzlieben gemahlin sehliger begrebnus, meiner ünpassligkeitt, als woll der im lande noch wehrenden grossen vngelegenheitt des uberheufften Kriegsvolcks wegen; Zwey E. L. schreiben nun waren deutsch vom 12., vnd 20. Maij aus Schuttorff, das dritte ist Frantzösisch aus Amsterdam vom 30. desselben Monats; Jm ersten erzehlen mir E.L. die täuffte ihres söhnleins, wollen wie sein Nähme woll lateinisch zugeben, als auch wegen der Stelle vnd vorsitz etzlicher fürstlichen heuser im Reich berichtett sein. Darauff ich El. dieses nichtt verhalten mag, das ich mich nitt alleine der geburtt wegen ihres geliebten Söhnleins, sondern auch das seine Christliche tauffe woll vnd ordentlich abgangen, mitt derselben freundtvetterlich nochmals erfreuen thu. Der Nahme Behringer deutsch, solte meines ermessens in Latein zum besten Beringarius heissen, dan ob man schon die Behringer zu der zeitt auch mag Ursinos genennett haben, so erscheintt es doch, so woll aus dem einen vnserm wapen des gekrönten Behrs Ursin genantt, so das alte Stam Wapen ist, als aus dem noch verhandenen vornehmen furstengeschlechtt der Ursiner in Jtalien, das Ursin mehr ein geschlechtt als ein tauffnahme ist. Wir aber kommen auch von Albrechten dem Behr, Alberto Urso, der zu Ballenstedtt begraben sein soll, her, bey deme der zunähme nechst dem tauffnahmen zusehen. Das hauss Meckelnburg hatt, meines wissens, an ietzo auff Reichstägen keine gewisse sitzende stelle, aus ursachen das es vnter die jenigen fursten, die es meinett, ihme nitt vorgehen sollen, nitt sitzen will, vnd dieselben ihnen auch nitt weichen wollen; Auff Kreisstägen aber des Nieder Sächsischen Kreisses fhuren sie, als ich meine ihre stelle vnd stimme. Jhr geburtt verzeichnüs wirdt von den Wendischen Königen her in Ordnung gerechnet, dahero ich auch glaube beyde häuser Holstein vnd Meckelnburg, als Königlichen herkommens, sich andern fursten im schreiben vorsetzen, vnd halte ich sonsten dafür es seye keinem dergleichen standt benommen, nach dem er sich selbsten hoch oder wehrtt heltt, sich im schreiben oder reden vorzusetzen, doch wirdt höffligkeitt vnd demutt allezeitt für der höchsten tugenden eine gehalten, wiewoll man auch zulesstt, das ihme ein ieder seine eigene Kappe mag zuschneiden, als sie ihm bequem zu sein deuchtett: So viell auffs erste. Bey dem andern schreiben hatt der Vnveränderliche dem Nehrenden auch wieder Reimweise gleicher artt geantwortet vnd berichtett, was fur ein streitt, über das in Reimen gestelte verzeichnus der fruchttgesellschaffter, so er aus händen gelassen, mitt dem ergetzenden sich begeben, vnd wie er solches wegkommen lassen, umb ein neues bittett, vnd dasselbe wan er es wiederbekommett, sein lebtage nichtt mehr aus händen zu lassen beteuerlich erbieten vnd verbinden thutt. Die Anttwortt in Reimen wirdt mitt grossem danck auffgenommen; vnd was ettwa weiniges darinnen zuverbessern, bis zur zusammenkunfftt, vnd mundtlicher vnterrede, darbey man alles klärlicher zeigen kan, gesparett. Der verlust aber des weggekommenen buchs oder verzeichnuss beyligendt ersetzett, mitt der bedingung, das der Vnveränderliche sich seinem eigenen vnd vorgemeldeten erbieten gemess verhaltte, darbey aber woll bedencke, ob er dasselbe so genau könne in achtt nehmen. Jn diesem Verzeichnus wirdt er auch noch zwey neue gesellschaffter mitt ihren achten finden, vnd solche unbeschwertt denen in Westpfalen anwesenden gesellschafftern dem Kräfftigen vnd Ergetzenden auch mittheilen. Der Nahme Adolger ist deutsch, vnd seine worttforschung ist diese, das er des Adels gierig ist, oder den selben gerne hatt, wie dergleichen Nahmen viell, vnd ihr Vrsprung in der deutschen Beyrischen Geschichtt herren Hansen von Abensperg, in Latein Johannes Aventinus genantt, zufinden, vnd halte ich dafür es sein viell gutte gesellen, vnd rechttschaffene Kerll gewesen, die also geheissen, ob aber bey den altten Kautzen, oder Caucis, die im Bistumb Bremen vnd der graffschafftt Oldenburg gewohnett, dergleichen nahmen vnd heiligen gewesen, hetten El. in ihren geschichtten nachzuschlagen. So viell auffs Andere. Das dritte hatt nun weitter in sich die erzhelung woll abgegangener reise vnd gehaltenen nachtlagers zu Harderwig, was merckliches aldar gesehen vnd furgelauffen, vnd wie E. L. ihre ruckreise darauff wieder zuzunehmen bedachtt, vnd als ich fast vermute, woll auffs neue aldar siel durfften habenl Henseln lassen. Aus welchem allen ich EL. beharliche Zuneigung zu mir, in dem sie mein vnd der meinigen gedechtnüs so hoch, offtt vnd dick ehren verspure, vnd deroselben von hertzen wuntsche, das solche ihre reise, mitt dero gemahlin, vnd jungem söhnlein, dem Gott ein langes leben, vnd gutte gesundtheitt geben wolle, nach ihrem besten wuntsch möge ablauffen. Jch will aber wehnen, es werden El. zu Harderwick als dan die Possen mitt leib vnd seele rechtt habenl kennen lernen; were es nichtt geschehen, so wurde man hier etzliche Reime hierüber fur weinig Jharen dem Nutzbahren Rätzelsweise auffgeben, auffsagen müssen, vnd El. nechst mundtlicher erkle[run]g vorzeigen, vnd were das mercklichste dessen orts in achtt zunehmen, zu ruck blieben. El. werden diesen vnd andere schertze, die zu diesen betrubten zeitten bisweilen ettwas ergetzung geben, im besten vermercken, vnd die anwesende freundschafftt meinettwegen zum freundtlichsten grussen: Jch gehe auff Rahtt der ärtzte damitt umb, so baldt ich nur des volcks wegen, so meinem lande am meisten beschwerlich, abkommen kan, noch diesen Sommer einen Sauerbrunnen zu besuchen, vnd durffte woll auff Spah vnd Ach fallen, vielleichtt finde ich dan El. noch auff der nähe, die ich mitt den ihrigen in den schutz göttlicher Almachtt befhele. Geben zu Cöthen den 19. Junij 1626 E L. dienstwilliger treuer Vetter Ludwig fzuAnhalt meines bedünckens nicht vbel lautett. Es hat mich des herzogs von Meckelnburgs Ld. zu dero angestelltem Beylager vndt frewdenfest auf den 7den. huius, freundtlichen gebehten vnd eingeladen. Dieweil ich aber, männiglich bekandter Ehehafften, vndt itztgedachten Kindestäuffe halber, mich nicht einstellen können, werden Jre Ld. mich, sampt meiner freundtl. hl. gemahlin die Sie auch darzu erbehten, frl. vor endtschuldiget halten. Dennoch betrachte ich in diesem werck eine absonderliche Vorsehung Gottes, das Meine GroßfrawMutter auf einen Tag, einen Leiblichen Sohn, vndt einen SchwiegerSohn, haben vndt gewinnen muß, darüber Jre Ld. albereit, herzliche frewdensThränen vergoßen. Eines aber, möchte ich gerne von E. G. vnbeschweert berichtet seyn. Ob nemlich das hauß Meckelnburg im Reich, session zu deutsch eine sitzende stelle auf Reichstägen, habe, oder nicht. Dann Sie so gar [] steiff, in beeden vnsern einladungsschreiben, das hauß Meckelnburg dem hause Anhaltt, zum 4. mal vorziehen, vndt selbsten vorsetzen, dergleichen die Hollsteiner auf meinem beylager zu Arnspöeck auch gethan, da ich doch gänzlich darvorhalte, beyde häuser, (außer des hauses Gottorp vndt der königl. Dänischen Linien) haben keine session vndt müßen vnß billich nachgehen. Jn vnsern antworttschreiben, haben wir alternirt, vndt halte darvor auß höfflichkeit, ziehen wir gegen ihnen, ihr hauß, dem vnsrigen vor, nicht aber auß schuldigkeit, oder vnß zum nachtheil. E. G. wollen mir diese weitterung nicht vor vnguet nehmen, sondern mich in dero gnadt erhalten, vndt mirs vor keine hoffahrt außdenken, das ich vnserm vhraltem fürstlichem Stamm, nichts zu begeben gedencke. E. G. hiermitt Göttlicher beschirmung befehlende. Datum Schüttorff den 12. May, 1626. E. G. dienstwilliger vetter, Christian, der Jünger FzAnhaltt. Beschreibung der Quelle Q LHA Sachsen-Anhalt/ Oranienbaum: Abt. Köthen A 9a Nr. 31, 2 Bl., Bl. 18rv u. 29rv [A: 29v], 18v u. 29r vacant; eigenh. Sig. Eingangsvermerk F. Ludwigs. Zit. bei Conermann TG, 589, Anm. 129. Monsieur et treshonnoré Oncle l'honneur que V. A. m'a fait derechef en m'escriuant et r'enuoyant les rimes i'ay receu auec treshumbles remerciemans et poursuiueray en tout Obeissance les commandements d'icelle. J'ay entendu de mesme par la lettre de V. A. Qu'il luy à pleu d'envoyer mes rimes plus outre, aux maistres tres scauants et parfaits en la poesie, qui ont prins la peine de les lire et corriger, dequoy Je me trouue donc du tout obligé de leur en remercier bien fort et accepter devotement leur Enseignemens, Croyant au Contraire que mes rimes sont trop indignes et mal faits d'estre veües de tant des Sages Cavalliers. Je seray donc Selon le Commandement de VA tres dilligente pour finir bientost le liure, et r'envoyeray auec la premiere comodité le reste du Secondiesme Chapistre à V.A. Cependant Je me recommande treshumblement en ses bonnes graces et suis à jamais de V. A. la treshumble et tres Obeissante Niepce Anna Sophie Pr. d'Anhalt Hatzguerode ce 3 Juillet 1626 Monseigneur mon Pere Salue VA tresaffectueusement, Comme de mesme mes soeurs baisent à icelle bienhumblemt les mains. S. P. D. Illustris Vir Domine colende. Spero tibi redditas fuisse illas, quas Berolini Bodenhusio vestro Equiti splendidissimo, dederam. Domum reversús amicissimas tuas multò ante perscriptas reperi, simul etiam Torquatúm tuum munus Nobilissimum, cujus exemplar unum, ipse enim antea habebam, CL. viro Casparo Kirchnero, qui te amat plurimùm et æstimat, tradidi, altere vel Stralendorfium, vel alium quempiam, qui judicium ad Musas affert, qua`m primum in aulam venire potero, donabo. Scis verò quid sentiam: Egregium istud opus cùm specto, nisi te nossem, vix crederem alicui, de equestribus tuis artibus et subacto aularum moribus animo narranti. Ita nihil hic est, quod non oleat illius doctrinæ lucernam, quæ sola ab alto pingui`que otio expectanda est. Quous`que autem aliorum ingenio nostra lingua loquimur? Ita Phœbus me amet, non adulor te: generosissimi Spiritus carmen, quod Poëtæ præfixisti, satis ostendit, exterorum jactantiam videre nos imposterum satis tutò posse. Assere te tibi et posteritati, cùm praesertim longis belli malis edoctus sis, qua`m vana et fluxa sint ista, ob quæ calcamus invicem alios et calcamur. Fac hoc, iterum iterum`que peto, me`que, ut soles, ama! et tuas, si vacat, Uratislaviam, qua`m cras repeto, ad Davidem Mullerum transmitte Magnificus vir Dominus Hübnerus quid in his rerum turbis agat, scire aveo, et Celsissimis Principibus vestris comm endari. Vale vir Generosissime. Dresdæ II. Cal. Vllbr. Anno 1626 Tuus Equitum decus Werdere M. opitius. S. P. D. Clariss: Vir, Domine et Frater Colende, Breve fuit hoc tempus, quô conspectu tuo, et alloquio frui licuit. Nunc me et iniquissimae vestratium protelationes et negotia herilia hinc avellunt. Tu si me absentem ita amabis, ut ego te amare soleo; certus esse possum lon]gè me tibi fore Charissimum. Tuas quandocunque voles, nam occasio deesse nunquam potest, ad Mullerum Uratislaviensem transmittes; per eundem enim et meas habebis. Has, Werdero ut tradantur, hic reliqui. Te semper mecum gestabo, decus Eruditorum, Frater Jucundissime. II. Cal. Vllbr. Dresdæ Tuus M. Opitius. Monsieur mon tresaymé nepveu, ie vous remercie tresaffectueusement des bons souhaits que m'avez faictes ou donnéz, pour mon mariage avec la fille contesse de Lippe, iceluy graces a Dieu a esté heureusement accomply le douziesme du mois de Settembre passé, a Detmülle, et cependant me suis ie entretenu avec ma chere compagne, icy en la contée de Lippe, a cause de la contagion, laquelle avoit infectée tous mes bailliages au pays, la ou estoit aussi mort mon conseilleur Freiberg, mais d'autant que i'entends, qu'icelle commence a cesser maintenant, ie fais desseing de partir d'icy vers de la, sur le commencement du mois de Novembre le plus proche a venir, Dieu nous y face arriver en bonne santé et y vivre en paix et prosperité: Le fort du pont de Dessa cause beaucoup de mal a nostre principauté, on a clos la riviere pour le trafficq des grains, et c'est dequoy il faut que facions dequoy, pour nous nourrir, le dommage qu'avons receu ceste année ne se pourra reparer en des dixaines d'années. Mon nepveu a Dessa, ainsi qu'aurez entendu, est devenu pere d'un troisiesme enfant fille, car selon que vous sçaurez, le premier masle, et le deuxiesme femelle sont desia morts. Par ceste conteé passe le prince de Florence, oncle de ce grand Duc, Je pense qu'il s'appelle Don Laurènzo, son train est de cent soixante chevaux et il est convoyé de deux compagnies a cheval. il logera ceste nuict a lemga deux liuex d'icy, il s'en va au camp du general Tilli, qui a pris Rotenbourg la residence de l'evesche de Ferden, et dist on que le Roy de Dennemarc ramasse beaucoup de gens, au de la rivière de l'Elbe; pour le Duc de Brunschwig il s'est desia raccommodé a S. M. Jmperiale, mais Wolffenbüttel tient encores pour le Roy, on croit que tout le circle de la basse Saxonie se separera dudict Roy. Voicy deux lettres pour vous qui me viennent mandéz du prince Auguste, i'envoye cestecy par la contée de Bentheim, quand vous voirréz encores le temps a propos pour me respondre vers icy, vous pourrez user la mesme voye, autrement celle de Hambourg. Moy et ma compagne nous recommandons a vous et la vostre, et quand ie seray de retour au pays, chez nos maistres rimeurs, ie chercheray de vous donner meilleure information ou celles que desirez, pour la poesie Allemande, ou les rimes reglez de nostre langue, cependant il me sembleroit qu'eussiez pris le patron des rimes Flammans, et François desquels en avez la bonne abondance, et que le bourguemaistre Princ vous en pourra choisir les meilleurs, publiéz avec des Emblemes. Saluéz tous mes bons amys et ceux de ma cognoissance, ie demeure a iamais Vostre tresaffectionné oncle Louys pr. d'Anhalt De Vorenholt ce 10. de Octobre l'an 1626